Purpurglöckchen

Faszination Purpurglöckchen: Farbenpracht und Pflegetipps

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Immergrüne Purpurglöckchen verzaubern uns mit wunderschönen Blütenfarben und schmucken Blättern, die in herrlichen Farbnuancen schillern. Die Einwanderer aus den Gebirgen Nordamerikas und Mexikos sind gut winterhart, sodass sie als verschwenderische Stauden den Garten über viele Jahre mit ihrem wunderschönen Blütenantlitz zieren. Die folgenden Antworten auf häufige Fragen machen Sie mit der sachgemäßen Kultivierung vertraut.

Heuchera
Die unterschiedlichen Arten des Purpurglöckchens haben vor allem eins gemeinsam: ein faszinierendes Blattwerk
AUF EINEN BLICK
Was sind die Merkmale und Pflegeanforderungen von Purpurglöckchen?
Purpurglöckchen (Heuchera) sind immergrüne, winterharte Stauden, die sich durch farbenfrohe Blüten, attraktives Laub und eine lange Blütezeit von Mai bis Oktober auszeichnen. Sie bevorzugen halbschattige Standorte, gut durchlässigen Boden und benötigen mäßig Wasser sowie gelegentlichen Dünger.

Purpurgloeckchen richtig pflanzen

Eine sorgfältige Bodenvorbereitung stellt am halbschattigen Standort die Weichen für ein langes Staudenleben. Lockern Sie den humosen, nährstoffreichen Boden tiefgründig auf, um ihn anzureichern mit Kompost, Hornspänen und Gesteinsmehl. Im Zweifel verbessern Sie die Durchlässigkeit mit Sand, Perlite oder feinem Splitt, denn in Staunässe haben Purpurglöckchen keine Überlebenschancen. Setzen Sie die ausgetopften Jungpflanzen bitte ein wenig tiefer, da die Wurzelballen sich häufig nach oben schieben. Bevor Sie mit Laub oder Grasschnitt mulchen, gießen Sie an mit normalem Leitungswasser.

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Pflegetipps

Ihre Purpurglöckchen ziehen alle floralen Register, wenn ihnen diese Pflege zuteil wird:

  • Bei Trockenheit mäßig gießen, ohne die Erde zu durchnässen
  • Aus dem Boden aufragende Wurzelstöcke mit Kompost anhäufeln
  • Beetstauden im März/April und Juni/Juli düngen mit Kompost, Hornspänen und Gesteinsmehl
  • Im Topf von Mai bis September alle 4 Wochen flüssig düngen
  • Verwelkte Blütenstängel regelmäßig ausputzen
  • Im Herbst zurückschneiden knapp über dem wintergrünen Schmucklaub
  • Bodennaher Rückschnitt im Spätwinter, rechtzeitig vor dem neuen Austrieb

Moderne Heuchera-Sorten verfügen über eine robuste Winterhärte. Einzig in exponierten Lagen empfehlen wir einen Schutz in Form von Laub, Nadelreisig oder Kompost. Pflanzgefäße werden nicht eingeräumt, sondern erhalten einen Wintermantel aus Jute, Vlies oder Folie sowie einen warmen Fuß aus Holz oder Styropor.
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Welcher Standort ist geeignet?

Innerhalb des überbordenden Spektrums prächtiger Arten und Sorten, ist für jeden Gestaltungswunsch das passende Purpurglöckchen zu entdecken. Wenngleich sich die Stauden hinsichtlich Wuchshöhe, Blüten- und Laubfarbe unterscheiden, gehen sie hinsichtlich der idealen Standortbedingungen konform. Alle relevanten Kriterien haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Absonnige bis halbschattige Lage
  • Frisches, gut durchlässiges und sandig-lehmiges Erdreich
  • Ein neutraler bis alkalischer pH-Wert von 7,0 bis 8,0

Setzen Sie Ihre neue Lieblings-Staude nicht der prallen Sonne oder einem immerwährenden Schatten aus. Unter diesen extremen Bedingungen kümmert die Blüte vor sich hin und die atemberaubende Laubfärbung bleibt aus.
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Der richtige Pflanzabstand

Der horstartige, raumgreifende Habitus von Purpurglöckchen erfordert einen großzügig bemessenen Pflanzabstand, damit die dekorative Wirkung gut zur Geltung kommt. Arrangieren Sie die Stauden im Beet in einer Distanz von 35-40 cm zueinander. Für die Kultivierung im Kübel und Balkonkasten reduzieren Sie diesen Wert bitte um 5 cm. Haben Sie Heuchera die Aufgabe als dekorative Bodendecker zugedacht, setzen Sie je Quadratmeter 6-8 Exemplare.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Heißen Sie Ihre Purpurglöckchen willkommen mit einer nährstoffreichen, humosen und gut durchlässigen Erde. Gerne strecken die Schmuckstauden ihre Wurzeln in mäßig-trockenem bis frisch-feuchtem Boden aus, der etwas Kalk enthält. Diese recht bescheidenen Ansprüche machen uns die Wahl des Substrats für Topf und Balkonkasten leicht. Eine gute Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis erfüllt die Erwartungen, wenn sie mit einer Handvoll Perlite (16,00€ bei Amazon*), feinem Splitt und Gesteinsmehl angereichert wird.

Was ist die beste Pflanzzeit?

Im Container vorgezogene Heuchera können Sie während der gesamten Vegetationsperiode einpflanzen. Die ideale Pflanzzeit erstreckt sich über die Monate August und September. Zu dieser Zeit finden junge Purpurglöckchen im sonnenwarmen Boden ideale Rahmenbedingungen vor für die zügige Verwurzelung bis zum Winter.

Wann ist Blütezeit?

Vom Frühling bis weit in den Herbst hinein setzen Purpurglöckchen farbenfrohe Akzente in Ihrem Garten und auf dem Balkon. Richtig miteinander kombiniert, erstreckt sich die Blütezeit von Mai bis Oktober. Nutzen Sie den folgenden Überblick der beliebtesten Arten zu Ihrer Inspiration:

  • Echtes Purpurglöckchen (Heuchera sanguinea): Blütezeit von Mai bis Juli
  • Kleinblütiges Purpurglöckchen (Heuchera micrantha): Blütezeit von Juni bis September
  • Spitzblättriges Purpurglöckchen (Heuchera villosa): Blütezeit von Juli bis Oktober

Bitte bedenken Sie, dass sich der Schmuckwert von Purpurglöckchen längst nicht auf die Blütenrispen beschränkt. Bei den prachtvollsten Arten sind es die atemberaubend gefärbten Blätter, die uns mit changierenden Nuancen das ganze Jahr hindurch in den Bann ziehen.
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Purpurgloeckchen richtig schneiden

Schneiden Sie abgeblühte Blütenstängel ab bis zum grundständigen Laub, dürfen Sie sich über eine Nachblüte freuen. Neigt sich das Gartenjahr dem Ende zu, werden wiederum lediglich verwelkte Blütenstiele abgeschnitten. Genießen Sie bis zum zeitigen Frühjahr den eindrucksvollen Winteraspekt der Schmuckblätter. Im Februar schneiden Sie die Staude dann bodennah ab, um Platz zu schaffen für den frischen Austrieb.
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Purpurgloeckchen gießen

Mit Blick auf das dichte, immergrüne Laub besteht für Purpurglöckchen das ganze Jahr hindurch Gießbedarf. Prüfen Sie regelmäßig per Daumenprobe, ob Erde oder Substrat angetrocknet sind. Gießen Sie die Stauden nur mäßig, da Staunässe innerhalb kurzer Zeit Wurzelfäulnis auslöst und die Pflanzen absterben. Bitte beachten Sie dass selbst nach einem leichten Sommerregen zusätzliches Wässern erforderlich sein kann, da die Regentropfen nicht bis auf den Boden vordringen. Kommt der Winter mit Kahlfrost daher, gießen Sie Heuchera im Beet und Kübel an milden Tagen.

Purpurgloeckchen richtig düngen

In Sachen Nährstoffversorgung geben sich Purpurglöckchen unerwartet bescheiden. Im Beet begnügen sich die Prachtstauden mit Kompost, Hornspänen und Gesteinsmehl im März/April und nochmals im Juni/Juli. Arbeiten Sie das organische Material bitte nur oberflächlich in die Erde ein und gießen anschließend. Gedeihen Heuchera im Pflanzgefäß, geben Sie von Mai bis September monatlich ein wenig Flüssigdünger ins Gießwasser.

Überwintern

Als typisches Steinbrechgewächs, sind Purpurglöckchen in Mitteleuropa gut winterhart. Einzig in Landstrichen mit sehr kalten und langen Wintern ist im Freiland ein Schutz vor der Kälte empfehlenswert. Bedecken Sie die Staude idealerweise mit einer dicken Laubschicht, fixiert mit Tannenwedeln. In der Gartenpraxis gut bewährt hat sich überdies eine Schutzschicht aus Kompost. Ihre Heuchera im Topf tragen Sie bitte nicht in ein frostfreies Winterquartier. Die Pflanzen benötigen eine Kälteperiode, damit sie im nächsten Frühjahr wieder austreiben. Umhüllen Sie das Gefäß stattdessen mit Noppenfolie und stellen vor die Südwand des Hauses auf einen Holzblock.

Purpurgloeckchen vermehren

Die facettenreiche Arten- und Sortenvielfalt von Purpurglöckchen weckt in uns die Sammelleidenschaft. Um den Wunsch nach weiteren Exemplaren zu erfüllen, stehen diese unkomplizierten Methoden der Vermehrung zur Verfügung:

  • Teilung des Wurzelballens im Frühjahr oder Herbst
  • Im Sommer Kopfstecklinge schneiden, um diese im kleinen Topf bewurzeln zu lassen
  • Ernte der Kapselfrüchte mit den dunklen Samen und Aussaat hinter Glas ab Februar

Im Gegensatz zur vegetativen Vermehrung mittels Teilung oder Stecklingen, kann Ihnen die Aussaat Kopfzerbrechen bereiten. Einige der schönsten Sorten sind steril, sodass sie keine Samenstände hervorbringen. Sofern Sie das Saatgut ergattern, bedarf es einer Stratifikation. Erst mit einem Kältereiz bei Temperaturen zwischen – 4 und + 4 Grad Celsius lassen sich die Samen zur Keimung motivieren.
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Wie pflanze ich richtig um?

Nach 3-4 Jahren schwindet die Vitalität von Purpurglöckchen zusehends. Die Blüte gerät kümmerlicher und die bislang leuchtende Blattfarbe wird matt. Jetzt ist die richtige Zeit für eine Verjüngungskur gekommen. Nehmen Sie im Herbst den Wurzelballen auf und zerteilen ihn in Segmente mit mindestens 2 Knospen. Die Teilstücke setzen am neuen Standort in die mit Kompost und Gesteinsmehl aufbereitete Erde. Gießen Sie in der Folgezeit reichlich und regelmäßig, verwurzeln die verjüngten Stauden zügig.

Purpurgloeckchen im Topf

Im Topf verwandeln Purpurglöckchen halbschattige Plätze auf Balkon und Terrasse in farbenprächtige, immergrüne Rückzugsorte. Damit der Plan gelingt, beugt unter dem gut durchlässigen Substrat eine Drainage aus Tonscherben übler Staunässe wirksam vor. Gießen Sie Heuchera im Pflanzgefäß bitte immer dann, wenn die Erdoberfläche 2-3 cm tief angetrocknet ist. Lassen Sie das Wasser allmählich auf den Wurzelballen laufen. Sobald sich der Untersetzer füllt, ist der aktuelle Gießbedarf gedeckt. Von Mai bis September verleihen monatliche Gaben mit Flüssigdünger Ihren Blüten- und Blattschmuckstauden neuen Schwung. Räumen Sie die Kübel bitte nicht ein, da Heuchera auf den Kältereiz des Winters angewiesen sind für die Blüteninduktion. Stellen Sie die Gefäße stattdessen auf Holz und umwickeln sie mit Folie, Vlies oder Jutebändern. Die verwelkten Blütenstängel werden bis zum Laub abgeschnitten. Die Blätter selbst erhalten erst kurz vor dem neuen Austrieb einen bodennahen Rückschnitt.

Ist Purpurgloeckchen giftig?

Verschönern Sie Ihren Familiengarten unbesorgt mit den ungiftigen Purpurglöckchen. Von keiner Heuchera-Art oder Sorte geht eine gesundheitliche Gefahr aus für Mensch und Tier.
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Trivia

Die hohe Wertschätzung des bezaubernden Purpurglöckchens erhielt am 4. Dezember 2014 eine besondere Würdigung. An diesem Tag gab die Deutsche Bundespost ein neues Postwertzeichen heraus im Rahmen der Blumen-Serie. Die Briefmarke mit dem Wert von 395 Eurocent ziert seitdem eine Darstellung eines rot blühenden Purpurglöckchens.

Schöne Sorten

  • Leuchtkäfer: Premium-Sorte mit kugeligem Wuchs und scharlachroten Blütenrispen von Juni bis Juli; Wuchshöhe 10-60 cm
  • Berry Smoothie: Atemberaubend schönes Silberglöckchen mit changierendem, beerenfarbigem Laub und weißer Blüte; 50-60 cm
  • Plum Pudding: Sichtungssieger mit gewellten, pflaumenpurpurnen Blättern und rosa-weißen Blüten; 50-60 cm
  • Autumn Leaves: Begeistert mit Laubfärbung von hellrot über pfirsichfarben bis weinrot im Lauf des Jahres; 40-50 cm
  • Silver Streak: Über den bronzefarbenen, silbrig schimmern Blättern erhebt sich eine lachrosa Blüte; 30-40 cm
  • Sweet Tea: Traumhaft schön mit teefarbenen, silbrigen Herzblättern und cremefarbenen Blütenrispen; 40-50 cm
  • Shanghai: Wartet auf mit dunkelvioletten, ahornförmigen Blättern unter filigranen, weißen Glöckchenblüten; 25-40 cm
  • Solar Eclipse: Die rotbraunen Herzblätter ziert ein neongrüner Rand; eine Augenweide in Beet und Kübel; 40-50 cm
  • Tiramisu: Edel-Hybride, dessen cremeweiße Blüten sich über gelben, rostrot gezeichneten Blättern erheben; 40-50 cm