Klee

Klee: Vom Anbau bis zur Heilpflanze – Wissenswertes & Tipps

Klee fasziniert durch seine Vielfalt an Arten und Wuchsformen. Dieser Artikel beleuchtet die Botanik, den Anbau und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Klee im Garten.

Steckbrief

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Pflanzenart
Krautige Pflanzen
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig, zweijährig, mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht, liegend, kriechend
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
40 cm bis 60 cm
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Blütenfarbe
Reinweiß, gelb, dunkelpurpur, zweifarbig
Blütezeit icon
Blütezeit
Mai bis Oktober (verschiedene Arten variieren)
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Wuchs

Kleearten sind überwiegend ausdauernde, krautige Pflanzen, wobei es auch einjährige und zweijährige Vertreter gibt. Ihre Wuchsformen und -eigenschaften variieren stark:

1. Verzweigungen und Sprossachsen:

Fast alle Kleearten verzweigen sich an der Basis oder entlang der gesamten Sprossachse. Einige entwickeln über einem dichten Blätterbüschel an der Basis einen langen, blattlosen und unverzweigten Schaft. Die Sprossachse kann aufrecht, liegend oder kriechend sein.

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2. Wurzel- und Ausläuferbildung:

Viele Arten bilden kräftige Pfahlwurzeln aus, wie der Wiesen-Klee (Trifolium pratense), während der Weiß-Klee (Trifolium repens) unterirdische Ausläufer ausbildet. Die Wurzeln reichern im Boden Stickstoff an, was die Bodenfruchtbarkeit verbessert.

3. Behaarung:

Die Pflanzenbehaarung reicht von dicht behaart bis fast kahl und kann anliegend oder abstehend sein. Verzweigte Haare können nach oben oder unten gerichtet sein.

4. Höhenwachstum und Breite:

Beispielsweise kann der Purpur-Klee (Trifolium rubens) Höhen von 40 bis 60 cm und Breiten von 20 bis 40 cm erreichen.

5. Blattform und Blütenstände:

Die meisten Kleearten haben dreifingrige Blätter, oft mit einer charakteristischen weißen v-förmigen Zeichnung. Sie bilden vielblütige, kopfige Blütenstände aus.

6. Wachstumsbesonderheiten:

Weiß-Klee entwickelt kriechende Triebe, die an den Blattknoten wurzeln und große Flächen besiedeln. Der blassgelbe Klee (Trifolium ochroleucum) wächst horstbildend und buschig.

7. Höhenlagen:

Verschiedene Kleearten gedeihen in Höhenlagen bis zu 2200 Metern.

Blätter

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Laubblatt von Trifolium ochroleucon mit typischer Dreiteilung.
Foto: Andrea Moro | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Laubblätter des Klees sind in der Regel wechselständig angeordnet. Oberen Blätter erscheinen manchmal gegenständig, wenn die oberen Knoten eng beieinander liegen. Eines der beiden Blätter ist dann oftmals nicht vollständig entwickelt.

Die Blattspreiten sind meistens dreizählig gefiedert, mit Ausnahme einiger Arten der Untersektion Lupinaster, die fünf- bis neunzählig gefingerte Blätter aufweisen. Die unteren Blätter sind meistens breiter und nehmen eiförmige, verkehrt-eiförmige oder breit elliptische Formen an.

Die Behaarung der Blattspreiten variiert und kann beidseitig oder nur auf der Unterseite vorhanden sein, während einige Arten völlig kahle Blätter besitzen. Die Blattnervatur ist innerhalb der Arten einheitlich, mit Nebenblättern, die von schmal und abrupt zugespitzt bis breit elliptisch reichen können.

Blüte

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Blüte des Rotklees (Trifolium pratense) in Yokohama, Japan.
Foto: Dandy1022 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Kleearten zeichnen sich durch ihre charakteristischen Blütenstände aus, die in der Regel achselständig und gestielt sind, seltener endständig oder stiellos sitzend. Die Blütenstände sind meist kopfig und enthalten viele Einzelblüten.

Der Kelch ist symmetrisch und entweder röhren- oder glockenförmig mit fünf gleichmäßigen Kelchlappen. Die Blüten sind typische Schmetterlingsblüten und variieren in ihrer Farbe von reinweiß über gelb bis dunkelpurpur. Zweifarbige Kronen sind ebenfalls verbreitet und ändern oft ihre Farbe nach der Blüte.

Die Kleearten besitzen zehn Staubblätter, wobei neun zu einem Tubus verwachsen sind. Der Fruchtknoten liegt innerhalb dieses Tubus, und an der Basis des zehnten Staubblatts befindet sich ein Nektarium.

Die Blütezeit variiert je nach Art. Wiesenklee blüht von Juni bis Juli, während Weißklee von Mai bis Oktober blüht. In dieser Zeit produzieren die Blüten Nektar, der Insekten wie Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge anzieht.

Welcher Standort ist geeignet?

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Smultronklöver (Trifolium fragiferum) in Bohuslän, Schweden.
Foto: Peter Krantz | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Kleearten sind weltweit verbreitet und können in verschiedenen Habitaten gedeihen. Etwa 50 % der europäischen Arten, 75 % der amerikanischen Arten und 87 % der afrikanischen Arten sind auf gebirgige Standorte bis zu 4000 Metern beschränkt.

Die Mehrzahl der Trifolium-Arten ist pflegeleicht und gedeiht an unterschiedlichen Standorten. Klee wächst sowohl in der Vollsonne als auch im Halbschatten. Typische Lebensräume umfassen Wiesen, Weiden, Hügel und Gebirge.

Besondere Standortpräferenzen

  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense): Bevorzugt nährstoff- und basenreiche, humose Ton- oder Lehmböden. Volle Sonne oder Halbschatten sind ideal.
  • Weiß-Klee (Trifolium repens): Liebt nährstoffreiche, lehmige und feuchte Böden. Staunässe sollte vermieden werden.
  • Feld-Klee (Trifolium campestre): Kommt gut auf mageren Böden zurecht und wächst in offenen, oft sandigen Flächen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Klee ist eine anpassungsfähige Pflanzengattung und gedeiht auf verschiedenen Bodentypen. Für optimales Wachstum bevorzugen sie humus- und nährstoffreiche Böden, insbesondere lehmige Untergründe.

Bodenbedingungen

  • Nährstoffreiche Böden: Humus- und nährstoffreiche Böden fördern das Wachstum.
  • Frische bis feuchte Böden: Klee gedeiht gut in frischen bis feuchten Bodenverhältnissen.
  • Lockere Bodenstruktur: Fördert die Wurzelentwicklung und erleichtert den Zugang zu Wasser und Nährstoffen.

Symbiose mit Knöllchenbakterien

Klee lebt in einer mutualistischen Symbiose mit Knöllchenbakterien aus der Familie der Rhizobiaceae, die in der Lage sind, molekularen Stickstoff aus der Luft zu binden und in biologisch verfügbare Verbindungen umzuwandeln.

Ablauf der Symbiose

  1. Erkennung und Anheftung: Die Rhizobien erkennen spezifische Oberflächenproteine der Klee-Wurzelhaare und heften sich an diese an. Pflanzliche Lektine wie das Trifolin fördern die Anheftung.
  2. Infektion: Nach der Anheftung dringen die Bakterien in die Wurzelhaarzellen ein, wodurch die Knöllchenbildung erfolgt.
  3. Entwicklung von Wurzelknöllchen: Innerhalb dieser Knöllchen erfolgt die Stickstofffixierung, wobei molekularer Stickstoff in Ammoniak umgewandelt wird.

Spezifität der Symbiose

Unterschiedliche Kleearten benötigen spezifische Rhizobienstämme. Beispielsweise geht der Wiesen-Klee fast ausschließlich eine Symbiose mit Rhizobium trifolii ein, während der Weiß-Klee auch mit Rhizobium leguminosarum symbiotisch lebt.

Klee pflegen

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Roter Klee (Trifolium pratense) in Keila, Nordwest-Estland.
Foto: Ivar Leidus | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Klee ist pflegeleicht, benötigt jedoch einige grundlegende Pflegeschritte:

Bewässerung

Wässern Sie Klee nur in längeren Trockenperioden. Staunässe sollte vermieden werden.

Düngung

Im ersten Jahr nach dem Einpflanzen ist keine zusätzliche Düngung nötig. Ab dem zweiten Jahr kann von April bis September monatlich Flüssigdünger verabreicht werden.

Schnitt

Regelmäßiges Mähen oder Schneiden fördert einen dichten Wuchs und erhöhte Trittverträglichkeit.

Welcher Standort ist geeignet?

Klee gedeiht am besten an sonnigen Standorten, verträgt aber auch Halbschatten.

Topfen und Umtopfen

Bei im Topf wachsenden Kleearten sollte umgetopft werden, um Wurzelfäule zu vermeiden. Ein heller, kühler Standort ist ideal.

Saisonale Pflege

  • Frühjahr: Gleichmäßig feucht halten und regelmäßig düngen.
  • Sommer: Ausreichend bewässern, aber Staunässe vermeiden.
  • Herbst: Pflanzen einsetzen oder umpflanzen.
  • Winter: Kühl und hell überwintern.

Sorten & Arten

Klee gibt es in vielen Sorten, die sich in Wuchsform, Blütenfarbe und Standortansprüchen unterscheiden:

Bekannte Sorten

  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense): Ausdauernd, bis zu 80 cm hoch, rosafarbene Blüten.
  • Weiß-Klee (Trifolium repens): Ausdauernd, kriechend, weiße bis rosafarbene Blüten.
  • Feld-Klee (Trifolium campestre): Einjährig, bis zu 30 cm hoch, gelbe Blüten.
  • Blassgelber Klee (Trifolium ochroleucum): Horstbildend, buschig, blassgelbe Blüten.
  • Glücksklee ‚Iron Cross‘: Vierblättrig, grün mit stark violettem Auge, bis minus sieben Grad winterhart.
  • Oxalis tetraphylla ‚Alba‘: Vierblättrig, weiß blühend.

Krankheiten & Schädlinge

Klee kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

Pilzkrankheiten und Parasiten

  • Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum): Pilzbefall an der Stängelbasis.
  • Stängelbrenner (Kabatiella caulivora, Colletotrichum trifolii): Schwarze Läsionen an Stängeln und Blättern.
  • Rostpilze (Uromyces trifolii-repentis, Uromyces minor): Rostflecken auf den Blättern.
  • Kleeschwärze (Cymadothea trifolii): Schwarze Verfärbungen an den Pflanzen.
  • Echter Mehltau (Microsphaera trifolii): Weißer, mehlartiger Belag auf Blättern.
  • Klee-Seide (Cuscuta epithymum): Parasitäre Pflanze, die Nährstoffe entzieht.
  • Kleewürger (Orobanche minor): Wurzelschädlinge.

Fadenwürmer

Kleeälchen (Ditylenchus dipsaci): Dringen in die Sprossachse ein und verursachen Welke.

Bekämpfung und Prävention

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie die Pflanzen regelmäßig auf Symptome.
  • Bodenpflege: Gesunder, nährstoffreicher Boden stärkt die Pflanzen.
  • Fruchtfolge: Wechseln Sie die Anbauflächen zur Minimierung von Krankheiten.
  • Biologische Pflanzenschutzmittel (23,00€ bei Amazon*): Bei schwerem Befall einsetzen.
  • Resistente Sorten: Wenn möglich, verwenden.

Verwendung

Klee bietet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten:

Futterpflanze

Klee wird aufgrund seines hohen Gehalts an Proteinen und Mineralien als wertvolles Futter für Nutztiere genutzt.

Gründüngung

Klee trägt durch seine Fähigkeit zur Stickstofffixierung zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit bei.

Zierpflanze

Verschiedene Kleearten werden wegen ihrer ästhetischen Blütenstände und als Nektarquelle für Insekten in Gärten geschätzt.

Heilpflanze

Klee wird traditionell zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden, Rheuma und Gicht verwendet. Kleeblüten-Tee hilft bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und Leberschwäche.

Kulinarische Verwendung

Junge Klee-Blätter und Triebe eignen sich für Kräutermischungen, und die süßlichen Blüten können in Salaten oder ausgebacken genossen werden.

Häufig gestellte Fragen

Was sind die charakteristischen Merkmale von Klee?

Kleearten (Trifolium) sind hauptsächlich für ihre dreifingrigen Blätter und vielblütigen, kopfigen Blütenstände bekannt. Diese Pflanzen gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler und sind fast weltweit verbreitet, mit Ausnahme von Australien und der Antarktis.

Welche symbolische Bedeutung hat Klee in der Kulturgeschichte?

Klee hat vielfältige symbolische Bedeutungen:

  • Frühlings- und Sommersymbol: In vielen Kulturen steht das grüne Kleeblatt für den Frühling und Sommer.
  • Liebessymbol: In mittelalterlicher Liebeslyrik wird Klee als Ort der Liebesbegegnung beschrieben.
  • Glückssymbol: Das vierblättrige Kleeblatt gilt als Glücksbringer und ist in der irischen Kultur als Shamrock ein Symbol für Irland.

In der chinesischen Symbolik wird das Klee-Blatt als Zeichen des Sommers betrachtet.

Kann Klee auch als Zierpflanze genutzt werden?

Ja, Weißklee hat verschiedene buntlaubige Ziersorten, darunter auch eine vierblättrige Variante. Gartenbesitzer nutzen Klee oft als ästhetischen Bodendecker und wegen seiner Blüten als wichtige Nektarpflanze für Honigbienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Welche kulinarische und heilkundliche Verwendung findet Klee?

Kulinär:

  • Junge Blätter und Triebe können in Kräutermischungen für Salate, Suppen und Gemüsegerichte verwendet werden.
  • Kleeblüten sind süßlich und können in Salaten gestreut oder in Teig ausgebacken werden.

Heilkundlich:

  • Tees aus Kleeblüten, besonders Rotklee, werden bei Wechseljahresbeschwerden genutzt.
  • Hilft bei Appetitlosigkeit, Leberschwäche, Verdauungsbeschwerden und Verstopfung.
  • Äußerlich wird Klee in Form von Umschlägen gegen Rheuma und Gicht verwendet.
Bilder: Andrey Zyk / stock.adobe.com