Tränendes Herz

Tränendes Herz teilen: Anleitung & bessere Alternativen

Die Teilung des Tränenden Herzens ist möglich, sollte aber nur unter bestimmten Umständen in Betracht gezogen werden. In diesem Artikel werden die Vor- und Nachteile dieser Vermehrungsmethode sowie alternative Verfahren und Tipps zur Pflege erläutert.

Teilung des Tränenden Herzens: Eine Option, aber nicht die bevorzugte Methode

Die Teilung des Tränenden Herzens (Lamprocapnos spectabilis) ist eine mögliche, jedoch nicht zwingend empfohlene Methode zur Vermehrung. Der Hauptgrund hierfür liegt in der Vorliebe der Pflanze für langfristig ungestörte Standorte, da ihr dichtes Wurzelsystem ungestörte Umgebungen bevorzugt, um optimal zu gedeihen.

Zudem kann die Teilung Stress für die Pflanze mit sich bringen. Die Wurzeln enthalten giftige Alkaloide, die bei Berührung Hautreizungen verursachen können, daher sollten beim Umgang stets Handschuhe getragen werden. Eine geteilte Pflanze benötigt möglicherweise einige Zeit, um sich zu regenerieren und wieder prächtig zu wachsen.

Obwohl die Teilung nicht die erste Wahl ist, bietet sie unter gewissen Umständen Vorteile:

  • Notwendigkeit der Verjüngung: Ältere Tränende Herzen können an Vitalität verlieren. Die Teilung fördert dann das Wachstum neuer Triebe.
  • Größenregulierung: Falls die Pflanze zu groß für ihren Standort wird, hilft die Teilung, sie zu verkleinern und gleichzeitig neue Exemplare zu gewinnen, indem Sie das Tränende Herz kombinieren.

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Bitte beachten Sie beim Teilungsvorgang folgende Hinweise:

  • Vorbereitung: Wässern Sie die Pflanze am Vortag gründlich, um die Wurzeln geschmeidig zu halten.
  • Vorsicht: Graben Sie den Wurzelballen möglichst intakt aus, um das Wurzelsystem nicht unnötig zu beschädigen.

Trotz dieser Möglichkeit ist es empfehlenswert, alternative Vermehrungsmethoden wie Stecklinge oder Aussaat in Erwägung zu ziehen, welche für das Tränende Herz schonender sind und oft zu besseren Ergebnissen führen.

Der richtige Zeitpunkt für die Teilung

Der frühe Frühling ist der ideale Zeitpunkt, um das Tränende Herz zu teilen. Kurz bevor die Pflanze zu treiben beginnt, hat sie die besten Überlebenschancen, da sie sich während der gesamten Vegetationsperiode etablieren kann. Die gespeicherten Nährstoffe aus dem Winter fördern das Wachstum neuer Wurzeln und Triebe, was besonders wichtig ist für die Vorbereitung auf den nächsten Winter.

Berücksichtigen Sie zudem, dass das Tränende Herz nach der Blüte im Sommer eine Ruhepause einlegt. Daher ist eine Frühjahrsteilung optimal, um diesen Ruhezyklus nicht zu stören und der Pflanze ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Teilung

Hier ist eine detaillierte Anleitung zur effektiven Teilung des Tränenden Herzens:

  1. Pflanze wässern: Wässern Sie die Pflanze am Vortag gründlich, um die Wurzeln feucht und flexibel zu machen.
  2. Ausgraben der Pflanze: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus der Erde, indem Sie um den Wurzelballen herum graben. Verwenden Sie einen Spaten oder eine Grabegabel (13,00€ bei Amazon*), um die Wurzeln nicht unnötig zu beschädigen.
  3. Reinigen der Wurzeln: Entfernen Sie überschüssige Erde durch Abklopfen oder Abspülen mit Wasser, um die Wurzeln besser sichtbar zu machen.
  4. Teilungspunkte finden: Untersuchen Sie den Wurzelballen auf natürliche Teilungspunkte und teilen Sie ihn mit einem scharfen Messer oder Spaten. Achten Sie darauf, dass jede Teilungseinheit mindestens drei bis fünf gesunde Triebe hat.
  5. Neupflanzung der Teilstücke: Setzen Sie die neuen Abschnitte an ihren neuen Standort, mit einem Pflanzabstand von 40 bis 60 cm. Pflanzen Sie die Teilstücke nicht tiefer, als sie zuvor im Boden waren.
  6. Gießen und pflegen: Gießen Sie nach dem Einpflanzen gründlich. Halten Sie den Boden in den folgenden Wochen gleichmäßig feucht und düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder organischem Dünger.

Alternative Vermehrungsmethoden

Es gibt für das Tränende Herz schonendere und oft effektivere Vermehrungsmethoden:

Stecklinge

  • Zeitpunkt: Nehmen Sie Stecklinge im späten Frühjahr oder Sommer.
  • Vorbereitung: Schneiden Sie etwa 10 bis 15 cm lange Triebe von gesunden Pflanzen ab und entfernen Sie die unteren Blätter. Besonders erfolgreich sind Stecklinge, die ein Stück der Basis-Rhizome enthalten.
  • Wurzelbildung: Stellen Sie die Stecklinge in ein Wasserglas, bis sich Wurzeln gebildet haben.
  • Einpflanzen: Sobald die Wurzeln stark genug sind, pflanzen Sie die Stecklinge in nährstoffreiche, humose Erde ins Freiland oder in Töpfe.

Wurzelschnittlinge

  • Zeitpunkt: Im späten Herbst oder frühen Frühjahr.
  • Vorbereitung: Schneiden Sie etwa 8 bis 10 cm lange Stücke von den fleischigen Wurzeln ab.
  • Einpflanzen: Setzen Sie die Wurzelschnittlinge in ein Gemisch aus Torf und Sand, leicht mit Erde bedeckt.
  • Pflege: Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, bis neue Triebe sichtbar werden.

Aussaat

Aussaat

Die herbstliche Aussaat benötigt eine spezielle Kälteperiode zur Keimung

  • Sammeln: Ernten Sie die Samen im Sommer nach der Blüte.
  • Zeitpunkt: Säen Sie die Samen im Herbst direkt ins Beet, da sie eine Kälteperiode benötigen.
  • Standort: Verwenden Sie humose, leicht saure und lockere Erde und schützen Sie die Samen mit einer dünnen Laubschicht.
  • Pflege: Sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit, da die Keimung einige Wochen dauern kann.

Tipps für die Pflege

Um sicherzustellen, dass Ihr Tränendes Herz nach der Teilung prächtig gedeiht, sollten Sie folgende Pflegemaßnahmen beachten:

  1. Gießen: Halten Sie den Boden stets leicht feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Besonders in warmen und trockenen Zeiten ist regelmäßiges Gießen notwendig.
  2. Düngung: Arbeiten Sie alle zwei Jahre etwas Kompost oder organischen Dünger in die Erde rund um die Pflanze ein, um sie mit Nährstoffen zu versorgen.
  3. Schädlingskontrolle: Achten Sie auf Blattlausbefall, besonders wenn die Pflanze zu sonnig steht. Ein schattigerer Standort kann das Risiko von Schädlingen verringern.
  4. Laubpflege: Nach der Blüte zieht sich die Pflanze ins Erdreich zurück. Entfernen Sie das vergilbte Laub erst, wenn es vollständig eingezogen ist, um der Pflanze alle Nährstoffe zu lassen.
  5. Bewässerung im Winter: In den kalten Wintermonaten benötigt das Tränende Herz weniger Wasser, aber der Boden sollte nicht völlig austrocknen.

Befolgen Sie diese Tipps, um Ihrem Tränenden Herz die besten Bedingungen für ein gesundes und kräftiges Wachstum zu bieten. So können Sie sich jedes Jahr aufs Neue an den bezaubernden, herzförmigen Blüten erfreuen.

Bilder: mtreasure / iStockphoto