Blutpflaume

Blutpflaume: Richtig pflanzen, pflegen & schneiden

Die Blutpflaume (Prunus cerasifera) ist ein beliebtes Ziergehölz, das mit seiner dunkelroten Belaubung, zarten Blütenpracht und malerischen Wuchsform begeistert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Kultivierung, von Standortwahl und Pflanzung bis hin zu Pflege und Schnitt.

Wuchs

Die Blutpflaume, auch Kirschpflaume genannt, wächst als Strauch oder kleiner bis mittelhoher Baum und erreicht üblicherweise eine Höhe von 5 bis 7 Metern und eine Breite von 3 bis 6 Metern. In Ausnahmefällen kann sie, je nach Standort und Pflege, bis zu 15 Meter hoch werden. Ihre Krone ist rundlich bis oval und dicht strukturiert, was ihr ein malerisches Aussehen verleiht. Durch gezielten Schnitt lässt sich die Wuchsform auch als Spalier- oder Dachbaum gestalten.

Jährlich legt die Blutpflaume etwa 20 bis 40 Zentimeter an Höhe und 20 bis 25 Zentimeter an Breite zu, was ihrem mittel bis langsamen Wuchs entspricht. Junge Triebe sind braunrot und häufig leicht bedornt, während ältere Triebe schwarzbraun und mit großen Korkzellen besetzt sind. Der Stamm weist eine dünne, schwach gefurchte grauschwarze Borke auf.

Im Handel sind verschiedene Wuchsformen erhältlich, darunter strauchförmige Pflanzen sowie Halb- und Hochstämme.

Rinde

Die Rinde der Blutpflaume trägt wesentlich zu ihrer dekorativen Wirkung bei. Sie ist dunkelbraun-rot bis schwärzlich gefärbt und hat eine glatte, glänzende Oberfläche. Ältere Triebe sind oft mit großen Korkzellen besetzt, während jüngere Triebe eher rotbraun und glatt sind. Der Stamm ist von einer dünnen, schwach gefurchten grauschwarzen Borke umgeben.

Diese markante Rinde, vor allem bei der Sorte ‚Nigra‘, die rot-braun, glatt und glänzend ist, macht die Blutpflaume in jedem Garten zu einem Blickfang.

Blätter

Das auffällige Laub der Blutpflaume ist tief rot bis schwarz-rot gefärbt. Die länglich verkehrt-eiförmigen Blätter sind 5 bis 8 Zentimeter lang und glänzen auf der Oberfläche. Sie sind wechselständig angeordnet, und an ihrem Grund befinden sich 1 bis 2 Nektardrüsen. Ältere Sorten zeigen im Frühjahr eine lebhafte Rotfärbung, die im Laufe des Jahres vergrünt, während neuere Züchtungen ihre intensive Färbung das ganze Jahr über beibehalten. Im Herbst wechselt das Laub zu einem spektakulären Farbspiel von Gelb bis Rot.

Blüte

Die Blutpflaume eröffnet von Mitte März bis April die Gartensaison mit ihren rosa bis weißen Blüten mit rosa Staubgefäßen. Ihre schalenförmigen Blüten erscheinen oft vor dem Laubaustrieb und bieten damit einen wunderschönen Kontrast zum später erscheinenden dunklen Laub. Diese etwa 2 bis 2,5 Zentimeter breiten Blüten sind eine wertvolle Nektarquelle für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen.

Früchte

Nach der Blütezeit entwickeln sich essbare, kugelige bis ovale Früchte, die im Sommer, etwa im Juli und August, reifen. Diese dunkelroten Früchte sind 2 bis 4 Zentimeter groß und haben eine glatte Schale. Ihr süßer Geschmack mit feiner Säure macht sie ideal für den Frischverzehr, zum Einkochen oder zur Herstellung von Marmelade. Es ist wichtig zu beachten, dass nur das Fruchtfleisch essbar ist; die Samen im Kern sind giftig.

Wurzel

Die Blutpflaume bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem, das sich gut an verschiedene Bodenarten anpassen kann. Dieses Wurzelsystem gewährleistet eine stabile Verankerung und eine effiziente Nährstoffaufnahme. In gut durchlässigen, sandigen und humusreichen Böden zeigt die Blutpflaume ein starkes Wurzelwachstum. Bei etablierten Pflanzen ist auch die Überwinterung problemlos, da sie Temperaturen bis zu -30°C standhalten können. Jungpflanzen benötigen in den ersten Jahren zusätzlichen Schutz durch Mulchmaterial.

Welcher Standort ist geeignet?

Der ideale Standort für die Blutpflaume ist sonnig bis halbschattig. Viel Sonne fördert nicht nur das gesunde Wachstum, sondern auch die intensive rote Blattfärbung und eine reichliche Blütenbildung. Ein windgeschützter Platz ist dabei von Vorteil, da die Pflanze frosthart ist.

Die Blutpflaume stellt geringe Ansprüche an den Boden, bevorzugt jedoch gut durchlässige, nährstoffreiche und kalkhaltige Lehmböden mit einem pH-Wert von neutral bis leicht alkalisch (7 bis 8). Saure Böden sind ungeeignet. Eine Bodenanalyse vor der Pflanzung kann helfen, den pH-Wert zu bestimmen und sicherzustellen, dass er im passenden Bereich liegt.

Die Anpassungsfähigkeit der Blutpflaume an städtische Bedingungen macht sie zu einem robusten Ziergehölz.

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Pflanzung

Die beste Pflanzzeit für die Blutpflaume ist im Frühjahr oder Herbst, wobei Topfpflanzen theoretisch ganzjährig eingesetzt werden können, solange der Boden frostfrei ist. Ein Pflanztermin im Frühjahr ist jedoch besonders vorteilhaft, da die Pflanze den Sommer über genügend Zeit hat, anzuwachsen und ein starkes Wurzelsystem auszubilden.

Vor der Pflanzung sollte der Boden tiefgründig aufgelockert und unkrautfrei gemacht werden. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist, und setzen Sie die Pflanze auf die gleiche Tiefe wie im Topf. Nach dem Auffüllen des Lochs mit Erde, die leicht angedrückt wird, sollte ein Gießrand geformt und die Pflanze gründlich angegossen werden. Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu halten.

Blutpflaume pflegen

Die Blutpflaume ist eine relativ pflegeleichte Pflanze. In der Anwachsphase benötigt sie regelmäßige Wassergaben. Gut eingewurzelte Pflanzen kommen meist nur bei extremer Trockenheit zusätzlich bewässern. Eine Düngung mit organischen Stoffen wie Kompost oder Hornspänen im Frühjahr unterstützt das Wachstum.

Schnitt

Ein Rückschnitt ist nicht zwingend notwendig, kann aber die Wuchsform verbessern und kranke oder abgestorbene Äste entfernen. Der beste Zeitpunkt ist im Frühjahr nach der Blüte. Starke Einschnitte sollten vermieden werden, um das Wachstum nicht zu beeinträchtigen.

Bei älteren Blutpflaumen kann die Krone ausgelichtet werden. Wichtig ist es, dabei auf Zapfen zu schneiden, um das Eindringen von Krankheitserregern zu minimieren.

Verwendung

Die Blutpflaume ist ein vielseitiges Ziergehölz, das sowohl als Solitärpflanze als auch in Gruppenpflanzungen verwendet werden kann. Sie eignet sich auch gut als Heckenpflanze oder Spalierbaum.

Ökologisch wertvoll sind ihre Blüten, die reichlich Nahrung für Insekten bieten, und ihre Früchte, die Vögeln als Nahrung dienen. Ihre Anpassungsfähigkeit an städtische Bedingungen und geringe Pflegeanforderungen machen die Blutpflaume ideal für naturnahe Gärten. Sie kann auch in Töpfen auf Balkonen und Terrassen kultiviert werden.

Häufig gestellte Fragen

Kann die Blutpflaume auch in Töpfen gehalten werden?

Ja, die Blutpflaume eignet sich zur Pflanzung in großen Töpfen und ist daher eine gute Option für Balkone und Terrassen. Es ist wichtig, auf eine gute Drainage zu achten und die Pflanze regelmäßig zu gießen, insbesondere während der Anwachsphase.

Wie frosthart ist die Blutpflaume?

Die Blutpflaume ist sehr winterhart und kann Temperaturen bis zu -30°C überstehen. Jungpflanzen benötigen jedoch in den ersten Jahren zusätzlichen Winterschutz durch Mulchmaterial oder das Abdecken der Krone mit Jute oder Vlies.

Was ist an der Wurzelbildung der Blutpflaume besonders?

Die Blutpflaume bildet ein tiefreichendes Wurzelsystem, das sich gut an verschiedene Bodenarten anpassen kann. In manchen Fällen bilden sich auch ausläuferbildende Wurzeln, was dazu führen kann, dass die Pflanze neue Triebe in der Nähe des Hauptstamms entwickelt.

Gibt es verschiedene Sorten der Blutpflaume?

Ja, es gibt mehrere Sorten der Blutpflaume, darunter die bekannten Sorten ‚Pissardii‘, ‚Hessei‘, ‚Woodii‘, ‚Nigra‘ und ‚Trailblazer‘. Jede Sorte hat ihre eigenen speziellen Eigenschaften, wie z.B. die Blattfarbe oder die Größe der Früchte.

Bilder: Lichtmalerei / stock.adobe.com