Kompost herstellen: Tipps für eine erfolgreiche Verrottung
Über den Kompost an sich und wozu er gut ist, haben wir im Gartenjournal bereits Dutzende Ratgeberartikel veröffentlicht und es gibt vermutlich kaum einen Leser unserer News, der nicht mindestens einen dieser nützlichen Haufen zwischen seinen Beeten und Gehölzen zu stehen hat. Doch sind wir mal alle ganz ehrlich: Sieht der nicht manchmal zum Gotterbarmen aus und ähnelt eher einem Müllhaufen mit Gartenabfällen? Außer, dass er immer voller und höher wird, tut sich oft nichts, kein Wunder, dass es bei solcher Vernachlässigung auf Dauer schwierig wird mit der Entstehung hochwertiger Komposterde.
Dabei reichen wenige Minuten Zeit in jeder Woche, um dieses Chaos zu beseitigen und das geht so:
- Der Inhalt im Komposter wird nicht zersetzt: Verrottung durch regelmäßiges Wässern aktivieren; bei zu starker Sonneneinstrahlung mit Schattierungen arbeiten; eventuelle Abdeckung des Komposters entfernen; notfalls den gesamten Haufen umsetzen und schichtartig neu gründen;
- Unangenehme Geruchsbildung und matschiger Inhalt: Ursache ist meist eine zu hohe Feuchtigkeit bzw. schlechte Belüftung in unteren Schichten; hilfreich wäre, den Haufen für bestimmte Zeit abzudecken, dabei aber dennoch für gute Belüftung zu sorgen; obere Schichten dazu abtragen und den Rest in Bodennähe mit einer Mistgabel auflockern; eine Zwischenschicht mit Holzhäcksel sorgt für besseren Feuchtigkeitsaustausch im Innern;
- Kompost beginnt zu faulen: Meist hilft hier nur, die mit Schimmel befallenen Schichten großzügig zu entfernen und in der örtlichen Deponie für Gartenabfälle zu entsorgen; Hauptursache sind vielfach Küchenabfälle, die auf dem Komposthaufen eigentlich nichts verloren haben;
- Ratten, Mäuse, Schnecken und Maden: auch hier sind es oft die deponierten Speisereste, besonders die von Obst und Gemüse, aber auch Eierschalen, die für Fäulnis und Sauerstoffmangel im Komposter sorgen und damit allerlei unerwünschtes Getier anziehen; falls möglich alle Fäulnisherde aussortieren und den Kompost zeitnah komplett umsetzen;
- starker Unkrautwuchs an Seiten und Oberfläche: Gartenabfälle werden am besten sofort nach dem Jäten gründlich zerkleinert; kranke Pflanzenteile, braune Tomaten oder stark faulendes Obst mit Mehltau gehört dagegen überhaupt nicht auf den Kompost; auch hier hilft bei starkem Unkrautbefall nur eine vollständige Umsetzung des gesamten Inhalts;
Stellt sich die Frage: Was machen wir eigentlich am besten mit unseren Küchenabfällen und wie lässt sich Komposterde generell verbessern?
Wurmkisten könnten DER Problemlöser sein!
Mit dieser relativ einfachen Lösung schlagen wir gleich die sprichwörtlichen „Zwei Fliegen mit einer Klappe“. Die naturnah gezüchteten Würmer tragen zu einer viel besseren Verrottung der zu kompostierenden Gartenabfälle bei und ganz nebenher entledigt man sich noch eines beträchtlichen Teils der Küchenabfälle. Und es gibt noch einige weitere Vorteile, wenn wir Würmern die Arbeit zur Herstellung fruchtbarer Humuserde für unsere Gärten anvertrauen:
- das organische Kompostmaterial wird von Würmern schneller, aber auch viel gründlicher zersetzt; freigesetzte Nährstoffe werden besser gebunden und stehen später den Pflanzenwurzeln auf den Beeten zur Verfügung;
- Kompost wird während der gesamten Verrottungszeit lockerer, da die Würmer für eine ausgeglichene Wasser- und Sauerstoffversorgung innerhalb des Komposters sorgen;
- viele kleine Tunnel, die von den Würmern gegraben werden, tragen zur perfekten Durchlüftung des Kompostmaterials bei;
- günstige Gestaltung des pH-Wertes innerhalb der fertig zersetzten Komposterde; Pflanzen können im Erdboden später mehr Stickstoff aufnehmen, wodurch eine ausgezeichnete Resistenz gegen Krankheiten erreicht wird;
- Kompostwürmer sind winterharte Tiere und verrichten ihre Arbeit auch bei strengen Frostgraden, da sie sich in die wärmeren Regionen des Komposters zurückziehen;
Bleibt die Frage, wie Sie als Gartenbesitzer an die nützlichen, Abfall vertilgenden Kompostwürmer herankommen. Ganz einfach mit einer umweltfreundlichen Wurmkiste (119,00€ bei Amazon*), die selbst gebaut oder fertig gekauft werden kann.
Womit wir bereits bei unserem ersten Buchtipp für den Januar wären. „Kompost aus der Kiste“ lautet der Titel des im Ulmer Verlag erschienenen Ratgebers, der Ihnen auf unterhaltsame Art vermittelt, wie Sie zu Ihrer eigenen Wurmfarm kommen. Sie erfahren Wissenswertes zur Biologie der nützlichen Kompostwürmer, bekommen eine genaue Bauanleitung, wissen nach dem Studium der 96-seitigen Lektüre, wie eine Wurmkiste funktioniert und wie sie am zweckmäßigsten betrieben wird. Vielleicht hat der eine oder andere von Ihnen bereits Erfahrungen mit Nützlingen auf dem Kompost? Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen in unserem Forum! Und damit sind wir beim letzten Beitrag, unserer Buchempfehlung, in der es ebenfalls um Erfahrungen geht, die sich jedoch an einen ganz besonders elitären Personenkreis richten.