Rasen leidet nur scheinbar unter Eisenmangel
In normaler Gartenerde ist das Element Eisen im Überfluss enthalten. Breitet sich dennoch Moos im Rasen aggressiv aus, während sich die Edelgräser gelb verfärben, deuten diese Symptome zweifellos auf Eisenmangel hin. Dieses Paradoxon ist darauf zurückzuführen, dass den Graswurzeln der Zugang zu den reichhaltigen Eisenvorräten im Erdreich verwehrt wird. Bevor Sie Eisendünger mit giftigem Eisen-II-Sulfat streuen, sollten die folgenden Auslöser für die Eisenblockade aus der Welt geschafft werden:
- Zu niedriger pH-Wert – Lösung: Den Rasen aufkalken auf einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0
- Verdichtung und Staunässe – Lösung: Die Grünfläche vertikutieren, aerifizieren und sanden
- Lichtmangel – Lösung: Schattenrasen säen oder als Rasenersatz trittfeste Bodendecker pflanzen, wie Sternmoos oder Efeu
Können Sie einen oder mehrere dieser Faktoren aus Ursache für den vermoosten Rasen identifizieren, können Sie auf die Verwendung von Eisendünger getrost verzichten. Indem Sie die Rahmenbedingungen für den Rasen verbessern, werden alle wichtigen Nährstoffe für die Wurzeln wieder verfügbar. Daraus gehen gestärkte Rasengräser hervor, die sich einer Moosinvasion nicht mehr so schnell geschlagen geben.
Anleitung für die Anwendung von Eisendünger
Konnten Sie im Ausschlussverfahren feststellen, dass die erläuterten Ursachen für Ihren vermoosten Rasen nicht zutreffen? Dann haben Sie es mit einem seltenen, faktischen Eisendefizit im Boden zu tun. Für diesen Fall hält der Fachhandel speziellen Eisendünger für Rasenflächen bereit. Bitte beachten Sie bei der Anwendung, dass diese Düngemittel giftiges Eisen-II-Sulfat enthalten. So wenden Sie das Präparat fachgerecht an:
- Bester Zeitpunkt ist im März/April, wenn die Bodentemperatur 10 Grad Celsius übersteigt
- Den Rasen bis 3 oder 4 cm Halmhöhe mähen
- Schutzkleidung und Atemmaske anlegen
- Eisendünger in Wasser auflösen und mit der Gießkanne oder dem Drucksprüher ausbringen
In flüssiger Form erzielen Sie mit Eisendünger die effektivste Wirkung, da die Moleküle über die Blätter ins Pflanzeninnere gelangen. Für die Gießkanne lösen Sie 5 ml Eisendünger je Liter Wasser auf. Im Drucksprüher hat sich eine 1-prozentige Konzentration bewährt mit 10 ml auf jeden Liter Wasser. Nach 5 bis 10 Tagen ist das Moos abgestorben und kann mit der Harke ausgekämmt werden.
Tipp
Giftiger Eisendünger belastet nicht nur die Umwelt, sondern hinterlässt zudem auf gepflasterten Flächen hässliche Flecken. Schützen Sie daher vor einer Anwendung angrenzende Steinwege mit einer Abdeckung aus Folie. Betreten Sie keine Pflastersteine, nachdem Sie zuvor über den gedüngten Rasen gelaufen sind, da die Fußspuren kaum noch zu entfernen sind.