Blutpflaume

Blutpflaume: Wurzeln verstehen & richtig pflegen

Die Blutpflaume besticht durch ihre markante Erscheinung und Anspruchslosigkeit. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten ihres Wurzelsystems und gibt wertvolle Tipps für Pflanzung, Pflege und Vermehrung.

Wurzelsystem der Blutpflaume

Ein tiefgründiger Boden fördert die Wurzelentwicklung der Blutpflaume

Wurzelsystem der Blutpflaume

Das Wurzelsystem der Blutpflaume ist sowohl für den Hobbygärtner als auch für den naturnahen Gärtner von besonderem Interesse. Als Herzwurzler entwickelt die Pflanze Wurzeln, die senkrecht in die Tiefe reichen sowie seitlich fächerartig ausbreiten. Dadurch wird eine stabile Verankerung im Boden erreicht, welche die Pflanze gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Ein kräftiger zentraler Wurzelballen bildet das stabile Grundgerüst.

Für die optimale Entwicklung des Wurzelsystems sollten Sie einen mittel- bis tiefgründigen, humosen und durchlässigen Boden wählen. Eine leichte Kalkhaltigkeit ist ebenfalls vorteilhaft. Wichtig ist zudem, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt und Staunässe vermieden wird. In der Anfangsphase nach der Pflanzung sollten Sie besonders auf regelmäßige Bewässerung achten, damit die Wurzeln gut anwachsen.

Die Wurzeln der Blutpflaume wachsen in etwa so weit wie die Krone breit ist. Daher sollten Sie ein großzügig bemessenes Pflanzloch vorbereiten, um den Wurzeln ausreichend Raum zu geben. Entfernen Sie abgestorbene oder beschädigte Wurzelenden vor dem Einpflanzen, um ein gesundes Wachstum zu fördern.

Lesen Sie auch

Ausläuferbildung

Blutpflaumen neigen dazu, Wurzelausläufer zu bilden, die als Seitentriebe in der Nähe der Mutterpflanze auftreten können. Diese Ausläufer können unerwünscht sein, da sie sich rasch ausbreiten und benachbarte Pflanzen verdrängen können, was die Vermehrung der Blutpflaume betrifft. Besonders bei Stress, zum Beispiel durch Verletzungen oder Rückschnitte, entstehen vermehrt Ausläufer.

Um eine unkontrollierte Ausbreitung der Wurzelausläufer zu verhindern, gibt es verschiedene Methoden:

  • Schonender Rückschnitt: Schneiden Sie die Blutpflaume nur leicht zurück, um die Bildung von Ausläufern nicht zu fördern.
  • Mechanische Entfernung: Junge, unverholzte Ausläufer können Sie durch Ausreißen entfernen. Entfernen Sie dabei auch schlafende Augen am Triebende, um erneute Austriebe zu verhindern.
  • Wurzelsperre: Bei starker Ausläuferbildung kann eine Wurzelsperre (11,00€ bei Amazon*) aus Kunststoff oder Metall hilfreich sein. Diese wird rund um die Pflanze eingegraben und verhindert die Ausbreitung der Wurzeln.

Ein bewährtes Vorgehen beginnt mit der richtigen Pflege und Standortwahl. Ein durchlässiger Boden und ein bedachter Schnitt helfen, die Ausbreitung der Ausläufer zu kontrollieren.

Einfluss des Bodens

Ein gut durchlässiger Boden fördert die Gesundheit der Blutpflaume

Einfluss des Bodens

Die Bodenbeschaffenheit ist maßgeblich für das Wachstum und die Gesundheit der Blutpflaume. Ein gut durchlässiger, humusreicher und mäßig kalkhaltiger Boden ist optimal. Solche Böden unterstützen die Wurzelgesundheit und ermöglichen eine gleichmäßige und ausreichende Feuchtigkeitsverteilung.

Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden, da diese die Wurzeln schädigen kann. Ein mäßig bis stark alkalischer pH-Wert (7-8,5) ist vorteilhaft. Während die Blutpflaume verschiedene Bodentypen toleriert, bevorzugt sie sandigen Lehmboden oder lockeren Lehm, der reich an organischem Material ist. Starke Salzhaltigkeit oder zu saure Böden sind zu vermeiden.

Für die gesunde Entwicklung ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu verbessern. Kompost und organischer Langzeitdünger sind dabei besonders hilfreich und fördern robuste Wurzeln sowie ein gesundes Pflanzenwachstum.

Veredelung der Blutpflaume

Die Veredelung ist eine bewährte Methode, um die gewünschten Eigenschaften von Blutpflaumen zu bewahren und zu fördern. Dabei wird häufig die Wildpflaume als Unterlage verwendet, was Vorteile wie eine verbesserte Krankheitsresistenz und ein kräftiges Wurzelsystem bietet.

Methoden der Veredelung

Es gibt zwei Hauptmethoden:

  1. Kopulation im Frühjahr: Diese Methode wird von März bis April angewendet. Die Edelreiser sollten im Winter geschnitten und kühl sowie dunkel gelagert werden. Verwenden Sie ein scharfes Veredlungsmesser, um präzise Schnitte zu gewährleisten. Die Schnittstellen der Edelreiser und Unterlage werden schräg angeschnitten und passgenau zusammengedrückt.
  2. Okulation im Sommer: Diese findet zwischen Juni und August statt. Hierbei wird ein Auge der Blutpflaume auf die vorbereitete Unterlage gesetzt. Ein T-förmiger Schnitt in die Rinde der Unterlage erleichtert das Einfügen des Auges, welches anschließend fest verbunden wird, um es vor Austrocknung zu schützen.
Einfluss der Unterlage

Eine passende Unterlage fördert das gesunde Wachstum und erleichtert die Pflege der Bäume

Einfluss der Unterlage

Die Wahl der Unterlage beeinflusst Wachstum, Wuchshöhe und Wuchsstärke des Baums. Schwachwachsende Unterlagen eignen sich besonders für kompaktere Wuchsformen und erleichtern die Pflege. Zudem kann die Unterlage die Krankheitsresistenz und Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Bodenverhältnisse verbessern.

Einige Unterlagen fördern einen früheren Ertragseintritt und reduzieren die Ausläuferbildung, was für eine kontrollierte Entwicklung und Pflege des Baums vorteilhaft ist.

Pflanztipps

Ein großzügiges Pflanzloch fördert die Wurzelausbreitung der Blutpflaume

Pflanztipps

Für eine erfolgreiche Pflanzung der Blutpflaume sollten Sie folgende Hinweise beachten:

  • Pflanzzeitpunkt: Der ideale Zeitpunkt ist im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist, oder im Herbst vor dem ersten Frost.
  • Pflanzloch: Graben Sie das Loch doppelt so groß und tief wie den Wurzelballen. Dies fördert die Wurzelausbreitung und Belüftung.
  • Pflanztiefe und Schutz: Setzen Sie die Blutpflaume so, dass der Wurzelansatz auf Höhe der Erdoberfläche ist. Bei Hochstämmen sollte der Jungbaum an einem stabilen Pfahl fixiert werden.
  • Bodenverbesserung: Mischen Sie den Aushub mit Kompost und einer Handvoll Hornspäne, um den Nährstoffgehalt zu erhöhen.
  • Gießen und Mulchen: Gießen Sie den frisch gepflanzten Baum gründlich und bedecken Sie den Boden mit einer Mulchschicht, um die Feuchtigkeit zu speichern.
  • Abschließende Pflege: Achten Sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung auf regelmäßige Bewässerung, damit die Erde gleichmäßig feucht bleibt, jedoch ohne Staunässe zu verursachen.

Pflegetipps

Um die Blutpflaume gesund zu halten, beachten Sie folgende Pflegemaßnahmen:

  • Gießen: Besonders im ersten Jahr nach der Pflanzung ist regelmäßiges Gießen wichtig. Gut etablierte Pflanzen benötigen in Trockenperioden zusätzliches Wasser. Vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngen: Versorgen Sie die Pflanze einmal jährlich im Frühjahr mit Kompost oder organischem Langzeitdünger, um die Bodenstruktur zu verbessern.
  • Schnitt: Schneiden Sie die Blutpflaume nach der Blütezeit im Frühsommer, um ihre Form zu wahren und abgestorbene Äste zu entfernen. Ein leichter Rückschnitt kann auch die Ausläuferbildung reduzieren.
  • Schädlings- und Krankheitskontrolle: Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten. Bei Befall sollten Sie schnell Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und vor Temperaturschwankungen zu schützen.

Durch diese Pflegemaßnahmen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blütenpracht Ihrer Blutpflaume.

Bilder: schnuddel / iStockphoto