Ziergräser

Ziergräser im Garten: Pflege, Standort & Artenvielfalt

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Damit Ziergräser die Erwartungen als malerisches Beiwerk oder ornamentaler Solitär erfüllen, kommt es auf ein fachgerecht geschnürtes Maßnahmenpaket. Wenngleich arttypische Feinheiten zu beachten sind, gelten wesentliche Prämissen für die gesamte Gruppe dieser Zierpflanzen. Verschaffen Sie sich hier einen dezidierten Überblick über die generellen Anforderungen an die Kultivierung von Ziergras. Die folgenden Antworten auf oft gestellte Fragen bringen alle Fakten auf den Punkt.

Ziergras
Ziergras ist nicht gleich Ziergras: Es gibt unzählige verschiedene Sorten und Arten
AUF EINEN BLICK
Wie kultiviert man Ziergräser erfolgreich?
Die erfolgreiche Kultivierung von Ziergräsern erfordert eine fachgerechte Pflege, einen gut gewählten Standort und das richtige Wasser- und Nährstoffmanagement. Frühjahrspflanzung und der regelmäßige, organische Düngerzugabe fördern die Gesundheit und Erscheinung der Ziergräser.

Ziergraeser richtig pflanzen

Im April öffnet sich das Zeitfenster für die ideale Pflanzzeit von Ziergras. Stellen Sie im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten den noch eingetopften Wurzelballen in Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Derweil lockern Sie die Erde am adäquaten Standort gründlich auf, um Wurzeln, Steine und Unkraut zu entfernen. Heben Sie eine Pflanzgrube aus, die etwas größer ist als der Wurzelballen. Die Erde geben Sie in eine Schubkarre, um sie mit Kompost und Hornspänen zu vermischen. Den durchtränkten Wurzelballen topfen Sie nun aus und positionieren ihn mittig in der Grube, sodass die bisherige Pflanztiefe beibehalten wird. Verfüllen Sie die Hohlräume mit dem Substrat, drücken alles an und gießen. Eine Mulchschicht aus Laub, Grasschnitt oder Rindenmulch leistet natürliche Schützenhilfe bei der zügigen Verwurzelung.
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Pflegetipps

Unabhängig von der gewählten Ziergras-Art, sind in der fachgerechten Pflege Art-übergreifend folgende Prioritäten zu setzen:

  • Den Wurzelballen niemals austrocknen lassen oder in Staunässe ertränken
  • Im Beet organisch düngen im März/April und zu Beginn der Blütezeit
  • Den Horst im Herbst zum Schopf locker zusammenbinden und die Wurzelscheibe mit Laub bedecken
  • Vor dem frischen Austrieb im zeitigen Frühjahr bis 10 cm über dem Boden zurückschneiden

In Topfkultur gießen Sie regelmäßiger, da das Substrat rasch austrocknet. Gedüngt wird von März bis August alle 3-4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen, der um die Hälfte mit Wasser verdünnt wird. Es ist von Vorteil, wenn Ziergras im Kübel den Winter im hellen, frostfreien Quartier verbringen kann. Alternativ ummanteln Sie das Gefäß mit Noppenfolie oder bunten Jutebändern und schieben einen Kälte-isolierenden Holzblock unter. Bitte bedenken Sie, dass immergrüne Ziergras-Arten und Sorten sowohl im Beet als auch im Topf weiterhin Feuchtigkeit verdunsten. Ist der Wurzelballen von Trockenstress bedroht, gießen Sie an milden Tagen.
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Welcher Standort ist geeignet?

Mit einem halbschattigen Standort geben sich Ziergräser immer zufrieden. In der vollen Sonne gedeihen ausgesuchte Ziergras-Arten, wie Pampasgras oder Silberähren-Gras. Selbst für den schattigen Platz hält Mutter Natur schöne Exemplare bereit, wie die Pilzkopf-Segge oder das Moor-Pfeifengras. Hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit kann pauschal festgehalten werden, dass eine frische, gut durchlässige Erde wünschenswert ist. Bis auf sehr wenige Ausnahmen, wissen sich Ziergräser mit kurzzeitiger Trockenheit besser zu arrangieren als mit Staunässe.

Der richtige Pflanzabstand

Im Hinblick auf die unterschiedlichen Wuchshöhen und -breiten von Ziergräsern, kann keine pauschale Angabe zum besten Pflanzabstand getroffen werden. Als Faustregel nehmen Sie im Beet für ein Ziergras als Solitär die zu erwartende Wuchsbreite als Basis. In der Gruppe reduzieren Sie diesen Wert um 5-10 cm. Für die richtige Entfernung zum Nachbarn, gelten die örtlichen Vorgaben des Nachbarschaftsrechts. Kontaktieren Sie das zuständige Ordnungsamt, damit es später keinen Ärger mit dem Nachbarn gibt.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Um einem Ziergras ein gebührendes Zeitfenster für die Verwurzelung zu bieten, empfehlen wir die Frühjahrspflanzung. Bis zum ersten Frost haben sich die Ziergräser soweit etabliert, dass sie gesund durch die kalte Jahreszeit kommen. Wählen Sie die Stauden-typische Pflanzzeit im Herbst, bewahrt eine dicke Schicht aus Laub und Nadelreisig den jungen Wurzelballen vor Frostschäden.
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Wann ist Blütezeit?

Die zentrale Blütezeit erstreckt sich über den Spätsommer bis weit in den Herbst hinein. Das gilt insbesondere für eingewanderte Ziergras-Arten, wie Lampenputzergras, Chinaschilf oder Pampasgras. Bei uns heimische Ziergräser setzen sich demgegenüber bereits im Frühling mit zarten, dezent gefärbten Blüten in Szene. Das Herz-Zittergras mit einer Blütezeit von Mai bis Juli ist ein Paradebeispiel. Getoppt wird das Ziergras von der einheimischen Berg-Segge, die bereits ab März dekorative Akzente setzt.

Ziergraeser richtig schneiden

Jede Ziergras-Art benötigt ihre Blätter als Schutzschild vor winterlicher Kälte und Nässe. Schneiden Sie die Pflanze daher nicht am Ende der Blütezeit oder vor dem ersten Frost zurück. So machen Sie es richtig:

  • Im Spätherbst den Horst mit Seilen zum lockeren Schopf zusammenbinden
  • Im zeitigen Frühjahr vor dem neuen Austrieb die verwelkten Halme entfernen
  • Im Vorfeld den Horst auf überwinternde Tiere untersuchen, um gegebenenfalls den Termin zu verschieben
  • Mit einer Hand die Gräser umfassen und mit der Schere in der anderen Hand bodennah abschneiden

Immergrünes Ziergras kämmen Sie mit einem Rechen durch oder zupfen verwelkte Halme aus. Nehmen Sie diese Arbeit erst dann in Angriff, wenn Sie feste Handschuhe angezogen haben. Die Graskanten sind mitunter rasiermesserscharf und können tiefe Schnittwunden verursachen.
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Ziergraeser gießen

Stimmen Sie den Wasserhaushalt auf die gewählte Ziergras-Sorte ab. Trockenheitsliebende Sorten geben sich mit dem natürlichen Regenaufkommen zufrieden. Wo von vorneherein ein frischer bis feuchter Standort im Fokus steht, gießen Sie die Staude immer dann, wenn die Erdoberfläche angetrocknet ist. Dies ist im Beet seltener der Fall als im Kübel. Während Ziergräser mehrheitlich kurzzeitige Trockenheit tolerieren, verursacht Staunässe eine irreparable Fäulnis im Wurzelballen.

Ziergraeser richtig düngen

Düngen Sie Ihr Ziergras zum Start in die Saison und ein weiteres Mal mit Beginn der Blütezeit. Gut geeignet für die Nährstoffzufuhr sind organische Dünger, wie Kompost, Hornspäne, Guanogranulat oder Rindenhumus. In Topf-Kultur verabreichen Sie von März bis August alle 2-3 Wochen einen Flüssigdünger für Grünpflanzen (8,00€ bei Amazon*).
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Überwintern

Seinen wichtigsten Winterschutz bringt das Ziergras gleich mit, denn die Halme bewahren den Wurzelballen vor Kälte und Nässe. Schneiden Sie folglich die Staude im Herbst nicht zurück. Vielmehr binden Sie die Grashalme zu einem oder mehreren lockeren Büscheln zusammen. Mit bunten Jutebändern ergibt sich dabei ein durchaus dekoratives Erscheinungsbild. Daraufhin bedecken Sie die Wurzelscheibe noch dick mit Herbstlaub oder Reisig. Ziergras im Kübel siedelt idealerweise um ins helle, frostfreie Winterquartier. Wo dieser Plan an mangelnder Platzkapazität scheitert, stellen Sie den Topf auf Holz und umwickeln ihn mit Vlies, Jute oder Folie.

Ziergraeser vermehren

Um die bestehende Gesellschaft Ihrer liebsten Ziergräser zu vermehren, teilen Sie den Wurzelstock. So machen Sie es richtig:

  • Nach dem Rückschnitt im Frühjahr den Wurzelballen aus dem Boden heben
  • Mit einem Messer, dem Spaten oder einer Säge das Ziergras zerteilen
  • Ein optimales Teilstück verfügt über mindestens 3-4 Blätter respektive Knospen

Unter Beibehaltung der bisherigen Pflanztiefe setzen Sie die Segmente am neuen Standort in die vorbereitete Erde. Geben Sie dort dem Aushub Kompost hinzu, um die Verwurzelung voranzutreiben. Eine ausreichende Wasserversorgung ist in den folgenden Tagen und Wochen oberste Gärtnerspflicht.

Wie pflanze ich richtig um?

Die robuste Konstitution von Ziergras ermöglicht einen problemlosen Standortwechsel. Dies gilt insbesondere während der ersten 5 Standjahre. Wählen Sie für die Aktion einen Tag im Frühjahr, wenn der Boden vollständig aufgetaut ist. Die Arbeit geht leichter von der Hand, wenn der erforderliche Rückschnitt durchgeführt wurde. Graben Sie den Wurzelballen mit möglichst viel Erde aus. Am neuen Standort sollte das Pflanzloch bereits vorbereitet und der Aushub mit Kompost angereichert sein. Behalten Sie hier die bisherige Pflanztiefe bei, treten die Erde fest und gießen an.

Ziergraeser im Topf

Einige der schönsten Ziergras-Sorten setzen im Topf augenfällige Akzente auf dem Balkon, der Terrasse oder Fensterbank. Verwenden Sie eine hochwertige, strukturstabile Kübelpflanzenerde mit geringem Torfanteil. Die Zugabe von Sand, Lavagranulat und Blähton sorgt für eine gute Durchlässigkeit. Zusätzlich beugt eine Drainage aus Tonscherben oder Kies schädlicher Staunässe vor. Eine konstante Feuchtigkeit mit zwischenzeitlichen Trocknungsphasen reguliert den Wasserhaushalt. Die ausreichende Nährstoffzufuhr wird sichergestellt durch monatliche Gaben eines verdünnten Flüssigdüngers für Grünpflanzen. Steht für die kalte Jahreszeit kein frostfreies Winterquartier zur Verfügung, stellen Sie den Topf auf Holz vor die Südwand des Hauses. Ergänzend bedecken Sie das Substrat mit Laub und umhüllen das Gefäß mit Folie oder Jutebändern.

Ist Ziergraeser giftig?

In den langen Listen giftiger Zierpflanzen werden Sie Ziergräser nicht entdecken. In Anbetracht der überbordenden Arten- und Sortenvielfalt kann dennoch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass sich das eine oder andere leicht giftige Ziergras darunter befindet. Fragen Sie im Zweifel beim Erwerb genau nach, um auf Nummer sicher zu gehen.

Schöne Sorten

Zu Ihrer Inspiration haben wir die folgende Selektion prachtvoller Ziergras-Sorten zusammengestellt, sorgfältig ausgewählt aus hunderten von Arten und tausenden von Hybriden.

  • Giraffe: Schönes, ornamentales Chinaschilf dank waagerecht gestreifter Halme in zartem Gelb; 180-250 cm
  • Pumila: Majestätisches Pampasgras mit opulenten, silberweißen Blütenfackeln für sonnige Lagen; 90-250 cm
  • Karl Foerster: Wunderschönes Reit-Gras, straff aufrecht, silbrig-rosa Blüte und schöne Winteroptik; 100-150 cm
  • Hänse Herms: Eindrucksvolle Rutenhirse mit spektakulärer Herbstfärbung in leuchtendem Rot; 70-120 cm
  • Fireworks: Atemberaubendes Lampenputzergras mit purpurnen Halmen und cremefarbenen Blüten; 60-100 cm
  • Transparent: Filigranes, üppig verzweigtes Pfeifengras mit transparenter Eleganz für halbschattige Lagen; 60-180 cm
  • Bronzeschleier: Opulente Wald-Schmiele mit gold-gelben Blüten in furiosen Fontänen bis weit in den Herbst; 60-120 cm
  • Elijah Blue: Blau-Schwingel mit stahlblauen Halmen und gelbbraunen Grannen für sonnig-heiße Lagen; 15-25 cm
  • Diamantgras: Das ideale Ziergras für den Kübel, um den herbstlichen Balkon mit silbrig-rosafarbenen Blüten zu zieren; 70-80 cm
  • The Beatles: Schattenverträgliche Pilzkopf-Segge mit überhängenden Halmen und früher Blüte ab April; 20-30 cm