Rutenhirse

Rutenhirse im Garten: Sorten, Pflege und Gartengestaltung

Die Rutenhirse (Panicum virgatum) ist ein robustes Ziergras mit attraktiven Blüten- und Blattschmuck. Dieser Artikel informiert umfassend über die Eigenschaften, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Sorten im Garten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Gras
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Wuchs
Aufrecht-trichterförmig
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Wuchshöhe
60 cm bis 2,5 m
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Blütenfarbe
Brauntöne, Gelbgold, Kupferrot
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Blütenform
Lockere, reichlich verzweigte Rispen
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Blütezeit
Juli bis September
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Wuchs

Die Rutenhirse, auch als Garten-Rutenhirse oder Zierhirse bekannt, ist ein horstbildendes Gras mit einer aufrecht-trichterförmigen Wuchsform. Sie bildet dichte Horste aus zahlreichen Halmen, die an den Blattspitzen elegant bogig überhängen. Die Wuchshöhe variiert je nach Sorte und liegt zwischen 60 Zentimetern und 2,5 Metern, während die Wuchsbreite zwischen 50 Zentimetern und einem Meter beträgt.

Ihr langsames, kontrolliertes Ausbreiten erfolgt durch kurze unterirdische Ausläufer. Die Halme sind oft rötlich gefärbt und an den Ansatzpunkten der Blätter weiß behaart. Die schmalen Blätter haben eine Länge von 20 bis 40 Zentimetern und eine Breite von 0,3 bis 1,5 Zentimetern. Im Herbst verfärbt sich das Laub spektakulär in Töne wie leuchtendes Gelb, Kupferrot oder Rotbraun.

Rutenhirsen-Sorten bieten eine breite Palette für die Gartengestaltung. Es gibt Sorten mit blaugrünem Laub, das sich im Herbst goldgelb färbt, sowie grünlaubige Sorten, die intensive rote bis rotbraune Farbtöne annehmen. Diese Eigenschaften machen die Rutenhirse zu einer attraktiven Ergänzung für naturnahe Gärten.

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Blätter

Die Blätter der Rutenhirse sind schmal, linealisch und laufen spitz zu. Sie stehen aufrecht und hängen an den Blattspitzen bogig über. Die Blattfarbe variiert je nach Sorte und Jahreszeit. Während des Sommers zeigen sich die meisten Sorten mit einem frischgrünen oder blaugrünen Blattwerk. Einige Sorten, wie ‚Shenandoah‘, ‚Warrior‘ oder ‚Hänse Herms‘, haben bereits im Sommer eine rotbraune Färbung.

Im Herbst nehmen die Blätter eine beeindruckende Farbänderung an, die von leuchtendem Gelb über Kupferrot bis hin zu Rotbraun reicht. Sorten wie ‚Rehbraun‘ sind für ihre besonders eindrucksvolle Farbgebung bekannt.

Blüte

Ab Juli entwickeln sich die Blütenstände der Rutenhirse in Form von lockeren, reichlich verzweigten Rispen. Diese blühen bis in den September hinein und variieren in ihrer Farbgebung je nach Sorte von verschiedenen Brauntönen bis hin zu Gelbgold und Kupferrot. Eine Besonderheit einiger Sorten, wie ‚Northwind‘, ist die graugrüne Färbung der Rispen im Sommer, die sich zum Herbst hin rötlich verfärbt. Diese Blütenstände sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern bleiben bis weit in den Winter hinein standfest und dekorativ.

Warm-Season-Gräser

Die Rutenhirse gehört zu den sogenannten „Warm-Season-Gräsern“, zu denen auch das Chinaschilf (Miscanthus) und das Federborstengras (Pennisetum) zählen. Diese Gräser treiben spät im Frühjahr aus und entfalten ihre volle Pracht im Spätsommer und Herbst. Ihre Standfestigkeit reicht oft bis in den Winter hinein, wodurch sie auch bei Raureif oder Frost eine malerische Wirkung erzielen.

Warm-Season-Gräser zeichnen sich durch horstbildende Wurzeln aus, die eine kontrollierte Ausbreitung ermöglichen. Sie sind ideale Partner für spätblühende Stauden und Gehölze, wie den Purpur-Sonnenhut oder Herbst-Astern. Ein Rückschnitt erfolgt erst im Frühjahr, wodurch das dekorative Erscheinungsbild über den Winter erhalten bleibt und gleichzeitig Schutz vor winterlichen Temperaturschwankungen bietet.

Welcher Standort ist geeignet?

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Rutenhirse im Botanischen Garten Washington D.C., Ziergras mit rötlichen Halmen.
Foto: David J. Stang | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Rutenhirsen bevorzugen einen sonnigen Standort, der ihre Blütenpracht und die intensive Herbstfärbung fördert. Der ideale Boden sollte durchlässig, nährstoffreich und mäßig trocken bis frisch sein. Schwere, feuchte Böden sind ungeeignet, da sie das Wachstum und die Blütenentwicklung hemmen können. Durch Zugabe von Sand oder Humus kann die Bodenstruktur verbessert werden.

Rutenhirse ist winterhart und benötigt im Freiland keinen zusätzlichen Schutz. Bei Kübelpflanzungen sollten Sie jedoch das Pflanzgefäß auf eine Styroporplatte stellen und mit Vlies oder Noppenfolie (5,00€ bei Amazon*) umwickeln, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Rutenhirse richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Rutenhirse ist das Frühjahr, da die Pflanze dann ihre Wurzeln optimal im langsam wärmer werdenden Boden entwickeln kann. Bei der Pflanzung sollten Sie den Boden tiefgründig lockern und gegebenenfalls Sand einarbeiten, um die Drainage zu verbessern. Das Pflanzloch sollte doppelt so tief und breit wie der Wurzelballen sein. Pflanzen Sie die Rutenhirse so tief, dass die Knospen mit der Erdoberfläche abschließen, und gießen Sie die Neupflanzung durchdringend an.

Halten Sie bei Gruppenpflanzungen einen Abstand von 30 bis 50 cm zwischen den Pflanzen ein. Diese können je nach ihren Eigenschaften sowohl als Solitärpflanzen als auch in Gruppen oder als Sichtschutz verwendet werden.

Rutenhirse pflegen

Rutenhirse ist pflegeleicht und trockenheitsverträglich, benötigt jedoch während längerer Trockenperioden zusätzliches Wasser. Staunässe muss vermieden werden. Eine Düngung ist meist nicht notwendig; sollte sie jedoch erfolgen, empfiehlt sich eine erste Düngung im Frühjahr und eine zweite im Juni oder Juli, um die Herbstfärbung zu fördern.

Lassen Sie die Halme über den Winter stehen, da sie sowohl dekorativ sind als auch als natürlicher Winterschutz dienen. Der Rückschnitt erfolgt im späten Winter oder frühen Frühjahr vor dem Neuaustrieb. Bei Topf- und Kübelpflanzungen ist ein Winterschutz ratsam, um die Wurzeln vor Frost zu schützen.

Rutenhirse vermehren

Die Rutenhirse lässt sich am einfachsten durch Teilung vermehren. Dies gewährleistet die Erhaltung der Sortenmerkmale und sorgt für eine Verjüngung der Pflanze. Graben Sie die Pflanze im Frühjahr aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem Spaten in mehrere Stücke. Jedes Teilstück sollte ausreichend Wurzeln und Triebe aufweisen. Setzen Sie die Teilstücke an einem sonnigen und gut durchlässigen Standort wieder ein und gießen Sie sie gut an.

Sorten & Arten

Die Rutenhirse bietet eine Vielzahl an Sorten, die sich durch unterschiedliche Wuchshöhen, Blattfarben und Herbstfärbungen auszeichnen:

  • ‚Heavy Metal‘: Besticht durch ihre blaugrünen Blätter und standfeste Wuchsform, erreicht eine Höhe von bis zu 120 cm.
  • ‚Northwind‘: Stahlblaue Blätter und imposante Höhe von bis zu 180 cm, ideal als Sichtschutz.
  • ‚Rehbraun‘: Rotbraune Herbstfärbung, wird bis zu 150 cm hoch.
  • ‚Shenandoah‘: Frühe und intensive rotbraune Herbstfärbung, erreicht eine Höhe von bis zu 120 cm.
  • ‚Strictum‘: Aufrecht und standfest, wird bis zu 180 cm hoch.
  • ‚Cloud Nine‘: Bis zu zwei Meter hoch, blaugrüne Blätter verfärben sich im Herbst goldgelb.
  • ‚Dallas Blues‘: Bis zu zwei Meter hoch, blaugrünes Laub wird im Herbst leuchtend goldgelb.
  • ‚Heiliger Hain‘: Blaues Laub mit roten Spitzen im Herbst.

Krankheiten & Schädlinge

Rutenhirse ist sehr robust und wird selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Bei sehr feuchter Witterung können blaulaubige Sorten anfällig für Rost sein. Wurzelfäule kann bei schlecht drainierten Böden auftreten. Um die Pflanzengesundheit zu fördern, stellen Sie sicher, dass der Boden gut drainiert ist und die Pflanzen ausreichend belüftet werden.

Häufig gestellte Fragen

Ist die Rutenhirse für Insekten und Vögel von Bedeutung?

Ja, die Rutenhirse ist für Insekten und Vögel von ökologischer Bedeutung. Allerdings unterscheiden sich Zuchtformen wie ‚Northwind‘ möglicherweise in ihrem Nutzen für Insekten von der Wildform Panicum virgatum.

Können Rutenhirsen in Kübeln gepflanzt werden und benötigen sie besonderen Winterschutz?

Ja, Rutenhirsen können in Kübeln gepflanzt werden. Kübelpflanzen sollten zum Schutz vor Frost auf eine Styroporplatte gestellt und mit Vlies oder Noppenfolie (5,00€ bei Amazon*) umwickelt werden.

Welche Probleme können bei der Pflege von Rutenhirsen auftreten?

Hauptprobleme entstehen meist durch zu feuchte Bedingungen. Dies kann Rost bei blaulaubigen Sorten fördern und zu Wurzelfäule führen. Ein gut drainierter Boden ist daher wichtig.

Warum sollten Rutenhirsen erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden?

Der Rückschnitt im Frühjahr erhält das dekorative Erscheinungsbild über den Winter und schützt gleichzeitig das Herz der Pflanze vor winterlichen Temperaturschwankungen.

Bilder: Chris Lawrence Travel / Shutterstock