Gemüsebeet

Gründüngung anbauen und einarbeiten

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Vor allem über die Wintermonate sollte man den Gartenboden nicht offen lassen, da dies zur Bodenerosion beiträgt. Stattdessen säen Sie geeignete Pflanzen zur Gründüngung aus, die den Boden schützen und durch ihre Pflanzenmasse zudem mit Nährstoffen anreichern. Diese effektive Form der Bodenverbesserung muss jedoch gut geplant werden.

Gründünung einarbeiten
Die Pflanzen verrotten auf dem Beet und versorgen es mit Nährstoffen

Was ist Gründüngung?

Gründüngung ist eine bewährte Methode in der natürlichen Gartenbewirtschaftung sowie in der ökologischen Landwirtschaft. Sie wird in erster Linie zur Bodenverdeckung sowie zu dessen Verbesserung durchgeführt, indem extra für diesen Zweck ausgesäte Pflanzen frisch oder angewelkt in den Boden eingearbeitet werden. Der Landwirt nennt diese Pflanzen „Zwischenfrüchte“, da sie nicht geerntet, sondern wieder in den natürlichen Nährstoffkreislauf zurückgeführt werden.

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Am besten schneidet man Gründüngungspflanzen kurz vor oder während ihrer Blüte, damit sich keine Samen ausbilden und Sie in der Folge eine bunte Blumenwiese anstatt eines Gemüsebeetes haben. Die Wurzeln der Grünpflanzen verbleiben im Boden, werden allmählich zersetzt und lockern das Erdreich auf. Das Schnittgut hingegen lassen Sie bis zur Neuaussaat liegen, wo es als Mulchmaterial dient und kompostiert.

Welche Pflanzen eignen sich für eine Gründüngung?

gruenduengung

Phacelia bietet nicht nur eine super Gründüngung, sondern ist auch bei Bienen sehr beliebt

Wie alle Pflanzen haben auch Gründüngungspflanzen ihre ganz speziellen Ansprüche an Standort und Boden. Besonders wichtig für diesen Zweck sind übrigens Leguminosen, also Hülsenfrüchtler wie die Wicken, Bohnen, Erbsen, Lupinen und auch Klee, da deren Wurzeln Stickstoff aus der Luft binden und im Boden halten können. Möglich machen dies so genannte Knöllchenbakterien an den Wurzeln, die Rhizobium-Bakterien.

Die folgende Tabelle listet diese und weitere wichtige Gründüngungspflanzen, deren Standortansprüche und Wirkung auf die Bodengesundheit übersichtlich auf.

Art Lateinischer Name Aussaat Standort und Boden Wirkung auf den Boden
Ackerbohne Vicia faba Februar bis Juli gut für trockene Böden Tiefwurzler für lockeren Boden, guter Stickstoffsammler
Alexandrinerklee Trifolium alexandrinum April bis Oktober sonnig, feuchter Boden Stickstoffsammler, unterdrückt Unkraut
Bienenfreund Phacelia April bis Oktober sehr gut für nährstoffarme Böden Bienenweide, wirkt gegen Nematoden
Blauer Lein Linum usitatissimum April bis Juni auch für halbschattige Standorte Tiefwurzler für die Bodenlockerung
Blaue Lupine, Düngelupine Lupinus angustifolius April bis Oktober auch für halbschattige Standorte wertvoller Stickstoffsammler, Tiefwurzler für lockeren Boden
Buchweizen Fagopyrum esculentum Mai bis August für kalkarme Sand- und Heideböden, auch Moorböden fruchtneutral (Knöterichgewächs), Bienenweide
Hornschotenklee (Gewöhnlicher Hornklee) Lotus corniculatus März bis August sehr gut für magere, trockene und kalkreiche Böden Tiefwurzler für lockeren Boden, guter Stickstoffsammler, wertvolle Bienenweide
Ölrettich Raphanus sativus var. oleiformis April bis September sehr gut für verdichtete Böden Tiefwurzler für lockeren Boden, nicht vor oder nach Kohlgewächsen
Pannonische Wicke Vicia pannonica August bis Oktober für sonnige Standorte guter Stickstoffsammler, für Überwinterungsanbau
Rotklee Trifolium pratense März bis September für tiefgründigen, frischen Boden Tiefwurzler für lockeren Boden, schnellwüchsig, stickstoffbildend
Studentenblume Tagetes Mai bis Juni sehr gut für halbschattige Standorte und feuchte Böden Tiefwurzler für lockeren Boden, Bienenweide, bekämpft Nematoden
Weißer Senf (auch Gelber Senf) Sinapis alba März bis September sehr gut für verdichtete Böden Tiefwurzler für lockeren Boden, nicht vor oder nach Kohlgewächsen
Weißklee Trifolium repens Februar bis Oktober für sonnige Standorte gut stickstoffbildend
Winterraps Brassica napus Mai bis September für nährstoffreiche Böden gut zur Bodenlockerung, zum Überwintern, nicht vor oder nach Kohlgewächsen

Exkurs

Spinat als Gründüngung

Auch der winterharte Spinat (bot. Spinacia oleracea) eignet sich zur Gründüngung, allerdings nur bedingt. Das Gemüse eignet sich als Vorkultur und sollte bereits zeitig im Jahr – zwischen März und Mai – ausgesät werden. Die kräftigen Pfahlwurzeln der schnellwachsenden Pflanze lockern den Boden gut auf und bereiten diesen für geeignete Nachkulturen vor. Spinat enthält Saponine, die die Nährstoffaufnahme bei anderen Pflanzen fördern, das Bodenleben und damit indirekt die Wasserspeicherung verbessern, den Boden schattieren und so vor einer Austrocknung bewahren. Deswegen eignet sich Spinat sehr gut für eine Mischkultur mit fast allen anderen Gemüsen.

Allerdings hat das Blattgemüse auch einen Nachteil: Es reichert Nitrat im Boden an und sollte daher nicht zusammen mit Starkzehrern wie Paprika, Kohlgewächsen und Sellerie kultiviert werden. Auch andere Gemüse aus derselben Pflanzenfamilie – Rote Beete, Guter Heinrich, Mangold, Gartenkresse und Rucola – eignen sich nicht für eine Mischkultur und Fruchtfolge.

Wird der Boden mit Spinat gemulcht, lockt dies Regenwürmer an – diese wiederum sind für die Herstellung von wertvollem, nährstoffreichem Humus unentbehrlich.

Aussaat und Zeitpunkt

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Im März kann winterharter Gründünger wie beispielsweise Senf ausgesät werden

Die Gründüngung wird je nach ausgewählter Pflanzenart zwischen März und Oktober ausgesät. Dabei gehen Sie am besten wie folgt vor:

  1. Entfernen Sie zunächst eventuell wachsendes Unkraut mit einer Harke.
  2. Arbeiten Sie den Boden gründlich mit der Hacke durch und lockern Sie die oberen Bodenschichten.
  3. Zerkleinern Sie die Erdklumpen mit einer Harke.
  4. Säen Sie das Saatgut breitwürfig auf der vorbereiteten Fläche aus.
  5. Alternativ können Sie, falls vorhanden, auch einen Streuwagen benutzen.
  6. Arbeiten Sie die Samen anschließend mit einer breiten Heuharke flach in den Boden ein.
  7. Gehen Sie zum Schluss mit einer Rasenwalze über die Saatfläche, sofern vorhanden.
  8. Beregnen Sie die Fläche bei Trockenheit.

Die meisten Samen werden nach etwa sechs bis 14 Tagen keimen, je nach Pflanzenart.

Vorsaat

Im zeitigen Frühjahr zwischen Februar und März ausgebrachte Gründüngung nennt man Vorsaat. Sie dient vornehmlich der Ernährung und Aktivierung der im Boden lebenden Kleinstlebewesen nach dem Winter. Wählen Sie für diese Form der Gründüngung frostverträgliche Pflanzenarten wie beispielsweise Spinat (bot. Spinacia oleracea), Feldsalat (bot. Valerianella locusta), Phacelia (bot. Phacelia tanacetifolia) oder Gelbsenf (bot. Sinapis alba).

Diese Pflanzen bleiben so lange auf der Fläche stehen, bis Sie die eigentlichen Kulturpflanzen anpflanzen oder aussäen. Zwischen den Gemüsereihen im Beet kann die Gründüngung als so genannte Untersaat stehen bleiben und wird nur gelegentlich geschnitten sofern sie zu stark wächst.

Unter- und Zwischensaat

Unter- und Zwischensaaten sollen den Boden zwischen verschiedenen ausdauernden Gemüsekulturen wie Mais, Tomaten, Kohl oder Beeren abdecken. Hier bringen Sie die Gründüngungspflanzen aus sobald die Kulturpflanzen angewachsen sind. Für diesen Zweck eignen sich vor allem niedrig bleibende und einjährige Gewächse wie etwa Kapuzinerkresse (bot. Tropaeolum), Tagetes (bot. Tagetes erecta), Ringelblume (bot. Calendula officinalis) oder Portulak (bot. Portulaca oleracea). Angenehmer Nebeneffekt dieser Pflanzen ist, dass Sie sie ebenfalls in der Küche oder für die Hausapotheke verwenden können.

Nachsaat

Nach der Ernte im Spätsommer lassen sich die Gemüsebeete mit der Nachsaat bedecken. Diese können Sie bereits zwei bis drei Wochen vor der Ernte einsäen – beispielsweise als Untersaat zwischen den Reihen – so dass die Brachephase entfällt. Die meisten der hierfür verwendeten Pflanzen sind nicht winterhart und sterben mit dem ersten Frost ab. Der Effekt ist beabsichtigt, denn unter der erfrorenen Pflanzenmasse bleibt der Boden geschützt und locker. Statt frostempfindlicher Arten wie Gelbsenf, Phacelia oder Sonnenblume können Sie auch winterharte Blattgemüse wie Spinat und Feldsalat ausbringen. Diese Variante empfiehlt sich jedoch nur, wenn die Beete im Folgejahr erst spät bepflanzt werden sollen.

Wann und wie muss man die Gründüngung einarbeiten?

Abgesehen von den überwinternden Arten bleiben die Gründüngungspflanzen etwa fünf bis zehn Wochen auf den Beeten stehen und werden anschließend abgemäht. Räumen Sie die Pflanzenreste jedoch nicht weg, sondern lassen Sie sie an Ort und Stelle als Mulch liegen. Sie verrotten dort und gehen als Humus in den Erdboden ein. Lediglich niedrig bleibende Gründüngungspflanzen wie Gartenkresse und Feldsalat werden nicht gemäht, sondern ab einer Wuchshöhe von ca. fünf Zentimetern direkt in den Boden eingearbeitet.

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Die Gründüngung wird einfach in den Boden eingearbeitet

Mähen vor der Samenreife

Achten Sie außerdem darauf, die Pflanzen noch vor der Samenreife zu mähen, da Sie ansonsten im Folgejahr ein Problem mit massenhaft wild keimenden Gewächsen haben. Nicht winterharte Gründüngungspflanzen hingegen frieren in der Regel vor der Samenreife ab und können daher stehen bleiben. Hier mähen Sie die Reste erst im Frühling ab und arbeiten sie flach in den Boden unter. Das Beet lässt sich nach weiteren drei bis vier Wochen neu bestellen.

Gründüngungspflanzen in den Boden einarbeiten

Gemäht wird mit der Sense, mit einem Freischneider oder mit einem starken Rasenmäher. Letzterer ist vor allem dann das Gerät der Wahl, wenn es sich um einen Mulchmäher handelt. Die gleich gut zerhäckselten Gründüngungspflanzen verrotten schneller. Arbeiten Sie die abgemähten Pflanzen jedoch nicht gleich in den Boden ein, sondern lassen Sie sie erst einmal einige Tage antrocknen. das gilt vor allem für Arten mit viel Blattmasse, da diese sonst im Boden faulen können. Gründüngungspflanzen mit verholzten Stängeln (beispielsweise Sonnenblumen) werden hingegen gar nicht eingearbeitet, sondern gut zerkleinert auf dem Kompost kompostiert. Hier ist der Zersetzungsprozess schlicht zu langwierig, um die Reste gleich in den Boden einzuarbeiten.

Darauf müssen Sie bei der Gründüngung achten

Bei der Auswahl der Pflanzen gibt es einige Hinweise bezüglich der Fruchtfolge oder einer Mischkultur zu bedenken. So dürfen beispielsweise keinesfalls Vertreter derselben Pflanzenfamilie nacheinander auf einer Fläche angebaut werden, da sich ansonsten bestimmte Schaderreger im Boden anreichern und die nachfolgende Ernte bedrohen. Typische Beispiele hierfür sind Nematoden und Kohlhernie. Des Weiteren führen – vor allem bei den Legumiosen – Ausscheidungen der Wurzeln zu Selbstunverträglichkeiten.

Fruchtfolge beachten

Halten Sie aus diesem Grund Anbaupausen von drei bis vier Jahren ein, bevor Sie wieder einen Vertreter einer bestimmten Pflanzenfamilie auf der Fläche kultivieren. Konkret bedeutet dies: Wollen Sie in Ihrem Gemüsebeet Kreuzblütler wie Kohl, Radieschen oder Rettich ziehen, so dürfen Sie als Gründüngung weder Raps noch Ölrettich oder Senf aussäen. Sind dagegen Erbsen und Bohnen geplant, sollten Lupinen, Wicken oder Klee nicht zur Gründüngung verwendet werden.

Phacelia für den Gemüsegarten

Ideal für den Garten ist dagegen Phacelia, da diese mit keinem Gemüse näher verwandt ist und sich daher Wechselwirkungen ausschließen. Dasselbe gilt für den Buchweizen, ein Knöterichgewächs, der lediglich nicht mit Rhabarber vergesellschaftet werden sollte. Gegen wurzelschädigende Nematoden wiederum hilft die auch als Studentenblume bekannte Tagetes.

Wie wirkt Gründüngung?

Bei der Gründüngung handelt es sich weniger um eine tatsächliche Düngung, sondern stattdessen um eine Maßnahme zur Bodenverbesserung. Abgeerntete Gemüsebeete, aber auch Obstbeete und andere Gartenflächen profitieren gleich in mehrfacher Hinsicht von einer Gründüngung. Diese kann je nach Pflanzenauswahl und gewünschtem Nutzen als Hauptfrucht, Zwischenfrucht oder Untersaat ausgesät oder, jedoch selten, angepflanzt.

Gründüngung im Gemüsebeet

Insbesondere vor oder nach dem Anbau von stark zehrenden Gemüsepflanzen wie Tomaten, Paprika, Kartoffeln, Artischocken, Melonen etc. ist eine Gründüngung sinnvoll, da diese Pflanzen den Boden trotz zusätzlicher Düngung auslaugen. Durch bodenverbessernde Maßnahmen sowie eine sinnvolle Fruchtfolge und Mischkultur kann sich der Boden schneller erholen und die Ernteerträge steigen.

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Ein abgeerntetes Beet wurde neu bepflanzt 😊 die abgeernteten Erbsen wurden mit dem Spaten ganz klein gehackt, sie dienen als Gründünger. Oben drüber eine dünne Kompost Schicht, angereichert mit Urgesteinsmehl und Hornspänen. Eingesetzt wurden in das Beet nun im Außenkreis 16 weiße Rüben, im inneren Kreis 8 mal Kohlrabi Lanro, im mittleren Kreis 4 x bunter Mangold und in der Mitte 1 x gelber Mangold 😊 bin gespannt wie es in ein paar Wochen aussehen wird 😊 #neuesbeet #gründüngung #weisserüben #kohlrabi #lanro #buntermangold #mangold #beetbearbeitung #gründung #urgesteinsmehl #hornspäne #dünger #düngung #biogemüse #Gemüsegarten #gemüseanbau #Gemüsebeet #gemüse #Bio #stefanshobbygarten

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Gründüngung zur Bodenverbesserung

Ungünstige Bodenbedingungen wie etwa die durch schwere Baumaschinen verdichteten Böden in den Neubaugebieten lassen sich durch eine Gründüngung verbessern, da die Pflanzen mit ihrem Wurzelwerk den Boden lockern und ihn so vor einer Verschlämmung bewahren. Vor allem Phacelia (Bienenweide), Winterraps und Gelbe Lupine sind gut für eine Bodenlockerung geeignet. Zugleich erhöhen diese Gewächse durch ihre verrottende Pflanzenmasse den wertvollen Humusanteil.

Gründüngung im Obstgarten

Im Obstgarten bzw. der Streuobstwiese locken blühende Gründüngungspflanzen – ausgesät als Untersaat – viele Insekten an, die wiederum die Bestäubung der Apfel- und Birnenbäume übernehmen. Auch dies trägt zu einer reichen Obsternte bei, zumal die Gehölze von zusätzlichen Nährstoffen sehr profitieren.

Diese Vorteile hat Gründüngung für den Garten

Gründüngung hat – abgesehen von den bereits genannten – viele positive Auswirkungen auf den Garten. So unterdrückt der dichte Pflanzenteppich nicht nur das Wachstum unerwünschter Unkräuter, sondern verhindert auch die Bodenerosion sowie das Auswaschen der Nährstoffe aus dem brachliegenden Boden. Diese ist durch die gezielte Bepflanzung nun nicht mehr ungeschützt.

Anreicherung des Bodens mit Stickstoff

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Leguminosen reichern den Boden mit Stickstoff an

Dabei erhalten die Gründüngungspflanzen nicht nur die bereits in der Erde enthaltenen Nährstoffe, sondern reichern diese sogar mit frischem Stickstoff an. Leguminosen filtern mit den in ihren Wurzeln sitzenden Knöllchenbakterien den Stickstoff aus der Luft und gegen diesen später, nach erfolgter Einarbeitung in den Boden und Zersetzung an die nachfolgenden Pflanzen ab. Somit wirken Wicken, Bohnen, Erbsen und Lupinen praktisch als natürliche Langzeitdünger.

Auflockerung verdichteter Böden

Gründüngungspflanzen mit tief reichendem Wurzelwerk – beispielsweise Luzerne und Ölrettich – sind zudem in der Lage, stark verdichtete Böden aufzulockern und so überhaupt erst nutzbar zu machen. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig in Neubaugebieten, wo die Böden aufgrund der Bautätigkeit mit schweren Maschinen oftmals sehr verdichtet sind.

Anreicherung mit Humusmaterial

Wieder andere Arten – beispielsweise Winterwicke oder Phacelia – sind dagegen perfekt, um ausgelaugte und / oder sandige Böden mit Humus anzureichern und so wieder fruchtbar zu machen. Diese Pflanzenarten entwickeln sehr viel Blatt- und Blütenmasse, die im Boden kompostiert und so ganz nebenbei die Bodenlebewesen aktiviert.

Vorteile der Gründüngung im Überblick:

  • rasche Begrünung brachliegender Flächen
  • Schutz des Bodens vor Witterungseinflüssen und damit vor Erosion
  • tiefgründige Lockerung und Belüftung des Bodens
  • Verbesserung der Bodenstruktur
  • Anreicherung der Gartenerde mit Nährstoffen
  • Aktivierung der für die Humusbildung wichtigen Bodenlebewesen
  • Aufnahme von Nährstoffen (speziell Stickstoff) aus der Luft
  • Nutzbarmachung von Nährstoffen aus tieferen Bodenschichten
  • Unterdrückung des Unkrautwachstums
  • Schnittgut ergibt wertvolles Mulchmaterial
  • Insektenweide mittels blühenden Gründüngungspflanzen
  • manche Gründüngungspflanzen bekämpfen Nematoden (Fadenwürmer) und Pilzkrankheiten im Boden

Wie sich mit Gründüngung der Boden verbessern lässt und was Sie konkret dabei beachten müssen, zeigt das folgende Video sehr anschaulich:

Häufig gestellte Fragen

Kann man auch Sommerblumen aussäen und als Gründüngung nutzen?

Selbstverständlich können Sie auch Sommerblumen für eine Gründüngung verwenden, zumal Sie damit nicht nur Ihrem Garten etwas Gutes tun: Die Blühpflanzen locken zahlreiche Insekten an und dienen als wertvolle Weide für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und anderes Getier. Diese Ernährungsfunktion ist umso wichtiger, je später es im Jahr ist, da viele Insekten ab den Sommermonaten nicht mehr genug Nahrung finden. Besonders gut eignen sich für diesen Zweck Borretsch, Wicken, Studentenblumen sowie Ringel- und Sonnenblumen.

Allerdings hat eine blühende Gründüngung auch einen Nachteil: Sobald die Samen ausreifen, haben Sie in den folgenden Jahren immer wieder bunte Blumen im Garten – und zwar meist genau dort, wo Sie sie nicht haben wollen. Aus diesem Grund müssen Sie die Pflanzen rechtzeitig vor der Samenreife abmähen. Beachten Sie außerdem die Fruchtfolge, die ganz besonders im Gemüsegarten wichtig ist: Setzen Sie auf keinen Fall Gewächse aus derselben Pflanzenfamilie hintereinander an dieselbe Stelle. Dies fördert Krankheiten! So dürfen beispielsweise Ringel- und Sonnenblumen nicht vor oder nach Salaten angebaut werden.

Welche Gründüngungspflanzen machen den Boden besonders locker?

Der Anbau von Gründüngungspflanzen hat – je nach ausgewählter Pflanzenart – unterschiedliche Auswirkungen auf den Gartenboden. Feste und verdichtete Böden, wie sie in Neubaugebieten durch die Baumaschinen leider typisch sind, lassen sich nicht nur mit mechanischen Arbeiten lockern. Pflanzen Sie zur Bodenlockerung außerdem tief wurzelnde Pflanzen wie beispielsweise Bitterlupinen (oder allgemein Lupinen), Ölrettich oder Sonnenblumen – deren Wurzeln erreichen auch die unteren Bodenschichten und sorgen so für eine bessere Durchlüftung und Durchlässigkeit.

Welche Gründüngungspflanzen eignen sich für den Gemüsegarten besonders gut?

Die Auswahl der richtigen Gründüngung für den Gemüsegarten ist gar nicht so einfach, schließlich dürfen aus Gründen der Pflanzengesundheit keine Pflanzen derselben Familie nacheinander angebaut werden. Damit fallen allerdings viele der sonst empfohlenen Gründüngungspflanzen weg, denn Kreuzblütler wie Senf, Kresse oder Raps vertragen sich nicht mit Kohlgewächsen sowie Radieschen oder Rettich – Kohlhernie wäre die unangenehme Folge. Es gibt jedoch auch gut geeignete Gründüngungspflanzen, die wahre Allrounder sind und eigentlich immer angebaut werden können: Phacelia gehört dazu, aber auch Wintergetreide wie Wintergerste oder Winterroggen.

Weshalb ist Wintergetreide im Gemüsegarten problematisch?

Wintergetreide als Gründüngungspflanzen haben viele Vorteile: Das Saatgut ist günstig und als Getreide sind die verschiedenen Arten mit keinem Gemüse verwandt und können so bedenkenlos ausgesät werden. Allerdings haben Winterroggen und Co. einen Nachteil: Sie entwickeln ein sehr dichtes Wurzelwerk, welches sich im Frühjahr nur mit viel Kraft und Anstrengung entfernen bzw. einarbeiten lässt.

Tipp

Wenn Sie Leguminosen wie Klee oder Lupine für die Gründüngung verwenden wollen, düngen Sie den Boden vor der Aussaat mit etwas Urgesteinsmehl oder Algenkalk. Das natürliche Material fördert die Aktivität der Knöllchenbakterien in den Wurzeln der Pflanzen.