Schilf

Schilf richtig zusammenbinden: So überwintert es optimal

Schilf benötigt vor dem Winter Schutz. Dieser Artikel erklärt, wie Sie Schilf richtig zusammenbinden, um es optimal auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

Gründe für das Zusammenbinden von Schilf

Das Zusammenbinden von Schilf vor dem Winter hat mehrere wichtige Gründe. Primär dient es dem Schutz der Pflanze vor Feuchtigkeit und Kälte. Durch das Binden der Halme wird verhindert, dass Wasser ins Innere der Pflanze eindringt und die Wurzeln dauerhaft durchnässt. Diese Maßnahme beugt der Entstehung von Wurzelfäule vor und schützt das empfindliche Pflanzenherz vor Frostschäden.

Darüber hinaus verhindert das Zusammenbinden, dass lose Schilfhalme durch winterliche Stürme herumfliegen und den Garten unordentlich erscheinen lassen. Es sorgt somit für ein gepflegtes Erscheinungsbild Ihres winterlichen Gartens. In windigen Regionen bietet das Zusammenbinden zusätzlichen Halt und Stabilität, sodass die Pflanzen auch stärkeren Stürmen standhalten können.

Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass zusammengebundenes Schilf Insekten einen geschützten Überwinterungsort bietet. Insekten nisten sich gern in den Bündeln ein und können so besser über die Wintermonate kommen, was der biologischen Vielfalt in Ihrem Garten zugutekommt.

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Schließlich erleichtert das Zusammenbinden von Schilf auch die Pflege im Frühling. Beim Rückschnitt der trockenen Halme, der nach der Frostperiode erfolgt, ist das gebundene Schilf einfacher und schneller zu handhaben.

Diese Maßnahmen kombinieren ästhetische, praktische und ökologische Vorteile und tragen dazu bei, dass Ihre Schilfpflanzen gesund und kräftig den Winter überstehen.

Zeitpunkt für das Zusammenbinden von Schilf

Das Zusammenbinden von Schilf im Herbst schützt vor Wintereinflüssen.

Zeitpunkt für das Zusammenbinden von Schilf

Der optimale Zeitpunkt zum Zusammenbinden von Schilf hängt stark von den Wetterbedingungen ab. Idealerweise sollten Sie diese Aufgabe im späten Herbst oder frühen Winter durchführen, bevor der Boden gefriert.

Es ist ratsam, die Arbeit im November zu erledigen, sobald der Herbstregen nachlässt und bevor der erste Frost eintritt. Achten Sie darauf, dass die Halme vollständig abgetrocknet sind, bevor Sie sie binden, um Schäden durch eingeschlossene Feuchtigkeit zu vermeiden.

Zusammengefasst sollten Sie:

  • Warten, bis die Halme trocken sind
  • Im späten Herbst oder frühen Winter, idealerweise im November, bei trockenem Wetter binden
  • Den Zustand der Halme kontrollieren, bevor Sie mit der Arbeit beginnen

Durch die Beachtung dieser Hinweise fördern Sie die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Schilfpflanzen und tragen zum Schutz Ihres Gartens bei.

Materialien für das Zusammenbinden von Schilf

Beim Zusammenbinden von Schilf sollten Sie darauf achten, dass die verwendeten Materialien die Halme nicht beschädigen und gleichzeitig stark genug sind, um diese sicher zu fixieren. Hier sind einige geeignete Materialien und deren Eigenschaften:

  1. Verzinkte Drähte: Für eine noch festere Bindung können Sie auch verzinkte Drähte verwenden. Achten Sie darauf, möglichst dickere Drähte zu nutzen, um ein Einschneiden in die Halme zu vermeiden.
  2. Hanfseile: Hanfschnüre sind ebenfalls gut geeignet. Sie sind robust und biologisch abbaubar, wodurch sie eine umweltfreundliche Option darstellen. Die raue Textur von Hanf bietet guten Halt, ohne die Halme zu beschädigen.
  3. Kokosschnüre: Diese sind besonders empfehlenswert, da sie weich genug sind, um die empfindlichen Schilfhalme nicht zu verletzen. Zudem sind sie stark und wetterbeständig, was sie ideal für den Einsatz im Freien macht.
  4. Reißfeste Gummibänder: Diese können für zusätzlichen Halt sorgen, besonders bei dickerem Schilf. Sie sind flexibel und können den Druck gleichmäßig verteilen, um Beschädigungen zu vermeiden.
  5. Gartenbast: Dieser natürliche Bast eignet sich hervorragend für kleineren Umfang und ist einfach zu handhaben. Zwar ist er nicht so stark wie Kokos- oder Hanfschnüre, erfüllt aber dennoch seinen Zweck, sofern nicht zu große Bündel gebunden werden müssen.

Tipps für die Bindung

  • Mehrfache Bindung: Es ist ratsam, größere Schilfpflanzen an mehreren Stellen zu binden. Dies bietet zusätzlichen Halt und gewährleistet, dass die Pflanze auch stärkerem Winterwetter standhält.
  • Verwendung eines Hilfsstabs: Bei besonders hohen Schilfpflanzen kann ein Bambusstab oder ein anderer stabiler Stab als zusätzliche Unterstützung in das Pflanzenbündel eingesteckt werden. Dies verleiht der gesamten Struktur mehr Stabilität.

Durch die Wahl der richtigen Materialien und Techniken tragen Sie entscheidend dazu bei, Ihre Schilfpflanzen optimal auf den Winter vorzubereiten und sie robust und gesund zu halten.

Wie man Schilf zusammenbindet

Um Schilf zusammenzubinden, benötigen Sie einige grundlegende Materialien und sollten vorzugsweise zu zweit arbeiten, um ein effektives Ergebnis zu erzielen. Befolgen Sie dabei diese Schritte:

1. Vorbereitung:

  • Sammeln Sie stabile Schnüre wie Kokosschnur oder Hanfseil, die die Halme nicht beschädigen.
  • Stellen Sie sicher, dass die Schilfhalme trocken sind, um das Einschließen von Feuchtigkeit zu vermeiden.

2. Abmessen und Schneiden der Schnur:

  • Schneiden Sie eine ausreichend lange Schnur ab – sie sollte mindestens dreimal so lang sein wie der Umfang des Schilfbündels.

3. Bündelung:

  • Eine Person hält die Halme in Bündeln zusammen. Beginnen Sie am unteren Ende der Pflanze und binden Sie das erste Bündel etwa 20-30 cm über dem Boden.
  • Wickeln Sie die Schnur oder Seil gleichmäßig und fest um das Bündel. Wiederholen Sie diesen Vorgang entlang der Höhe der Pflanze, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten.

4. Fixierung:

  • Wenn Sie die Schnur nach oben gewickelt haben, führen Sie sie wieder nach unten und verknoten Sie sie fest am Ausgangspunkt. Dadurch wird verhindert, dass sich die Schnur löst.

5. Zusätzliche Stabilität:

  • Für größere und schwerere Schilfpflanzen empfiehlt es sich, einen stabilen Stab (zum Beispiel aus Bambus) in die Mitte des Bündels zu stecken. Dies gibt der Struktur zusätzlichen Halt und schützt vor Schnee und Wind.

6. Schutz vor Feuchtigkeit und Kälte:

  • Stellen Sie sicher, dass das Schilf eng genug zusammengebunden ist, damit Wasser außen abläuft und nicht ins Innere gelangt. Dies vermeidet Fäulnis und schützt die Pflanze effizient vor winterlichen Witterungsbedingungen.

Durch diese sorgfältigen Schritte stellen Sie sicher, dass Ihr Schilf sicher und geschützt durch die kalten Wintermonate kommt.

Zusätzlicher Schutz für Schilf

Um Schilf optimal durch den Winter zu bringen, können Sie neben dem Zusammenbinden zusätzliche Schutzmaßnahmen ergreifen, die vor harschen Witterungsbedingungen schützen:

1. Einsatz von Schutzmaterialien:

  • Strohmattenschutz: Wickeln Sie das gebundene Schilf in eine Strohmatte. Diese schützt gegen Kälte und isoliert zugleich. Es ist wichtig, die Matte am oberen Ende durch feste Verschnürung zu sichern, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
  • Vliesabdeckung: Eine weitere Möglichkeit ist das Umhüllen des Schilfs mit Vliesstoff. Vlies bietet eine hervorragende Wärmeisolierung und schützt gleichzeitig vor starkem Wind und Frost.

2. Erhöhung des Schutzes vor Feuchtigkeit:

  • Konstruktion einer Abdeckung: Besonders bei der Verwendung von Strohmatten sollte zusätzlich ein kleines Dach oder eine Abdeckung konstruiert werden, um das Abtropfen von Regen- und Schmelzwasser sicherzustellen. Diese Maßnahme verhindert, dass Wasser in das Pflanzenbündel eindringt und dort Schäden verursacht.

3. Feuchtigkeitskontrolle:

  • Laub und Fichtenzweige: Legen Sie trockene Laubschichten oder Reisig um das Pflanzenbündel, um Kondensation zu mindern und gleichzeitig eine zusätzliche Isolationslage zu schaffen.

Indem Sie Ihr Schilf sorgfältig verpacken und vor extremen Wetterbedingungen schützen, können Sie sicherstellen, dass es gesund und unbeschadet durch den Winter kommt.

Schilf im Frühjahr zurückschneiden

Das Schneiden von Schilf im Frühjahr ist eine wichtige Pflegemaßnahme, um das gesunde Wachstum der Pflanze zu fördern. Der optimale Zeitpunkt dafür liegt zwischen März und Anfang April, bevor neue Triebe austreiben. Wenn die Schilfrohre vor ihrem Austrieb geschnitten werden, können diese frühzeitig und kräftig nachwachsen.

Gehen Sie beim Rückschnitt schrittweise vor:

1. Schutzmaßnahmen:

Tragen Sie robuste Handschuhe, um Ihre Hände vor den scharfen Kanten der Schilfrohre zu schützen.

2. Schnitthöhe:

Schneiden Sie die alten Schilfrohre etwa 10 bis 20 Zentimeter über dem Boden ab. Jüngere Pflanzen können niedriger geschnitten werden, während ältere Pflanzen mehr Stängel stehen lassen können.

3. Schnittanleitung:

Arbeiten Sie sich am besten von außen nach innen vor. Dies erleichtert den Zugang zu allen Halmen und gewährleistet einen gleichmäßigen Schnitt.

4. Entfernung des Schnittguts:

Sammeln Sie das abgeschnittene Pflanzenmaterial sorgfältig auf, um den Bereich sauber zu halten und Platz für die neuen Triebe zu schaffen.

Dieser gezielte Rückschnitt sorgt dafür, dass neue Triebe ungehindert wachsen können und die Pflanze wird den ganzen Sommer über vital und attraktiv. Beachten Sie, dass das Schilf über den Winter stehen gelassen wird, um als natürliche Schutzbarriere gegen Kälte zu dienen und Lebensraum für Tiere zu bieten.

Winterharte und nicht winterharte Schilfarten

Winterharte Schilfarten benötigen weniger Schutz als nicht winterharte Arten

Winterharte und nicht winterharte Schilfarten

Bei Schilfarten wird zwischen winterharten und nicht winterharten Arten unterschieden, was deren Pflege im Winter erheblich beeinflusst.

Winterharte Schilfarten

Winterharte Schilfarten wie Pampasgras und Chinaschilf sind ideal für Gärten, da sie auch kalte Winter gut überstehen. Diese robusten Pflanzen können problemlos im Freiland verbleiben und benötigen lediglich ein paar Vorbereitungen, um gesund durch den Winter zu kommen:

  • Zusammenbinden der Halme: Es verhindert, dass die Halme unter der Schneelast brechen und schützt das Herz der Pflanzen vor Nässe und Kälte.
  • Schutz junger Pflanzen: Junge Pflanzen sollten mit Laub und Reisig abgedeckt werden, um sie vor extremen Frösten zu schützen.

Nicht winterharte Schilfarten

Nicht winterharte Schilfarten

Frostempfindliche Schilfarten benötigen im Winter besonderen Schutz und sorgfältige Pflege

Nicht winterharte Schilfarten, wie das Japan-Berggras (Hakonechloa macra) und das japanische Blutgras (Imperata cylindrica ‚Red Baron‘), sind empfindlicher gegenüber Frost und Nässe. Für diese Arten sind besondere Maßnahmen nötig:

  • Überwinterung in Töpfen: Pflanzen Sie diese Ziergräser in Töpfe, damit sie im Winter an einen frostfreien Ort gebracht werden können.
  • Frostschutz: Umwickeln Sie die Töpfe mit Isoliermaterialien wie Vlies oder Kokosmatten, um den Wurzelballen vor dem Durchfrieren zu schützen. Eventuell können Sie die Töpfe auch auf Styroporplatten stellen, um zusätzlichen Schutz zu bieten.
  • Standortwahl: Stellen Sie die Töpfe an einen geschützten Platz, zum Beispiel nah an einer Hauswand, um sie vor den eisigsten Temperaturen und starken Winden zu bewahren.

Diese unterschiedlichen Pflegehinweise gewährleisten, dass sowohl winterharte als auch nicht winterharte Schilfarten gesund durch die kalten Monate kommen und im Frühling wieder vital austreiben können.

Überwinterung von Schilf in Töpfen

Schilf in Töpfen benötigt im Winter besonderen Schutz, da die begrenzte Erde schneller durchfriert und die Wurzeln schädigen kann. Befolgen Sie diese Schritte, um Ihr Schilf sicher durch die kalte Jahreszeit zu bringen:

  • Einwickeln der Töpfe: Umwickeln Sie die Töpfe großzügig mit isolierenden Materialien wie Vlies, Luftpolsterfolie oder Kokosmatten. Diese Schicht dient als zusätzliche Isolierung und schützt die Wurzeln vor Frostschäden.
  • Abstellen auf Styropor: Stellen Sie die Töpfe auf eine Styroporplatte, um sie von unten her vor Kälte zu schützen und den Kontakt mit dem kalten Boden zu vermeiden.
  • Zusätzliche Abdeckung: Decken Sie die Oberfläche des Pflanzgefäßes mit Laub, Tannenästen oder einer Kokosmatte ab, um den Wurzelballen weiter zu isolieren.
  • Optimierung des Standorts: Platzieren Sie die Töpfe an einem geschützten Standort, zum Beispiel in der Nähe einer Hauswand. Nutzen Sie auch die Möglichkeit, mehrere Töpfe eng zusammenzustellen, um gegenseitigen Schutz zu bieten.
  • Vermeiden von Staunässe: Achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann. Hebeln Sie die Töpfe mit Rolluntersetzern oder Tonfüßchen an, um Staunässe und Frostschäden an den Wurzeln zu verhindern.
  • Leichtes Gießen an milden Wintertagen: Gießen Sie das Schilf an milden Wintertagen bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt leicht, damit die Pflanzen nicht austrocknen. Besonders immergrüne Pflanzen benötigen auch im Winter etwas Feuchtigkeit.

Durch diese sorgfältigen Maßnahmen stellen Sie sicher, dass Ihr Schilf gut geschützt und vital den Winter übersteht.

Bilder: Els van der Gun / iStockphoto