Segge

Seggen im Garten: Pflege, Standort & Verwendung der Gräser

Seggen (Carex) sind eine vielseitige Pflanzengattung mit unzähligen Arten und Sorten für verschiedene Gartensituationen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Seggen, von ihren Standortansprüchen und Pflegebedürfnissen bis hin zu ihren Verwendungsmöglichkeiten im Garten.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Krautig
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Mehrjährig
Wuchs icon
Wuchs
Kompakt und horstartig oder locker und überhängend
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
20 cm bis 150 cm
Blütenform icon
Blütenform
Ähren, Rispen, Trauben
Blütezeit icon
Blütezeit
März bis September
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Wuchs

Seggen sind ausdauernde, krautige Pflanzen, die sowohl sommer- als auch immergrün sein können. Je nach Art bilden sie dichte Horste oder breiten sich durch kriechende Ausläufer aus, was sie auch als Bodendecker geeignet macht. Die Wuchshöhe variiert stark von etwa 20 Zentimetern bis zu 150 Zentimetern.

Einige Arten und ihre spezifischen Wuchshöhen sind:

  • Japan-Segge (Carex morrowii): 20 bis 40 Zentimeter, bildet bis zu einen Meter breite Horste.
  • Winkelsegge (Carex remota): 30 bis 40 Zentimeter.
  • Rote Zwerg-Segge (Carex berggrenii): Nur wenige Zentimeter hoch.
  • Steife Gold-Segge (Carex elata): Bis zu einen Meter.
  • Riesensegge (Carex pendula): Bis zu 150 Zentimeter.

Die Seggen können kompakt und horstartig oder locker und überhängend wachsen, was sie ideal für verschiedenste Gartengestaltungen macht.

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Blätter

Die Blätter der Seggen sind ein kennzeichnendes Merkmal. Sie sind meist dreikantig und haben einen v- oder m-förmigen Querschnitt. Diese Unterschiede helfen bei der Unterscheidung von anderen Gräsern. Das Farbspektrum reicht von verschiedenen Grüntönen über gelbgrün bis hin zu rotbraun, bronze oder schokoladenbraun.

Arten mit auffallenden Blattmerkmalen sind:

  • Breitblatt-Segge (Carex plantaginea): Dunkelgrün, glänzend, bis zu 12 Millimeter breit, bogig überhängend.
  • Japan-Segge (Carex morrowii ‚Variegata‘): Weiß gerandet.
  • Fuchsrote Segge (Carex buchananii): Bronzefarbene Blätter.

Die Blätter sind grundständig angeordnet oder entlang der Stängelachsen, was zur Identifizierung der Arten beiträgt.

Blüte

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Männliche Blüten der Segge (Carex brizoides) im Botanischen Garten Warschau.
Foto: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Seggen haben getrenntgeschlechtliche Blüten an einem Stängel. Die männlichen Blüten sitzen an den Triebspitzen und sind unscheinbar, während die weiblichen einen zapfenartigen Charakter aufweisen. Die Blütenstände variieren in ihrer Form zwischen Ähren, Rispen und Trauben.

Die Blütezeit reicht von März bis September und variiert je nach Art. Ihre Bestäubung erfolgt überwiegend durch den Wind. Die Früchte entwickeln sich zu kleinen, oft auffälligen Zapfen und sind umgeben von einem Utriculus, der zur Verbreitung der Samen beiträgt.

Früchte

Die Früchte der Seggen sind kleine, dreikantige bis plankonvexe oder linsenförmige Achänen, die von einem Utriculus umschlossen sind – eine Hülle aus verwachsenen Blättern. Diese Hülle ist ein zentrales Bestimmungsmerkmal der Seggenarten.

Die Verbreitung der Samen erfolgt durch Wind und Wasser. Der Utriculus sorgt dafür, dass die Samen schwimmen können und somit durch Wasserverlagerungen auch weiter entfernte Standorte erreichen.

Welcher Standort ist geeignet?

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Carex appropinquata im Botanischen Garten Berlin-Dahlem.
Foto: Daderot | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Seggen sind äußerst anpassungsfähig und wachsen unter unterschiedlichsten Bedingungen. Sie bevorzugen durchlässige, frische Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Es gibt jedoch auch Arten, die spezielle Bedingungen mögen:

  • Japanische Seggen (Carex morrowii): Halbschattig bis schattig, keine pralle Sommersonne.
  • Fuchsrote und bronzefarbene Seggen: Bevorzugen sonnige Standorte.
  • Waldseggen (Carex sylvatica, Carex remota): Geeignet für schattige Bereiche.

Für feuchte Standorte eignen sich Arten, die in Wäldern, Wiesen, Niedermooren oder sumpfigen Gewässerrändern vorkommen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Seggen sind vielseitig und gedeihen in verschiedenen Böden. Viele Arten bevorzugen durchlässige und frische Böden, aber es gibt auch spezialisierte Arten:

  • Schmalblättrige Seggen: Trockene, sandige Böden.
  • Weiße Japan-Segge: Frische bis feuchte, durchlässige, humose Böden, kalkarm.

Anpassungen wie das Untermischen von Sand oder Kies in schwere Böden können die Bodenbeschaffenheit optimieren, um den spezifischen Anforderungen der Seggen-Arten gerecht zu werden.

Segge pflegen

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Carex sempervirens auf der Rax in Niederösterreich, ca. 1600 m Höhe.
Foto: Griensteidl | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Seggen sind robust und pflegeleicht. An einem geeigneten Standort benötigen sie wenig Pflege. Im Frühjahr kann Kompost oder Langzeitdünger (9,00€ bei Amazon*) gegeben werden, um das Wachstum zu fördern. Immergrüne Seggenarten benötigen keinen Rückschnitt, sondern lediglich das Entfernen unschöner Triebe. Bei der Kultivierung im Pflanzgefäß sollte ausreichendes Gießen, auch im Winter, gewährleistet sein, um das Austrocknen zu verhindern.

Segge richtig pflanzen

Die Pflanzung von Seggen erfolgt idealerweise im Frühjahr. Der Boden sollte gelockert und mit Kompost angereichert werden. Pflanzen Sie die Segge in ein ausreichend großes Pflanzloch, das doppelt so breit wie der Wurzelballen ist. Füllen Sie es mit Erde auf und gießen Sie gründlich. Für Topfkulturen verwenden Sie gut durchlässige Blumenerde.

Segge richtig schneiden

Seggen benötigen im Frühjahr keinen Rückschnitt, sondern nur das Ausputzen abgestorbener Pflanzenteile. Wenn der Horst zu groß wird oder verkahlt, teilen Sie die Pflanze im Frühjahr mit einem Spaten. Das Schneiden von beschädigten oder vertrockneten Halmen kann das ganze Jahr über erfolgen.

Segge vermehren

Seggen können durch Aussaat oder Teilung im Frühling vermehrt werden. Die Teilung ist die einfachste Methode und erfolgt, indem eine zu groß gewachsene Pflanze ausgegraben und in mehrere Teile geteilt wird. Pflanzen Sie die Teilstücke sofort wieder ein und wässern Sie gründlich.

Verwendung

Seggen sind vielseitig verwendbar und passen mit ihrer Vielfalt an Farben, Größen und Standortansprüchen in jeden Garten. Sie eignen sich als Bodendecker, Solitärpflanzen in Beeten, zur Uferbepflanzung und auch in Töpfen und Kübeln. Niedrigwachsende Arten bilden dichte Teppiche, während höhere Arten als Solitärpflanzen gut zur Geltung kommen. Ihre Anpassungsfähigkeit macht sie ideal für moderne oder naturnahe Gartengestaltungen.

Sorten & Arten

Die Gattung Carex umfasst über 2.000 Arten und Sorten, die sich in Wuchsform, Blattfarbe, Höhe und Standortansprüchen unterscheiden. Einige beliebte Sorten sind:

Für sonnige Standorte:

  • Neuseeland-Segge (Carex comans): Bronzefarbene Blätter.
  • Fuchsrote Segge (Carex buchananii): Auffälliges Laub.

Für schattige Standorte:

  • Waldsegge (Carex sylvatica): Naturnahe Gartenbereiche.
  • Winkelsegge (Carex remota): Schattige Standorte.

Für besondere Akzente:

  • Morgensternsegge (Carex grayi): Einzigartige Blütenstände.
  • Steife Gold-Segge (Carex elata ‚Bowles Golden‘): Goldgelbe Blätter.

Für flächige Bepflanzung:

  • Japan-Segge (Carex morrowii) ‚Icedance‘ & ‚Silver Spectre‘: Weiße Randung, immergrün.
  • Bergsegge (Carex montana): Bodendecker für kalkhaltige Böden.

Diese Vielfalt bietet für jeden Gartentyp und Geschmack die passende Segge.

Krankheiten & Schädlinge

Seggen sind im Allgemeinen resistente Pflanzen. Gelegentlich können jedoch Blattpilze wie Rost oder Blattläuse auftreten. Häufige Schädlinge wie Blattläuse lassen sich meist durch Abspritzen mit Wasser entfernen. Pflegen Sie die Pflanzen unter naturnahen Bedingungen und vermeiden Sie Überdüngung, um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen. Regelmäßige Kontrolle und ausreichender Abstand zwischen den Pflanzen fördern deren Gesundheit.

Häufig gestellte Fragen

Welche Schädlinge können Seggen befallen?

Seggen sind im Allgemeinen sehr resistent gegen Schädlinge. Allerdings können Blattläuse und Spinnmilben auftreten. Besonders bei überdüngten Pflanzen kommt es häufiger zu einem Befall mit Blattläusen, die sich dichtgedrängt an den Stängeln der Pflanze ansiedeln und einen schmierigen, dunklen Belag hinterlassen.

Was ist der Unterschied zwischen den Blüten von männlichen und weiblichen Seggen?

Die Blüten von Seggen sind getrenntgeschlechtlich an einem Stängel vorhanden. Männliche Blüten sind meist unscheinbar und sitzen an den Triebspitzen, während die weiblichen Blüten einen zapfenartigen Charakter haben. Diese Unterscheidung ist ein wichtiges Merkmal zur Identifizierung der Pflanze.

Können Seggen auch in besonders feuchten oder sumpfigen Gebieten gepflanzt werden?

Ja, viele Seggenarten sind perfekt für feuchte oder sumpfige Standorte geeignet. Arten wie die Grau-Segge (Carex canescens) oder die Ufer-Segge (Carex riparia) gedeihen gut in Niedermooren, an sumpfigen Gewässerrändern oder in dauerhaft feuchten Böden, da ihre Samen durch den Utriculus gut im Wasser verbreitet werden können.

Warum haben einige Seggenarten bronzefarbene Blätter?

Besonders die Seggenarten aus Neuseeland, wie die Peitschentragende Segge (Carex flagellifera) und die Neuseeland-Segge (Carex comans), haben bronzefarbene Blätter. Experten vermuten, dass diese besondere Laubfarbe eine Anpassung an intensive UV-Strahlung ist, wodurch die Pflanzen besser gegen Sonnenbrand geschützt sind.

Bilder: Alex Potemkin / iStockphoto