Tränendes Herz

Traumhaftes Tränendes Herz: Standort & Pflege leicht gemacht

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Das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) ist eine beliebte Gartenpflanze mit charakteristischen herzförmigen Blüten. Dieser Artikel informiert über die botanischen Eigenschaften, die richtige Pflege und Vermehrung sowie die vielfältigen Verwendungmöglichkeiten im Garten.

Lamprocapnos spectabilis
Von Mai bis Juni zeigt das tränende Herz seine zauberhaften Blüten

Botanische Einordnung und Namensgebung

Das Tränende Herz, wissenschaftlich bekannt als Lamprocapnos spectabilis, gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Es ist die einzige Art der Gattung Lamprocapnos, die früher unter der Gattung Dicentra geführt wurde. Diese botanische Zuordnung änderte sich 1997 durch molekulargenetische Untersuchungen.

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Die auffälligen herzförmigen Blüten haben der Pflanze viele Trivialnamen wie „Herzerlstock“ und „Flammendes Herz“ eingebracht. Sie wurde 2017 in Deutschland zur „Giftpflanze des Jahres“ gekürt. Im Handel ist sie oft noch unter ihrem alten Namen Dicentra spectabilis zu finden, was ihre andauernde Beliebtheit unterstreicht.

Herkunft und Vorkommen

Ursprünglich stammt das Tränende Herz aus den nordöstlichen Regionen Asiens, einschließlich der chinesischen Provinzen Heilongjiang, Jilin und Liaoning sowie aus Nordkorea und Russland. Es bevorzugt Höhenlagen von 800 bis 2800 Metern und wächst dort in lichten, sommergrünen Laubwäldern, an Hängen und auf feuchten Wiesen. Weltweit ist es als Zierpflanze geschätzt, verwildert jedoch selten in neuen Umgebungen.

Merkmale der Pflanze

Das Tränende Herz ist eine sommergrüne, ausdauernde Staude, die in der Regel eine Höhe von 50 bis 90 Zentimetern erreicht.

Blätter

Die Blätter sind wechselständig angeordnet und bestehen aus Blattstiel und Blattspreite, die zwischen 20 und 40 Zentimetern lang ist. Die Blätter sind einfach bis doppelt dreizählig gefiedert und besitzen meist spitze Lappen, die sich in einem frischen, hellen Grün präsentieren. Nach der Blütezeit vergilben die Blätter und sterben ab.

Blüten

Die charakteristischen herzförmigen Blüten erscheinen meist von April bis Juni und hängen an bogenförmigen Trieben. Eine Traube trägt bis zu 11 zwittrige, zygomorphe Blüten, die in Rosa bis Weiß variieren. Die doppelte Blütenhülle besteht aus zwei kleinen Kelchblättern und sechs Staubblättern, die in zwei Bündel angeordnet sind.

Früchte und Samen

Nach der Blütezeit entwickeln sich längliche Kapselfrüchte, die schwarze, rundliche Samen enthalten. Die Samen besitzen ein weißliches Elaiosom, das Ameisen zur Verbreitung anzieht.

Blütezeit und Bestäubung

Die Blütezeit des Tränenden Herzens reicht typischerweise von Mai bis Juni, wobei einige Pflanzen bereits im April blühen. Die Blüten sind sowohl chasmogam (offenblütig) als auch kleistogam (geschlossenblütig), wodurch sie sich selbst bestäuben können. Langrüsselige Bienen und Hummeln spielen bei der Bestäubung eine zentrale Rolle, während kurzrüsselige Insekten als Nektarräuber agieren können.

Standort und Boden

Das Tränende Herz bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, die an lichten Laubwald erinnern. Ideal sind geschützte Plätze am Gehölzrand oder in Staudenbeeten.

Bodenanforderungen

Für ein optimales Wachstum sollte der Boden humos, nährstoffreich und durchlässig sein. Achten Sie darauf, die Erde stets feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen. Kalkarme bis neutrale Böden sind ideal. Arbeiten Sie vor dem Pflanzen etwas Kompost ein, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.

Pflanzung und Pflege

Pflanzen Sie das Tränende Herz im Frühjahr, indem Sie mehrere Jungpflanzen mit einem Abstand von 40 bis 60 Zentimetern in die Erde setzen. Gießen Sie die Pflanzen gut an.

Pflegetipps

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden stets feucht, aber nicht durchnässt.
  • Düngung: Alle zwei bis drei Jahre kann Kompost in die Erde eingearbeitet werden.
  • Verblühtes entfernen: Entfernen Sie verblühte Blüten, um eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.
  • Kombinationspflanzung: Um Lücken im Beet zu vermeiden, kombinieren Sie das Tränende Herz mit Sommer- und Herbstblühern wie Funkien oder Astilben.
  • Rückschnitt: Schneiden Sie im Herbst die vergilbten Blätter und Stängel in Bodenhöhe ab.

Vermehrung

Das Tränende Herz lässt sich durch Teilung, Stecklinge und Aussaat vermehren.

Teilung

Teilen Sie insbesondere ältere Pflanzen im Frühjahr oder Herbst. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten. Achten Sie darauf, dass jeder Teil ausreichend Wurzeln und Sprossen hat, und setzen Sie die Teilstücke sofort wieder ein.

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühsommer etwa 15 Zentimeter lange Triebe ab und stellen Sie diese in ein Glas Wasser, bis sich Wurzeln bilden. Danach können die Stecklinge in gut durchfeuchtete Gartenerde gepflanzt werden.

Aussaat

Sammeln Sie die Samen im Sommer und säen Sie sie im Herbst etwa 1 bis 2 Zentimeter tief in das Beet. Die Samen benötigen die kalte Winterperiode zur Keimung oder können alternativ im Kühlschrank vorkeimen.

Sorten

Es gibt verschiedene Sorten des Tränenden Herzens:

  • ‚Alba‘: Rein weiße Blüten und eine Höhe von etwa 60 bis 80 Zentimetern.
  • ‚Valentine‘: Dunkelrote und weiße Blüten, zieht erst nach der Blüte ein.
  • ‚Goldheart‘: Gelbgrünes Laub mit rosa Blüten, ein echter Hingucker.

Verwendung

Das Tränende Herz eignet sich hervorragend für halbschattige und schattige Gartenteile. Platzieren Sie die Pflanze in Staudenbeeten oder am Gehölzrand. Kombinieren Sie sie mit Blattschmuckstauden wie Funkien und Purpurglöckchen, um Lücken zu vermeiden. Auch in größeren Töpfen gedeiht die Pflanze gut und eignet sich für schattige Terrassen oder Balkone. Die Blütentriebe sind zudem ausgezeichnet für florale Arrangements in Vasen geeignet.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile des Tränenden Herzens sind giftig, besonders die Wurzeln. Der Pflanzensaft enthält reizende Isochinolin-Alkaloide.

Sicherheitshinweise

  • Gartenhandschuhe tragen: Vermeiden Sie Hautkontakt mit dem Pflanzensaft durch das Tragen von Gartenhandschuhen.
  • Für Kinder unzugänglich: Pflanzen Sie das Tränende Herz nicht in Gärten, in denen sich kleine Kinder oder Haustiere aufhalten.
  • Vorsicht bei Hautkontakt: Waschen Sie bei Kontakt mit Pflanzensaft die betroffene Stelle sofort gründlich.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie die Schönheit des Tränenden Herzens sicher genießen.