Moos

Moosplage im Garten? Die besten Moosvernichter im Vergleich

Artikel zitieren

Ungeachtet seiner wichtigen Funktionen im Ökosystem, ist Moos zugegebenermaßen nicht immer schön anzusehen. Breitet es sich als schmutzig-grüner Belag auf Pflaster aus oder verfilzt den Rasen, richtet sich der Blick auf wirksame Moosvernichter. Welche Wirkstoffe und Methoden sich im Hausgarten gut bewähren, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Mittel gegen Moos
Um Moos zu vernichten, muss nicht zu gesundheitsschädlichen Chemikalien gegriffen werden
AUF EINEN BLICK
Welche Wirkstoffe sind in Moosvernichtern enthalten?
Moosvernichter können sowohl chemische als auch natürliche Wirkstoffe enthalten, wie Essigsäure, Pelargonsäure, Maleinsäurehydrazid, Eisen-II-Sulfat, Fettsäuren oder Dicamba. Hausmittel wie kochendes Wasser, Essig oder Soda sind ebenfalls wirksam gegen Moos.

Moosvernichter aus dem Ladenregal

Hadern Sie mit moosbewachsenen Wegen und Plätzen oder einem vermoosten Rasen, hält der Fachhandel eine Fülle an Produkten für Sie bereit. Die folgende Tabelle nennt Moosvernichter mit ihrem Hauptwirkstoff für den Hausgarten, die sich in der Praxis gut bewähren. Die nachfolgenden Erläuterungen fassen Vor- und Nachteile dieser Wirkstoffe kurz zusammen:

Lesen Sie auch

Moosvernichter Anwendungsbereich Hauptwirkstoff
Naturen Bio-Unkrautfrei Wege, Plätze, Rasen Essigsäure
Dr. Stähler Moos-frei Organic Rasen Pelargonsäure
Finalsan Unkraut-frei Plus Wege, Plätze, Beet, Rasen Maleinsäurehydrazid plus Pelargonsäure
Rasendünger plus Moosvernichter Rasen Eisen-II-Sulfat
Bayer Garten Unkrautfrei Turboclean AF Garten, Wege und Rasen Fettsäuren (Caprylsäure)
Roundup AC Rasen Essigsäure (ohne Glyphosat)
Floranid Rasendünger gegen Unkraut und Moos Garten, Wege, Rasen 2,4 D mit Dicamba und Eisen-II-Sulfat

Diese Tabelle nennt stellvertretend Produkte mit wirksamen, bewährten Inhaltsstoffen gegen Moos, die für die Anwendung im Haus- und Kleingarten zugelassen sind. Eine ausführliche Übersicht liefert die Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit einschließlich der Dauer der Zulassung.

Die Wirkstoffe im Moosvernichter im Einzelnen

Damit Sie genauer wissen, mit welchem Wirkstoff Sie es in den Moosvernichtern aus dem Fachhandel zu tun haben, haben wir etwas genauer hingeschaut. Was die Hauptinhaltsstoffe vornehmlich auszeichnet, vermittelt Ihnen die folgende Übersicht:

  • Essigsäure: In geringer Konzentration ein für Gesundheit und Umwelt unbedenklicher Wirkstoff
  • Pelargonsäure: Synthetisch herstellte, in Pelargonien (Storchschnabelgewächse) vorkommende Säure
  • Maleinsäurehydrazid: Systemisch wirkender, chemischer und giftiger Wachstumsregulator
  • Eisen-II-Sulfat: Hoch giftig für Menschen, Tiere und die Umwelt mit 20-prozentiger Schwefelsäure
  • Fettsäuren (Caprylsäure): Synthetisierter Inhaltsstoff, der in Ziegenbutter, Milch und Käse natürlich vorkommt
  • Dicamba: Chemische Verbindung mit GHS-Gefahrenstoffkennzeichnung 05 für ätzend und 07 für Achtung

Der im Internet an vielen Stellen proklamierte Wirkstoff Quinoclamin als Innovation gegen Moos, ist aufgrund seiner extremen Gesundheits- und Umweltgefährdung in Deutschland nicht für den Haus- und Kleingarten erlaubt.

Moosvernichter aus dem Küchenregal

Lange bevor die Industrie Moosvernichter anbot, wussten sich Gärtner und Bauern gegen Moos auf Wegen und steinernen Flächen zu wehren. Dabei griffen sie auf Wirkstoffe zurück, die ohnehin im Haushalt verwendet wurden. Bis heute haben sich die folgenden Hausmittel gegen Moos behauptet:

Kochendes Wasser

  • Moosbewachsene Stellen mit kochendem Wasser übergießen
  • Am nächsten Tag das abgestorbene Moos abkehren

Essig

  • Obst- oder Weinessig auf die vermooste Fläche sprühen
  • Einen bis zwei Tage einwirken lassen und abschrubben
  • Bei Bedarf nach 4 Wochen die Behandlung mit Essig wiederholen

Soda/Natron

  • Bestehendes Moos grob mit dem Spachtel abkratzen
  • 20 g Soda auflösen in 10 l heißem Wasser auflösen und aufsprühen
  • Einige Tage wirken lassen und abkehren

Kalk wirkt gegen Moos im Rasen durch die Hintertüre

Um einen Rasen dauerhaft von Moos zu befreien, fungiert Kalk nicht als direkter Moosvernichter. Vielmehr trägt das Mittel nachhaltig dazu bei, dass Moos sich an diesem Standort nicht mehr willkommen fühlt. Das Geheimnis beruht auf der Eigenschaft, dass Kalk den pH-Wert im Boden anhebt. Da Moos sich vornehmlich in saurer Erde ausbreitet, während Rasen einen pH-Wert von 6,0 bis 7,0 favorisiert, agiert Kalk folglich auf sekundärem Weg als Moosvernichter. So gelingt es:

  • Im März/April oder September/Oktober den Rasen möglichst tief mähen
  • Mit dem Vertikutierer in Längs- und Querrichtung alles vorhandene Moos auskämmen
  • Rasenkalk oder Dolomitkalk in ein Streugerät füllen und verteilen
  • Den gekalkten Rasen gründlich wässern

Indem Sie bei sehr feuchtem, verdichteten Bodengrund den Rasen zusätzlich sanden, entziehen Sie Moos jegliche Lebensgrundlage. Während Eisendünger mit toxischem Eisen-II-Sulfat nur das aktuelle Moos bekämpft, werden Sie mit Kalk den Filz im Rasen dauerhaft los. Eine einmalige Anwendung im Frühjahr oder Herbst reicht für bis zu 3 Jahre aus, den Bodensäurewert auf einem Rasen-freundlichen Niveau zu halten. Ein pH-Wert-Test gibt Aufschluss über den aktuellen Stand.

Tipp

Nicht alle Unkraut-Bekämpfungsmittel aus der Vorratskammer der Küche sind ökologisch sinnvoll. Primär ist hier Salz zu nennen, bestehend aus Natriumchlorid. Ausgestreut auf Moos, trocknet der Wirkstoff die Pflanze innerhalb kurzer Zeit aus, sodass sie abstirbt. Das gilt indes ebenfalls für alle benachbarten Zier- und Nutzpflanzen sowie für alle Bodenorganismen, die mit dem Salz in Berührung kommen.