Knöterich

Ist Knoeterich im Garten invasiv? Vor- & Nachteile verstehen

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Im Staudenbeet, entlang von Gehölzen oder am Teichufer rundet Knöterich die kreative Gartengestaltung dekorativ ab. Die Staude des Jahres 2012 überzeugt mit langer Blütezeit, robuster Winterhärte und genügsamer Anspruchslosigkeit. Lesen Sie hier, wie einfach Pflanzen und Pflege von der Hand gehen.

Persicaria
Knöterich ist eine duftende Schönheit, die sich sehr schnell ausbreitet
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich Knöterich im Garten?
Knöterich ist eine dekorative Staude, die sich durch ihre lange Blütezeit, robuste Winterhärte und genügsame Anspruchslosigkeit auszeichnet. Wichtig bei der Pflanzung sind Wurzelsperre, ausreichende Wasserversorgung, nährstoffreicher Boden und ein sonniger bis halbschattiger Standort. Die Pflege beinhaltet regelmäßiges Gießen, Rückschnitt nach der Blüte und Winterschutzmaßnahmen.

Knoeterich richtig pflanzen

Richten Sie beim Pflanzen Ihr Augenmerk auf die bemerkenswerte Wüchsigkeit, die zahlreiche Knöterich-Arten auszeichnet. Damit sich die Staude nicht auf Eroberungszug durch den Garten begibt, sollten mächtiger Busch- und Kerzen-Knöterich oder gewaltiger Schling-Knöterich mit einer Wurzelsperre gepflanzt werden. Geeignet ist beispielsweise ein großer Steinkübel (49,00€ bei Amazon*) oder Maurerbottich ohne Boden sowie das speziell für diesen Zweck entwickelte, unverrottbare Geotextil. In diesen Schritten gehen Sie vor:

  • Den Wurzelballen der noch eingetopften Jungpflanze in Wasser stellen
  • Eine große Pflanzgrube ausheben und an der Sohle Tonscherben oder Splitt ausbreiten als Drainage
  • Den Aushub mit Kompost und Hornspänen anreichern
  • Bei Bedarf die für große Arten sinnvolle Wurzelsperre installieren
  • Den ausgetopften Knöterich einpflanzen bis zum unteren Blattpaar und angießen

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Achten Sie bei der Wurzelsperre darauf, dass dem Knöterich ein ausreichendes Substratvolumen zur Verfügung steht, das doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen. Eine Mulchschicht aus Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch wirkt sich vorteilhaft auf das Wachstum aus.
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Pflegetipps

Gepflanzt am sonnigen bis halbschattigen Standort in humoser, nahrhafter und frisch-feuchter Erde, erfordert ein Knöterich einzig folgende Pflegemaßnahmen:

  • Regelmäßig gießen, wenn die Substratoberfläche angetrocknet ist
  • Nach der Blüte zurückschneiden bis zum ersten Blattpaar
  • In rauen Lagen mit einer Laubdecke als Winterschutz versehen
  • Kübel einwickeln mit Folie und auf einen Holzblock stellen
  • Bei Kahlfrost gießen an einem milden Tag

Wenn überhaupt, erhält Knöterich eine Startdüngung im März/April. Ein bodennaher Rückschnitt sollte erst im Spätwinter erfolgen, damit das Laub während der kalten Jahreszeit den Wurzelballen zusätzlich schützt.
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Welcher Standort ist geeignet?

Am besten aufgehoben fühlt Knöterich sich am sonnigen bis halbschattigen Standort. Restlos glücklich ist die Staude, wenn das Erdreich nährstoffreich, humos und frisch-feucht beschaffen ist. Mächtiger Staudenflieder, wie die Johanniswolke, büßt an windexponierten Lagen an Standfestigkeit ein. Mit maximaler Standorttoleranz kommt der Kerzen-Knöterich daher, der an jedem Standort gedeiht, solange er dort nicht mit Staunässe belästigt wird.

Der richtige Pflanzabstand

Der ideale Pflanzabstand orientiert sich an der gewählten Art und Sorte. Kriechend wachsender Schlangen-Knöterich kommt in einem Abstand von 35 cm zum Nachbarn bestens zurecht, während der populäre Kerzen-Knöterich in einer Entfernung von 90 bis 100 cm gesetzt werden sollte. Ein majestätischer Blütenturm wie der Staudenflieder sollte nicht näher als 150 bis 200 cm an seine Pflanznachbarn heranreichen.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Die besten Knöterich-Arten und Sorten für den privaten Ziergarten sind sich im Hinblick auf die Wünsche an den Boden weitgehend einig. In nährstoffreicher, humoser und vor allem frisch-feuchter Erde möchten sie am liebsten ihre Wurzeln ausbreiten. Dessen ungeachtet wartet die Gattung auf mit Spezialisten für extreme Lagen, wie dem Wasser-Knöterich, der selbst in dauernassem Boden eines Teichufers wunderbar gedeiht.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Für Jungpflanzen im Container ist von Frühling bis Herbst Pflanzzeit im Garten. Vorteilhaft für Wachstum und Vitalität ist ein Termin zwischen Mitte Mai und Mitte Juni oder im Frühherbst bis Ende September. Während trocken-heißer Hochsommertage verläuft die Pflanzung nur dann erfolgreich, wenn eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet ist.

Wann ist Blütezeit?

Die Haupt-Blütezeit von Knöterich erstreckt sich von Juni bis September. Bei mildem Frühlingswetter legt der Staudenflieder bereits ab Mitte Mai sein Blütenkleid an, dicht gefolgt vom Kerzen-Knöterich im Juni. Wer ihrer duftenden Blütenpracht nicht überdrüssig wird, gesellt den Buntblatt- und Faden-Knöterich noch hinzu, die von September bis Oktober blühen und mit einer furiosen Herbstfärbung das Gartenjahr beschließen.

Knoeterich richtig schneiden

Nehmen die verwelkten Blütenstände eine unansehnliche Optik an, kommt die Schere zum ersten Mal zum Einsatz. Schneiden Sie Knöterich nach der Blüte zurück bis zu den oberen Blättern am Stängel. Den Rest belassen Sie bis zum zeitigen Frühjahr an der Staude als natürlichen Winterschutz. Dann rücken Sie zum zweiten Mal mit der Gartenschere aus, um die Pflanzen bis knapp über dem Boden einzukürzen.
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Knoeterich gießen

Knöterich ist bei Trockenheit angewiesen auf eine großzügig bemessene Wasserversorgung. Durch den dichten Blätter- und Blütenflor dringt mitunter selbst ein Regenschauer nicht durch. Prüfen Sie daher alle 1-2 Tage das Substrat und gießen, wenn die Oberfläche angetrocknet ist.

Knoeterich richtig düngen

Es steckt eine solch mächtige Wuchskraft in Knöterich, dass in nährstoffreichem Boden kein Dünger vonnöten ist. Am mageren Standort und bei Mangelerscheinungen, verabreichen Sie im März/April einen Startdünger. Eine Portion reifer Kompost mit Hornspänen kommt ebenso infrage, wie eine knapp bemessene Dosis Volldünger.

Überwintern

Mehrheitlich sind Knöterichgewächse winterhart. In rauen Lagen sowie im Pflanzgefäß empfehlen wir dennoch aus Gründen der Vorsicht folgende Schutzmaßnahmen:

  • Knöterich vor dem Winter nicht vollständig zurückschneiden
  • Die Pflanze dick anhäufeln mit Laub und mit Nadelreisig bedecken
  • Kübel umhüllen mit Noppenfolie, auf Holz stellen und das Substrat mit Stroh bedecken

Eine Vielzahl beliebter Knöterich-Arten ist empfindlich für Kahlfrost. Gießen Sie daher die Pflanze an milden Wintertagen, wenn sich der Schnee nicht blicken lässt.

Knoeterich vermehren

Die Vermehrung von Knöterich gelingt mühelos mit Stecklingen. Wählen Sie im Frühsommer einen halb verholzten, nicht blühenden Trieb aus und schneiden ein 10-15 cm langes Stück unterhalb eines Blattknotens ab. Entlaubt bis auf das obere Blattpaar, pflanzen Sie den Steckling zu zwei Drittel ein im mageres Substrat, wie Pikiererde oder Torfkultursubstrat. So geht es anschließend weiter:

  • Über jeden Topf eine perforierte Plastiktüte stülpen
  • Am halbschattigen, warmen Standort das Substrat konstant feucht halten
  • Die Abdeckung täglich lüften zur Vorbeugung gegen Schimmel

Nach 3-4 Wochen ist ein Knöterich-Steckling ausreichend bewurzelt, um ins Beet oder den Kübel eingepflanzt zu werden.
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Wie pflanze ich richtig um?

Dank seiner natürlichen Wuchskraft, toleriert ein Knöterich einen Standortwechsel zumeist unbeschadet. Im zeitigen Frühjahr nach dem Rückschnitt stechen Sie den Wurzelballen im Radius der Wuchshöhe rundherum ab. Das anschließende Ausgraben kann aufgrund des mächtigen Wurzelwerks mit einem hohen Trimm-dich-Effekt verbunden sein. Belassen Sie keine abgetrennten Wurzelstücke im Boden, denn daraus treibt Knöterich im Handumdrehen munter wieder aus.

Am neuen Standort sollte die Pflanzgrube vorbereitet und der Aushub mit Kompost angereichert sein. Behalten Sie die bisherige Pflanztiefe bei und gießen am Tag der Umpflanzung sowie in der Folgezeit reichlich und regelmäßig.

Knoeterich im Topf

Im Topf verwandelt Knöterich den Balkon in eine blühende Sommer-Oase. Für ein vitales Wachstum und eine üppige Blüte, sind nur wenige Aspekte in der Pflege zu beherzigen:

  • Unter der Blumenerde eine Drainage aus Tonscherben ausbreiten, zum Schutz vor Staunässe
  • Das Substrat zu keinem Zeitpunkt austrocknen lassen
  • Im Herbst zurückschneiden bis zum ersten Blattpaar
  • Den Kübel im Winter mit Folie ummanteln, auf Holz stellen und das Substrat mit Laub bedecken

Im Frühjahr schneiden Sie den überwinterten Knöterich bodennah zurück und topfen die Pflanze um in frisches, nährstoffreiches Substrat. Bei diesem Vorgehen ist die zusätzliche Gabe von Dünger nicht erforderlich.

Ist Knoeterich giftig?

Von Giftigkeit kann keine Rede sein beim Knöterich. Im Gegenteil erkannten bereits unsere Vorfahren seinen Nutzen als Heil- und Nahrungspflanze. So heilen die Gerbstoffe des Wurzelstocks unangenehme Durchfallerkrankungen, während die zarten Blätter und Triebspitzen ein köstliches Frühlingsgemüse ergeben.
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Welche Knöterich-Arten eignen sich für den Garten?

Wuchsgewaltige Knöterich-Arten, wie der Schling-Knöterich und der Japanische Flügelknöterich, brachten die Gattung in Verruf als rücksichtslose Invasoren. Heute hat sich das Blatt gewandelt, denn die ebenso diszipliniert wachsenden wie üppig blühenden Arten haben die Aufmerksamkeit der Hobbygärtner errungen. Eine Auslese prächtiger Knöteriche für den Garten im Kurzüberblick:

  • Kerzen-Knöterich: zarte Blütenkerzen über 40 cm langem, herzförmigem Laub; ausladender Wuchs bis 150 cm Höhe
  • Schnecken-Knöterich: kriechende Art mit kompaktem Wuchs und 20-30 cm hohem Blütenstand; der ideale Bodendecker
  • Buntblatt-Knöterich: bezaubernder Blattschmuck im Herbst unter weißen Blütenrispen für schattige Lagen
  • Busch-Knöterich: bekannt als Staudenflieder, dank buschigem Habitus bis 200 cm und üppigen Blütenbüschen ab Mai

An Standort-Toleranz kaum zu toppen ist der Wasser-Knöterich. Diese Art gedeiht sowohl im Wasser als auch an Land und nimmt sommerliche Trockenheit ebenso klaglos hin wie Staunässe.
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Wie halte ich Schling-Knöterich im Zaum?

Dank seiner rasanten Wuchsgeschwindigkeit, begrünt Schling-Knöterich mit einer Kletterpflanze innerhalb kurzer Zeit meterhohe Fassaden und verwandelt Zäune in einen undurchdringlichen Sichtschutz. Da die Pflanze ihr Wachstum nicht auf Kommando einstellt, sobald der erwünschte Umfang erreicht ist, spielen angemessene Vorkehrungen beim Pflanzen und in der Pflege eine wichtige Rolle. Darauf ist zu achten:

  • Schling-Knöterich mit einer stabilen Wurzelsperre pflanzen
  • Die Kletterhilfe in mindestens 10 cm Abstand zur Fassade anbringen, um Mauerschäden zu vermeiden
  • Zu Fallrohren, Blitzableitern oder Dachrinnen einen Abstand von 150 cm einhalten

Vor allem aber halten Sie die Kletterpflanze im Zaum mit einem beherzten Rückschnitt. Schneiden Sie im Februar oder März einen Schling-Knöterich radikal zurück. Im normalen Gartenboden ist kein Düngen erforderlich, denn die Pflanze wächst auch ohne zusätzliche Nährstoffe bis zu 30 cm täglich.
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Schöne Sorten

  • Johanniswolke: majestätischer Staudenflieder mit weißen Blütenwolken und einer Wuchshöhe von bis zu 200 cm
  • Superbum: raumgreifender Wiesenknöterich für die Uferbepflanzung am großen Teich mit rosa Blüten von Juni bis Oktober
  • Red Dragon: spektakulärer Buntblatt-Knöterich mit leuchtend Violett-rotem Laub und silbriger V-Zeichnung
  • Taurus: üppig blühender Kerzen-Knöterich mit sattroten Blüten und stabiler Standfestigkeit trotz 100 cm Wuchshöhe
  • Darjeerling Red: bezaubernder Schnecken-Knöterich für flache Blütenteppiche einen ganzen Sommer lang