Klee

Klee vermehren: Aussaat & vegetative Vermehrung einfach erklärt

Klee lässt sich durch Aussaat und vegetative Vermehrung im Garten etablieren. Dieser Artikel beleuchtet beide Methoden, stellt verschiedene Kleearten vor und zeigt Herausforderungen bei der Kultivierung auf.

Klee vermehren durch Aussaat

Die Aussaat von Klee verbessert große Flächen effektiv und nachhaltig

Klee vermehren durch Aussaat

Die Aussaat von Klee ist eine einfache und effektive Methode, um großflächige Bereiche zu begrünen und den Boden zu verbessern. Je nach Kleeart und Standortbedingungen kann die Aussaat im Frühjahr oder Herbst erfolgen.

Zeitpunkt für die Aussaat

Zeitpunkt für die Aussaat

Ein gut gewählter Aussaatzeitpunkt ist entscheidend für kräftiges Klee-Wachstum

Ein gut gewählter Zeitpunkt ist entscheidend für den Erfolg der Kleesaat:

  • Frühjahr: Säen Sie den Klee, sobald der Boden frostfrei ist und stabile Temperaturen vorliegen. Dies ist in der Regel zwischen Mitte März und Ende Mai der Fall.
  • Herbst: Zwischen Mitte August und Anfang September ist die optimale Zeit für eine Herbstsaat. So hat der Klee ausreichend Zeit, um vor dem Winter kräftig zu wachsen und sich zu etablieren.

Aussaattiefe und Saatstärke

Aussaattiefe und Saatstärke

Eine angepasste Aussaattiefe gewährleistet eine erfolgreiche Keimung der Kleepflanzen

Die Aussaattiefe und Saatdichte beeinflussen das Keimen und die Entwicklung der Kleepflanzen erheblich:

  • Aussaattiefe: Die Samen sollten in einer Tiefe von 0,5 bis 2 cm ausgesät werden, um eine gute Keimung zu gewährleisten.
  • Saatstärke: Etwa 10 bis 12 kg Samen pro Hektar sind für eine dichte Grasnarbe notwendig. Diese Menge kann je nach Sorte und Bodenbeschaffenheit variieren.

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Bodenvorbereitung

Eine sorgfältige Bodenvorbereitung ist für eine erfolgreiche Aussaat unerlässlich:

  • Bodenbearbeitung: Lockern Sie den Boden und sorgen Sie für eine feinkrümelige Struktur, um eine gleichmäßige Saatverteilung zu ermöglichen.
  • Unkrautkontrolle: Entfernen Sie Unkräuter vor der Aussaat, damit sich der Klee ohne Konkurrenz entwickeln kann.
  • Düngung: Ein stickstoffreicher Boden ist durch die Symbiose mit Rhizobien oft ausreichend. Eine zusätzliche Düngung mit Phosphor und Kalium kann das Wachstum jedoch fördern.

Aussaattechnik

Die richtige Aussaattechnik sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Samen und erhöht die Keimrate:

  • Verteilen Sie die Samen flach auf der Bodenoberfläche. Eine leichte Einarbeitung oder Anwalzen fördert den Bodenschluss und verbessert die Keimbedingungen.
  • Für die Saat in bestehende Rasenflächen oder zur Nachsaat sollten die Samen gleichmäßig verteilt und anschließend bewässert werden.

Pflege nach der Aussaat

Nach der Aussaat benötigt der Klee spezielle Pflege:

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden bis zur Keimung gleichmäßig feucht.
  • Monitoring: Überwachen Sie die Fläche regelmäßig auf Unkräuter und Krankheiten und ergreifen Sie bei Bedarf frühzeitig Gegenmaßnahmen.

Klee vermehren durch vegetative Vermehrung

Die vegetative Vermehrung von Klee ist eine effiziente Methode, um genetisch identische Pflanzen zu erhalten. Diese Methode eignet sich besonders für Arten, die sich schwer über Samen vermehren lassen oder wenn spezifische Eigenschaften beibehalten werden sollen.

Vermehrung durch Ausläufer

Viele Kleearten, wie der Weißklee (Trifolium repens), bilden natürliche Ausläufer, die sich zur vegetativen Vermehrung eignen. Diese Triebe wachsen entweder oberirdisch oder leicht unter der Bodenoberfläche und bilden an den Knoten Wurzeln.

  • Ernte und Pflanzung der Ausläufer: Graben Sie die Ausläufer vorsichtig aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Pflanzen Sie die Triebe an einem neuen Standort ein und bewässern Sie sie gründlich.
  • Pflege: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, bis die neuen Pflanzen gut angewachsen sind. Eine leichte Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und Unkraut zu unterdrücken.

Vermehrung durch Ableger

Auch durch Ableger können Kleearten wie Weißklee effektiv vermehrt werden.

  • Ableger entfernen: Schneiden Sie die Ableger knapp unterhalb der Wurzelansätze ab. Jeder Ableger sollte einen Knoten mit kleinen Wurzeln haben.
  • Eintopf-Vorbereitung: Pflanzen Sie die Ableger in Töpfe mit einer Mischung aus nährstoffreicher Erde und etwas Sand. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, bis die Pflanzen kräftig angewachsen sind.
  • Umsetzen in Freiland: Setzen Sie die kräftigen Ableger an ihren endgültigen Standort im Garten. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit gut durchlässigem Boden.

Vermehrung durch Teilung

Die Teilung ganzer Pflanzen eignet sich besonders für bereits etablierte Bestände.

  • Vorbereitung und Teilung: Graben Sie die Mutterpflanze aus und teilen Sie sie mit einem scharfen Spaten oder Messer in mehrere Teile. Jeder Teil sollte ausreichend Wurzeln und Triebe haben.
  • Neupflanzung und Pflege: Pflanzen Sie die geteilten Teile sofort an ihrem neuen Standort. Gießen Sie die neuen Pflanzen gründlich an und halten Sie den Boden für die ersten Wochen gut feucht.

Kleearten und Vermehrungsmethoden

Die Vielfalt der Kleearten ermöglicht unterschiedliche Vermehrungs- und Nutzungsmöglichkeiten im Garten. Durch den gezielten Einsatz verschiedener Arten können Sie sowohl den Boden verbessern als auch die Biodiversität fördern.

Weißklee (Trifolium repens)

Weißklee (Trifolium repens)

Weißklee verbessert den Boden und unterstützt die Biodiversität im Garten

Weißklee, auch Kriechender Klee genannt, ist eine mehrjährige Pflanze, die sich sowohl durch Samen als auch vegetativ über oberirdische Ausläufer vermehrt. Er eignet sich gut für Rasenflächen und als Gründüngung. Weißklee stärkt die Bodenstruktur und fixiert Stickstoff, wodurch der Nährstoffgehalt des Bodens verbessert wird. Die Pflanzen bieten Nahrung für Bienen und andere Bestäuber von Frühjahr bis Herbst.

Rotklee (Trifolium pratense)

Rotklee (Trifolium pratense)

Rotklee ist eine nützliche Pflanze für Bodenverbesserung und Bestäuber.

Rotklee, oder Wiesenklee, ist eine aufrecht wachsende, mehrjährige Pflanze, die vorwiegend durch Samen vermehrt wird. Er kann bis zu 60 Zentimeter hoch werden und bildet tiefreichende Pfahlwurzeln. Rotklee ist nicht nur eine wichtige Futterpflanze, sondern auch eine effektive Gründüngungspflanze, die den Boden tiefgründig auflockert und Stickstoff anreichert. Er blüht von April bis Oktober und bietet Bestäubern reiche Nahrungsquellen.

Inkarnatklee (Trifolium incarnatum)

Inkarnatklee, bekannt als Blutklee oder Rosenklee, ist eine einjährige Pflanze, die sich ausschließlich durch Samen vermehrt. Sie wird zur Gründüngung und als Bienenweide verwendet. Inkarnatklee bildet dichte, dunkelrote Blütenstände und etabliert sich schnell, unterdrückt Unkräuter und bereichert den Boden mit Nährstoffen.

Herausforderungen bei der Klee Vermehrung

Die Vermehrung von Klee erfordert Geduld und optimale Bedingungen.

Herausforderungen bei der Klee Vermehrung

Die Vermehrung von Klee kann verschiedene Herausforderungen mit sich bringen, die Ihnen bewusst sein sollten.

Krankheiten und Schädlinge

Klee kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden:

  • Kleekrebs (Sclerotinia trifoliorum): Diese Pilzerkrankung kann durch infizierte Pflanzenreste, Saatgut oder Boden übertragen werden. Eine Anbaupause von mindestens sechs Jahren hilft, die Gefahr eines Befalls zu minimieren.
  • Echter und Falscher Mehltau: Pilze, die weißliche Beläge auf den Blättern bilden. Regelmäßige Kontrollen und Fungizide können Abhilfe schaffen.
  • Kleespitzmäuschen (Protapion apricans): Diese Käferlarven zerstören die Samen. Mechanische Methoden oder eine späte Mahd können den Befall eindämmen.

Unkrautbekämpfung

Unkräuter konkurrieren mit dem Klee um Ressourcen. Eine effektive Unkrautkontrolle ist daher unerlässlich:

  • Mechanische Methoden: Striegeln oder Hacken Sie den Boden regelmäßig, um Unkräuter zu entfernen.
  • Frühzeitige Entfernung: Entfernen Sie problematische Unkräuter wie Ampfer und Kleeseide frühzeitig und konsequent.

Standortbedingungen

Für die erfolgreiche Vermehrung spielen Standortbedingungen eine entscheidende Rolle:

  • Bodenvorbereitung: Bereiten Sie den Boden gut vor und entfernen Sie Unkräuter.
  • Nährstoffversorgung: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung, insbesondere mit Phosphor und Kalium, unterstützt das Wachstum des Klees.

Klima und Witterung

Auch das lokale Klima und Wetterbedingungen haben Einfluss auf die Vermehrung:

  • Niederschläge: Klee benötigt während der Keimung ausreichend Wasser. Bei trockenem Wetter ist regelmäßiges Wässern wichtig.
  • Sommertrockenheit und Schneelage: Wählen Sie Standorte, die keine extremen Sommertrockenheiten oder langen Schneedecken aufweisen, um die Gefahr der Auswinterung zu reduzieren.

Mit diesen Methoden und Anpassungen können Sie die Vermehrung von Klee erfolgreich meistern und robuste, gesunde Pflanzen kultivieren.

Bilder: blackwaterimages / iStockphoto