Strauchpfingstrose

Strauchpfingstrosen: Standort, Pflege und Vermehrungstipps

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Strauchpfingstrosen überzeugen mit einer üppigen Blütenpracht. Sie dekorieren Gärten und ziehen garantiert Blicke auf sich. Wenn Sie die Gartenschönheit anpflanzen möchten, sollten Sie die besonderen Ansprüche an Standort und Pflege kennen. Suboptimale Bedingungen führen schnell zu einem Pilzbefall.

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Die Strauchpfingstrose ist mit ihren schönen Blüten eine tolle Bereicherung für jeden Garten
AUF EINEN BLICK
Was sollte man über die Pflege von Strauchpfingstrosen wissen?
Strauchpfingstrosen (Paeonia suffruticosa) sind langlebige, strauchförmig wachsende Zierpflanzen mit auffälligen Blüten in verschiedenen Farben. Sie bevorzugen warme, sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreichen, tiefgründigen Boden. Pflege umfasst regelmäßiges Gießen, gelegentliches Düngen und gegebenenfalls leichten Rückschnitt.

Herkunft

Paeonia suffruticosa, die im Deutschen Namen wie Strauchpfingstrose oder Baum-Pfingstrose trägt, gehört zu den Pfingstrosengewächsen. Aus Züchtungen sind mehr als 1.000 Sorten entstanden, die als beliebte Zierpflanzen gelten. Strauchpfingstrosen stammen aus China, wo sie Lebensräume im Hochgebirge besiedeln. In diesem Milieu haben sich die Pflanzen an extreme Bedingungen angepasst, sodass die Sorten sehr widerstandsfähig sind.

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Wachstum

Päonien wachsen strauchförmig und erreichen Höhen bis 150 Zentimeter. Vereinzelt wachsen Sorten zwischen drei und fünf Meter hoch. Strauchpfingstrosen ziehen sich im Herbst nicht zurück. Ihre Triebe verholzen mit zunehmendem Alter und treiben im nächsten Jahr sehr früh wieder aus. Nicht verholzte Triebe überstehen Temperaturen bis -10 Grad Celsius. Verholzte Zweige haben eine grau-braune Rinde, während frische Triebe anfangs rötlich erscheinen und später verschiedene Grüntöne annehmen. Die Pflanzen sind langlebig und können bis 60 Jahre alt werden.

Blätter

Die Sträucher entwickeln wechselständig angeordnete Blätter, die kurz gestielt sind. Ihre Blattspreite ist mehrfach gefiedert. Sie bestehen aus drei Blattlappen, die ebenfalls in drei Fiedern gegliedert sind. Die einzelnen Blattfiedern werden bis acht Zentimeter lang und sieben Zentimeter breit. Sie erscheinen eiförmig und sind beiderseits kahl.

Blüte

Am Ende der Zweige bilden Strauchpfingstrosen große Einzelblüten, die zwittrig aufgebaut sind. Sie erreichen einen Durchmesser zwischen zehn und 25 Zentimeter. Der Kelch setzt sich aus fünf breiten Kelchblättern zusammen, die grün gefärbt sind.

Während die Wildformen ungefüllte Blüten mit fünf bis elf Kronblättern entwickeln, tragen Zuchtformen häufig zahlreiche Kronblätter. Diese Sorten können sich nicht über Samen vermehren, da sie unfruchtbar sind. Fortpflanzungsfähige Exemplare entwickeln zahlreiche Staubfäden, die rosa- bis purpurfarben getönt sind und eine weiße Basis besitzen. Ihre Staubbeutel sind gelb gefärbt. Im Blütenzentrum sitzt ein purpurroter Kranz, der als Diskus bezeichnet wird.

Blütezeit

Strauchpfingstrosen blühen zwischen April und Juni. Die Blütezeit variiert in Abhängigkeit von Standort und Sorte. Die Farbpalette umfasst bei den Wildformen helle Farbtöne wie Weiß und Rosa sowie intensive rote und purpurrote Färbungen. Züchtungen entwickeln rosafarbene, rote, violette, gelbe oder weiße Kronblätter.

Frucht

Im August kommt es bei fertilen Exemplaren zur Fruchtreife. Sie entwickeln Balgfrüchte, die braun-gelb gefärbt sind und eine behaarte Oberfläche besitzen.

Verwendung

Die niedrigen Sorten eignen sich zur Verschönerung von kleinen Vorgärten oder lauschigen Ecken in weitläufigen Gärten. Sie machen in Einzelstellung eine gute Figur, denn mit ihren auffallend großen und bunt gefärbten Blüten ziehen die Sträucher die Aufmerksamkeit auf sich. Eine Gruppenpflanzung aus mehreren Sorten ist ebenfalls möglich. Nutzen Sie Züchtungen, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen. So kreieren Sie eine farbenfrohe Hecke, die kontinuierlich zwischen April und Juni blüht.

Ist Strauchpfingstrose giftig?

Strauchpfingstrosen gelten aufgrund der in allen Pflanzenteilen enthaltenen Esterverbindungen als schwach giftig. Um Vergiftungserscheinungen zu erleiden, müssen große Mengen verzehrt werden. Mögliche Symptome machen sich als Magen-Darmbeschwerden bemerkbar. Es können Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe oder Durchfall auftreten. Bei Hunden und Katzen erscheinen die Symptome deutlich stärker als beim Menschen. Schon geringe Mengen reichen bei diesen Haustieren aus, um Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.

Welcher Standort ist geeignet?

Päonien bevorzugen warme Standorte. Sie gedeihen sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Damit die Pflanzen nicht während milder Wintermonate austreiben, sollten sie an einem leicht exponierten Standort mit luftigen Verhältnissen gepflanzt werden. Ein Platz an einer südlich ausgerichteten Hauswand ist suboptimal.
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Welche Erde braucht die Pflanze?

Strauchpfingtsrosen bevorzugen einen tiefgründigen Boden mit nährstoffreichen Bedingungen. Sie wachsen auf sandigen Lehmböden und haben mit schweren Lößböden keine Probleme. Sie können den Strauch auf jedes normale Gartensubstrat pflanzen, der humose Anteile besitzt und eine gute Wasserdurchlässigkeit gewährleistet. Die Pfingstrosengewächse sind für feuchte Standorte geeignet. Der Boden darf im kalkhaltigen Milieu liegen. Ideal ist ein pH-Wert zwischen sechs und acht.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Päonien werden zwischen August und Oktober gepflanzt. In dieser Zeit findet das Wurzelwachstum statt und der Boden gewährleistet warme und feuchte Bedingungen. Die Pflanzen können vor dem Wintereinbruch gut anwurzeln. Die im Handel angebotenen Topfpflanzen können während der gesamten Vegetationsperiode zwischen März und November angepflanzt werden.

Strauchpfingstrose vermehren

Strauchpfingstrosen lassen sich durch Teilung oder Aussaat vermehren. Die Vermehrung mittels Samen ist langwierig und bringt keine sortenreinen Nachkommen hervor. Sie kann nur bei fertilen Exemplaren durchgeführt werden. Die Jungpflanzen benötigen einige Jahre, bis sie mit der Blütenentwicklung beginnen.

Teilung

Ausgewachsene Exemplare lassen sich im Frühjahr oder Herbst teilen. Graben Sie den Wurzelballen aus und entfernen Sie die Erde. Mit einem scharfen Messer oder einem Spaten wird der Wurzelballen zerteilt. Pflanzen Sie die Teilpflanzen sofort an den gewünschten Platz. Sie sollten entsprechend ihrer ursprünglichen Tiefe in die Erde gesetzt werden. Gießen Sie die Sträucher gut an, um einen optimalen Bodenabschluss zu erhalten.
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Aussaat

Die Samen sind nicht lange haltbar und sollten direkt nach dem Sammeln stratifiziert werden. Die Kältekeimer benötigen niedrige Temperaturen, die sie zur Keimung anregt. Lagern Sie das Saatgut in einem mit Sand befüllten Gefrierbeutel im Kühlschrank. Hier sollten die Samen etwa zwei Monate verbringen, bevor sie auf ein nährstoffarmes Substrat im Pflanztopf ausgesät werde.

Stellen Sie das Gefäß an einen Ort, an dem die Temperatur um 20 Grad Celsius liegt. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach einigen Wochen haben die Samen Wurzeln und Keimblätter entwickelt. Wenn Sie mehrere Zentimeter hoch gewachsen sind, können sie einzeln gepflanzt werden. Die Jungpflanzen müssen das erste Jahr an einem frostfreien Ort überwintern.

Strauchpfingstrose im Topf

Päonien können im Kübel kultiviert werden. Verwenden Sie einen großen Topf, damit sich die Pflanzen optimal ausbreiten. Die Sträucher sind schnellwüchsig und durchwurzeln das Substrat innerhalb kurzer Zeit. Der Kübel sollte mindestens 50 Zentimeter tief sein und einen Durchmesser von 40 Zentimeter besitzen. Nutzen Sie einen Topf aus Ton, Stein oder Terrakotta.

Darauf sollten Sie bei der Kübelpflanzung achten:

  • Drainage aus Tonscherben oder Kieselsteinen anlegen
  • Töpfe mit Abzugslöchern verwenden
  • Stammbasis drei bis vier Zentimeter unter die Erde setzen

Balkon

Strauchpfingstrosen eignen sich für die Dekoration von Balkonen, sofern diese nicht nach Süden ausgerichtet sind. Die Sträucher vertragen keine Hitze. Sie bevorzugen luftige Standorte in westlicher oder östlicher Ausrichtung. Päonien sollten pro Tag mindestens vier Stunden Sonne abbekommen, damit sie üppig blühen.

Strauchpfingstrose gießen

Strauchpfingstrosen haben einen hohen Wasserbedarf. Sie gedeihen in feuchten Böden besonders prächtig. Je nach Bodenbeschaffenheit variiert die Gießmenge. Lößböden und Substrate mit sandigen und lehmigen Anteilen speichern Wasser und müssen seltener gegossen werden. Leichte Böden erfordern häufiger eine Bewässerung.

Achten Sie darauf, dass der Boden nicht vollständig austrocknet. Staunässe vertragen die Wurzeln nicht. Gießen Sie immer an der Stammbasis, sodass die Blätter trocken bleiben. Diese Maßnahme verhindert einen Befall durch Pilze oder Schädlinge.

Strauchpfingstrose richtig düngen

Päonien werden im zweiten Standjahr erstmalig gedüngt. Sie erfreuen sich im Frühjahr kurz vor dem Austrieb über eine Nährstoffzufuhr. Direkt nach der Blüte können Sie ein zweites Mal düngen. Ideal geeignet ist ein organischer Dünger oder reifer Kompost. Der Stickstoffanteil sollte nicht zu hoch sein, damit die Pflanzen nicht überdüngt werden und anfällig für einen Blattlausbefall werden. Arbeiten Sie den Dünger leicht in das Substrat ein.

Strauchpfingstrose richtig schneiden

Die Sträucher erfordern keine regelmäßigen Rückschnitte. Diese Maßnahme regt jedoch die Blütenbildung im nächsten Frühling an. Schneiden Sie kurz vor dem Blattaustrieb Anfang des Jahres störende Äste und verwelkte Blütentriebe ab. Für eine Verjüngung können Sie die Sträucher kräftig bis auf 30 bis 40 Zentimeter zurückschneiden. Kappen Sie die Äste direkt über einer Knospe, damit die Pflanze an dieser Stelle austreiben kann.
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Wie pflanze ich richtig um?

Strauchpfingstrosen reagieren empfindlich auf einen Standortwechsel. Wenn Sie einen Platz für den Strauch gefunden haben, sollte er an dieser Stelle verbleiben. Umpflanzmaßnahmen können dazu führen, dass die Blüte in den nächsten Jahren schwach ausfällt.

Überwintern

Strauchpfingstrosen werfen im Herbst die Blätter ab und überdauern mit Hilfe ihrer verholzten Triebe. Diese überstehen die Wintermonate ohne Probleme. Fällt der Winter besonders streng aus, sollten die Pflanzen zusätzlich geschützt werden. Jungpflanzen sind noch nicht verholzt. Ihr Gewebe ist frostgefährdet und erfordert besondere Schutzmaßnahmen.

Der ideale Winterschutz:

  • Äste locker zusammenbinden
  • Abdeckung aus Tannenzweigen, Fichtenreisig oder Stroh
  • Schneemassen entfernen, um Zweigbrüche zu vermeiden

Pilzbefall

Grauschimmel befällt häufig Sträucher, die einer feuchtwarmen Witterung ausgesetzt sind. Vor allem im Frühjahr kommt es zu einem Befall. Die Sporen setzen sich auf Blättern, Trieben und Knospen nieder. Die Pflanzenteile welken und beginnen zu faulen. Entfernen Sie betroffene Stellen, um eine weitere Ausbreitung der Sporen zu verhindern. Behandeln Sie die Pflanzen mit einem Fungizid und verhindern Sie eine übermäßige Nährstoffzufuhr mit stickstoffbetonten Düngern.

Tipp

Setzen Sie Päonien etwas schräg in das Substrat. Die schlafenden Augen am unterirdischen Stamm treiben aus und entwickeln Bodentriebe, sodass der Strauch buschig wächst. Senkrecht eingepflanzte Sträucher entwickeln sparrige Wuchsformen.

Sorten

  • High Noon: Lutea-Hybrid. Buschig wachsender Strauch. Blüten mittelgroß, halbgefüllt mit hellgelben Kronblättern, Blütenzentrum orangerot bis rot. Erreicht Wuchshöhen zwischen 120 und 150 Zentimeter.
  • Gauguin: Lutea-Hybrid. Blüten rot und gelb gefärbt, blüht im Mai. Bis 120 Zentimeter hoch.
  • Renkaku: Suffruticosa-Hybrid. Laub blaugrün. Schneeweiße Blüten, halbgefüllt. Blütezeit von Mai bis Juni. Bis 150 Zentimeter hoch.
  • Shima Nishiki: Suffruticosa-Hybrid. Blüten violettrosa und weiß gestreift. Bis 130 Zentimeter hoch.

Bilder: Africa Studio / Shutterstock