Funkie

Funkien im Garten: Richtig pflegen & pflanzen

Funkien sind beliebte Blattschmuckstauden für schattige Gartenbereiche. Dieser Artikel beleuchtet die vielseitigen Aspekte ihrer Kultivierung, von den Standortvorlieben bis zur Sortenvielfalt.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Kräftig, krautige Pflanzen
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Wuchshöhe
20 cm bis 80 cm
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Blütenfarbe
Weiß, Lila
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Blütenform
Glockenförmig, ährenartige Blütenstände
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Wuchs

Funkien, auch als Hosta oder Herzblattlilien bekannt, sind ausdauernde Stauden, die je nach Art und Sorte in ihrer Größe variieren. Miniaturformen erreichen etwa 20 Zentimeter, während größere Exemplare mit Blütenständen bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Charakteristisch ist ihr Wachstum aus dicken, fleischigen Wurzelstöcken, den sogenannten Rhizomen, die oft groß und kurz verzweigt sind. Einige Arten bilden zusätzlich Ausläufer, was die Ausbreitung im Beet erleichtert. Ihr Wachstum ist eher langsam, sodass sie ihre volle Schönheit erst im Laufe der Jahre entfalten. Funkien wachsen als kräftige, krautige Pflanzen und zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit sowie ihre robuste Natur aus, wodurch sie wenig Pflege benötigen. Diese Eigenschaften machen sie besonders beliebt für halbschattige bis schattige Gartenbereiche.

Blätter

Die Blätter der Funkien sind sehr vielfältig und machen einen großen Teil des Charmes dieser Pflanzen aus. Sie sind spiralig angeordnet und besitzen lange Blattstiele. Die Blattformen reichen von herzförmig über spatelförmig bis lanzettlich und können glatt oder gewellt, dünn oder dick sein. Die Größen variieren stark: von der Größe eines Daumennagels bis hin zu einem halben Meter. Beeindruckende Beispiele sind die vasenförmigen Blatthorste der Funkie ‚Krossa Regal‘ und die kräftigen, dicken Blätter der Sorte ‚Big Daddy‘.

Die Farbpalette der Blätter umfasst einfaches Grün, kräftiges Gelb, Blau- und Cremetöne. Panaschierte Blätter mit weißen oder gelben Mitten oder Rändern bieten zusätzliche visuelle Reize. Einige Sorten zeigen im Herbst eine goldgelbe Blattfärbung, was den Zierwert der Pflanzen erhöht und eine wechselnde Farbgestaltung im Jahresverlauf ermöglicht.

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Blüte

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Glockenförmige Blüte der Funkie in Nahaufnahme.
Foto: Ermell | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Neben den ansprechenden Blättern besticht die Funkie auch durch ihre glockenförmigen Blüten, die in ährenartigen Blütenständen an langen, meist blattlosen oder wenig beblätterten Stängeln sitzen. Die Blütenfarbe variiert je nach Art und Sorte von Weiß bis Lila. Die Blütezeit liegt meist in den Monaten Juni und Juli, wobei die Hosta plantaginea (Glocken-Funkie) mit ihren duftenden weißen Blüten von August bis September und damit etwas später blüht.

Welcher Standort ist geeignet?

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Funkie ‚Undulata‘ im Garten von Jerewan, Armenien.
Foto: Beko | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Funkien gedeihen am besten in halbschattigen bis schattigen Lagen, ähnlich ihrer natürlichen Umgebung in kühl-feuchten Bergwäldern. Ein kühler, luftfeuchter Standort ist ideal. Bereiche, die durch Bäume oder hohe Sträucher beschattet werden, sind optimal, da zu starke Sonneneinstrahlung, besonders während der Mittagszeit, die Pflanzen stressen und ihre Blätter verbrennen kann.

Es gibt jedoch Ausnahmen, wie die Hosta plantaginea, die sonnige und warme Standorte besser verträgt und besonders üppige, stark duftende Blüten bildet, wenn der Boden stets ausreichend feucht gehalten wird. Geschützte Standorte sind in windigen Lagen entscheidend, um Spätfrostschäden zu vermeiden. Funkien eignen sich auch hervorragend für die Bepflanzung von Kübeln, die auf Terrassen, Balkonen oder in schattigen Gartenbereichen platziert werden können.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Funkien ist humusreich, sandig bis lehmig und frisch bis mäßig feucht. Diese Bedingungen ahmen ihren natürlichen Lebensraum in kühl-feuchten Bergwäldern nach. Gute Durchlässigkeit ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Eine Drainage ist daher besonders in Bereichen empfehlenswert, wo Staunässe droht. Verdichtete Böden sollten vermieden werden, da sie das Wurzelwachstum behindern können. Durch das Einbringen von organischem Material wie Kompost kann der Humusgehalt erhöht werden, was den Boden langfristig verbessert.

Funkien pflegen

Funkien sind pflegeleicht, aber einige Maßnahmen können helfen, ihre Vitalität zu erhalten.

Düngen

Im Frühjahr, besonders bei jungen Funkien, ist eine Nährstoffgabe mit reifem Kompost, Hornspänen oder Pflanzenjauchen ratsam. Bei Topfpflanzen kann auch ein organischer Flüssigdünger verwendet werden.

Gießen

Funkien brauchen regelmäßig Wasser, besonders an heißen Sommertagen und bei Trockenheit. Eine Mulchschicht im Wurzelbereich hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.

Schneiden

Das Laub der Funkien vergilbt im Herbst und verrottet meist von selbst im Winter. Im Frühjahr können verbleibende Blattreste leicht entfernt werden. Ein Rückschnitt ist normalerweise nicht notwendig, außer aus ästhetischen Gründen.

Teilung

Eine Teilung der Funkien kann im Frühjahr oder Herbst durchgeführt werden, wenn die Horste zu groß werden oder die Pflanzen vermehrt werden sollen. Dabei wird der Wurzelstock mit einem scharfen Spaten geteilt.

Funkien richtig pflanzenschutz

Nacktschnecken sind ein großes Problem, besonders für junge Triebe im Frühjahr. Schneckenkorn (11,00€ bei Amazon*) oder eine erhöhte Kultivierung kann Abhilfe schaffen. Auch der Dickmaulrüssler im Wurzelbereich und Virosen wie das Hosta-Virus X können Schäden verursachen.

Funkien richtig pflanzen

Funkien können vom Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden, wobei das Frühjahr nach den Eisheiligen der beste Zeitpunkt ist. Halbschattige bis schattige Standorte mit einem Pflanzabstand, der je nach Sorte variiert, sind ideal. Der Boden sollte humusreich, sandig bis lehmig und frisch bis mäßig feucht sein. Graben Sie ein Pflanzloch, setzen Sie die Pflanze so ein, dass der Wurzelhals auf Bodenniveau liegt, füllen Sie das Loch mit Erde und drücken diese gut an.

Funkien vermehren

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Samenkapseln von Funkien in Brackenridge, PA.
Foto: takomabibelot | Lizenz: CC BY 2.0 | Quelle: Wikimedia

Die Vermehrung erfolgt durch Teilung im Frühjahr oder Herbst. Graben Sie die Pflanze aus, teilen Sie den Wurzelstock mit einem scharfen Spaten und pflanzen Sie die Teilstücke an einem neuen Standort wieder ein. Alternativ kann die Vermehrung auch durch Samen oder Gewebekultur erfolgen.

Sorten & Arten

Funkien bieten eine immense Vielfalt an Sorten, die sich durch unterschiedliche Farben, Formen und Größen auszeichnen. Hier eine Auswahl besonders attraktiver Sorten:

  • ‚Revolution‘: Hellviolette Blätter, die einen schönen Kontrast bieten.
  • ‚Big Daddy‘: Große, kräftige, blaugrüne Blätter und reinweiße Blüten.
  • ‚Touch of Class‘: Zarte hellviolette Blüten und gemusterte Blätter.
  • ‚Blue Mouse Ears‘: Kompakte, kleinwüchsige Sorte mit blauen Blättern.
  • ‚Elegans‘: Große, blaugrüne Blätter und hellviolette Blüten.
  • ‚Halcyon‘: Stahlblaue Blätter und zarte hellviolette Blüten.
  • ‚First Frost‘: Spielt mit lilafarbenen Blüten und gelblich-austreibenden Blättern.
  • ‚Krossa Regal‘: Vasenförmige Blatthorste und lilafarbene Blüten.
  • ‚Francee‘: Grüne Blätter mit weißem Rand und lilafarbene Blüten.

Diese Auswahl zeigt nur einen kleinen Ausschnitt der faszinierenden Welt der Funkien. Ihre Vielfalt bietet für jeden Geschmack und Garten die passende Pflanze und sorgt für optische Highlights im Schattenbereich.

Krankheiten & Schädlinge

Funkien sind relativ robust, aber Nacktschnecken sind ein häufiges Problem, besonders bei jungen Trieben. Vorbeugende Maßnahmen wie Schneckenkorn oder erhöhte Pflanzgefäße können helfen. Das Hosta-Virus X verursacht auffällige Blattveränderungen und sollte durch Entfernen und Entsorgen befallener Pflanzen eingedämmt werden.

So kommt die Pflanze über den Winter

Funkien sind winterharte Pflanzen und benötigen normalerweise keinen speziellen Winterschutz. Bei Kübelpflanzen kann es jedoch hilfreich sein, die Töpfe an einen geschützten Platz zu stellen und bei starkem Frost mit Jute oder Reisig zu bedecken. Töpfe sollten auf Styropor- oder Holzplatten gestellt werden, um sie vor Bodenfrost zu schützen.

Häufig gestellte Fragen

Sind Funkien immergrün?

Nein, Funkien sind nicht immergrün. Obwohl einige Sorten ihre Blätter länger halten können, verlieren alle Funkien spätestens nach einem kräftigen Frost ihr Laub und treiben im Frühjahr wieder neu aus.

Wie schütze ich meine Funkien vor Frost?

Während Funkien im Beet winterhart sind und keinen besonderen Schutz benötigen, sollten Sie Funkien im Topf bei strengen Frösten an eine geschützte Stelle rücken und den Topf mit Jute oder Reisig abdecken. Außerdem ist es ratsam, die Töpfe auf Styropor- oder Holzplatten zu stellen, um sie vor Bodenfrost zu schützen.

Können Funkien in der Sonne wachsen?

Die meisten Funkien bevorzugen halbschattige bis schattige Standorte. Eine Ausnahme bildet die Hosta plantaginea, die sonnige und warme Standorte besser verträgt und besonders üppige, duftende Blüten bildet, wenn der Boden stets ausreichend feucht gehalten wird.

Gibt es schneckenresistente Funkiensorten?

Es gibt einige Funkiensorten, die als schneckenresistent gelten. Beim Kauf sollte man auf diese Sorten achten, vor allem wenn man schon Probleme mit Schnecken im Garten hatte. Eine erhöhte Kultivierung in Gefäßen kann ebenfalls helfen, Schäden durch Schnecken zu minimieren.

Bilder: Irina / stock.adobe.com