Ursachenanalyse bringt Licht ins Dunkel
Moose zählen zu den meist unterschätzten Pflanzen. Im Laufe ihrer Evolution von 400 Millionen Jahren haben die wurzellosen Landpflanzen geniale Überlebensstrategien entwickelt, wozu eine ausgeklügelte Standortwahl gehört. Macht sich Moos in Ihrem Garten breit, findet es hier ideale Lebensbedingungen vor, um die faktisch stärkeren Rasengräser zu verdrängen. Die häufigsten Ursachen für einen vermoosten Rasen haben wir hier für Sie zusammengestellt:
- Schattiger Standort mit zu wenigen Sonnenstunden für Rasengräser
- Verdichteter, feuchter Boden
- Saurer pH-Wert unter 6,0
- Nährstoffmangel
Eine Bodenanalyse durch ein Spezial-Labor erbringt fundierte Erkenntnisse über den Zustand des Bodens, der nicht mit bloßem Auge zu erkennen ist. Den pH-Wert können Sie selbst ermitteln mithilfe eines Test-Sets (14,00€ bei Amazon*), das für etwa 10 Euro im Baumarkt und Gartencenter erhältlich ist. Erfahrungsgemäß ist eine Kombination aus allen genannten Ursachen verantwortlich für den vermoosten Rasen.
Rundumschlag beseitigt Moos und vitalisiert den Rasen – So geht es
Das Problem eines schattigen, kühlen Standortes lässt sich häufig nur lösen, indem Sie den vermoosten Rasen austauschen gegen trittfeste, schattenverträgliche Bodendecker als Rasenersatz, wie Efeu oder Sternmoos. Alle anderen Ursachen schaffen Sie aus der Welt, indem Sie Ihren Rasen einer Vitalisierungskur unterziehen. So machen Sie es richtig:
- Im Frühjahr oder Herbst den vermoosten Rasen 3 cm tief mähen
- Mit dem Vertikutierer das gesamte Moos in Längs- und Querrichtung auskämmen und abkehren
- Einen zu niedrigen pH-Wert mit Rasenkalk oder Dolomitkalk anheben auf ideale 6,0 bis 7,0
- Die vertikutierte Grünfläche sanden und düngen
Düngen Sie ab sofort im Frühjahr und Sommer den Rasen mit einem organisch-mineralischen Langzeitdünger. Im September/Oktober stärken Sie die Winterhärte mit Kaliumdünger, wie Patentkali oder Thomaskali. Aus diesem Pflegeprogramm gehen gestärkte Rasengräser hervor, die sich von Moos nicht mehr verdrängen lassen.
Eisendünger wirkt kontraproduktiv
Mit Eisendünger gegen Moos vorzugehen, kommt Sandkehren in der Wüste gleich. Vordergründig stirbt das bestehende Moos aufgrund des giftigen Eisen-II-Sulfats ab. In Wahrheit senkt der Spezialdünger den pH-Wert im Erdreich zusätzlich, sodass Sie letztlich der nächsten Moosgeneration den Weg ebnen.
Tipp
Nach dem Vertikutieren türmt sich ein ganzer Berg aus ausgekämmtem Moos auf. Werfen Sie den Haufen bitte nicht in einem Schwung auf den Kompost, weil sich daraus Fäulnis entwickeln kann. Besser ist, Sie kompostieren die Moosreste schichtweise im Wechsel mit anderen organischen Abfallstoffen, Gesteins- und Algenkalk sowie Gartenerde.