Chicoree

Chicorée: Anbau, Verwendung & gesunde Rezepte

Chicorée, auch bekannt als Brüsseler Salat, ist ein vielseitiges Blattgemüse mit nussigem, leicht bitterem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet Anbau, Sorten, Ernte, Lagerung, Zubereitung sowie die gesundheitlichen Vorteile von Chicorée.

Steckbrief

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Pflanzenart
Gemüse
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Wuchs
Aufrecht
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Weiß mit hellgelben Spitzen, leuchtend rot
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Locker, humos, durchlässig
Bodenfeuchte icon
Bodenfeuchte
Gut Wasser speichernd, vermeidet Staunässe

Verwendung

Chicorée ist ein vielseitiges Gemüse, das sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden kann. Roh sorgt er in Salaten für eine knackige Textur und lässt sich wunderbar mit Obst wie Orangen, Birnen, oder Äpfeln kombinieren. Walnüsse und ein Honig-Senf-Dressing sowie kräftige Käsesorten wie Blauschimmel-, Schafs- oder Ziegenfrischkäse runden den Chicorée-Salat ab.

Gekocht verliert Chicorée teilweise seine Bitterkeit und bietet eine breite Palette an Zubereitungsmöglichkeiten. Er kann in etwas Öl angebraten und anschließend gedünstet werden. Eine Süße aus Zucker mildert weiterhin den bitteren Geschmack. Eine andere Möglichkeit ist die Zubereitung als Auflauf: Chicorée in Schinken einwickeln, mit Béchamelsoße übergießen und mit Käse überbacken.

Die Blätter des Chicorée eignen sich hervorragend zum dekorativen Anrichten und können als Schiffchen etwa für Käsecremes oder andere Füllungen dienen. Zudem kann aus der Wurzel Zichorienkaffee hergestellt werden, ein Kaffeeersatz, der vor allem im 18. und 19. Jahrhundert populär war. Heute wird die Wurzel auch zur Herstellung von Biokunststoffen verwendet, obwohl der Hauptteil der Wurzeln in Biogasanlagen verwertet wird.

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Sorten & Arten

Chicorée, botanisch als Cichorium intybus var. foliosum bekannt, existiert in verschiedenen Sorten, die sich in Geschmack und Farbe unterscheiden.

Klassischer Chicorée zeichnet sich durch weiße Blätter mit hellgelben Spitzen aus. Er ist leicht bitter und eignet sich sowohl als Salat als auch als Gemüse.

Roter Chicorée hingegen ist eine Kreuzung aus herkömmlichem Chicorée und Radicchio. Diese Sorte besticht durch ihre leuchtend rote Farbe und ist milder im Geschmack. Die verschiedenen Sorten bieten so unterschiedliche Möglichkeiten für den kulinarischen Einsatz.

Ernte und Lagerung

Die Chicorée-Ernte erfolgt nach etwa drei Wochen Dunkelwachstum zwischen Oktober und Februar. Die Ernteprozesse sind entscheidend für die Qualität:

  1. Rodung der Wurzeln: Zwischen September und November werden die Wurzeln ausgegraben.
  2. Lagerung der Wurzeln: Diese werden in Kühlräumen bei Temperaturen von -1 bis +3 °C und hoher Luftfeuchtigkeit gelagert.
  3. Treiben der Wurzeln: Die Wurzeln werden in Kunststoffkisten aufrecht und dunkel gelagert. Bei regelmäßiger Zufuhr von Nährstofflösung treiben sie in 20 bis 25 Tagen aus.
  4. Ernte der Sprossen: Die gewachsenen Chicorée-Sprossen werden vorsichtig geerntet und in Lichtschutzpapier verpackt.

Im Kühlschrank, in ein feuchtes Küchentuch gewickelt, hält sich Chicorée etwa eine Woche. Achten Sie beim Kauf auf frische, feste Blätter ohne braune Stellen.

Zubereitung

Vor der Zubereitung sollte der Chicorée gewaschen und vorbereitet werden:

  1. Waschen und Säubern: Entfernen Sie die äußeren Blätter und waschen Sie den gesamten Chicorée gründlich.
  2. Strunk Entfernen: Halbieren Sie den Chicorée und schneiden Sie den Strunk keilförmig heraus.
  3. Für Salate: Schneiden Sie die Blätter in feine Streifen und kombinieren Sie sie nach Geschmack.
  4. In der Pfanne: Braten Sie den Chicorée in Öl goldbraun an.
  5. Blanchieren: Halbe Chicorée in kochendem Wasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken.
  6. Auflauf: Wickeln Sie Chicorée in Schinken und überbacken Sie ihn mit Béchamelsoße und Käse.
  7. Kreatives Anrichten: Verwenden Sie die Blätter als Schiffchen für Füllungen.

Nährwerte und gesundheitliche Aspekte

Chicorée ist kalorienarm und reich an Nährstoffen. 100 Gramm enthalten etwa 14 bis 16 Kilokalorien und bestehen zu 94,4 Prozent aus Wasser. Wichtige Nährstoffe sind:

Kalium, Folsäure, Zink, Vitamin A, Vitamin C, Inulin

Inulin ist besonders wertvoll für die Darmgesundheit. Es fördert eine gesunde Darmflora, unterstützt das Immunsystem und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Die Bitterstoffe im Chicorée fördern die Verdauung und regen den Appetit an.

Weitere wichtige Nährstoffe wie Vitamin A und C unterstützen die Sehkraft und das Immunsystem. Kalium reguliert den Wasserhaushalt, während Folsäure für den Eiweißstoffwechsel und die Zellbildung wichtig ist. Chicorée eignet sich aufgrund dieser gesundheitsfördernden Eigenschaften hervorragend für eine ausgewogene Ernährung.

Pflanzung

Chicorée benötigt zunächst eine erfolgreiche Kultivierung der Wurzeln, die im Freiland zwischen Mitte Mai und Juli ausgesät werden sollten. Eine frühe Aussaat ab Mitte April ist mit Abdeckungen (12,00€ bei Amazon*) zu schützen. Der Boden sollte locker und humos sein.

Die Rodung der Wurzeln erfolgt im Herbst. Nach der Ernte werden die Wurzeln in Kühlräumen gelagert, um eine ganzjährige Produktion zu ermöglichen. Zum Treiben werden die Wurzeln in Dunkelheit und bei regelmäßiger Zufuhr von Nährstofflösungen zum Sprossen gebracht.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Standortwahl für Chicorée ist entscheidend. Die Aussaat im Freiland sollte zwischen Mitte Mai und Juli erfolgen. Ein sonniger Standort und ein lockerer, humoser Boden sind ideal. Nach der Ernte werden die Wurzeln in völliger Dunkelheit und bei niedrigen Temperaturen gelagert, um Bitterstoffe zu minimieren. Im Dunkelwachstum treiben die Wurzeln aus und bilden die typischen Sprosse.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Boden für Chicorée sollte durchlässig und humos sein und gut Wasser speichern. Überschüssiges Wasser sollte gut abfließen können, um Staunässe zu vermeiden. Lockern Sie den Boden vor der Aussaat gründlich und arbeiten Sie gegebenenfalls Kompost oder andere organische Materialien ein, um die Humusanteile zu erhöhen und die Struktur zu verbessern.

Pflanzen Sie den Chicorée in gut vorbereiteten Boden, um eine gesunde Wurzel- und Sprossentwicklung zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Warum wächst Chicorée im Dunkeln?

Chicorée wird im Dunkeln gezogen, um die Ausbildung von Chlorophyll zu verhindern, was die Blätter grün und bitter machen würde. Ohne Licht bleiben die Blätter gelblich-weiß und entwickeln nur einen geringen Anteil des Bitterstoffs Intybin.

Was ist der historische Hintergrund des Chicorée-Anbaus?

Die genaue Entstehungsgeschichte des Chicorée ist unklar, aber bedeutende Wendepunkte beinhalten die Lichtdicht-Verhüllung der Pflanzen im 19. Jahrhundert durch den Chefgartenbauer in Brüssel sowie die Entdeckung kräftiger Triebe im Winter durch belgische Bauern im Jahr 1870.

Kann Chicorée im eigenen Garten angebaut werden?

Ja, Chicorée kann auch im eigenen Garten angebaut werden. Wichtig sind ein sonniger Standort und ein lockerer, humoser Boden. Die Aussaat erfolgt zwischen Mitte Mai und Juli. Für eine frühe Aussaat ab Mitte April sollten die jungen Pflanzen abgedeckt werden.

Wie gesund ist Chicorée wirklich?

Chicorée ist äußerst gesund. Er ist reich an Inulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert und die Darmflora fördert. Zudem enthält er Kalium, Folsäure, Zink sowie Vitamine A, B und C. Diese Nährstoffe unterstützen das Immunsystem, die Sehkraft und die Zellbildung.

Bilder: Bastiaanimage Stock / stock.adobe.com