Rotklee

Rotklee: Vom Anbau bis zur Heilwirkung – Anwendung & Merkmale

Rotklee (Trifolium pratense) ist eine vielseitige Pflanze mit zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten im Garten und darüber hinaus. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale, Verwendungsmöglichkeiten sowie Krankheiten und Schädlinge des Rotklees.

Steckbrief

Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Rosa bis violett
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Blütenform
Kugelförmige Köpfchen, Schmetterlingsblüte
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Blütezeit
Frühsommer bis Juli
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Blattfarbe
Grün
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Blattform
Eiförmig bis elliptisch, dreizählig
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Licht
Sonnig
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Blätter

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Rotklee-Blatt (Trifolium pratense) aus der Neuen Donau, Wien-Floridsdorf.
Foto: Stefan.lefnaer | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Rotklees (auch Wiesenklee genannt) sind dreizählig und variieren in ihrer Stiellänge. Die oberen Blätter sind kurzstielig, während die unteren längere Stiele aufweisen. Ihre Form reicht von eiförmig bis elliptisch, mit einem charakteristischen hellen, V-förmigen Fleck in der Mitte jedes Teilblatts.

Rotkleeblätter sind grün und leicht behaart. Die einzelnen Teilblätter können bis zu 60 Millimeter lang und 35 Millimeter breit werden und sind wechselständig angeordnet. Sie bilden eine grundständige Blattrosette. Die Blätter und jungen Triebe des Rotklees sind in der Küche vielseitig einsetzbar. Im Frühjahr lassen sie sich roh, gedünstet oder gekocht verwenden:

  • In Salaten, wo sie einen milden, leicht süßen Geschmack bieten
  • In Suppen und Eintöpfen als vitaminreiche Zutat
  • In Gemüsegerichten, ähnlich wie Spinat oder Mangold
  • In Kräutermischungen für Kräuterquark oder Aufstriche

Die Vielseitigkeit und der milde Geschmack der jungen Rotkleeblätter machen sie zu einer wertvollen Zutat in der naturnahen Küche.

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Blüte

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Blüte des Rotklees (Trifolium pratense) in lebhaftem Rosa.
Foto: Małgorzata Kaczor | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blüten des Rotklees sind in auffälligen rosa bis violetten Farbtönen und bilden kugelförmige Köpfchen an den Stängelenden. Sie blühen vom Frühsommer bis in den Juli, abhängig von klimatischen Bedingungen. Die Blütenstände sind kugelig bis eiförmig, vielblütig und erreichen eine Länge von 1 bis 2 Zentimetern sowie einen Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern. Sie werden typischerweise von den obersten Stängelblättern umhüllt, die den Blütenstand schützen.

Die zwittrigen Blüten bestehen aus fünf Kelchblättern, die eine leicht behaarte Kelchröhre bilden, sowie fünf Kronblättern, die eine markante Schmetterlingsblüte formen. Die Blüten ziehen zahlreiche Insekten wie Hummeln, Bienen und Schmetterlinge an, da sie reich an Nektar sind und essenzielle Bestäubungsmechanismen bieten.

Die Blüten des Rotklees sind auch kulinarisch von Bedeutung:

  • Essbar und dekorativ: Sie können im Sommer als dekorative und essbare Zugabe auf Salaten verwendet oder in Teig ausgebacken werden.
  • Teeherstellung: Getrocknete Blüten eignen sich hervorragend zur Zubereitung von mildem, leicht süßlichem Tee.

Darüber hinaus enthalten die Blüten Isoflavone, Phytoöstrogene, die insbesondere für Frauen in den Wechseljahren von Vorteil sein können.

Verwendung

Rotklee bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen:

Als Futterpflanze: Rotklee ist eine eiweißreiche Futterpflanze für Nutztiere und verbessert den Boden durch Symbiose mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien. Diese Symbiose bindet Stickstoff aus der Luft und bereichert den Boden, wodurch der Anbau anderer Pflanzen erleichtert wird.

Als Gründünger: Rotklee wird häufig als Gründüngungspflanze verwendet. Er reichert den Boden mit Stickstoff an und verhindert Bodenerosion durch sein dichtes Wurzelsystem, wodurch die Bodenstruktur verbessert wird.

Als Heilpflanze: In der traditionellen Medizin wird Rotklee wegen seiner Isoflavone geschätzt, die Wechseljahresbeschwerden lindern können. Rotklee wird sowohl innerlich bei Beschwerden wie Bronchitis oder Menstruationsbeschwerden als auch äußerlich bei Rheuma und Gicht eingesetzt.

In der Küche: Die jungen Blätter und Blüten sind essbar und verleihen vielen Gerichten einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Anwendungsbeispiele sind:

  • Salate
  • Suppen und Eintöpfe
  • Kräutermischungen für Kräuterquark oder Aufstriche
  • In Teig ausgebacken

Als Tee: Die getrockneten Blüten eignen sich zur Teezubereitung. Der Tee wird durch Übergießen der Blüten mit heißem Wasser zubereitet und hat einen milden, leicht süßlichen Geschmack.

Die Vielseitigkeit des Rotklees macht ihn zu einer wertvollen Pflanze in der Küche, als Heilmittel und als Beitrag zur Bodenverbesserung.

Krankheiten & Schädlinge

Rotklee ist anfällig für verschiedene Krankheiten und Schädlinge, die seine Gesundheit beeinträchtigen können. Zu den häufigsten gehören:

Krankheiten:

  • Echter Mehltau (Microsphaera trifolii): Weiß, pulverartige Schicht auf den Blättern, die das Wachstum hemmt.
  • Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum): Weißliches Pilzmycel an Stängeln führt zum Welken und Absterben ganzer Pflanzen, häufig im Winter und Frühjahr.
  • Südlicher Stängelbrenner (Colletotrichum triflii): Verursacht dunkle, eingesunkene Läsionen auf Stängeln und Blättern.
  • Stängelschwärze (Cercospora zebrina): Hellbraune bis schwarze Nekrosen an Blättern, Blattstielen und Stängeln, die sich auf das gesamte Blatt ausbreiten können.

Schädlinge:

  • Klee-Seide (Cuscuta epithymum subsp. trifolii): Eine parasitische Pflanze, die dem Rotklee Nährstoffe entzieht.
  • Kleine Sommerwurz (Orobache minor, auch Kleewürger genannt): Schwächt den Rotklee durch Nährstoffentzug.
  • Kleeälchen: Fadenwürmer, die in die Sprossachse eindringen und Welken verursachen.
  • Kleespitzmäuschen (Apion sp.): Die Käfer verursachen Lochfraß an den Blättern; ihre Larven zerstören die Samenanlagen in den Blütenköpfen.

Das rechtzeitige Erkennen und Bekämpfen dieser Krankheiten und Schädlinge ist entscheidend, um die Gesundheit des Rotklees zu sichern. Regelmäßige Kontrollen und geeignete Pflanzenschutzmaßnahmen sind daher empfehlenswert.

Häufig gestellte Fragen

Warum zieht Rotklee besonders viele Insekten an?

Rotklee ist bei Insekten, vor allem bei Hummeln, Bienen und Schmetterlingen, äußerst beliebt. Die zwittrigen Blüten bieten reichlich Nektar und sind speziell für „langrüsselige“ Bestäuber wie Hummeln attraktiv. Der Nektar befindet sich am Grund einer 9 bis 10 mm langen Röhre, was Hummeln ermöglicht, effizient Nektar zu sammeln. Diese Eigenschaft macht Rotklee zu einer wertvollen Pflanze für den Erhalt der Insektenvielfalt und zur Förderung der Bestäubung anderer Pflanzenarten.

Wie trägt Rotklee zur Bodenverbesserung bei?

Rotklee verbessert den Boden durch eine Symbiose mit stickstofffixierenden Knöllchenbakterien. Diese Knöllchenbakterien binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff an. Dadurch wird der Boden fruchtbarer und eignet sich besser für den Anbau anderer Pflanzen. Zudem verhindert der dichte Wuchs des Rotklees Bodenerosion und hilft bei der Tiefenlockerung des Bodens.

Welche Rolle spielen die Blüten des Rotklees in der Küche?

Die Blüten des Rotklees sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar und vielseitig einsetzbar. Sie können über Salate gestreut oder in Teig ausgebacken werden, was den Gerichten eine süßlich-blumige Note verleiht. Darüber hinaus eignen sich getrocknete Blüten hervorragend zur Herstellung von mildem, leicht süßlichem Tee. Diese kulinarischen Anwendungen machen die Blüten zu einer interessanten Zutat in der naturnahen Küche.

Welche Krankheiten und Schädlinge bedrohen Rotklee besonders?

Rotklee kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen betroffen sein, die seine Gesundheit beeinträchtigen. Häufige Krankheiten sind Echter Mehltau (Microsphaera trifolii), Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum) und Südlicher Stängelbrenner (Colletotrichum triflii). Zu den wichtigen Schädlingen gehören die Klee-Seide (Cuscuta epithymum subsp. trifolii), die dem Rotklee Nährstoffe entzieht, und das Kleespitzmäuschen (Apion sp.), das Schäden an Blättern und Samenanlagen verursacht. Regelmäßige Kontrollen und entsprechende Pflanzenschutzmaßnahmen sind entscheidend, um die Pflanzen gesund zu halten.

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