Selbst angebauten Chicorée genießen
Leider sieht man nur noch in sehr wenigen Gärten Chicorée wachsen. Dabei ist es mit etwas Geduld ganz einfach, den Spross der Zichorienwurzel im eigenen Garten zu kultivieren. Frisch geerntet schmeckt das Gemüse viel aromatischer. Es lohnt also durchaus, es einmal mit dem Chicoréeanbau zu versuchen.
Chicorée braucht etwas bis zur Erntereife
Während der Sommermonate bildet Chicorée eine Blattrosette mit einer etwa fünfzehn Zentimeter langen Pfahlwurzel aus. Nach einer Ruhephase wächst aus dieser bei niedrigen Temperaturen in den Wintermonaten ein knospenartiger Spross, aus dem sich später ein mehrfach verzweigter Blütenstand bilden würde.
Standortansprüche
Chicorée bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem Boden, in dem sich die kräftige Wurzel gut entwickeln kann. Das Substrat sollte nach Möglichkeit nicht zu stickstoffreich sein. Zu viel Stickstoff fördert die Blattmasse und führt dazu, dass sich die Wurzeln nicht so gut ausbilden.
Chicorée säen und vereinzeln
- Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist Mitte bis Ende Mai.
- Halten Sie einen Reihenabstand von dreißig Zentimeter und eine Saattiefe von ein bis zwei Zentimetern ein.
- Befeuchten Sie den Boden gleichmäßig. Stehende Nässe ist ebenso zu vermeiden wie ausdauernde Trockenheit.
- Ist die Saat nach etwa drei bis vier Wochen aufgegangen, dünnen Sie die Pflänzchen auf zehn Zentimeter aus. Der dichte Abstand fördert die Bildung eintriebiger Wurzeln.
Während der Sommermonate ist Chicorée ausgesprochen pflegeleicht. Gießen Sie regelmäßig und lockern Sie die Erde gelegentlich. Auf mageren Böden empfiehlt sich eine zusätzliche Düngung mit reifem Kompost oder Hornspänen.
Treibkultur
Werden die äußeren Blätter des Chicorées Ende Oktober gelb, heben Sie die Wurzeln vorsichtig mit einer Grabgabel (13,00€ bei Amazon*) aus der Erde.
Lassen Sie die Wurzeln im Anschluss einige Tage auf dem Beet liegen, damit die Nährstoffe zurück in die Knolle wandern. Anschließend die äußeren Blätter entfernen und die Wurzeln aufrecht stehend in feuchten Sand stecken. Eine Woche sehr kühl bei 0 bis 3 Grad lagern.
Anschließend stellen Sie den Chicorée zum Treiben in einen dunklen Raum, in dem Temperaturen von 10 bis höchsten 18 Grad herrschen. Dringt Licht in den Treibraum, decken Sie die Gefäße zur Verdunklung beispielsweise mit leeren Blumenkästen ab.
Nach etwa vier bis sechs Wochen haben die sich bildenden Zapfen eine Länge von 15 Zentimeter erreicht und können abgebrochen werden.
Tipp
Im Handel erhalten Sie verschiedene Chicorée-Sorten, die sich vor allem im Erntezeitpunkt unterscheiden. Einige benötigen eine Deckschicht aus Erde oder Sand, andere hingegen nicht.