Purpurglöckchen

Purpurglöckchen: Pflege, Standort & Verwendung

Das Purpurglöckchen, auch Heuchera genannt, begeistert mit farbenfrohem Laub und zarten Blüten. Dieser Artikel bietet umfassende Einblicke in die botanische Einordnung, das Aussehen, die Pflege und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten dieser attraktiven Gartenpflanze.

Botanische Einordnung und Herkunft des Purpurglöckchens

Heuchera-Pflanzen sind vielseitig und schmücken Gärten weltweit mit ihrer Schönheit

Botanische Einordnung und Herkunft des Purpurglöckchens

Das Purpurglöckchen, allgemein bekannt als Heuchera, gehört zur Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Diese Gattung umfasst etwa 37 Arten, die ihren Ursprung in Nordamerika haben – von den kühlen Regionen Kanadas bis hin zu den warmen Gebieten Mexikos. Viele Heuchera-Arten sind in Gebirgsregionen beheimatet und wachsen oft in der Nähe von Flüssen oder an feuchten Standorten. Einige Arten gedeihen jedoch auch in extremen Lebensräumen wie Felsküsten oder trockenen Schluchten.

Heuchera-Pflanzen sind nicht nur für ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umgebungen bekannt, sondern auch für ihre Attraktivität in Gärten und Landschaften. Ihr buschiger Wuchs und die unterschiedlichen Höhen – je nach Art zwischen 20 und 90 Zentimeter – machen sie zu einer vielseitigen Pflanze. Die Blütenstängel ergänzen das Blattwerk und verleihen den Purpurglöckchen eine zusätzliche Dimension der Schönheit. Obwohl sie ursprünglich in der Wildnis Nordamerikas beheimatet sind, haben sie weltweit einen festen Platz in den Herzen von Gartenliebhabern und Landschaftsgestaltern gefunden.

Aussehen und Besonderheiten

Purpurglöckchen beeindrucken mit ihrer bunten Laubvielfalt und zarten Blütenpracht

Aussehen und Besonderheiten

Purpurglöckchen, auch bekannt als Heuchera, sind für ihre bezaubernden Merkmale und auffälligen Farben weit geschätzt. Im Garten setzen sie unverwechselbare Akzente – sowohl durch ihre Blütenpracht als auch durch ihr farbenfrohes Laub.

  • Blüten: Von Mai bis August präsentieren Purpurglöckchen ihre zarten, glockenförmigen Blüten an dünnen, aber straffen Stielen. Farblich erstreckt sich das Spektrum der Blüten von einem zarten Grün über Weiß und Rosa bis hin zu leuchtendem Rot.
  • Laub: Das Laub der Purpurglöckchen ist ein weiterer Grund für ihre Beliebtheit. Die gelappten Blätter variieren farblich von Grün über Orangetöne bis zu Rot, mit verschiedenen Nuancen je nach Sorte. Die Blätter können metallisch schimmern, gefleckt sein oder auffällige Adern aufweisen. Bei einigen Sorten ist eine charakteristische Silberfärbung aufgrund von Luftbläschen unter der Blattoberfläche zu bemerken.
  • Wuchshöhe und Durchmesser: Im Allgemeinen erreichen Purpurglöckchen Höhen von 15 bis 90 Zentimeter, je nach Sorte und Wuchsbedingungen. Starkwüchsige Sorten können Horste mit einem Durchmesser von bis zu 45 Zentimeter bilden.

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Diese Eigenschaften machen das Purpurglöckchen zu einer vielseitigen Pflanze, die sowohl für ihre attraktiven Blüten als auch für ihr dekoratives Laub geschätzt wird. Egal ob im Schatten unter Bäumen oder als lebendige Beeteinfassung, Purpurglöckchen verleihen jedem Gartenbereich eine besondere Note.

Standort und Bodenbedingungen

Das Purpurglöckchen gedeiht am besten an einem halbschattigen bis schattigen Standort mit einem gut durchlässigen, humusreichen Boden.

  • Standort: Während rotlaubige Sorten eine intensivere Blattfärbung in voller Sonne entwickeln, sind Sorten mit hellerem Laub wie Gelb- oder Orangenuancen im Halbschatten besser aufgehoben. Grünlaubige Sorten gedeihen ebenfalls am besten im Halbschatten. Vollschatten sollte vermieden werden.
  • Bodenbeschaffenheit: Der ideale Boden für Purpurglöckchen ist locker, feucht, gut durchlässig sowie humus- und nährstoffreich. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.
  • Bodenverbesserungsmaßnahmen: Um die Bodenqualität zu verbessern, kann organisches Material wie Kompost eingearbeitet werden.

Das Purpurglöckchen ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die mit der richtigen Standortwahl und Bodenvorbereitung das ganze Jahr über mit farbenfrohem Laub und anmutigen Blüten erfreut.

Pflege und Düngung

Eine überlegte Pflege und angepasste Düngung sind entscheidend für die Gesundheit und Schönheit des Purpurglöckchens.

  • Bewässerung: Regelmäßiges Gießen ist wichtig, um den Boden gleichmäßig feucht zu halten. Vermeiden Sie jedoch Staunässe.
  • Düngung: Eine Düngergabe im Frühjahr mit Kompost oder einem organischen Volldünger unterstützt den neuen Austrieb. Für Pflanzen in Kübeln empfiehlt sich die Verwendung eines Langzeitdüngers.
  • Bodenbeschaffenheit: Der Boden sollte feucht, aber gut durchlässig, nährstoffreich und locker sein. Eine Beimischung von Kompost kann die Bodenbeschaffenheit verbessern.

Indem Sie diese Pflegehinweise befolgen, kann das Purpurglöckchen seine volle Pracht entfalten und den Garten mit seiner Blütenvielfalt und seinem farbenfrohen Laub bereichern.

Verwendungsmöglichkeiten

Purpurglöckchen bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Garten und auf dem Balkon

Verwendungsmöglichkeiten

Das Purpurglöckchen erfüllt in jedem Garten eine Schlüsselrolle. Hier sind einige der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten:

  • Bodendecker: Bei dichter Pflanzung sorgt es für eine geschlossene Pflanzendecke.
  • Vordergrund von Gehölzrabatten: In Kombination mit Funkien, Astilben, Storchschnabel-Arten, Farnen und schattenverträglichen Gräsern entstehen pittoreske Ansichten.
  • Kübel- und Kastenbepflanzungen: Auf absonnig gelegenen Balkonen setzt es auch im Winter farbliche Akzente.
  • Gruppenpflanzung: Es zeichnet attraktive Beetabschlüsse und bereichert mit seinem dichten, horstigen Wuchs jedes Gartenbeet.

Diese vielseitigen Einsatzmöglichkeiten demonstrieren, weshalb das Purpurglöckchen in der Welt der Gartenpflanzen so geschätzt wird.

Überwinterung

Schützende Maßnahmen sichern Purpurglöckchen in Töpfen vor kalten Wintertemperaturen.

Überwinterung

Purpurglöckchen zeichnen sich durch ihre Robustheit und Winterhärte aus. Die mehrjährigen Pflanzen bedürfen im Freiland in der Regel keines besonderen Schutzes. Bei jungen Pflanzen empfiehlt es sich jedoch, eine schützende Schicht aus Tannenzweigen oder eine Abdeckung mit Komposterde aufzutragen.

Für Purpurglöckchen in Töpfen sind einige zusätzliche Maßnahmen zur Überwinterung angezeigt:

  1. Stellen Sie die Pflanzengefäße an einen geschützten Ort.
  2. Umwickeln Sie die Töpfe mit Vlies (11,00€ bei Amazon*).
  3. Gießen Sie in frostfreien Perioden gelegentlich.

Beachten Sie, dass einige neuere Sorten etwas frostempfindlicher sein können. In rauen Lagen kann daher eine leichte Abdeckung mit Reisig zusätzlichen Schutz bieten.

Vermehrung

Die erfolgreiche Vermehrung des Purpurglöckchens kann auf verschiedenen Wegen erfolgen, insbesondere durch Teilen, Stecklinge und die Aussaat.

Teilen der Pflanze

Teilen der Pflanze

Teilung nach der Blüte sichert die Vitalität und Verjüngung der Stauden

  1. Teilen Sie die Staude nach der Blüte im Sommer oder Herbst.
  2. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie sie in mehrere Teile mit Blättern und Wurzeln.
  3. Pflanzen Sie die neuen Pflanzenteile wieder ein.

Vermehrung durch Stecklinge

  1. Schneiden Sie im Frühjahr ausgereifte Triebe in etwa 15 cm lange Abschnitte.
  2. Stecken Sie diese Stecklinge in Anzuchterde und decken Sie sie mit einer Haube ab.
  3. Nach ca. sechs Wochen können die Stecklinge umgepflanzt werden.

Aussaat

Die Aussaat von Heuchera-Samen ist vornehmlich bei der Art Heuchera micrantha ‘Palace Purple’ sortenecht möglich. Säen Sie die Samen im Februar in Töpfen oder Schalen mit Anzuchterde aus. Nach der Keimphase vereinzeln Sie die jungen Pflanzen vorsichtig.

Durch die Anwendung dieser Vermehrungsmethoden können Sie nicht nur neue Pflanzen gewinnen, sondern gleichzeitig zur Vitalität Ihrer bestehenden Purpurglöckchen beitragen.

Bilder: Richard Loader / iStockphoto