Knöterich vermehren: Stecklinge, Teilung & Aussaat einfach erklärt
Knöterich lässt sich vielseitig vermehren: durch Stecklinge, Teilung oder Aussaat. Dieser Artikel erläutert die drei Methoden und gibt hilfreiche Tipps für die erfolgreiche Vermehrung im eigenen Garten.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung von Knöterich durch Stecklinge ist eine effektive Methode, um genetisch identische Nachkommen der Mutterpflanze zu erzeugen. Dies ermöglicht es Ihnen, neue Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften zu züchten, ohne zusätzliche Kosten für Saatgut oder Jungpflanzen.
Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge
Wählen Sie gesunde und kräftige Triebe, die vorzugsweise im Frühsommer geschnitten werden. Schneiden Sie etwa 10 bis 15 Zentimeter lange Stecklinge mit einem sauberen, scharfen Messer ab und entfernen Sie die unteren Blätter sowie eventuelle Blüten, um die Verdunstung zu reduzieren und die Energie auf die Wurzelbildung zu konzentrieren.
Vorgehensweise
Bewurzelung in Erde
Bereiten Sie eine gut durchlässige Anzuchterde vor, indem Sie zwei Drittel Anzuchterde mit einem Drittel Sand mischen. Tauchen Sie die Schnittstelle der Stecklinge optional in Bewurzelungspulver (4,00€ bei Amazon*), um die Wurzelbildung zu fördern. Pflanzen Sie die Stecklinge etwa einen Zentimeter tief in die vorbereitete Erde. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Ein perforierter Plastikbeutel oder ein Einmachglas über dem Topf kann helfen, die Feuchtigkeit zu regulieren. Stellen Sie den Topf an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort.
Bewurzelung in Wasser
Stellen Sie die vorbereiteten Stecklinge in ein Gefäß mit Wasser, sodass nur die unteren Knoten bedeckt sind. Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Fäulnis zu vermeiden. Beobachten Sie die Wurzelbildung und pflanzen Sie die Stecklinge ein, sobald ausreichend Wurzeln entstanden sind.
Pflege der Stecklinge
Egal ob in Erde oder Wasser, achten Sie darauf, dass die Stecklinge stets leicht feucht bleiben und täglich gelüftet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Sobald sich neue Wurzeln gebildet haben und gesundes neues Wachstum sichtbar ist, können die Stecklinge an ihren endgültigen Standort im Kübel gepflanzt werden, um eine unkontrollierte Ausbreitung zu bekämpfen.
Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung von Knöterich durch Teilung ist besonders geeignet für kräftige Pflanzen und unterstützt deren Verjüngung. Diese Methode ist einfach und erfordert keine speziellen Kenntnisse.
Zeitpunkt
Der optimale Zeitraum für die Teilung von Knöterich liegt entweder im Frühjahr, kurz vor dem Austrieb, oder nach der Blüte im Herbst. Zu diesen Zeiten ist die Pflanze weniger aktiv und kann den Stress der Teilung besser verkraften.
Durchführung
Wählen Sie einen Tag, an dem der Boden weder zu feucht noch gefroren ist. Heben Sie die Pflanze vorsichtig mit einer Grabegabel oder einem Spaten aus dem Boden und achten Sie darauf, die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Trennen Sie den Wurzelballen vorsichtig in mehrere Teile, wobei jedes Teilstück mindestens einen Trieb und ausreichend Wurzeln enthalten sollte. Setzen Sie die Teilstücke sofort an den gewünschten neuen Standort. Bereiten Sie die Pflanzlöcher mit nährstoffreicher Erde vor und wässern Sie die jungen Pflanzen gut ein.
Pflege
Die frisch geteilten Pflanzen benötigen besondere Pflege, bis sie angewachsen sind. Gießen Sie regelmäßig und vermeiden Sie Staunässe. Auf eine Düngung sollten Sie in den ersten Wochen verzichten, um die neuen Wurzeln nicht zu beschädigen. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass bleibt.
Vermehrung durch Aussaat
Die Vermehrung von Knöterich durch Aussaat ermöglicht eine größere genetische Vielfalt. Gehen Sie dabei systematisch vor, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Zeitpunkt der Aussaat

Die Aussaat im Frühjahr fördert das Wachstum der Knöterichpflanzen
Die Aussaat sollte idealerweise im Frühjahr erfolgen, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Bei Bodentemperaturen über 10 °C können die Samen direkt ins Freiland gesät werden. Alternativ können Sie bereits im Spätwinter mit der Vorkultur in Töpfen im Haus beginnen.
Vorbereitung des Saatbetts

Eine gute Bodenbearbeitung fördert das Keimen und gesunde Pflanzenentwicklung
Bereiten Sie ein Saatbett mit gut durchlässiger, feinkrümeliger Erde vor. Eine Bodenbearbeitung im Voraus, um den Boden zu lockern und eine gleichmäßige Saatgutverteilung zu ermöglichen, ist ratsam. Halten Sie die Oberfläche eher grob, um die Verschlämmung des Bodens zu verhindern.
Saattechniken

Die Vorkultur im Haus lohnt sich
Streuen Sie die Samen dünn auf das vorbereitete Saatbett und bedecken Sie sie leicht mit einer dünnen Schicht Erde. Ein Reihenabstand von etwa 20 bis 30 cm erleichtert später die Pflege der jungen Pflanzen. Bei der Vorkultur im Haus säen Sie die Samen in Anzuchtschalen oder kleine Töpfe und bedecken Sie sie nur leicht mit Erde. Die Saattiefe sollte 1 bis 2 cm nicht überschreiten.
Pflege der Sämlinge
Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Stellen Sie die Sämlinge an einen hellen Ort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung. Sobald die Sämlinge mehrere echte Blätter entwickelt haben, können Sie diese pikieren. Halten Sie einen Abstand von etwa 15-20 cm zwischen den Jungpflanzen ein und pflanzen Sie sie an ihren endgültigen Standort im Freiland, sobald die Temperaturen stabil und frostfrei sind.
Mit diesen Methoden und der richtigen Pflege können Sie Knöterich erfolgreich vermehren und Ihren Garten mit diesen vielseitigen Pflanzen bereichern.