Moos

Moos im Rasen dauerhaft entfernen

Moos im Rasen bereitet manch einem Gartenbesitzer Sisyphosarbeiten. Ständig muss vertikutiert und gedüngt werden, um den Rasen graslastig und schön homogen zu halten. Allerdings kann man durch bestimmte Maßnahmen auch gezielt vorbeugen und sich viel Folgearbeit ersparen.

AUF EINEN BLICK
Was kann ich tun gegen Moos im Rasen?
Moos im Rasen ist ein Zeichen für Nährstoffmangel. Hat der Rasen zu wenig Stickstoff, neigt er zum Vermoosen. Bekämpfen Sie zunächst die Ursache des Moosbefalls und sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung. Es ist empfehlenswert, den Rasen zu vertikutieren.

Warum wächst Moos im Rasen?

Moose wachsen wie eigentlich alle Pflanzen bevorzugt unter bestimmten Bedingungen. Und die sind im Allgemeinen den vom Gras favorisierten eher entgegengesetzt. Das bedeutet: gute Bedingungen für Moose sorgen nicht nur für ihre schnelle Ausbreitung und dadurch für eine Verdrängung von Gräsern, sondern bilden auch von vornherein schlechtere Voraussetzungen für den Graswuchs. Was die Ausbreitung von Moos im Rasen begünstigt, sind zum einen Anlage- und Pflegefehler, zum anderen ungünstige Standortcharakteristika.

Anlage- oder Pflegefehler:

  • Minderwertige Rasensaatmischungen
  • Zu niedriger Schnitt
  • Vernachlässigte Wässerung

Ungünstige Standortcharakteristika:

  • Lehmiger, nasser Boden
  • Zu schattige Bedingungen (durch Bäume und hohe Hecken)
  • Zu hoher Säuregehalt im Boden (niedriger pH-Wert)
  • Nährstoffmangel im Boden

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Viele Moose gedeihen hervorragend an Standorten, die feucht, schattig, sauer und an der Bodenoberfläche niedrig bewachsen sind. Ein Rasen auf Lehmboden mit Nährstoffmangel, der von hohen Bäumen überwachsen ist und häufig sehr kurz gemäht wird, ist das ideale Szenario für eine schwache Grasnarbenausbildung und eine intensive Moosausbreitung.

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Mit einem Vertikutierer lässt sich erfolgreich gegen Moos vorgehen

Moos im Rasen erfolgreich entfernen

Um vorhandenes Moos richtig entfernen zu können, muss es erst einmal mechanisch entfernt werden – Stichwort vertikutieren. Daran führt im Grunde kein Weg vorbei. Um sich aber die schweißtreibende Knochenarbeit mit einem Handgerät zu ersparen, können Sie auch ein elektrisch betriebenes Gerät nutzen.

Anschließend kommt die Ursachenbekämpfung an die Reihe.

Lehmboden und Nässe

Ein Gartenboden, der grundsätzlich lehmig und schwer ist, hält auch viel Wasser. In solch einem Boden sind gute Voraussetzungen für Moos, schlechte aber für Gras vorhanden. Um die zähe Festigkeit und die Neigung zu stauendem Wasser auszugleichen, muss der Boden mit Sand aufgebessert werden. Bringen Sie dazu vor dem Einsäen oder auch bei schon bestehendem Rasen im Frühjahr eine etwa 2 bis 3 cm dicke Schicht groben Sand aus. Mit Quarzsand liefern Sie dem Boden gutes Belüftungs- und Lockerungsmaterial.

Um den Boden dauerhaft grasfreundlicher und moosunfreundlicher zu machen, wiederholen Sie die Besandung über einen Zeitraum von 3-5 Jahren.

Schatten

Hohe Bäume im und um den Garten herum sind ebenfalls moosfreundlich und gleichzeitig grasunfreundlich. Bei diesem Problem müssen meist Kompromisse geschlossen werden. Natürlich möchte man nicht nur zur Moosvermeidung alle Bäume im Garten fällen. Das ist aber auch nicht nötig. Sowieso zu hoch gewordene Sträucher und Bäume können auch zurückgeschnitten oder gekappt werden. Das kann schon für deutlich mehr Licht auf dem Boden sorgen.

Niedriger pH-Wert

Mit einem Boden-Schnelltest können Sie feststellen, ob Ihr Boden übersäuert ist. Ein niedriger pH-Wert ist nicht unbedingt moosfreundlich, vielmehr grasunfreundlich. Moos gedeiht nämlich auf sauren wie kalkhaltigen Böden gleichermaßen gut. Rasengras hingegen ist auf einem Boden mit einem pH-Wert unter 5 nicht mehr gut aufgehoben und wird von Moos schnell verdrängt. Bei einem sauren Bodenmilieu ist es also ratsam, mit Kalk gegenzusteuern. Die richtige Dosierung je nach gemessenem pH-Wert finden Sie in der Anleitung des Kalk-Präparats.

Im Fachhandel finden Sie verschiedene Produkte zum Kalken:

  • normalen Gartenkalk: bei schwerem Gartenboden, beseht aus kohlesaurem Kalk und etwas Magnesium
  • Urgesteinsmehl: Kalium und einige wertvolle Spurenelemente, Dosierung bei sauren Böden: 200 bis 300 g pro m²
  • Algenkalk: aus Korallenablagerungen von Rotalgen gewonnen, kohlesaurer Kalk und viele Spurenelemente, wird während der Vegetationsperiode ausgebracht

Nährstoffmangel

Wenn Sie es mit einem Nährstoffmangel, insbesondere einem Kaliummangel im Boden zu tun haben, muss der Rasen gekräftigt werden. Dadurch wird ihm Gelegenheit gegeben, eine geschlossenere Grasnarbe auszubilden und weniger Moos durch klaffende Lücken wachsen zu lassen.

Dazu eignen sich fürs erste vor allem kaliumhaltige Rasendünger, die das Gras standfester und widerstandsfähiger machen. Im Frühjahr und im Sommer sollten Sie den Rasen mit organischem Langzeitdünger versorgen. Zusätzlich ist es sinnvoll, mit Ammoniak und – sofern ein niedriger pH-Wert im Boden vorhanden ist – mit Kalk und für einen kräftigeren Graswuchs zu sorgen.

Hier noch einmal die wichtigsten Maßnahmen gegen moosfördernde Bedingungen im Überblick:

  Nasser Lehmboden Schatten Niedriger pH-Wert Nährstoffmangel    
Gegenmaßnahme Regelmäßige Besandung Evtl. Rückschnitt umstehender Bäume/Sträucher, stellenweise ggf. Verzicht auf Rasen (Bodendecker) Kalkbehandlung je Versauerung Regelmäßige Langzeit-Düngung    

Tipp

Richtig vorgehen bei der Rasenanlage ist schon mal die halbe Miete. Wenn der Boden noch nackt ist, können Sie ungünstige Bodenbeschaffenheiten schon im Voraus ausgleichen. Damit sich eine solide, konkurrenzfähige Grasnarbe ausbildet, sparen Sie nicht bei der Grassaatmischung. Minderwertige Billigprodukte enthalten vorwiegend schnell wachsende Futtergräser, die Moos kaum etwas entgegenzusetzen haben.

Damit der Rasen genug Licht einfangen kann, mähen Sie ihn regelmäßig, aber nicht zu kurz. Sonst wird ihm zu viel Blattmasse genommen.

In Trockenphasen versorgen Sie den Rasen regelmäßig mit Wasser.

Hier noch prinzipielle Tipps zur biologischen Bekämpfung von Moos von einem Rasen-Experten:

Kritisch zu betrachtende Mittel gegen Moos bzw. zur Rasendüngung

Zur Chemiekeule sollten Sie weder bei der Moosbekämpfung, noch bei der Rasendüngung greifen. Problematisch ist etwa folgendes:

  • Kalkstickstoff
  • Blaukorn
  • Eisendünger
  • Asche

Kalkstickstoff

Den Rasen mit Kalkstickstoff zu düngen, kann zwar durchaus wirksam sein, ist aber für Laien sehr schwierig zu dosieren, ohne ein Verbrennen des Rasens zu provozieren. Auf bestehenden Rasenflächen ist das giftige und oft als Herbizid eingesetzte Mittel deshalb weniger zu empfehlen. Eher schon für Rasenneuanlagen. In diesem Fall kann mit Kalkstickstoff ein guter Stickstoffvorrat im Boden angelegt werden.

Blaukorn

Weil er relativ preiswert ist und ihm eine Art All-inclusive-Charakter anhaftet, ist Blaukorn- Dünger bei vielen Gärtnern beliebt. Auch Rasen lässt sich durchaus mit Blaukorn düngen, allerdings ist mit dem mineralischen NPK-Versorger vorsichtig umzugehen. Das Problem am Blaukorn ist die chemische Herstellung der darin enthaltenen Stickstoffverbindungen, die auf Dauer die globale Biosphäre belasten und das Algenwachstum in Binnengewässern fördern. Außerdem passieren mit Blaukorn schnell Überdosierungen, die zur Wurzelverbrennung führen – der rasenstärkende Effekt wird dann regelrecht umgekehrt.

Eisendünger

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Eisendünger stärkt den Rasen und schwächt Moos

Mit Eisendünger den Rasen zu kräftigen und gleichzeitig gegen Moos vorzugehen, ist auch nur unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll. Zum einen sollten Sie eindeutig festgestellt haben, dass im Boden ein tatsächlicher Eisenmangel herrscht. Nur dann ist es ratsam, mit Eisensulfat gegen Moos vorzugehen. Schwächelnde Pflanzen können nämlich auch durch Kalkchlorose an Eisenmangel leiden. Dabei ist nur ihre Aufnahmefähigkeit von eigentlich genug vorhandenem Eisen durch zu viel Kalk (etwa durch kalkiges Gieß-/Sprengwasser) gehemmt.

Moos kann mit Eisendünger zwar durchaus wirksam bekämpft werden, denn die Pflanzen reagieren grundsätzlich sehr empfindlich auf alle Eisenformen. Wenn Sie aber Dünger mit Eisen-II-Sulfat ausbringen, sollten Sie anschließend aber mindestens 3 bis 4 Tage keine Kinder und Haustiere auf den Rasen lassen. Präparate mit Eisensulfat sind nämlich giftig und ätzend. Deshalb sollten Sie beim Ausbringen auch Schutzkleidung und Handschuhe tragen.

Asche

Immer wieder wird auch empfohlen, mit Asche gegen Moos vorzugehen. Zwar wird das Moos durch Bestreuung mit Asche tatsächlich geschwächt und lässt sich bald nach der Ausbringung leicht entfernen. Allerdings enthält Asche auch viele Schadstoffe, selbst relativ „saubere“ Holzasche. Diese gelangen natürlich in den Boden, schädigen auch das Gras und stören die biologische Bodenbalance. Mit Asche sollten Sie also allenfalls gegen Moos in Pflasterfugen vorgehen.

Die Moosarten in Ihrem Rasen

Natürlich sind für die hiesige Gartenkultur nicht alle Arten der riesigen Gruppe der Moose relevant. Allerdings können grundsätzlich Moosarten aus allen der drei großen Abteilungen in unseren Gärten vorkommen. Die Abteilungen, in die Moose klassifiziert sind, heißen:

  • Laubmoose (botanisch Bryophyta)
  • Lebermoose (botanisch Marchantiophyta)
  • Hornmoose (botanisch Anthocerotophyta)

Vergleichende Darstellung der Moosarten

In unseren Gärten und vor allem im Rasen sind Vertreter der Laubmoose am häufigsten. Die Gruppe umfasst wiederum eine enorme Anzahl an Unterabteilungen, Ordnungen, Klassen, Familien und Gattungen. Insgesamt können an die 15000 Arten zu dieser Abteilung gezählt werden. In mitteleuropäischen Breiten sind davon etwa folgende häufiger vertreten:

  • Sparriger Runzelbruder (Rhytidiadelphus squarrosus): Häufigste Art, die im Rasen zu weitläufiger Verfilzung führt
  • Gemeines Kurzbüchsenmoos (Brachythecium rutabulum): Kräftig verzweigtes, nadeliges Waldmoos, sehr häufig
  • Hain-Torfmoos (Sphagnum capillifolium): Hübsches Heide-Moos mit rundlich-dicken Köpfchen
  • Spieß-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum): relativ großwüchsig und zart, schwachstämmiger Habitus, gelblich-grün, wächst gern an sehr feuchten Standorten
  • Vielfrüchtiges Leskemoos (Leskea polycarpa): Überwächst gern Stämme und Böden mit tiefgrünen Teppichen

An Lebermoosen kommen von den insgesamt an die 10.000 Arten vor allem folgende bei uns vor:

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Das Brunnenlebermoos sieht wie kleine Pilze aus

  • Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha): Bandartiger Thallus mit Mittelrippe und gekerbten Rändern, breite Brutbecher
  • Zartes Lebermoos (Monosolenium tenerum): wird gern als Dekomoos für Aquarien verwendet
  • Zweizähniges Kammkelchmoos (Lophocolea bidentata): verbreitetes Rasenmoos, das sehr trockenheitsresistent ist

Hornmoose sind bei uns seltener vertreten.

Lästige Moosarten im Rasen

Wer sich im Gartenrasen am allerhäufigsten als Grasverdränger hervortut, sind der Sparrige Runzelbruder und das Zweizähnige Kammkelchmoos. Beide sind starke Grasverdränger und wachsen sowohl auf mageren wie nährstoffreichen Böden. Sie mögen vor allem feuchte, schattige Standorte, vor allem das Zweizähnige Kammkelchmoos kann aber auch längere Trockenphasen gut überstehen.

Hintergrund

Die Welt der Moose

Moose sind vielen Gartenbesitzern zwar erst einmal ein Dorn im Auge. Bei näherer Beschäftigung mit ihnen kann man sich aber durchaus von den erstaunlichen Pflanzen faszinieren lassen. Moose sind in der Tat eine ganz besondere Spezies in der Pflanzenwelt.

Zunächst einmal ist spannend, dass in ihrer Erforschung noch einige Lücken klaffen. Sie gehören zu den Methusalems unter den Landpflanzen dieses Planeten, weswegen Wissenschaftler für ihre Untersuchung auf fossile Hinweise angewiesen sind. Heute ist man der Ansicht, dass Moose die Pioniere beim Übergang von der Wasser- zur Landbesiedlung von Pflanzen waren. Sie sind wohl aus Grünalgen an den Meeresküsten entstanden – vor etwa 400 bis 450 Millionen Jahren.

Moose haben einen relativ simplen Aufbau und sind dadurch sehr genügsam und anpassungsfähig. Die meisten Arten bevorzugen eher schattige, feuchte Standorte und können sich generativ über Sporen vermehren.

Ihre überlebensverbissene Anpassungsfähigkeit lässt aber auch einen großen Interpretationsspielraum zu: so können einige Moosarten trotz ihrer Liebe zum Wasser, das sie wie auch Nährstoffe vorwiegend über ihre oberirdischen Pflanzenteile aufnehmen (richtige Wurzeln besitzen sie gar nicht) auch lange Trockenzeiten erstaunlich gut überdauern. Manche Arten haben sich sogar an besonders karge, trockene Fels- oder Wüstenregionen angepasst.

Auch bei der Vermehrung haben Moose zwei Asse im Ärmel: neben der generativen Vermehrung über Sporen können sie sich auch vegetativ fortpflanzen, was bei Standorten, an denen nur ein Geschlecht vertreten ist, auch Not tut. Moose können an praktisch allen Pflanzenteilen Brutkörper bilden.

Häufig gestellte Fragen

Wie lässt sich Moos im Rasen dauerhaft entfernen?

Hartnäckiges Moos kann ganz schön lästig und arbeitsintensiv sein. Wenn die Bedingungen im Garten ungünstig (bzw. für das Moos günstig) sind, kann das Moos immer wieder die Überhand über das Gras gewinnen und den Griff zum Vertikutierer einfordern.

Ungünstige Bedingungen für einen grasreichen, moosfreien Rasen sind vor allem Nährstoffmangel im Boden, eine lehmige, schwere und nasse Bodenbeschaffenheit, zu viel Schatten und ein zu niedriger pH-Wert. Um Moos dauerhaft loszuwerden, ist es am besten, konsequent gegen diese Bedingungen vorzugehen.

Nährstoffmangel sorgt für ein schwaches Graswachstum, während Moos damit besser zurechtkommt und dann schnell Überhand gewinnt. Eine regelmäßige Nährstoffzufuhr durch kaliumhaltigen Langzeitdünger ist deshalb ratsam.

Einen schweren, zu Staunässe neigenden Lehmboden bessert man am besten über mehrere Jahre hinweg mit Sand auf, um ihn zu lockern und durchlässiger zu machen.

Zu schattige Bedingungen sind nicht immer ganz leicht zu beheben. Wenn man sich nicht von der Baum- und Strauchbepflanzung radikal verabschieden möchte, kann man aber auch schon mit Auslichten und Zurückschneiden viel tun.

Ein niedriger pH-Wert schwächt die Rasengräser ebenfalls und mindert ihre Konkurrenzfähigkeit zum Moos. Einer Übersäuerung des Bodens sollte deshalb mit Kalkgaben entgegengewirkt werden.

Wie lässt sich Moos im Rasen biologisch/ umweltfreundlich entfernen?

Die wohl umweltfreundlichste, weil rein mechanische Methode für die Moosentfernung ist und bleibt das Vertikutieren und die begleitende Bodenaufbesserung und Rasenstärkung mit sanften Mitteln. Sie ist darüber hinaus auch die dauerhafteste. Greifen Sie also zur ersten Moosentfernung möglichst zum Vertikutierer (144,00€ bei Amazon*) oder einer einfachen Eisenharke, wenn Sie einigermaßen fit sind. Mit einer elektrisch betriebenen Maschine können Sie sich schweißtreibende Knochenarbeit auch weitgehend ersparen.

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Bei Moosbefall geht nichts über einen Vertikutierer

Unterstützend können Sie zur Moosentfernung auch mit Essig arbeiten – der ist zwar nicht wirklich umweltschädlich, führt aber auf Dauer zu einer Versauerung des Bodens, die wiederum eine Starthilfe für erneute Moosbildung ist. Mit heißem Wasser können größere, homogene Moosteppiche auch schadstofffrei ein wenig geschwächt werden.

Für die begleitende Bodenverbesserung und Rasenstärkung gibt es zahlreiche umweltfreundliche Mittel. Schwere Böden können mit Sand verbessert werden, nährstoffarme Böden mit Pflanzenjauche, Urgesteinsmehl und Kompost versorgt werden.

Ist es möglich, Moos zu entfernen, ohne vertikutieren zu müssen?

Um das Vertikutieren kommen Sie leider kaum herum. Wenn Sie das Moos dauerhaft loswerden möchten, ist eine mechanische Entfernung zunächst einmal die wichtigste Maßnahme. Allerdings können Sie sich die Arbeit etwas erleichtern, indem Sie das Moos vorher mit bestimmten Mitteln schwächen.

Das kann zum Beispiel mit Essig, mit heißem Wasser oder mit Soda erfolgen. Herbizide sind bei Moos im Rasen natürlich fehl am Platz, weil sie auch die Graspflanzen angreifen.

Lässt sich Moos mit Hausmitteln entfernen?

In gewissen Grad lässt sich Moos mit Hausmitteln schwächen, allerdings sind sie wegen diverser Nebenwirkungen meist eher bei Moos in Pflasterfugen oder auf Holzflächen ratsam.

Moos reagiert etwa empfindlich auf Essig. Weil dabei aber Säure in den Boden gelangt, werden auf Dauer wieder grasunfreundliche Bedingungen geschaffen, die für erneute Moosbildung sorgen.

Soda wird gern allgemein als Hausmittel gegen Unkraut empfohlen. Es hat durch seine Eigenschaft, Pflanzen Nährsalze zu entziehen, auch eine durchaus sichtbare Wirkung. Damit aber nicht dasselbe mit direkt daneben wachsenden Graspflanzen passiert, ist die Methode eher nur für homogene Moosflächen oder Pflasterfugen geeignet.

Asche kann Moos ebenfalls angreifen und es einfacher entfernbar machen. Bei Asche ist aber das Problem, dass sie auch einige Schadstoffe enthält, die beim Ausbringen in den Boden gelangen und dort das Bodenmilieu und den Graswuchs stören.

Mit heißem Wasser gegen Moos vorzugehen, hat allenfalls eine schwache Wirkung. Eine wirkliche Erleichterung fürs Vertikutieren kann dadurch nicht erwartet werden.

Rasen düngen, mähen und wässern – aber wann?

Damit der Rasen schön kräftig wird, sollten Sie ihn gleich im Frühjahr mit Dünger versorgen. Nutzen Sie dafür einen organischen Langzeit-Dünger, der bis zum Sommer vorhält. Dann können Sie dem Rasen noch einen Nachschlag verabreichen.

Mähen sollten Sie den Rasen während der Wachstumsphase etwa wöchentlich, aber nicht zu kurz! 4 Zentimeter sind das absolute Minimum.

Wasser ist zwar auch für Moos günstig, aber auch für gesunde, kräftige Gräser unentbehrlich. Werden sie im Sommer durch länger ausbleibenden Niederschlag von Trockenheit gestresst, schwächt sie das sehr. Sprengen Sie ihn deshalb in den Morgen- oder Abendstunden regelmäßig, wenn eine solche Trockenphase herrscht.

Darf Moos in den Kompost?

Prinzipiell ja, allerdings nur unter Einhaltung bestimmter Kompostier-Regeln. Wird die ganze Masse an ausgekämmtem Moos einfach im ganzen auf einen offenen Komposthaufen geworfen, kann kein ordentlicher Zersetzungsprozess stattfinden, der auch die Sporen vernichtet.

Damit sich eine heiße Rotte bildet, die den Verbreitungskörpern des Mooses den Garaus macht, schichten Sie das Material in dünnen, dichten Schichten auf dem Kompost auf. Die einzelnen Moosschichten sollten sich mit Schichten anderer, unterschiedlicher Garten- und Küchenabfälle wie geschreddertem Strauchschnitt, Laub, rohen Gemüseresten oder Eierschalen abwechseln. Auch etwas zwischengelagerte Gartenerde begünstigt die stringente Verrottung. Um den Kompost mit Spurenelementen anzureichern, ist es ratsam, ihn zusätzlich mit Urgesteinsmehl zu bestreuen.

Bilder: P. Qvist / Shutterstock