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Rasendünger kennen und richtig verarbeiten

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Keine Frage: Ein kräftig grüner, gesunder Rasen ist der Stolz eines jeden Gärtners. Allerdings braucht so eine Grünfläche sehr viel Pflege und vor allem den passenden Rasendünger. Welche Dünger sich eignen, worauf Sie beim Kauf achten müssen und wie Sie sie ausbringen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Rasen sollte regelmäßig gedüngt werden
  • Ein ausgewogen zusammengesetzter Rasendünger ist wichtig für einen gesunden, grünen Rasen.
  • Die regelmäßige Düngung ersetzt den durch Mähen und Belastung eintretenden Nährstoffverlust.
  • Menge und Zusammensetzung des Rasendüngers hängt von der Bodenzusammensetzung, der Gräserarten, dem lokalen Klima sowie der Belastung der Rasenfläche ab.
  • Auch der richtige Zeitpunkt der Düngung entscheidet über die Wirkung des Rasendüngers.

Welcher Rasendünger ist optimal?

Für einen gesunden und schönen Rasen sind spezielle Rasendünger unverzichtbar, weil nur diese über die erforderliche Nährstoffzusammensetzung verfügen. Gräser haben spezielle Bedürfnisse, die durch in der Landwirtschaft oder im Gartenbau sonst verwendete Universaldünger nicht erfüllt werden können. Ungeeignete Düngemittel führen beispielsweise zu einem stärkeren Höhenwachstum, was wiederum ein häufigeres Rasenmähen notwendig macht. Zudem werden die Gräser auf diese Weise geschwächt und sind anfälliger für Krankheiten.

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Oft besitzen solche Universaldünger einen zu hohen Nitratanteil, der in dieser Menge von den Rasenpflanzen gar nicht aufgenommen werden kann und stattdessen ins Grundwasser ausgewaschen wird. Übrigens erfüllen auch die im Handel erhältlichen Universaldünger für Rasen nicht immer den Zweck einer bedarfsgerechten Nährstoffversorgung. Was Ihr Rasen tatsächlich braucht, hängt nämlich von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört in erster Linie die Zusammensetzung der Rasenmischung, aber auch die des Bodens. Da die verschiedenen Rasendünger unterschiedliche Mischungen besitzen, eignen sie sich nicht gleichermaßen für jeden Rasen und jeden Boden.

Welche Rasendünger gibt es?

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Rasendünger ist nicht gleich Rasendünger

Doch schauen wir doch erst einmal darauf, welche Arten von Rasendüngern es überhaupt gibt und für welchen Zweck Sie diese verwenden können.

  • Langzeitdünger: Diese bestehen aus bis zu 80 Prozent Stickstoff, welcher langzeitverfügbar ist. Die Wirkung setzt langsam ein und hält mehrere Wochen an. Diese Dünger eignen sich sehr gut für eine Startdüngung im Frühjahr.
  • Kurzzeitdünger: Diese Dünger setzen ihre Wirkstoffe innerhalb von wenigen Tagen frei und eignen sich daher sehr gut für gezielte Anwendungen mit einem schnell erwünschten Effekt. Ein gutes Beispiel hierfür sind spezielle Rasendünger mit Eisen, die einen Eisenmangel beheben sollen.
  • Kombinationsdünger: Diese Düngertypen enthalten sowohl schnell als auch langsam verfügbare Stickstoffverbindungen. Ihre Wirkung setzt rasch ein und kann sich, je nach Langzeitdünger-Anteil und Aufwandmenge, über einen längeren Zeitraum erstrecken.

Für gewöhnlich sind so genannte Mehrfachdünger völlig ausreichend für Ihren Rasen. Diese Rasendünger enthalten alle notwendigen Nährstoffe, die die Gräser für ein gesundes und optimales Wachstum brauchen. Mehrfachdünger gibt es in unterschiedlichen Zusammensetzungen, wobei einzelne Bestandteile in verschiedenen Konzentrationen vorliegen und Sie diese Sorten gezielt zum Ausgleichen von Defiziten und Nährstoffmängeln verwenden können.

Wann sollte man welchen Rasendünger verwenden?

Damit es weder zu einer Über- noch zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen kommt, sollten Sie bei der Rasendüngung generell die folgenden Tipps berücksichtigen:

  • Phosphatbetonte Dünger: bringen Sie vornehmlich bei Neuansaaten und Nachsaaten aus, denn Keimlinge und Jungpflanzen benötigen Phosphate für ein schnelles und gesundes Wachstum.
  • Kaliumbetonte Dünger: verabreichen Sie vor sommerlichen Trockenperioden sowie als letzte Düngung im Herbst. Kalium fördert die Aufnahme und Speicherfähigkeit von Wasser bei den Gräsern.
  • Dünger mit Langzeitstickstoff: sind sinnvoll, wenn der Boden warm ist.
  • Dünger mit schnell verfügbarem Stickstoff: bringen Sie vor allem im Herbst sowie im Frühjahr aus. Hierbei eignen sich Flüssigdünger sehr gut, da diese sich – im Gegensatz zu Granulaten nicht erst auflösen müssen und daher schneller verfügbar sind.
  • Stickstoffbetonte Dünger: dürfen ab Mitte September nicht mehr ausgebracht werden, da sie die Kälteresistenz und die Widerstandsfähigkeit der Gräser gegenüber Krankheiten reduzieren.
  • Dünger mit Spurenelementen: sind auf abgemagerten Rasentragschichten sinnvoll oder dann, wenn im Boden bestimmte Elemente fehlen bzw. die Pflanzen bereits einen Mangel aufweisen. Zudem fördert die regelmäßige Gabe von Spurenelementen die biologischen Aktivitäten im Boden und somit auch dessen Zusammensetzung.

Außer den bereits beschriebenen Mineraldüngern gibt es in der breiten Produktpalette auch noch organische und biologische Rasendünger sowie Mischformen. Organische Dünger eignen sich sehr gut als Ergänzung zu den Mineraldüngern, decken jedoch allein aufgrund ihrer Zusammensetzung und Form der Darreichung die speziellen Bedürfnisse eines klassischen Rasens nicht ab. Daher sind Mischformen aus organischen und mineralischen Komponenten die beste Wahl.

Wie sollte ein Rasendünger zusammengesetzt sein?

Optimalerweise beträgt das Mengenverhältnis der wichtigsten Einzelkomponenten im Rasendünger – nämlich Stickstoff, Phosphat und Kalium – 6:2:3. Dieses Verhältnis hat sich auf den meisten Rasen bewährt.

Die wichtigsten Informationen im Überblick

Ein Rasendünger eignen sich dann optimal für die Nährstoffversorgung Ihres Rasens, wenn er die folgenden Bedingungen erfüllt:

  • Er entspricht in Menge und Zusammensetzung den speziellen Anforderungen des Rasens.
  • Bei richtiger Dosierung und Anwendung gemäß Herstelleranweisung entstehen keine Schäden durch Verbrennung.
  • Das Düngemittel verbraucht sich nicht innerhalb kurzer Zeit, sondern gibt die Nährstoffe kontinuierlich über einen längeren Zeitraum ab. Hier ist, im Gegensatz zu Kurzzeitdüngern, eine Überdosierung unwahrscheinlicher. Deshalb sind Langzeitdünger zu bevorzugen.
  • Das Düngemittel fördert das Dickenwachstum der Gräser und nicht ihr Längenwachstum.

Außerdem sollte der enthaltene Nitratstickstoff schnell verfügbar und gering dosiert sein, so dass er von den Wurzeln aufgenommen und nicht ausgewaschen wird.

Was Sie noch bei der Rasenpflege beachten sollten, erfahren Sie in diesem sehr informativen Video:

Welche Nährstoffe braucht der Rasen? Zusammensetzung des Rasendüngers

Pflanzen brauchen zum Wachsen grundsätzlich Wasser, Kohlendioxid, Sauerstoff und Mineralien. Während die ersten drei Komponenten aus der Umwelt aufgenommen werden, müssen sie – mit Ausnahme von Wasser – in der Regel nicht künstlich verabreicht werden. Mineralien wiederum nehmen Pflanzen über die Wurzeln mit dem Bodenwasser auf. Sie liegen in Form von chemischen Verbindungen vor, die wasserlöslich und somit für die Pflanzen verfügbar sind. Ausgehend von den jeweils benötigten Mengen, die die Pflanzen für ein gesundes Wachstum benötigen, unterteilt man diese Nährstoffe in drei unterschiedliche Gruppen:

Nährstoffgruppe Nährstoffe Bedeutung
Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium sind von essenzieller Bedeutung für alle pflanzlichen Lebensvorgänge, Mangel hat schnell gravierende Auswirkungen und muss rasch behoben werden
Sekundärnährstoffe Magnesium, Calcium, Schwefel werden in weitaus geringeren Mengen benötigt, sind dennoch unerlässlich für die Pflanzengesundheit
Spurenelemente Bor, Kupfer, Eisen, Mangan, Molybdän, Zink nur sehr geringe Mengen dieser Stoffe werden gebraucht, jedoch kann ein länger bestehender Mangel drastische Folgen haben

Ist der Rasendünger bezüglich der Zusammensetzung der Hauptnährstoffe nicht richtig komponiert, so zeigen sich die Auswirkungen sehr schnell und müssen ebenso schnell behoben werden. Dabei sind sowohl eine Über- als auch eine Unterversorgung zu vermeiden.

Nährstoff Funktion
Stickstoff Wachstum, Grünfärbung, Vorsicht vor Überdüngung: Halme werden instabil und fallen schnell um
Phosphor Energieträger, unentbehrlich bei allen Stoffwechselvorgängen, fördert das Wurzelwachstum
Kalium erhöht die Widerstandskraft der Pflanzen gegen Trockenheit, Kälte und Krankheiten
Magnesium stärkt die Pflanzengesundheit, für gesundes und sattes Grün

Besteht eine Unterversorgung mit einem Sekundärnährstoff oder einem Spurenelement, so bleibt dies oft lange Zeit nicht sichtbar. Vorübergehende Mängel können in der Regel ausgeglichen werden. Allerdings zeigen sich auch hier über kurz oder lang Mangelerscheinungen. Werden diese nicht behoben, können sie mit der Zeit gravierende Auswirkungen annehmen.

Weshalb muss der Rasen überhaupt gedüngt werden?

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Wird der Rasen gemulchmäht, kommt ein Teil der verbrauchten Nährstoffe in die Erde zurück

Grundsätzlich beziehen Pflanzen ihre benötigten Nährstoffe aus dem Boden. Allerdings muss ein gut gepflegter Rasen ausreichend gedüngt werden, da dem Boden schon allein durch das regelmäßige Mähen und das Entfernen des Schnittguts von der Fläche Nährstoffe entzogen werden – der natürliche Nährstoffkreislauf wird an dieser Stelle unterbrochen, weshalb eine Düngung unerlässlich ist. Zudem benötigen die Gräser nach einem Schnitt vermehrt Nährstoffe, um den Verlust an Blattmasse auszugleichen. Auf einen Nährstoffmangel reagieren die Pflanzen zunächst durch ein verkümmertes Wachstum und deutliche Mangelsymptome in Form von Verfärbungen. Darüber hinaus werden sie anfällig für Krankheiten. Als weitere Folge der Mangelversorgung stellt sich bals Fremdbewuchs in Form von unerwünschten Kräutern und Gräsern ein, die sich auf dem nährstoffarmen Boden wohlfühlen und in Konkurrenz zu den ursprünglichen Rasensorten treten.

Wie hoch ist der Düngerbedarf?

Wann Sie wie viel Dünger auf einer Rasenfläche ausbringen, hängt ganz stark davon ab, wie intensiv der Rasen genutzt wird. Ein so gut wie nie betretener Zierrasen braucht dabei weniger Nährstoffe und Pflege als ein stark beanspruchter, beispielsweise durch spielende Kinder. Weitere Faktoren, die über die Menge und Zusammensetzung des Rasendüngers entscheiden, sind:

  • Bodenart: Manche Böden haben die Eigenschaft, Nährstoffe speichern zu können. Andere wiederum binden sie und geben sie nur zögerlich wieder ab. Wieder andere können Nährstoffe gar nicht halten, da diese sehr schnell ausgewaschen werden. Je humusreicher ein Boden ist, desto nährstoffreicher ist er.
  • Klima: Auch die klimatischen Bedingungen eines Standorts beeinflussen die natürliche Nährstoffversorgung. Dabei beeinflussen Niederschläge die Aufnahme von Bodennährstoffen: Je häufiger und regelmäßiger es regnet, desto seltener müssen Sie düngen.
  • Neuansaat: Grundsätzlich haben neu angesäte Rasenflächen einen höheren Nährstoffbedarf als bestehende. Dies gilt vor allem für die Nährstoffe Stickstoff und Kalium, die nur sehr begrenzt als Langzeitgaben verabreicht werden können. Ein stabiles biologisches Bodengleichgewicht und damit ein geringerer Düngerbedarf stellt sich erst nach rund fünf Jahren ein.

Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick.

Rasenart Düngungstermine Stickstoffmenge pro Jahr
Zierrasen, wenig strapaziert 1. Düngung zw. Mitte März und Anfang Mai, 2. Düngung zw. Mitte Juni und Anfang August 5 bis 8 Gramm je Quadratmeter
Gebrauchsrasen, wenig strapaziert insgesamt 3 Düngungen: Mitte April, Ende Juni / Anfang Juli, Mitte September 8 bis 12 Gramm je Quadratmeter
Gebrauchsrasen, stark strapaziert insgesamt 4 Düngungen: Mitte März, Anfang bis Mitte Mai, Anfang bis Mitte Juli, Ende August bis Mitte September 12 bis 15 Gramm je Quadratmeter

Als Faustregel gilt hierbei, dass die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen umso besser sein muss, je intensiver ein Rasen beansprucht und genutzt wird. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass viel Dünger auch viel hilft! Ganz im Gegenteil, denn eine Überversorgung mit Nährstoffen schadet den Pflanzen ebenso wie eine Mangelversorgung und ist zudem durch die Auswaschung überflüssiger Mineralien ins Grundwasser ökologisch nicht vertretbar.

Tipp

Sollten Sie einen Mulchmäher verwenden, so sind etwa drei bis fünf Gramm Stickstoff pro Quadratmeter weniger notwendig.

Rasendünger im Test: Welche Produkte kann man kaufen?

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Wer Haustiere hat, sollte bei der Wahl des Rasendüngers besonders bedacht sein

„Rasendünger selber machen, heißt die Devise! Dazu brauchen Sie nur Brennnesseljauche und Gesteinsmehl bzw. Kalk.“

Zunächst einmal: So etwas wie den „besten“ Rasendünger gibt es im Grunde nicht, da verschiedene Rasenflächen natürlich unterschiedliche Bedürfnisse haben. Somit eignet sich ein Produkt, mit dem Ihr Bekannter oder Nachbar gute Erfahrungen gemacht hat, nicht zwangsläufig auch für Ihren Rasen. Außerdem hängt die Auswahl des Produkts davon ab, ob Sie reinen Dünger brauchen oder welchen mit einer speziellen Wirkung. So sind bei manchen Flächen etwa Rasendünger

  • mit Unkrautvernichter
  • gegen Moos / mit Moosvernichter
  • gegen Klee
  • mit oder ohne Eisen

sinnvoll, bei anderen wiederum nicht. Grundsätzlich können Sie Rasendünger von guter Qualität sowohl im Internet (z. B. Amazon oder eBay) als auch im stationären Handel kaufen. Dabei führt nicht nur der Fachhandel ein breites Angebot, denn viele gute Produkte finden Sie auch bei Händlern wie

  • Aldi
  • Lidl
  • Obi
  • Bauhaus
  • Toom
  • Hornbach
  • Thomas Philipps

zu einem preislich günstigen Angebot. Besonders bewährt haben sich bei vielen Gärtnern dabei so erprobte Marken wie die in der folgenden Tabelle dargestellten.

Hersteller Produkt Typ Darreichungsform
COMPO Rasen-Langzeitdünger 3 Monate Langzeitdünger Granulat
COMPO Herbst-Rasen Langzeit-Dünger 3 Monate Langzeitdünger Granulat
COMPO FLORANID Rasen Langzeit-Dünger 4 Monate Langzeitdünger Granulat
COMPO FLORANID Start-Rasen Langzeit-Dünger 3 Monate Langzeitdünger Granulat
COMPO FLORANID Rasendünger plus Unkrautvernichter 3 Monate Langzeitdünger Granulat
COMPO BIO NaturDünger für Rasen, Natürliche Sofort- und Langzeitwirkung Kombipräparat Granulat
WOLF Garten 2-in-1: Unkrautvernichter plus Rasendünger Langzeitdünger bis zu 100 Tage Wirkung Granulat
WOLF Garten Natura Bio Rasendünger Kombipräparat Granulat
NEUDORFF Azet Rasendünger Kombipräparat Granulat
Beckmann Profi Rasendünger 20+5+8+(4) mit Langzeitwirkung Kombipräparat Granulat
Cuxin Multi Mikro Minigran Kombipräparat Granulat
Oscorna Rasaflor Rasendünger Kombipräparat (biologisch) Granulat
Dehner Rasendünger mit Langzeitwirkung, mineralisch Kombipräparat Granulat
Gartenkrone Rasendünger mit Unkrautvernichter Kombipräparat Granulat
Gartenkrone Rasendünger mit Langzeitwirkung Kombipräparat für strapazierten Rasen Granulat

Exkurs

Ungiftiger Rasendünger für Hunde?

Wird die Düngung sachgemäß vorgenommen, ist der ausgebrachte Rasendünger sowohl für Menschen als auch für Tiere ungefährlich. Dennoch sollten Sie und Ihr Hund den Rasen erst nach einer bis zwei erfolgten längeren Bewässerung(en) betreten – dann nämlich hat sich das Granulat aufgelöst und ist im Boden versickert. Angebrochene Säcke mit Rasendünger – üblich sind im Handel oft 20- oder 25-Kilogramm Packungen – sollten Sie für Kinder und Haustiere unzugänglich an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahren.

Womit kann man den Rasen noch düngen?

Angesichts der Fülle an verschiedenen Rasendüngern stellt sich die Frage, ob nicht auch andere Präparate als die hier vorgestellten ihren Zweck erfüllen.

  • Blaukorn als Rasendünger: chemischer NPK-Dünger, der zwar schnell sichtbar gute Erfolge liefert (grüne Rasenfläche), aber auch schnell zur Überdüngung führt und damit auf längere Sicht den Rasen schwächt
  • Kaffeesatz als Rasendünger: aufgrund des niedrigen pH-Werts versäuert eine Düngung mit Kaffeesatz den Boden und ist deshalb für Graspflanzen wenig geeignet, außerdem enthält Kaffeesatz nicht alle benötigten Nährstoffe in der richtigen Zusammensetzung
  • Asche / Holzasche als Rasendünger: Holzasche eignet sich bei einem übersäuerten Boden sehr gut als Düngemittel, wirkt sehr gut gegen Moos und hat einen hohen Anteil an verschiedenen Mineralien und anderen Nährstoffen, nur Asche aus unbehandeltem Holz verwenden!, Asche aus Briketts oder Kohle ist ungeeignet
  • Hornspäne als Rasendünger: Hornspäne eignen sich aufgrund des hohen Stickstoffgehalts sehr gut als Startdüngung mit Langzeitwirkung für neu eingesäten Rasen, bestehende Flächen sollten dagegen besser mit Hornmehl gedüngt werden, beides wirkt gut gegen Klee, ist aber als alleiniges Düngemittel nicht ausreichend

Exkurs

Was hilft effektiv gegen Moos im Rasen?

Breitet sich Moos im Rasen aus, kann das verschiedene Ursachen haben. Oft steckt eine Übersäuerung des Bodens dahinter, was Sie mit Hilfe eines einfachen pH-Tests aus dem Baumarkt schnell herausfinden. Optimalerweise sollte der pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 liegen – ist der Wert niedriger, so ist der Boden sauer und Sie müssen kalken. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Daneben führen aber auch Lichtmangel bzw. ein stark verdichteter Boden zu verstärktem Mooswuchs. In diesen Fällen sollten Sie für mehr Licht sorgen und den Boden auflockern, etwa durch Vertikutieren, Aerifizieren und anschließendes Besanden.

Über die richtige Anwendung von Rasendünger

Damit der ausgebrachte Rasendünger seine volle Wirkung entfalten kann, sind neben dem „Was“ auch das „Wann“ und „Wie“ wichtige Fragestellungen.

Wann Rasendünger ausbringen?

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Rasendünger sollte nicht bei Hitze und großer Trockenheit ausgebracht werden

Der beste Zeitpunkt zum Düngen des Rasens ist abends, möglichst vor einem kräftigen Regenguss. Am ungünstigsten ist hingegen trockenes und heißes Wetter, zumal wenn der Dünger auf ausgetrocknetem Boden ausgebracht wird. Auf diese Weise entstehen mit absoluter Sicherheit Verbrennungsschäden, die die Pflanzen auf der betroffenen Fläche sogar gänzlich abtöten können.

Diese Schäden verschwinden erst wieder durch das Nachwachsen von gesunden Gräsern oder durch eine Nachsaat. Beregnen Sie also gedüngte Flächen unbedingt, um derartig unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Erst durch das Wasser wird der Dünger aufgelöst und fließt in den Wurzelraum ab, wo er von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Dies gilt für organische oder flüssige Dünger gleichermaßen.

Wie wird gedüngt?

Damit die Rasenfläche gleichmäßig grün bleibt und nicht etwa unschöne Unregelmäßigkeiten in Form von unterschiedlich gefärbten Flecken und Streifen bzw. gar wenig bewachsene oder kahle Stellen auftauchen, ist ein gleichmäßiges Verteilen des Düngemittels wichtig. Am besten verwenden Sie zu diesem Zweck einen Streuwagen, wie er auch bei der Aussaat zum Einsatz kommt.

Achten Sie beim Einfüllen des Düngers darauf, dass die Löcher geschlossen sind. Auch ist es sinnvoll, den Streuwagen nicht unbedingt auf der (zukünftigen) Rasenfläche zu befüllen: Der Dünger könnte durch die Auffangvorrichtung fallen und dann praktisch eine Stelle überdüngen. Die notwendige Düngermenge pro Quadratmeter wird in der Regel durch den Hersteller vorgegeben bzw. Sie errechnen diese selbst.

Ein Maximum ein Gleichmäßigkeit erreichen Sie, wenn Sie die Rasenfläche zwei Mal düngen, jeweils mit der Hälfte der Düngermenge. Dabei erfolgt der zweite Durchgang quer zum ersten, um so ungedüngte Leerstellen zu vermeiden. Überlappende Bahnen wiederum vermeiden Sie auf längeren Strecken durch optische Markierungen.

Exkurs

Damit der Rasen gesund bleibt: Laub im Herbst entfernen

Vor allem im Herbst sollte abgefallenes Laub sorgfältig entfernt werden. Unter einer Laubschicht bildet sich oftmals durch Feuchtigkeit und Wärme ein Klima, welches Pilzerkrankungen hervorruft und fördert. Außerdem können die unter dem Laub liegenden Gräser nicht „atmen“ und erhalten durch die Beschattung zu wenig Sonnenlicht. Die Folge sind unschöne Kahlstellen, wie mühsam aufgefüllt werden müssen. Aus diesem Grund sollten Sie auch darauf achten, den Rasen nicht über längere Zeit mit Gegenständen zu bedecken bzw. diese auf der Grünfläche zu lagern.

Häufig gestellte Fragen

Was sollte man den Rasen wässern, vor oder nach dem Düngen?

Wann Sie den Rasen am besten wässern, hängt in erster Linie von dem verwendeten Rasendünger ab. Bringen Sie einen reinen Rasendünger aus, so beregnen Sie die Fläche erst danach – aber kräftig für etwa 20 bis 30 Minuten. Dann kann sich der Dünger gut auflösen und in die tieferen Bodenschichten eindringen. Wollen Sie hingegen einen Rasendünger mit Unkrautvernichter verwenden, so sollte die Rasenfläche schon vor der Ausbringung gut feucht sein. Nur dann bleibt das Pflanzenschutzmittel an den Unkräutern haften. Wässern Sie den Rasen nach etwa zwei bis drei Tagen ein weiteres Mal.

Warum sollte man Rasen bei Frost nicht betreten?

Während winterlicher Frostperioden sollten Sie den Rasen nicht betreten. Grund ist dieser: Auch das Gewebewasser der Gräser ist gefroren, so dass die Pflanzen bei Belastung nicht mehr elastisch nachgeben. Stattdessen brechen sie einfach. Dadurch entstehen Gewebeschäden, die diversen Krankheitserregern – vor allem Pilzsporen – das Eindringen erleichtern. Im Winter ist es vor allem der Schneeschimmel, der sich rasch ausbreitet. Ein solcher Befall führt später wiederum zu Lücken in der Grasnarbe, die durch Nachsaaten geschlossen werden müssen – anderenfalls machen sich Unkräuter in der Grünfläche breit.

Warum ist es sinnvoll, den Rasen nach dem Vertikutieren zu besanden?

Um Rasenfilz zu entfernen und das Gras somit „atmen“ zu lassen, ist im Frühjahr das Vertikutieren wichtig. Im Anschluss daran ist das so genannte Besanden eine sinnvolle Ergänzung: Die entstandenen Löcher im Boden werden mit Sand neu aufgefüllt, zudem gelangt das Material durch weitere Bearbeitungsmaßnahmen sowie Niederschläge mit der Zeit in tiefere Bodenschichten. Durch seine körnige Struktur fördert Sand die Durchlüftung des Bodens und damit auch die Wasserversorgung der Graswurzeln.

Ich denke darüber nach, einen Mulchmäher anzuschaffen. Ist das wirklich sinnvoll?

Tatsächlich kann die Anschaffung eines Mulchmähers sinnvoll sein, denn ein solches Gerät nimmt Ihnen viel Arbeit ab. Mulchmäher zerkleinern den Grasschnitt und lassen diesen als organischen Dünger auf der Fläche liegen, wo sie wiederum von bodenlebenden Kleinstlebewesen in wertvollen Humus umgewandelt werden. Denselben Zweck erfüllen neben dem klassischen Mulchmäher übrigens auch die beliebten Mähroboter. Wollen Sie Ihren Rasen auf diese Weise pflegen, so sollten Sie ihn etwa alle drei bis fünf Tage mähen – allerdings nur, wenn die Grasfläche gerade trocken ist.

Tipp

Auch nach starken, lang anhaltenden Niederschlägen sollten Sie den Rasen erst einmal nicht betreten bzw. anderweitig belasten. Lassen Sie das Wasser zunächst in den Boden sickern und die Grünfläche oberflächlich abtrocknen. Die Gräser werden sonst buchstäblich in den Boden gedrückt und dadurch geschädigt. Das lässt den Rasen nicht nur unschön aussehen, sondern fördert auch die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten.

Bilder: The Toidi / Shutterstock