Tränendes Herz im Kübel: So gelingt die Pflege
Tränende Herzen (Lamprocapnos spectabilis) verzaubern nicht nur im Garten, sondern gedeihen auch im Kübel. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für die Kultivierung und Pflege dieser Pflanze im Gefäß.
Tränende Herzen im Kübel kultivieren
Tränende Herzen (Lamprocapnos spectabilis) sind nicht nur im Gartenboden, sondern auch in Kübeln eine zauberhafte Zierde. Für eine gesunde Entwicklung im Kübel sind einige besondere Pflegehinweise zu beachten.
Die richtige Kübelauswahl
Wählen Sie einen großen, tiefen Kübel, da Tränende Herzen ein weitreichendes Wurzelsystem entwickeln. Das Gefäß sollte aus atmungsaktivem Material wie Ton oder Keramik bestehen, um Staunässe zu vermeiden. Ein ausreichendes Abflussloch ist wichtig, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kiesel am Boden verhindert zusätzlich die Bildung von Staunässe.
Substrat und Bodenbeschaffenheit
Verwenden Sie humose, gut durchlässige Pflanzerde, die reich an Nährstoffen ist. Eine Mischung aus Gartenerde, Kompost und Sand eignet sich hervorragend. Diese Zusammensetzung sorgt für die erforderliche Wasserspeicherfähigkeit und einen guten Wasserabfluss, um die Pflanze optimal zu versorgen.
Standort und Lichtverhältnisse
Tränende Herzen gedeihen am besten an einem halbschattigen Standort, der gelegentliche Sonnenstrahlen erhält, aber direkte Sonneneinstrahlung vermeidet. Extreme Hitze verträgt die Pflanze schlecht. Platzieren Sie den Kübel daher an einem kühlen, geschützten Ort, besonders während der Sommermonate.
Gießen und Düngen
Halten Sie die Erde im Kübel stets gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Gießen Sie lieber häufiger in kleineren Mengen. Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger und beenden Sie die Nährstoffgaben, sobald die Blüte beginnt.
Überwinterung
Tränende Herzen sind im Kübel winterempfindlicher als im Garten. Umwickeln Sie den Kübel im Winter mit Jutesäcken oder Frostschutzvlies und bedecken Sie die Erde mit trockenem Laub. Alternativ können Sie den Kübel an einem kühlen, frostfreien Ort überwintern, z.B. im Gewächshaus oder in einem hellen Kellerraum.
Pflanzpartner
Da sich das Tränende Herz nach der Blüte im Sommer zurückzieht, können Sie den Kübel attraktiv halten, indem Sie ihn mit Pflanzpartnern wie Elfenblumen (Epimedium), Funkien (Hosta) oder Goldruten (Solidago) kombinieren, die im Sommer und Herbst blühen und die visuelle Wirkung der Pflanzung verlängern. Diese Partner bieten zusätzlich Schutz für den ruhenden Wurzelballen.
Indem Sie auf diese Aspekte achten, wird Ihr Tränendes Herz im Kübel prächtig gedeihen und Ihnen Jahr für Jahr Freude bereiten.
Pflegetipps
Damit Ihr Tränendes Herz im Kübel optimal gedeiht, sind einige zentrale Pflegeaspekte zu beachten:
- Gleichmäßige Bodenfeuchte: Halten Sie den Boden stets gleichmäßig feucht. Achten Sie darauf, dass der Boden nie vollständig austrocknet.
- Düngung: Eine einmalige Düngung mit Kompost im Frühjahr reicht in der Regel aus, um das Tränende Herz ausreichend zu versorgen. Zusätzliche Düngergaben während der Blütezeit sind meist nicht erforderlich.
- Schneckenbefall: Kontrollieren Sie Ihre Pflanze regelmäßig auf Schnecken und ergreifen Sie bei Bedarf Maßnahmen, um Schäden zu verhindern.
- Standort und Blätterpflege: Stellen Sie sicher, dass die Pflanze nicht zu sonnig steht. Schneiden Sie verblühte Blütenstände ab, um die Blütenproduktion zu fördern und die Pflanze gesund zu halten. Lassen Sie die Pflanze ihr Laub nach der Blüte selbstständig einziehen. Dies trägt zur Stärkung der Pflanze bei und erhält ihre Vitalität.
Vermehrung
Die Vermehrung des Tränenden Herzens kann auf verschiedene Arten erfolgen:
- Stecklinge: Schneiden Sie nach der Blüte im späten Frühjahr oder Sommer etwa 15 cm lange Stecklinge von jungen Trieben ab. Die Stecklinge sollten möglichst tief abgenommen werden, idealerweise mit einem kleinen Stück des Wurzelstocks. Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas Wasser zur Bewurzelung. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, können die jungen Pflanzen in den Kübel oder ins Freiland umgepflanzt werden.
- Wurzelschnittlinge: Zu Beginn des Frühjahrs können etwa 10 cm lange Stücke des Wurzelstocks vorsichtig abgeschnitten und in feuchtem Substrat bewurzelt werden. Diese Methode eignet sich besonders gut für ältere Pflanzen.
- Teilung: Ältere Pflanzen können nach der Blüte durch Teilung vermehrt werden. Graben Sie die Pflanze vorsichtig aus und teilen Sie den Wurzelballen mit einem scharfen Spaten. Jeder Teil sollte genügend Wurzeln und mindestens einen Trieb aufweisen. Pflanzen Sie die geteilten Stücke umgehend in getrennte Kübel oder ins Freiland.
- Aussaat: Tränendes Herz kann auch durch Samen vermehrt werden, die nach der Blüte im Sommer gesammelt werden. Säen Sie die Samen im Herbst direkt ins Beet, da sie einen Kältereiz benötigen, um zu keimen. Alternativ können die Samen im Winter an einem geschützten, kühlen Ort ausgesät werden. Die Keimung kann einige Wochen dauern, da es sich um Kaltkeimer handelt.
Indem Sie diese Vermehrungsmethoden anwenden, können Sie Ihr Tränendes Herz erfolgreich vermehren und den Bestand der zauberhaften Pflanzen erweitern. Achten Sie beim Hantieren stets auf den giftigen Pflanzensaft und tragen Sie Handschuhe, um Hautreizungen zu vermeiden.
Giftigkeit
Das Tränende Herz (Lamprocapnos spectabilis) ist in allen Pflanzenteilen, insbesondere in den Wurzeln, giftig. Die Pflanze enthält Alkaloide, die allergische Reaktionen und Hautreizungen verursachen können. Tragen Sie daher beim Umgang mit dem Tränenden Herz stets Handschuhe.
Besonders bei Kindern und Haustieren besteht ein erhöhtes Risiko einer schweren Vergiftung. Verschluckte Pflanzenteile können Symptome wie Brennen und Schmerzen im Mund, Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall und Atemnot hervorrufen. In solchen Fällen sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Pflanzen Sie das Tränende Herz daher an einem für Kinder und Tiere unzugänglichen Ort oder erwägen Sie eine ungiftige Alternative.