Komposterde: Wie sie den Garten optimiert und wo kaufen?
Reife Komposterde duftet nach Waldboden, rieselt verheißungsvoll durch die Hände und lässt Gärtnerherzen höher schlagen. Wo Sie das schwarze Gold des Hobbygärtners günstig kaufen können, erfahren Sie hier. Dieser Ratgeber verrät, wie Sie Komposterde selbst herstellen, sachkundig verwenden und lagern. Praxiserprobte Anleitung erklären, wie Sie Ihren Rasen mit Komposterde düngen und das Hochbeet richtig befüllen.
Wo kaufe ich Komposterde am besten?
Anbieter und Produkt wollen mit Bedacht ausgewählt sein. Immerhin vertrauten Sie Komposterde Ihre liebevoll gepflegten Zier- und Gemüsepflanzen an. Folgende Tabelle nennt in alphabetischer Reihenfolge empfehlenswerte Einkaufsquellen für Komposterde in bester Qualität zum günstigen Preis:
Anbieter | Preis lose Ware | Preis verpackte Ware | Versand ja/nein |
---|---|---|---|
Amazon | ab 0,11 EUR (1 l) | ab 5,50 EUR (20 l) | ja |
Dehner Gartenmärkte | keine Option | ab 6,99 EUR (40 l) | ja |
Ebay | ab 0,11 EUR (1 l) | ab 5,50 EUR (20 l) | ja |
Kompostwerke | ab 26,00 EUR (1 m³) | ab 2,40 EUR (40 l) | ja |
Obi Baumärkte | ab 0,18 EUR (1 l) | ab 9,99 EUR (60 l) | ja |
Recyclinghöfe (z. B. BSR) | ab 14,50 EUR (1 m³) | ab 4,50 EUR (45 l) | nein |
Entscheiden Sie sich für den Kauf im Versandhandel, kommen weitere Kosten hinzu. Kompostwerke liefern Großmengen im Big Bag per LKW bis an Ihre Haustüre. In der Regel beläuft sich der Preis für einen Big Bag mit einem Fassungsvolumen von 1 Kubikmeter auf 15 Euro zuzüglich 3,50 Euro pro Kubikmeter für die Kranentladung. Einige Anbieter lassen sich die Befüllung von Big Bags zusätzlich entlohnen mit einem Aufpreis von bis zu 20 Prozent. Fragen Sie daher beim Kauf von Komposterde im Versandhandel bitte nach allen zusätzlichen Lieferkosten.
Hintergrund
RAL-Gütezeichen Kompost beachten
Wo kann ich Komposterde verwenden? – Ein Überblick
Komposterde ist reich an natürlichen Nährstoffen, aktiviert das Bodenleben, optimiert die Bodenstruktur, beugt Erosion vor und wappnet Pflanzen gegen Krankheiten. Diese herausragenden Eigenschaften machen Komposterde zum idealen Naturdünger und Bodenverbesserer für den Hobbygarten. Folgender Überblick fasst gängige Optionen einer sinnvollen Verwendung zusammen:
- Startdünger: Anreicherung der Erde bei Anzucht, Beet- und Kübelbepflanzung
- Nährstoffversorgung: regelmäßige Verabreichung als Naturdünger
- Bodenverbesserer: problematische Bodenstruktur auflockern, verfeinern und veredeln
Zu den besonderen Vorteilen einer Verwendung zählt, dass Komposterde sämtliche Torfprodukte ersetzt. Dem organischen Substrat ist es zu verdanken, dass der Raubbau an unwiederbringlichen Hochmooren gestoppt werden kann. Beim Kauf von Komposterde geben Sie aus diesem Grund bitte Torf-freier Markenware den Vorzug und lassen Torf-haltige Billigware links liegen.
Pur verwenden oder strecken – So machen Sie es richtig
Komposterde kommt daher mit einer geballten Ladung wertvoller Nährstoffe, die in konzentrierter Form nicht für jede Verwendung geeignet ist. Unter welchen Voraussetzungen Sie Komposterde pur verwenden oder strecken sollten, erfahren Sie hier:
- Anzucht- und Aussaaterde: 1 Teil Komposterde, 9 Teile Sand oder Kokoserde
- Pflanzerde: 3 Teile Aushub der Pflanzgrube, 1 Teil Komposterde
- Naturdünger: mehrmals pro Saison pur ausstreuen, 2-5 cm hoch und oberflächlich einharken
- Kübelsubstrat: 1 Teil Gartenerde, 1 Teil Komposterde, gegebenenfalls etwas Sand, Blähton oder Lavagranulat
Wenn Sie ein Gemüsebeet neu anlegen, lautet für die Verwendung von Komposterde: Klotzen und nicht kleckern. Je Quadratmeter Beetfläche bringen Sie bitte 15 bis 20 Liter Komposterde pur aus, damit junge Nutzpflanzen ideale Startvoraussetzungen vorfinden. Die später folgende Nährstoffversorgung richtet sich danach, ob Sie Starkzehrer (8 l/m²), Mittelstarkzehrer (6 l/m²) oder Schwachzehrer (4 l/m²) düngen.
Wie dünge ich Rasen mit Komposterde?
Gekaufte oder selbst hergestellte Komposterde verwandelt kümmerlichen Rasen in einen sattgrünen Teppich. Berechtige Bedenken gegen herkömmliche Rasendünger mit unnatürlichen, chemisch-giftigen Inhaltsstoffen katapultieren den Naturdünger ganz nach oben im Ranking für die umweltfreundliche Rasenpflege. Wichtige Vorbereitungsarbeiten garantieren dafür, dass Komposterde die Erwartungen als Rasendünger erfüllt. Hierzu zählt, dass Sie das organische Material durch ein Sieb werfen, um grobe Bestandteile zu entfernen. Folgende Anleitung erklärt, wie Sie Ihren Rasen mit Komposterde richtig düngen:
- Komposterde sieben (Durchwurf-Sieb mit Maschenweite 10-15 cm)
- Rasen wie gewohnt mähen
- gesiebte Komposterde mithilfe von Schubkarre und Schaufel ausbringen
- empfohlene Menge: 1-2 l/m², respektive 1-2 cm hoch
- mit Rechen gleichmäßig verteilen
- Rasen beregnen
Zweimal jährlich ist das Zeitfenster geöffnet, um den Rasen mit Komposterde zu verwöhnen. Im März/April bringen die natürlichen Nährstoffe das Wachstum der Grünfläche in Schwung. Im August/September bereitet eine Schicht Komposterde den Rasen vor für die Strapazen der kommenden Winterzeit. Idealerweise überbrausen Sie im Herbst den Naturdünger anschließend nicht mit Wasser, sondern mit Beinwell-Jauche. In Beinwell ist reichlich Kalium enthalten, das die Frosthärte der Edelgräser stärkt.
Tipp
Kundige Hobbygärtner optimieren die Aufnahmefähigkeit des Rasens für die segensreichen Wirkungen von Komposterde. Zu diesem Zweck wird die Grünfläche im Vorfeld vertikutiert. Dabei ritzen rotierende Messer die Grasnarbe wenige Millimeter tief ein und kämmen störenden Rasenfilz aus.
Wie befülle ich das Hochbeet mit Komposterde?
Für die sachkundige Befüllung eines Hochbeetes nimmt Komposterde eine Schlüsselfunktion ein, ergänzt mit weiteren, wichtigen Komponenten. Die Zusammensetzung hängt davon ab von der geplanten Bepflanzung. Nutzpflanzen haben einen höheren Nährstoffbedarf, als Blumen und Gräser. Folgende Kurzanleitung erklärt, wie Sie ein Hochbeet für den Anbau von Gemüse richtig befüllen:
- Boden: abdecken mit Wühlmausdraht
- erste Schicht: 20 cm hoch grobes Material (Gehölzschnitt)
- zweite Schicht: 10 cm gehäckselte Zweige, zerkleinertes Herbstlaub
- dritte Schicht: 20 cm grober, ungesiebter, halbreifer Kompost
- vierte Schicht: 30 cm gesiebte, reife Komposterde
Ist das Hochbeet reserviert für genügsamere Zierpflanzen, reduziert sich die perfekte Befüllung auf zwei Schichten über dem unverzichtbaren Wühlmausdraht. Auf eine 20 Zentimeter hohe Schicht aus Kies oder Schotter füllen Sie reife, gesiebte Komposterde ein. Die organischen Bestandteile des Komposterde sacken jährlich um 10 bis 20 Zentimeter zusammen. Merken Sie für den Terminplan im nächsten Frühjahr bitte vor, das Hochbeet mit frischer Komposterde entsprechend aufzufüllen.
Exkurs
Komposterde hat neutralen pH-Wert
Experten der Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V räumen auf mit dem Vorurteil, Komposterde mache den Gartenboden sauer. Im Rahmen eines zwölfjährigen Feldversuchs durch das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Karlsruhe (LTZ) konnte das Gegenteil wissenschaftlich bewiesen werden. Untermauert wird die Erkenntnis durch Tausende von Test-Verfahren an Kompostproben im Zuge der RAL-Gütesicherung unter Leitung der BGK. Als Quintessenz für die Verwendung von Komposterde im Hobbygarten ist festzuhalten: Der pH-Wert bewegt sich mit durchschnittlich 7,0 bis 7,5 im neutralen bis schwach alkalischen Bereich.
Komposterde selbst herstellen – Wie geht das?
Der günstige Erwerb von Komposterde scheitert zumeist am hohen Gewicht und damit verbundenen Lieferkosten. Hobbygärtner schonen den Geldbeutel und stellen den Naturdünger und Bodenverbesserer einfach selber her. Gut geeignet ist ein halbschattiger bis schattiger Standort mit unbefestigtem Untergrund und mindestens 50 Zentimetern Abstand zum Nachbargrundstück. Idealerweise befindet sich ein Wasseranschluss in der Nähe.
Bester Zeitpunkt für den Start ist im Herbst, weil zu dieser Zeit reichlich Pflanzenmaterial zur Verfügung steht. Gut geeignet sind zerkleinerte Äste, Herbstblätter und andere Reste. Ungekochte Küchenabfälle, Stall- und Käfigmist, Teebeutel, Kaffeefilter und angetrockneter Rasenschnitt leisten ebenfalls einen Beitrag zu gehaltvoller Komposterde. Schichten Sie die Materialien abwechselnd auf, ergänzt mit 10 Kilo Gesteinsmehl je Kubikmeter gegen unangenehmen Geruch. Nichts zu suchen auf dem Komposthaufen haben Fleisch, Speisereste, Textilien, Metall, Kunststoff und Unkräuter.
Im Handumdrehen haben Bodenlebewesen die neue Nahrungsquelle entdeckt, siedeln sich an und zersetzen die organischen Materialien zu wertvoller Komposterde. Bei Trockenheit übergießen den Komposthaufen mit Wasser, damit die Mikroorganismen nicht verdursten. Der Rotteprozess nimmt zwischen 6 und 12 Monate in Anspruch. Sie beschleunigen den Vorgang, indem Sie das Material zweimal jährlich umsetzen oder durchmischen.
Passende Kompostbehälter für jeden Garten
Die eigene Herstellung von Komposterde muss nicht scheitern an Platzmangel. Ein breit gefächertes Spektrum günstiger Kompostbehälter steht zur Auswahl bereit für jede Gartengröße. Die besten Optionen bringt folgende Übersicht auf den Punkt:
- Kompostmiete: für große Areale und hohes Abfallaufkommen
- Lattenkomposter: traditionelle Bauweise aus Holz für den durchschnittlichen Kleingarten
- Komposter aus Drahtgitter: in vielen Größen erhältlich, längere Haltbarkeit als Lattenkomposter
- Schnellkomposter: geringer Platzbedarf, zügige Verrottung bis zur reifen Komposterde
- Wurmkomposter: ideal für Balkon, Terrasse und den Handtuch-kleinen Garten
Komposterde lagern – Wie mache ich es richtig?
In fertiger Komposterde regiert das pralle Leben. Damit der Naturdünger seine Premium-Qualität auch über einen längeren Zeitraum bewahrt, kommt es auf die richtige Lagerung an. Dauerregen und eine dichte Schneedecke sind Gift für das organische Material. So lagern Sie Komposterde vorbildlich:
- regensicheren Standort mit Bodenkontakt auswählen
- Unkraut jäten
- Komposterde zum Haufen aufschütten
- abdecken mit Teerpappe, schwarzer Folie oder ähnlich wasserfestem Material
- Seitenränder der Abdeckung mit Steinen windsicher befestigen
Im Sack sollte Komposterde nicht über längere Zeit gelagert werden. Unter ungünstigen Lagerbedingungen besteht das Risiko, dass die Erde zu schwitzen beginnt. Daraufhin bilden sich Schimmel und Fäulnis, was die Qualität erheblich beeinträchtigt. Der Aufwand lohnt sich, die Säcke zu öffnen, um die Komposterde am regengeschützten Standort zum Haufen aufzuschütten.
Häufig gestellte Fragen
Wo kann ich Komposterde kostenlos erhalten?
Wir haben für Sie zwei Quellen ausfindig gemacht für kostenlose Komposterde. Durchstöbern Sie regelmäßig Kleinanzeigen, bei Ebay, Findix, Quoka und vergleichbaren Portalen. Wer hier am Ball bleibt, entdeckt rechtzeitig, wenn private Gärtner überschüssige Komposterde zum Nulltarif anbieten. Abhängig vom jährlichen Aufkommen an Grünabfall bieten in Deutschland und Österreich zahlreiche Recyclinghöfe im Frühjahr gratis Komposterde für Selbstabholer an, um vor Saisonbeginn Platz zu schaffen auf dem Kompostiergelände.
Worin unterscheidet sich Bio-Komposterde von anderen Komposterde-Sorten?
Fachleute unterscheiden generell nach Bio-Komposterde und Grüngut-Komposterde. Hauptquelle für Bio-Kompost ist die Bio-Mülltonne, die nahezu flächendeckend in deutschen und österreichischen Haushalten zur Verfügung steht. Grüngut-Komposterde entsteht aus Grünabfall, den Recycling- und Wertstoffhöfe entgegennehmen. Bio-Komposterde ist aufgrund der Zusammensetzung deutlich nährstoffreicher, als Grüngut-Komposterde.
Sollte ich Komposterde vor der Verwendung sterilisieren?
Herkunft und Qualität entscheiden darüber, ob Komposterde vor der Verwendung zu sterilisieren ist oder nicht. Halten Sie ein Produkt in Händen mit dem RAL-Gütezeichen Kompost (BGK), sind keine Maßnahmen erforderlich, die Erde keimfrei zu machen. Zu den mannigfaltigen Prüfkriterien zählt ein Nachweis des Herstellers, dass strenge Hygienevorschriften eingehalten werden. Entstammt die Komposterde eigener Herstellung, empfehlen wir, mithilfe einer thermischen Behandlung bei etwa 100 Grad Celsius, die Erde zu sterilisieren.
Ich habe das Gewicht von Komposterde unterschätzt, sodass mein Hochbeet für den Balkon zu schwer ist. Was kann ich tun?
Ein handelsübliches Hochbeet für den Balkon ist mit etwa 15 Kilogramm kein Schwergewicht. Kommt hingegen Komposterde als Befüllung hinein, kann das Gewicht bedenkliche Dimensionen erreichen. Damit Sie trotzdem auf Ihrem Balkon in Tischhöhe gärtnern können, ziehen Sie einfach einen Zwischenboden ins Hochbeet ein. Auf den Boden stellen Sie Ihre Zier-, Gemüse- und Kräuterpflanzen in Töpfen. Der Bereich unter dem Zwischenboden bleibt leer.
Tipp
Balkongärtner schlagen Platzmangel ein Schnippchen und stellen Komposterde selber her. Der gärtnerische Geniestreich gelingt mithilfe einer Wurmfarm. Es handelt sich um eine Holzkiste mit vier Kammern. Darin werden organische Abfälle gesammelt und schrittweise von Kompostwürmern verarbeitet zu Wurmkompost und Wurmtee. Die erste Generation der fleißigen Bewohner einer Wurmfarm können Sie im zertifizierten Fachhandel günstig erwerben.