Rasen

Vermooster Rasen im Garten? So entfernen Sie ihn dauerhaft

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Ein vermooster Rasen bereitet stets Kopfzerbrechen. Zu Recht fragen sich geplagte Hobbygärtner, was tun? Moosvernichter versprechen eine Ruck-Zuck-Lösung, lösen das Problem indes nur vorübergehend. Wie Sie Ihren Rasen dauerhaft von Moos befreien, erklären wir Ihnen hier.

Moos im Rasen
Moos im Rasen ist oft auf sauren Boden zurückzuführen
AUF EINEN BLICK
Wie kann ich einen vermoosten Rasen dauerhaft befreien?
Um einen vermoosten Rasen dauerhaft zu befreien, müssen Sie zunächst die Ursachen wie Schatten, verdichteten Boden, sauren pH-Wert und Nährstoffmangel analysieren und beheben. Vertikutieren Sie den Rasen, erhöhen Sie den pH-Wert mit Kalk, düngen Sie regelmäßig und nutzen Sie gegebenenfalls schattenverträgliche Bodendecker.

Ursachenanalyse bringt Licht ins Dunkel

Moose zählen zu den meist unterschätzten Pflanzen. Im Laufe ihrer Evolution von 400 Millionen Jahren haben die wurzellosen Landpflanzen geniale Überlebensstrategien entwickelt, wozu eine ausgeklügelte Standortwahl gehört. Macht sich Moos in Ihrem Garten breit, findet es hier ideale Lebensbedingungen vor, um die faktisch stärkeren Rasengräser zu verdrängen. Die häufigsten Ursachen für einen vermoosten Rasen haben wir hier für Sie zusammengestellt:

  • Schattiger Standort mit zu wenigen Sonnenstunden für Rasengräser
  • Verdichteter, feuchter Boden
  • Saurer pH-Wert unter 6,0
  • Nährstoffmangel

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Eine Bodenanalyse durch ein Spezial-Labor erbringt fundierte Erkenntnisse über den Zustand des Bodens, der nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Den pH-Wert können Sie selbst ermitteln mithilfe eines Test-Sets (9,00€ bei Amazon*), das für etwa 10 Euro im Baumarkt und Gartencenter erhältlich ist. Erfahrungsgemäß ist eine Kombination aus allen genannten Ursachen verantwortlich für den vermoosten Rasen.

Rundumschlag beseitigt Moos und vitalisiert den Rasen – So geht es

Das Problem eines schattigen, kühlen Standortes lässt sich häufig nur lösen, indem Sie den vermoosten Rasen austauschen gegen trittfeste, schattenverträgliche Bodendecker als Rasenersatz, wie Efeu oder Sternmoos. Alle anderen Ursachen schaffen Sie aus der Welt, indem Sie Ihren Rasen einer Vitalisierungskur unterziehen. So machen Sie es richtig:

  • Im Frühjahr oder Herbst den vermoosten Rasen 3 cm tief mähen
  • Mit dem Vertikutierer das gesamte Moos in Längs- und Querrichtung auskämmen und abkehren
  • Einen zu niedrigen pH-Wert mit Rasenkalk oder Dolomitkalk anheben auf ideale 6,0 bis 7,0
  • Die vertikutierte Grünfläche sanden und düngen

Düngen Sie ab sofort im Frühjahr und Sommer den Rasen mit einem organisch-mineralischen Langzeitdünger. Im September/Oktober stärken Sie die Winterhärte mit Kaliumdünger, wie Patentkali oder Thomaskali. Aus diesem Pflegeprogramm gehen gestärkte Rasengräser hervor, die sich von Moos nicht mehr verdrängen lassen.

Eisendünger wirkt kontraproduktiv

Mit Eisendünger gegen Moos vorzugehen, kommt Sandkehren in der Wüste gleich. Vordergründig stirbt das bestehende Moos aufgrund des giftigen Eisen-II-Sulfats ab. In Wahrheit senkt der Spezialdünger den pH-Wert im Erdreich zusätzlich, sodass Sie letztlich der nächsten Moosgeneration den Weg ebnen.

Tipp

Nach dem Vertikutieren türmt sich ein ganzer Berg aus ausgekämmtem Moos auf. Werfen Sie den Haufen bitte nicht in einem Schwung auf den Kompost, weil sich daraus Fäulnis entwickeln kann. Besser ist, Sie kompostieren die Moosreste schichtweise im Wechsel mit anderen organischen Abfallstoffen, Gesteins- und Algenkalk sowie Gartenerde.