Moosvernichter aus dem Ladenregal
Hadern Sie mit moosbewachsenen Wegen und Plätzen oder einem vermoosten Rasen, hält der Fachhandel eine Fülle an Produkten für Sie bereit. Die folgende Tabelle nennt Moosvernichter mit ihrem Hauptwirkstoff für den Hausgarten, die sich in der Praxis gut bewähren. Die nachfolgenden Erläuterungen fassen Vor- und Nachteile dieser Wirkstoffe kurz zusammen:
Moosvernichter | Anwendungsbereich | Hauptwirkstoff |
---|---|---|
Naturen Bio-Unkrautfrei | Wege, Plätze, Rasen | Essigsäure |
Dr. Stähler Moos-frei Organic | Rasen | Pelargonsäure |
Finalsan Unkraut-frei Plus | Wege, Plätze, Beet, Rasen | Maleinsäurehydrazid plus Pelargonsäure |
Rasendünger plus Moosvernichter | Rasen | Eisen-II-Sulfat |
Bayer Garten Unkrautfrei Turboclean AF | Garten, Wege und Rasen | Fettsäuren (Caprylsäure) |
Roundup AC | Rasen | Essigsäure (ohne Glyphosat) |
Floranid Rasendünger gegen Unkraut und Moos | Garten, Wege, Rasen | 2,4 D mit Dicamba und Eisen-II-Sulfat |
Diese Tabelle nennt stellvertretend Produkte mit wirksamen, bewährten Inhaltsstoffen gegen Moos, die für die Anwendung im Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Eine ausführliche Übersicht liefert die Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einschließlich der Dauer der Zulassung.
Die Wirkstoffe im Moosvernichter im Einzelnen
Damit Sie genauer wissen, mit welchem Wirkstoff Sie es in den Moosvernichtern aus dem Fachhandel zu tun haben, haben wir etwas genauer hingeschaut. Was die Hauptinhaltsstoffe vornehmlich auszeichnet, vermittelt Ihnen die folgende Übersicht:
- Essigsäure: In geringer Konzentration ein für Gesundheit und Umwelt unbedenklicher Wirkstoff
- Pelargonsäure: Synthetisch herstellte, in Pelargonien (Storchschnabelgewächse) vorkommende Säure
- Maleinsäurehydrazid: Systemisch wirkender, chemischer und giftiger Wachstumsregulator
- Eisen-II-Sulfat: Hoch giftig für Menschen, Tiere und die Umwelt mit 20-prozentiger Schwefelsäure
- Fettsäuren (Caprylsäure): Synthetisierter Inhaltsstoff, der in Ziegenbutter, Milch und Käse natürlich vorkommt
- Dicamba: Chemische Verbindung mit GHS-Gefahrenstoffkennzeichnung 05 für ätzend und 07 für Achtung
Der im Internet an vielen Stellen proklamierte Wirkstoff Quinoclamin als Innovation gegen Moos, ist aufgrund seiner extremen Gesundheits- und Umweltgefährdung in Deutschland nicht für den Haus- und Kleingarten erlaubt.
Moosvernichter aus dem Küchenregal
Lange bevor die Industrie Moosvernichter anbot, wussten sich Gärtner und Bauern gegen Moos auf Wegen und steinernen Flächen zu wehren. Dabei griffen sie auf Wirkstoffe zurück, die ohnehin im Haushalt verwendet wurden. Bis heute haben sich die folgenden Hausmittel gegen Moos behauptet:
Kochendes Wasser
- Moosbewachsene Stellen mit kochendem Wasser übergießen
- Am nächsten Tag das abgestorbene Moos abkehren
Essig
- Obst- oder Weinessig auf die vermooste Fläche sprühen
- Einen bis zwei Tage einwirken lassen und abschrubben
- Bei Bedarf nach 4 Wochen die Behandlung mit Essig wiederholen
Soda/Natron
- Bestehendes Moos grob mit dem Spachtel abkratzen
- 20 g Soda auflösen in 10 l heißem Wasser auflösen und aufsprühen
- Einige Tage wirken lassen und abkehren
Kalk wirkt gegen Moos im Rasen durch die Hintertüre
Um einen Rasen dauerhaft von Moos zu befreien, fungiert Kalk nicht als direkter Moosvernichter. Vielmehr trägt das Mittel nachhaltig dazu bei, dass Moos sich an diesem Standort nicht mehr willkommen fühlt. Das Geheimnis beruht auf der Eigenschaft, dass Kalk den pH-Wert im Boden anhebt. Da Moos sich vornehmlich in saurer Erde ausbreitet, während Rasen einen pH-Wert von 6,0 bis 7,0 favorisiert, agiert Kalk folglich auf sekundärem Weg als Moosvernichter. So gelingt es:
- Im März/April oder September/Oktober den Rasen möglichst tief mähen
- Mit dem Vertikutierer in Längs- und Querrichtung alles vorhandene Moos auskämmen
- Rasenkalk oder Dolomitkalk in ein Streugerät füllen und verteilen
- Den gekalkten Rasen gründlich wässern
Indem Sie bei sehr feuchtem, verdichteten Bodengrund den Rasen zusätzlich sanden, entziehen Sie Moos jegliche Lebensgrundlage. Während Eisendünger mit toxischem Eisen-II-Sulfat nur das aktuelle Moos bekämpft, werden Sie mit Kalk den Filz im Rasen dauerhaft los. Eine einmalige Anwendung im Frühjahr oder Herbst reicht für bis zu 3 Jahre aus, den Bodensäurewert auf einem Rasen-freundlichen Niveau zu halten. Ein pH-Wert-Test gibt Aufschluss über den aktuellen Stand.
Tipp
Nicht alle Unkraut-Bekämpfungsmittel aus der Vorratskammer der Küche sind ökologisch sinnvoll. Primär ist hier Salz zu nennen, bestehend aus Natriumchlorid. Ausgestreut auf Moos, trocknet der Wirkstoff die Pflanze innerhalb kurzer Zeit aus, sodass sie abstirbt. Das gilt indes ebenfalls für alle benachbarten Zier- und Nutzpflanzen sowie für alle Bodenorganismen, die mit dem Salz in Berührung kommen.