Gartenmanagement

Gartenarbeiten im Mai: Alle Aufgaben im Überblick

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Während alle auf der Fensterbank vorgezogenen Pflanzen nach den Eisheiligen in den Garten gepflanzt werden, beginnt bei einigen Gemüsesorten bereits die Erntezeit. Die Brennnesseln haben schon genug Triebe, um eine Jauche anzusetzen. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um den Kompost umzusetzen und Knollenpflanzen wie Dahlien in die Erde zu bringen.

Tomate wird im Mai in den Garten ausgepflanzt
AUF EINEN BLICK
Was sind die wichtigsten Gartenarbeiten im Mai?
Im Mai Zeit für die Aussaat von Gemüse, Sommerblumen und Rasen. Zudem steht die erste Ernte von Frühlingsgemüse an. Für das Pflanzen eignet sich dieser Monat besonders gut für späte Kartoffeln, wärmebedürftiges Gemüse, Stauden, Dahlien und Zwiebelblumen.

Zusammenfassung

Im Wonnemonat Mai erfreuen sich Gärtner und Gärtnerinnen an Sonnenwärme, Fliederduft, frischem Salat und den ersten würzigen Kräutern. Doch Vorsicht: Die Eisheiligen tauchen bestimmt noch auf, deshalb bleiben wärmebedürftige Gemüse, Kräuter und Blumen noch vorsichtshalber bis zum 20. Mai im Haus!

  • Aussäen: alle Gemüsesorten, rasch wachsende, einjährige Sommerblumen, Rasen
  • Ernten: Salat, Radieschen, Kräuter, Mairübchen, Stielmus, Spinat, Rhabarber
  • Pflanzen: späte Kartoffeln, wärmebedürftige Gemüse und Kräuter, Stauden, Dahlien, Zwiebelblumen, immergrüne Nadelgehölze, Azaleen, Rhododendren
  • Vermehren: erste Kopfstecklinge von Nutz- und Zierpflanzen schneiden und bewurzeln
  • Schneiden: verblühte Frühlingsblumen putzen, Kletterpflanzen wie Efeu und Knöterich schneiden
  • Weitere Gartenarbeiten: Pflegearbeiten wie Unkraut jäten, Jungpflanzen pikieren, frühe Kartoffeln und Erbsen anhäufeln, Brennnesseljauche ansetzen, Kübelpflanzen aus dem Winterquartier räumen, Rasen oder Blumenwiese anlegen

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Aussäen

Im Mai darf fast alles ausgesät werden, was in dieser Saison noch geerntet werden soll.

Anfang Mai: wird es höchste Zeit für Rosenkohl und Grünkohl. Auch Steckzwiebeln und Schalotten müssen nun in die Erde. Zudem müssen Möhren, Erbsen, Zuckererbsen, Mangold, Melde, Kohlrabi, Brokkoli, Chicorée und Rote Bete ausgesät werden. Lücken in den Beeten füllen Sie mit Spinat, Radieschen und Salat. Außer Pflücksalat können Sie im Mai auch Sommerkopfsalate und Eissalat wählen, wobei dunkle, rotbraune Salatsorten wie zum Beispiel „Lollo Rosso“ und Roter Eichblattsalat besonders hitzebeständig sind.

In der ersten Maihälfte: können auch die wärmebedürftigen Gurken und Bohnen ausgesät werden. Bis ihre Keimblätter die Erde durchbrechen, sind die gefürchteten Eisheiligen schon vorbei. Robust und wenig empfindlich sind rankende Feuerbohnen.Im Mai säen Sie einjährige Kräuter direkt an Ort und Stelle. Vor allem für wärmeliebende Arten wie Bohnenkraut, Majoran und Portulak ist die Zeit nun günstig. Dill, Kerbel, Kresse und Rucola können Sie, falls schon früher ausgesät, noch einmal nachsäen bzw. überhaupt aussäen.

Gegen Ende Mai: säen Sie dann noch späte Möhren, Winterlauch und Fenchel. Rasch wachsende Sommerblumen können Sie im Mai immer noch aussäen: Kapuzinerkresse, Studentenblumen, Malven und Ringelblumen sind nur einige Beispiele.

Illustrierter Gartenkalender der zeigt, welche Gemüse und Kräuter im Mai ausgesät werden

Ernten

Wer früh unter Folien oder im Frühbeet gesät hat, wird schon in den Maiwochen mit frischem Salat, zarten Radieschen und würzigen Kräutern belohnt. Mairübchen, Stielmus und Spinat können unter günstigen Bedingungen ebenso geerntet werden wie die ersten kräftigen Rhabarberstiele.

Pflanzen, die im Mai blühen

Rot blühende Roßkastanie

Die rot blühende Roßkastanie Aesculus carnea ‚Briotti‘ ist ein echter Blickfang

Pflanzen und Vermehren

Im Mai wird nicht nur fleißig gesät, sondern auch gepflanzt. Viele Nutz- und Zierpflanzen lassen sich jetzt auch durch Kopfstecklinge vermehren. Schneiden Sie die zarten Stecklinge ab und bewurzeln Sie sie in einem Glas Wasser. Die so gewonnenen Jungpflanzen können dann eingepflanzt werden. Die optimale Zeit für die Stecklingsvermehrung ist in der Regel von Mai bis August.

Gemüsesetzlinge

In der feuchtwarmen Maiblumenerde wachsen alle Jungpflanzen gut an. Nur in Töpfen vorgezogene Gurken und Bohnen sollten erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden. Salate, Kohl, Kohlrabi, Lauch und Sellerie können Sie dagegen schon jetzt bedenkenlos ins Beet pflanzen.

Wärmeliebende Gemüsepflanzen

Vorsicht ist allerdings bei wärmeliebenden Gemüsepflanzen geboten, denn im Mai können die Nächte noch empfindlich kalt werden. Tomaten, Gemüsepaprika und Zucchini sollten nicht vor dem 20. Mai in den Garten gepflanzt werden. Reservieren Sie ihnen einen geschützten, sonnigen Platz im Garten. Auch Zuckermais und Artischocken mögen es warm und windgeschützt. Melonen und Auberginen gedeihen am besten im Gewaechshaus oder im Frühbeet, ebenso Tomaten und Paprika in rauen Landschaften. Auf sonnigen Balkonen und Terrassen können ab Mitte Mai auch sehr empfindliche Gemüse wie Auberginen und Chili gepflanzt werden.

Kartoffeln

Wenn Sie in einer eher kühlen Gegend wohnen, kann es im April noch zu kalt sein, um Kartoffeln zu pflanzen. Sie können sie aber Anfang Mai in die Erde bringen. Mittelspäte und späte Sorten lässt man am besten vorkeimen, dann entwickeln sie sich bei warmem Wetter sehr schnell.

Kräuter

Gärtnereien und Gartencenter bieten im Mai vorgezogene Staudenkräuter in Töpfen an, die jetzt direkt ins Beet gepflanzt werden können: Thymian, Salbei, Bergbohnenkraut, Zitronenmelisse, verschiedene Minzsorten und Estragon können den ganzen Mai über gepflanzt werden. Einen besonderen Tipp haben wir für Sie, wenn Sie Basilikum vorgezogen haben: Am besten nur einen Teil davon in den Garten pflanzen. Sollte der Sommer einmal nicht so freundlich sein, gedeiht das südländische Kraut am besten im Topf auf der warmen Fensterbank.

Bepflanzte Kräuterspirale

Der Mai ist ein guter Zeitpunkt, um eine Kräuterspirale anzulegen und zu bepflanzen

Erdbeeren

Anfang Mai Monatserdbeeren und öfter tragende Erdbeersorten pflanzen. Ein älteres Erdbeerbeet mulcht man jetzt am besten mit Stroh, damit die reifen Früchte sauber und trocken bleiben. Außerdem hält das Stroh die hungrigen Schnecken fern.

Stauden und Zwiebelblumen

Stauden im Topf können den ganzen Mai über gepflanzt werden. Besonders günstig ist der Zeitpunkt für Herbstblüher wie Astern und Chrysanthemen. Dahlienknollen werden Anfang Mai gepflanzt. Bis die ersten Triebe die Erde durchbrechen, sind die Eisheiligen vorbei und können den empfindlichen Blumen nicht mehr gefährlich werden. Die Gefahr, von Schnecken gefressen zu werden, ist dagegen groß: Dahlien deshalb besser in Töpfen vorziehen und erst Ende Mai als kräftige Pflanzen ins Beet setzen. Versuchen Sie auch, für Sommerzwiebelblumen wie Gladiolen, Montbretien und Pfauenlilien noch ein Plätzchen im Garten zu finden.

Sommerblumen

Auch vorgezogene Sommerblumen wie Astern, Löwenmäulchen, Zinnien und Levkojen können jetzt ins Beet gepflanzt werden.

Immergrüne Gehölze

Alle immergrünen Nadelgehölze können jetzt gepflanzt werden. Achten Sie auf gute Ballen und darauf, dass die Pflanzen nicht austrocknen, bis sie gut angewachsen sind. Azaleen und Rhododendren in Containern können auch noch in voller Blüte gepflanzt werden.

Schneiden

Verblühte Frühlingsblumen müssen geputzt und zurückgeschnitten werden. Bei Tulpen, Narzissen und anderen Zwiebelgewächsen entfernen Sie jedoch nur die Blütenstängel. Das Laub darf erst weggenommen werden, wenn es gelb wird und von selbst abstirbt. Kletterpflanzen werden noch ausgeputzt sowie gebunden oder geleitet. Efeu und Knöterich müssen nun im Mai geschnitten werden.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Schnecken

Schnecken – im Garten sind es vor allem die verschiedenen Nacktschneckenarten, die den Pflanzen gefährlich werden können – sollten regelmäßig abgesammelt werden. Sägemehlringe schützen junge Bohnen und Dahlien, Schneckenzäune die Aussaat. Schneckenzäune haben abgeschrägte Kanten, die die hungrigen Kriechtiere nicht überwinden können. Auch Schneckenschutzringe (manchmal auch „Schneckenkragen“ genannt), die einzeln über gefährdete Sämlinge gestülpt werden, helfen wirksam. Anstelle von Sägemehl können auch Schilfhäcksel, Gerstenspreu oder Tannennadeln als Barriere ausgebracht werden. Eine Abwehrbarriere aus Kalk, Gesteinsmehl oder Holzasche hilft allerdings nur bei trockener Witterung. Bei starkem Schneckenbefall hilft biologisches Schneckenkorn.

Läuse

Gegen Blatt- und andere Pflanzenläuse helfen Spritzungen mit pflanzenstärkenden Mitteln, beispielsweise Brennnesseljauche oder flüssige Algendünger. Als natürliche Spritz- und Stäubemittel helfen bei akutem Befall zudem: Algenstaub, Asche, Gesteinsmehl sowie Spritzbrühen aus Brennnesseln, Rainfarn, Farnkraut, Wermut, Rhabarberblättern oder Zwiebeln. Bei sehr starkem Befall können Sie die Schädlinge zudem mit einer Schmierseifenbrühe bekämpfen. Wichtiger ist jedoch die Vorbeugung: Sorgen Sie für ein nützlingsschonendes Umfeld, sodass Läuse fressende Tierchen wie Marienkäfer und ihre Larven, Schwebfliegen, Florfliegenlarven, Schlupfwespen, Raupenfliegen, Ohrwürmer, Käfer, Raubwanzen, Spinnen und Vögel sich in Ihrem Garten wohlfühlen.

Marienkäfer frisst Blattlaus

Das beste Mittel gegen Blattläuse: Marienkäfer

Gemüsefliegen

Gemüsefliegen lassen sich am besten mit Insektenschutznetzen von Karotten, Zwiebeln, Lauch und Kohl fernhalten.

Schutznetze über einem Hochbeet

Schutznetze können mit einfachen Mitteln an Hochbeeten angebracht werden

Erdflöhe

Erdflöhe wandern weiter, wenn der Boden feucht ist. Deshalb hilft regelmäßiges Wässern und Mulchen der Beete gegen diese Plagegeister.

Apfelblütenstecher und Apfelwickler

Gegen diese Schädlinge helfen an den Stämmen der Apfelbäume angebrachte Wellpappestreifen.

Kirschfruchtfliegen

Gegen Kirschfruchtfliegen und andere Obstfliegen werden gelbe Leimtafeln in die Bäume gehängt.

Weiße Fliegen

Die im Gewächshaus häufig auftretende Weiße Fliege kann ebenfalls mit gelben Leimtafeln bekämpft werden, bei starkem Befall helfen auch Schlupfwespen aus dem Handel als natürliches Bekämpfungsmittel.

Pilzerkrankungen

Zur Vorbeugung gegen Pilzkrankheiten sollte öfter mit Schachtelhalmbrühe gespritzt werden. Rostfleckige Blätter sollten sofort entfernt und entsorgt werden, Mehltau an den Zweigspitzen von Stachelbeeren und Monilia an Sauerkirschen sollten frühzeitig entfernt werden.

Weitere Gartenarbeiten

Pflegearbeiten

Bei feucht-warmer Witterung beginnt jetzt auch das Unkraut wieder munter zu sprießen. Halten Sie die frisch bestellten Beete frei von Wildwuchs, damit sich die noch jungen Gemüsepflanzen ungestört entwickeln können. Wo die Saatreihen zu dicht gewachsen sind, zum Beispiel bei Möhren, Radieschen oder Roter Bete, zupfen Sie zu dicht stehende Pflänzchen aus. So können sich die anderen besser entwickeln. Frühkartoffeln und Erbsen können bereits angehäufelt werden. Im Mai auch frisches Brennnesselgrün schneiden und düngen.

Kübelpflanzen aus dem Winterquartier holen

Alle Balkon- und Kübelpflanzen, die den Winter im Haus verbracht haben, kommen im Laufe des Monats wieder ins Freie. In der ersten Maihälfte sollten nur Töpfe mit unempfindlichen, hartblättrigen Pflanzen nach draußen gestellt werden, am besten noch vor eine schützende Wand. Dazu gehören zum Beispiel Oleander, Lorbeer, Kamelien und Rosmarin. Ab Mitte Mai folgen Engelstrompeten, Fuchsien und Geranien.

Balkonkästen und Kübel bepflanzen

Spätestens ab Mitte Mai ist es auch Zeit, Balkonkästen und Kübel mit all den sommerlichen Blühpflanzen zu bepflanzen, die in allen Gartencentern und Baumärkten angeboten werden.

Rasen oder Blumenwiese anlegen

Im Mai sind auch die Bedingungen günstig, um einen neuen Rasen anzulegen oder eine Blumenwiese auszusäen. Frisch gesäte Flächen müssen gleichmäßig feucht gehalten werden, bis das junge Grün sprießt.

FAQ

Welche Gartenarbeiten werden im Mai erledigt?

Es wird nach Herzenslust gesät und gepflanzt, vorgezogene Setzlinge können jetzt schon ins Beet. Auch Kübelpflanzen – sofern sie nicht winterhart sind – dürfen nach den Eisheiligen ins Freie. Außerdem können Rasenflächen und Blumenwiesen angelegt werden. Beete müssen von Unkraut befreit, aufgelaufene Sämlinge pikiert und erste Maßnahmen gegen Schädlinge und Krankheiten getroffen werden.

Was wird im Mai ausgesät?

Im Mai kann man eigentlich alles säen, was das Herz begehrt, auch etwas empfindlichere Arten wie Gurken können jetzt direkt ins Freiland – bis sie gekeimt sind und das erste zarte Grün den Boden durchbricht, sind die Eisheiligen schon vorbei. Aber nicht nur Keimlinge, sondern auch vorgezogene Jungpflanzen gedeihen in der feuchtwarmen Maierde sehr gut. Säen Sie jetzt auch einjährige Sommerblumen, Grassamen für Rasenflächen und Blumenwiesen.

Was kann man im Mai pflanzen?

Vor allem vorgezogene Jungpflanzen, aber auch Kartoffeln, Erdbeeren, Stauden, Dahlien, Zwiebelblumen sowie immergrüne Gehölze – vor allem immergrüne Koniferen – werden idealerweise im Mai gepflanzt.

Was wird im Mai geschnitten?

Im Mai werden die ersten verblühten Frühlingsblumen geputzt und zurückgeschnitten, bei Zwiebelgewächsen werden nur die Blütenstiele entfernt: Aus den Blättern ziehen die Pflanzen Nährstoffe, um sie in der unterirdischen Zwiebel zu speichern. Deshalb schneidet man die Blätter erst ab, wenn sie gelb und abgestorben sind. Außerdem werden Kletterpflanzen geputzt, angebunden und gelenkt. Für Efeu und Knöterich ist es Zeit für einen Rückschnitt.

Welche Pflanzen kann man im Mai vermehren?

Ab Ende Mai können die ersten Kopfstecklinge geschnitten werden, zum Beispiel von wurzelechten Rosen, Hortensien, Hibiskus, Himbeeren und Geranien sowie von Kräutern wie Rosmarin, Oregano, Thymian oder Pfefferminze.

Bilder: encierro / stock.adobe.com