Pfingstrosen: Pflegetipps & Sorten für die Gartenpracht
Pfingstrosen, ob als Staude oder Strauch, bezaubern durch ihre üppige Blütenpracht und den intensiven Duft. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege, Pflanzung und Vermehrung dieser beliebten Gartenpflanzen und stellt ihre vielfältigen Sorten vor.
- Pfingstrosen pflegen
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- Pfingstrosen richtig pflanzen
- Herkunft
- Welcher Standort ist geeignet?
- Pfingstrosen richtig schneiden
- Wuchs
- Welchen Boden braucht die Pflanze?
- Sorten & Arten
- Pfingstrosen vermehren
- Blätter
- So kommt die Pflanze über den Winter
- Krankheiten & Schädlinge
- Verwendung
- Häufig gestellte Fragen
Steckbrief
Pfingstrosen pflegen
Pfingstrosen, auch als Päonien bekannt, sind pflegeleichte Pflanzen, die mit wenig Aufwand gedeihen. Frisch gepflanzte Pfingstrosen benötigen in niederschlagsarmen Perioden bedarfsorientiertes Gießen. Gut etablierte Staudenpfingstrosen können kurze Trockenphasen überstehen, benötigen jedoch bei längeren Trockenperioden zusätzliche Flüssigkeitszufuhr.
Eine mäßige Düngung ab dem zweiten Standjahr unterstützt das Pflanzenwachstum. Besonders im zeitigen Frühjahr sollten Sie organischen Dünger wie Kompost oder Hornspäne verwenden. Eine weitere Düngung nach der Blüte sichert die Nährstoffversorgung für das kommende Jahr.
In der Regel sind Rückschnitte nicht notwendig. Entfernen Sie jedoch verblühte Blüten im Sommer, um die Pflanzenkraft in die Wurzeln zu lenken. Im Winter oder zeitigen Frühjahr sollten Sie vertrocknete Stängel entfernen. Bei Grauschimmelbefall schneiden Sie betroffene Triebe bis zum gesunden Holz zurück.
Unterstützen Sie Ihre Pfingstrosen, insbesondere die schweren Blüten nach Regen, mit Staudenstützen (10,00€ bei Amazon*) oder Gartenschnur, um ein Umkippen zu verhindern. Staudenpfingstrosen sterben im Herbst zurück und überwintern in Form von Knollen. Strauchpfingstrosen hingegen sollten im Herbst locker zusammengebunden werden, um Schneebruch zu vermeiden.
Obwohl Pfingstrosen robust sind, können sie von Krankheiten wie Grauschimmel oder Blattfleckenkrankheiten befallen werden. Eine sorgfältige Standortwahl und bedarfsorientiertes Gießen tragen zur Gesundheit der Pflanzen bei.
Pfingstrosen richtig pflanzen
Die optimale Pflanzzeit für Pfingstrosen ist im Spätsommer und Herbst. Dies ermöglicht den Pflanzen, vor dem Winter neue Wurzeln zu bilden. Pfingstrosen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit gut durchlässigem, sandig-lehmigem Boden und einem pH-Wert von 5,5 bis 6.
Folgen Sie diesen Schritten beim Pflanzen:
- Planen Sie pro Pflanze eine Fläche von 60 x 60 cm bis 80 x 80 cm ein.
- Graben Sie ein Pflanzloch mit einem Durchmesser und einer Tiefe von 50 cm.
- Bei Böden, die zur Vernässung neigen, fügen Sie eine Drainageschicht hinzu.
- Verwenden Sie 5 bis 10 Liter Pflanzerde und setzen Sie den Wurzelstock so tief, dass er 3 bis 5 cm mit Erde bedeckt ist. Zu tiefes Einsetzen kann die Blütenbildung beeinträchtigen.
Besondere Vorsicht gilt bei der Pflanzung von Strauchpfingstrosen, die oft auf Staudenpfingstrosen veredelt sind. Die Veredelungsstelle sollte etwa drei Finger breit unter der Erde liegen, damit das Edelreis eigene Wurzeln bilden kann.
Herkunft
Pfingstrosen (Paeonia) sind in Europa, Asien und Nordamerika heimisch und umfassen 32 Arten. Sie lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:
- Krautige eurasische Staudenpfingstrosen
- Asiatische Strauchpfingstrosen, auch Moutan genannt
- Nordamerikanische Pfingstrosen
Die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis), eine bedeutende europäische Art, ist in Südeuropa heimisch und wurde historisch als Heilpflanze genutzt. Die chinesische Pfingstrose (Paeonia lactiflora) und ihre Hybriden haben viele gartentaugliche Sorten hervorgebracht. Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa) gelten in China seit über 4.000 Jahren als Nationalblume.
Ein bedeutender Name in der Geschichte der Pfingstrosen ist „Paionia“, benannt nach Paian, dem Götterarzt der griechischen Mythologie. Pfingstrosen symbolisieren in verschiedenen Kulturen Reichtum, Schönheit und Heilung.
Welcher Standort ist geeignet?
Wählen Sie für Pfingstrosen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Zu viel Schatten kann die Blütenbildung beeinträchtigen. Strauchpfingstrosen bevorzugen windgeschützte und frostsichere Standorte, idealerweise in der Nähe von Mauern oder Hecken. Staudenpfingstrosen gedeihen am besten auf mittelschweren, humosen Lehmböden.
Beachten Sie folgende Anforderungen:
- Der Boden sollte nährstoffreich und humushaltig sein. Staunässe muss vermieden werden.
- Staudenpfingstrosen benötigen lockeren, durchlässigen Boden mit einem pH-Wert von etwa 5,5 bis 6.
- Strauchpfingstrosen vertragen Wind schlecht und benötigen einen geschützten Standort.
- Pfingstrosen sollten nicht an Stellen gepflanzt werden, an denen zuvor andere Pfingstrosen standen, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
Pfingstrosen richtig schneiden
Das Schneiden von Pfingstrosen ist nicht zwingend erforderlich, kann aber bei Krankheiten oder Schäden sinnvoll sein. Staudenpfingstrosen ziehen sich im Herbst in ihre Knollen zurück, wobei Sie welkes Laub entfernen können. Strauchpfingstrosen, deren Triebe holzig sind, sollten bei Bedarf im Spätherbst oder zeitigen Frühjahr geschnitten werden.
Folgende Richtlinien sind zu beachten:
- Entfernen Sie verblühte Blüten im Sommer oberhalb eines gut entwickelten Blattpaares, um die Samenbildung zu unterbinden.
- Bei Pilzbefall sollten betroffene Teile sofort zurückgeschnitten werden.
- Verwenden Sie eine scharfe Schere und schneiden Sie an trockenen Tagen, damit die Schnittstellen schnell trocknen können.
Wuchs
Staudenpfingstrosen wachsen horstig-aufrecht und werden 60 bis 100 cm hoch. Sie bilden knollenartige Speicherwurzeln und sind winterhart. Beliebte Arten sind die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) und die Edelpfingstrose (Paeonia lactiflora).
Strauchpfingstrosen können bis zu zwei Meter hoch werden und treiben im Frühjahr aus verholzten Trieben neu aus. Sie sind aufrecht wachsende Sträucher mit dicken Trieben. Bekannte Arten sind die Chinesische Strauchpfingstrose (Paeonia rockii) und die Japanische Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa).
Eine besondere Gruppe sind die Intersektionellen Hybriden oder Itoh-Hybriden. Diese Kreuzungen aus Stauden- und Strauchpfingstrosen kombinieren das buschige Wachstum der Stauden mit den üppigen Blüten der Strauchpfingstrosen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Der ideale Boden für Pfingstrosen ist mineralisch, humusarm und lehmig. Er sollte gut durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Vor der Pflanzung sollten schwere Lehmböden mit Sand durchlässiger gemacht werden. Eine Drainageschicht am Grund des Pflanzlochs kann Staunässe verhindern.
Es ist wichtig, den pH-Wert des Bodens zu beachten. Ein leicht alkalischer Boden mit einem pH-Wert über 7 ist ideal. Saure Böden sollten durch regelmäßiges Kalken neutralisiert werden. Ein ausgewogener Nährstoffhaushalt ist ebenfalls entscheidend. Verwenden Sie während der Pflanzung eine moderate Menge Kompost oder organischen Dünger.
Sorten & Arten
Pfingstrosen bieten eine beeindruckende Vielfalt in Wuchsformen und Blütenfarben. Sie werden in Staudenpfingstrosen, Strauchpfingstrosen und Intersektionelle Hybriden unterteilt.
Staudenpfingstrosen:
- Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis): Robuste Art mit leuchtend roten Blüten.
- Edelpfingstrose (Paeonia lactiflora): Viele Sorten, darunter ‚Sarah Bernhardt‘ mit weißen Blüten.
- Netzblatt-Pfingstrose (Paeonia tenuifolia): Feingeschnittene Blätter und dunkelrote Blüten.
Strauchpfingstrosen:
- Chinesische Strauchpfingstrose (Paeonia rockii): Große, duftende Blüten.
- Japanische Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa): Gefüllte Blüten in verschiedenen Farben.
- Lutea-Hybriden: Kreuzungen mit kräftigen Gelb-, Orange- und Rottönen.
Intersektionelle Hybriden (Itoh-Hybriden):
Diese Hybriden vereinen die besten Eigenschaften von Stauden- und Strauchpfingstrosen. Beispielhafte Sorten sind ‚Scarlet Heaven‘ mit roten Blüten und ‚Yellow Crown‘ mit gelben Blüten.
Pfingstrosen vermehren
Pfingstrosen lassen sich auf verschiedene Arten vermehren. Staudenpfingstrosen können durch Teilung ihrer Wurzelstöcke vermehrt werden, während Strauchpfingstrosen oft durch Veredelung oder Stecklinge vermehrt werden.
Teilung:
Grab Sie die Staudenpfingstrose aus und schneiden Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Messer in mehrere Teile. Pflanzen Sie die geteilten Stücke an einem neuen Standort.
Veredelung:
Veredeln Sie Strauchpfingstrosen im Frühjahr auf Wurzelstücke von Staudenpfingstrosen. Pfropfen Sie einen jungen Trieb in einen Spalt eines Staudenwurzelstücks und pflanzen Sie die veredelte Pflanze in einen Topf.
Verteilen Sie die Samen gleichmäßig in feuchter Anzuchterde. Pfingstrosen benötigen eine Kälteperiode, um zu keimen. Die erste Blüte erscheint bei Staudenpfingstrosen nach etwa drei bis vier Jahren.
Stecklinge:
Schneiden Sie im Spätsommer verholzte Triebe von Strauchpfingstrosen ab und setzen Sie sie in feuchte Anzuchterde. Die Bewurzelungsdauer kann mehrere Monate betragen.
Blätter
Die Blätter der Staudenpfingstrosen sind unpaarig gefiedert und wechseln sich ab. Der junge Austrieb ist markant dunkelrot gefärbt. Strauchpfingstrosen haben doppelt gefiederte, hellgrüne bis blaugrüne Blätter. Die Blätter beider Pfingstrosenarten tragen zur ästhetischen Anziehungskraft der Pflanzen bei.
So kommt die Pflanze über den Winter
Pfingstrosen sind winterhart. Staudenpfingstrosen ziehen sich im Herbst in ihre unterirdischen Knollen zurück. Strauchpfingstrosen sollten im Herbst locker zusammengebunden werden, um Schneebruch zu vermeiden. Bei drohenden Spätfrösten empfiehlt sich ein leichtes Vlies zum Schutz der jungen Triebe und Knospen. Frisch gepflanzte Pfingstrosen sollten im ersten Winter mit Laub und Reisig abgedeckt werden.
Pfingstrosen in Töpfen sollten ebenfalls geschützt werden. Ummanteln Sie den Topf mit Jutesäcken oder Kokosmatten, um den Frost fernzuhalten.
Krankheiten & Schädlinge
Pfingstrosen sind im Allgemeinen robust, können jedoch von bestimmten Krankheiten und Schädlingen befallen werden.
Pilzkrankheiten:
- Grauschimmel (Botrytis paeoniae): Welkende Blütenknospen und zusammenfallende Stängel.
- Blattfleckenkrankheiten (Cladosporium paeoniae und Septoria-Pilze): Braune Flecken auf den Blättern.
- Rost (Cronartium flaccidum): Orangefarbene Pusteln auf den Blättern.
Viruskrankheiten:
Viren wie das Tabak-Rattle-Virus führen zu fleckigen Blättern. Betroffene Pflanzen sollten entfernt werden.
Tierische Schädlinge:
- Nematoden: Verursachen Kümmerwuchs.
- Goldglänzender Rosenkäfer (Cetonia aurata): Larven fressen an den Wurzeln.
Vorbeugende Maßnahmen:
Wählen Sie einen luftigen, sonnigen Standort und entfernen Sie altes Laub im Herbst. Führen Sie einen rechtzeitigen Rückschnitt durch, um die Vitalität der Pflanzen zu erhalten.
Verwendung
Pfingstrosen sind vielseitige und dekorative Pflanzen, die in verschiedenen Gartenstilen zur Geltung kommen. Ihre Blüten sind auch als langhaltende Schnittblumen geeignet. Die Gemeine Pfingstrose (Paeonia officinalis) und die Edelpfingstrose (Paeonia lactiflora) sind besonders beliebte Sorten. Strauchpfingstrosen kommen in Einzelstellung oder Gruppen besonders gut zur Geltung. Pfingstrosen haben auch historische Bedeutung als Heilpflanzen und werden in Teemischungen verwendet.
Häufig gestellte Fragen
Warum kleben die Blütenknospen meiner Pfingstrosen und wie kann ich das Problem lösen?
Pfingstrosen produzieren einen süßen Zuckersaft, der die Knospen verkleben kann. Dies verhindert manchmal, dass sich die Blüten vollständig öffnen. Um dieses Problem zu lösen, tauchen Sie die betroffene Knospe vorsichtig in warmes Wasser mit einem Spritzer Spülmittel und bewegen Sie sie leicht. Dies hilft, die Zuckerschicht aufzulösen und die Blüte kann sich entfalten.
Ist es möglich, aus Pfingstrosenblüten Tee herzustellen und welche Wirkungen hat dieser?
Ja, Pfingstrosenblüten werden oft wegen ihres schönen Aussehens in Teemischungen verwendet. Sie gelten als „Schmuckdroge“ und sind auch in Entspannungstees zu finden. Die Blütenblätter der Echten Pfingstrose wurden historisch zur Behandlung von Haut- und Schleimhauterkrankungen sowie Gelenk- und Muskelkrämpfen und Menstruationsbeschwerden verwendet. Ein Teelöffel getrockneter Blütenblätter wird mit siedendem Wasser übergossen und nach 5-10 Minuten abgeseiht. Es ist jedoch wichtig, Pfingstrosenprodukte licht- und feuchtigkeitsgeschützt aufzubewahren, da die Blütenblätter sonst unansehnlich werden.
Gibt es besondere historische und kulturelle Bedeutungen der Pfingstrose?
Pfingstrosen haben sowohl in der Geschichte als auch in verschiedenen Kulturen eine tiefgehende Bedeutung. In der traditionellen chinesischen Kultur symbolisieren sie Glück und Reichtum. In der griechischen Mythologie sollen Pfingstrosen aus dem Blut von Paeon, einem Schüler des Gottes Asklepios, entstanden sein. Auch die christliche Bildsprache verbindet die Pfingstrose mit Reichtum, Schönheit und dem Heilsversprechen. Pfingstrosen wurden früher auch medizinisch verwendet, zum Beispiel in der traditionellen chinesischen Medizin oder von der Nonne und Kräuterexpertin Hildegard von Bingen.
Was sollte man bei der Wahl des Standorts für Strauchpfingstrosen besonders beachten?
Strauchpfingstrosen benötigen einen windgeschützten und frostsicheren Standort. Sie vertragen Wind schlecht, und ihre großen Blüten können bei starkem Wind abbrechen. Daher eignen sich besonders Standorte in der Nähe von Mauern oder Hecken. Durch Spätfröste gefährdete frische Triebe und Knospen sollten im Frühling mit einem leichten Vlies geschützt werden, um Schäden zu vermeiden. Strauchpfingstrosen bilden außerdem erst nach mehreren Jahren ihre charakteristischen verholzten Triebe aus und benötigen ausreichend Platz.