Strauchpfingstrose

Strauchpfingstrosen: Pflege, Standort & Sorten im Überblick

Die Strauchpfingstrose (Paeonia suffruticosa) ist ein langlebiger Zierstrauch, der mit seinen prächtigen Blüten im späten Frühling jeden Garten verzaubert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Pflanzung und Pflege, stellt beliebte Sorten vor und gibt Tipps zur Vermehrung und Überwinterung.

Wuchs

Die Strauchpfingstrose, auch Baumpfingstrose genannt, entwickelt sich zu einem aufrechten, locker wachsenden Kleinstrauch. Ihre verholzten Triebe bleiben über den Winter bestehen, was den strauchartigen Wuchs charakterisiert. Mit einer Höhe und Breite von in der Regel 100 bis 150 Zentimetern, manchmal sogar bis zu 200 Zentimetern, benötigt die Strauchpfingstrose mehrere Jahre, um ihre volle Größe zu erreichen. Die Wurzeln verlaufen flach und sind fleischig, weshalb Konkurrenz durch starkwüchsige Nachbarpflanzen vermieden werden sollte.

Blätter

Aus den prallen Knospen treiben im Frühjahr die Triebe mit doppelt gefiederten Blättern. Die Blätter sind wechselständig angeordnet, hellgrün und kahl auf der Oberseite, unterseits bläulich und spärlich behaart. Im Sommer zeigen sie ein leuchtendes Grün, das im Herbst relativ früh abgeworfen wird, ohne auffällige Färbung anzunehmen.

Blüte

Zwischen Mai und Juni öffnet die Strauchpfingstrose ihre großen, schalenförmigen Blüten, die je nach Sorte in verschiedenen Farben erstrahlen: von reinem Weiß über Rosa bis hin zu kräftigem Rot und Violett. Japanische Sorten bevorzugen einfache bis halbgefüllte Blüten, während europäische Züchtungen oft dicht gefüllte Blüten bieten. Viele Sorten verströmen zudem einen intensiven Duft und locken Bienen, Hummeln und Schwebfliegen an.

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Früchte

Nach der Blüte entwickeln sich braune Balgfrüchte, die schwarze, ölhaltige Samen enthalten. Diese sollten zur Vermehrung nach der Reife sofort ausgesät werden, da sie nur kurze Zeit keimfähig bleiben.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Strauchpfingstrose bevorzugt sonnige bis halbschattige Plätze. Ein leichter Schutz vor der Mittagssonne verhindert das Verbrennen der Blütenblätter. Der Boden sollte gut durchlässig, humos und nährstoffreich, allerdings nicht zu schattig sein, um Spätfrostschäden zu vermeiden. Ein Pflanzabstand von mindestens 50 Zentimetern ist empfehlenswert. Vermeiden Sie Standorte vor nach Süden gerichteten Hauswänden, um eine Überhitzung zu verhindern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Strauchpfingstrosen gedeihen am besten in gut durchlässigem, humosem Lehmboden. Schwere Böden können durch Sand oder Blähton durchlässiger gemacht werden, während leichte Böden durch Steinmehl verbessert werden. Vermeiden Sie einen hohen Humusanteil, um Pilzkrankheiten zu minimieren. Der pH-Wert sollte zwischen schwach sauer und alkalisch liegen.

Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für Strauchpfingstrosen ist im Herbst, vorzugsweise im September. Veredelungsstellen sollten etwa 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. Der Abstand zu angrenzenden Pflanzen sollte mindestens 50 Zentimeter betragen. Bei schweren Böden empfiehlt sich das Untermischen von Sand und Kompost zur Verbesserung der Durchlässigkeit.

  1. Graben Sie ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen.
  2. Setzen Sie die Pflanze so ein, dass die Veredelungsstelle etwa 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegt.
  3. Füllen Sie das Loch mit der ausgehobenen Erde und mischen Sie bei Bedarf Sand und Kompost unter.
  4. Drücken Sie die Erde leicht an und gießen Sie die Pflanze gründlich.

Strauchpfingstrose pflegen

Die Pflege der Strauchpfingstrose ist vergleichsweise einfach. Düngen Sie im Frühjahr mit kalium- und phosphatbetontem, organischem Dünger. Vermeiden Sie stickstoffreiche Dünger. Die Pflanze sollte in den ersten Jahren regelmäßig gegossen werden. Vermeiden Sie Grabearbeiten im Wurzelbereich, um Beschädigungen zu verhindern.

Strauchpfingstrose richtig schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Ein Pflegeschnitt im Spätherbst oder Frühjahr kann jedoch zur Entfernung abgestorbener Triebe sinnvoll sein. Bei älteren Pflanzen kann ein Verjüngungsschnitt durchgeführt werden, um die Pflanze zum neuen Austrieb anzuregen. Entfernen Sie verblühte Blüten rechtzeitig, um die Pflanze nicht unnötig zu schwächen.

Strauchpfingstrose vermehren

Strauchpfingstrosen können sowohl durch Aussaat als auch vegetativ vermehrt werden. Die generative Vermehrung durch Samen ist weniger gebräuchlich, da sie lange dauert. Die vegetative Vermehrung erfolgt meist durch Ammen-Veredlung im Frühjahr oder durch Absenker. Ein radikal wirkungsvolles Verfahren ist das Pfropfen in den Spalt.

Krankheiten & Schädlinge

Während Strauchpfingstrosen selten von Schnecken befallen werden, können verschiedene Pilzkrankheiten wie Grauschimmel (Botrytis) oder Rostpilz Probleme bereiten. Altes Laub sollte im Herbst entfernt werden, um Pilzerkrankungen vorzubeugen. Bei Befall müssen betroffene Pflanzenteile sofort entfernt und entsorgt werden.

Sorten & Arten

Im Folgenden einige bemerkenswerte Sorten:

Japanische Sorten:

  • ‚Hakuojishi‘: Große, reinweiße Blüten.
  • ‚Renkaku‘: Einfache bis halbgefüllte, reinweiße Blüten.

Farbenprächtige Sorten:

  • ‚Beauté de Twickel‘: Halbgefüllte, karminrote Blüten.
  • ‚Godaishu‘: Halbgefüllte bis gefüllte, weiße Blüten.

Rockii-Hybriden:

  • ‚Taiyo‘: Halbgefüllte, leuchtend rote Blüten.
  • ‚Teni‘: Dicht gefüllte, fast weiße Blüten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Obwohl Strauchpfingstrosen winterhart sind, sollten sie bei schneereichen Wintern geschützt werden. Binden Sie die Triebe im Herbst locker zusammen, um Schneebruch zu vermeiden. Frisch gepflanzte Exemplare sollten mit Laub und Tannenreisig abgedeckt werden. Pflanzen im Topf können mit Jutesäcken oder Kokosmatten eingepackt werden.

Verwendung

Strauchpfingstrosen sind sowohl als Einzelstellung im Garten als auch in Gruppen ein beeindruckender Blickfang. Besonders gut kommen sie im Japanischen Garten zur Geltung. Sie harmonieren hervorragend mit Begleitpflanzen wie dem Fächerahorn oder Funkien. Neben ihrer Zierpflanzenrolle eignen sie sich auch als Schnittblumen und haben historisch eine Bedeutung als Heilpflanze, insbesondere in der traditionellen Chinesischen Medizin.

Häufig gestellte Fragen

Welche historischen Verwendungen hatte die Strauchpfingstrose?

Die Strauchpfingstrose wurde im antiken China zunächst wegen ihrer blutungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Später, zur Zeit der Han-Dynastie, begann man sie auch als Zierpflanze zu kultivieren. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) fanden und finden bis heute die Wurzel, Rinde, Samen und Blüte Verwendung als Beruhigungs- und Schmerzmittel.

Gibt es bestimmte Krankheiten oder Schädlinge, die die Strauchpfingstrose befallen können?

Ja, die Strauchpfingstrose kann von verschiedenen Pilzkrankheiten wie Grauschimmel (Botrytis) oder Rostpilz befallen werden. Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, sollte altes Laub im Herbst entfernt werden. Zudem muss bei einem Befall das erkrankte Pflanzenmaterial sofort entfernt und entsorgt werden.

Wann ist die beste Zeit, Strauchpfingstrosen zu pflanzen, und wie tief sollten sie gesetzt werden?

Die beste Pflanzzeit für Strauchpfingstrosen ist im Herbst, vorzugsweise im September. Die Veredelungsstelle sollte etwa 15 Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. Dies ermöglicht den Pflanzen, vor dem Wintereinbruch neue Wurzeln zu bilden.

Welche Vermehrungsmethoden gibt es für Strauchpfingstrosen und welche ist die effektivste?

Strauchpfingstrosen können sowohl durch Aussaat der Samen als auch vegetativ vermehrt werden. Die generative Vermehrung durch Samen dauert lange und wird seltener angewandt. Effektiver ist die vegetative Vermehrung, zum Beispiel durch Ammen-Veredlung im Frühjahr oder durch Pfropfen in den Spalt. Auch Absenker können verwendet werden, aber das Pfropfen gilt als die effektivste Methode.

Bilder: Africa Studio / Shutterstock