Buchweizen

Buchweizen: Vom Anbau bis zur Verwendung in der Küche

Buchweizen, ein vielseitiges Pseudogetreide, besticht durch seine dreieckigen Früchte und seinen nussigen Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Pflanze, vom Anbau bis zur Verwendung.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Krautig
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig
Wuchs icon
Wuchs
Aufrecht
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
15 cm bis 1,2 Meter
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Weiß bis rosa
Blütenform icon
Blütenform
Endständig und seitlich, trauben- oder schirmförmig
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Blüte

buchweizen_bluete
Blühender Buchweizen (Fagopyrum esculentum) als Bienenweide.
Foto: Rob Hille | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Buchweizenpflanze, auch als Pseudogetreide bezeichnet, hat kleine, weiße bis rosafarbene Blüten. Diese sitzen in endständigen und seitlichen Dolden am Stängel und locken Bienen und Hummeln durch ihren reichen Nektar an. Eine Buchweizenpflanze kann zwischen 300 und 1800 Blüten hervorbringen, die in trauben- oder schirmförmigen Blütenständen angeordnet sind. Die Blüten öffnen sich ab Juni und bleiben bis Oktober erhalten. Jede Blüte blüht nur einen Tag, was die Pflanze dennoch zu einer wertvollen Bienenweide macht.

Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig, mit fünf haltbaren Blütenhüllblättern. Es gibt acht freie Staubblätter und drei verlängerte Griffel mit kopfigen Narben, die für die Bestäubung wichtig sind. Die Staubbeutel können weiß, rosa oder rot sein.

Wuchs

Buchweizen (Fagopyrum esculentum), auch als Gemeiner Buchweizen oder Brein bekannt, ist eine einjährige, krautige Pflanze, die zwischen 15 cm und 1,2 Meter hoch werden kann. Je nach Wachstumsbedingungen kann der aufrechte Stängel kahl oder fein behaart sein und zeigt bei der Fruchtreife oft eine rote Färbung. Die Wechselständigkeit der Blätter mit variierenden Formen von herz- über dreieckig spieß- bis pfeilförmig, ist typisch. Während die unteren Laubblätter gestielt sind, sitzen die oberen Blätter direkt am Stängel. Eine tütenartige Hülle, Ochrea genannt, umhüllt den Stiel an der Ansatzstelle des Blattstiels.

Lesen Sie auch

Die schwachen Faserwurzeln des Buchweizens reichen bis zu einem Meter tief, wurzeln aber auch gerne oberflächlich. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass die Pflanze anfällig für Trockenheit ist, aber auch schnell wächst und sich etabliert.

Blätter

Die Blätter des Buchweizens sind wechselständig und vielfältig geformt, was der Pflanze ihr markantes Aussehen verleiht. Die unteren Blätter sind deutlich gestielt, die oberen sitzen fast direkt am Stängel. Eine kurze, tütenartige Hülle an der Ansatzstelle des Blattstiels, genannt Ochrea, ist ein typisches Merkmal der Knöterichgewächse.

Die Blattformen variieren und umfassen herzförmig, dreieckig spießförmig, pfeilförmig und breit oval. Oft sind die Blätter ganzrandig und weisen ein spitzes oder gestutztes oberes Ende auf. Je nach Art können die Blattoberflächen kahl oder fein behaart sein.

Neben ihrer Bedeutung für die Photosynthese werden die während der frühen Blütezeit geernteten grünen Pflanzenteile, bestehend aus Blättern, Blüten und Stängeln, als Buchweizenkraut in der Medizin verwendet.

Früchte

buchweizen_fruechte
Reife Buchweizenfrüchte in Shiojiri, Nagano, im Oktober 2006.
Foto: Kirailla | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Buchweizenpflanze produziert ab August kleine dreieckige Nüsschen, die wenige Millimeter lang und rötlich-braun gefärbt sind. Diese nahrhaften Samen enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Proteine und Ballaststoffe. Vor dem Verzehr müssen die Samen geschält werden, da die Schale den roten Farbstoff Fagopyrin enthält, der gesundheitsschädlich ist und bei Sonnenlichtexposition Hautirritationen verursachen kann.

Essbarkeit

Obwohl Buchweizen botanisch kein echtes Getreide ist, sind seine dreieckigen Nüsschen in der menschlichen Ernährung vielseitig einsetzbar. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von Mehl, das für glutenfreie Backwaren wie Brot, Kuchen und Kekse verwendet wird, über Grütze und Graupen für Breigerichte oder Suppeneinlagen bis hin zu Grieß für Porridge oder Füllungen.

Buchweizen ist nahrhaft und gesund, da er hochwertiges Eiweiß, Vitamine wie B1, B2 und E sowie Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium und Calcium enthält. Er kann gekocht als Beilage, geröstet als knuspriger Topping für Salate und Müslis oder gekeimt als Zutat für Salate genutzt werden. International findet Buchweizen in verschiedenen Gerichten Verwendung, wie Soba-Nudeln in Japan, Kascha in Russland und Galettes in Frankreich.

Verwendung

Buchweizen ist ein vielseitiges Pseudogetreide, das in verschiedenen Formen und Zubereitungsarten Platz in der Küche findet. Aus den geschälten und verarbeiteten Körnern entstehen Produkte wie Mehl, Grütze, Grieß und Graupen. Diese Vielfalt macht Buchweizen in der modernen Küche und in traditionellen Rezepten aus aller Welt beliebt.

Glutenfreie Backwaren

Buchweizenmehl wird oft für die Herstellung von glutenfreien Backwaren verwendet, da es sich gut für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit eignet. Buchweizenbrot, -brötchen, -kuchen und -kekse bieten eine schmackhafte und glutenfreie Alternative. Beim Backen sollte jedoch beachtet werden, dass Buchweizenmehl oft mit anderen glutenfreien Mehlen oder Bindemitteln gemischt werden muss.

Herzhafte Speisen

Neben Backwaren wird Buchweizenmehl auch in herzhaften Speisen verwendet. Es dient als Basis für Nudeln, Pfannkuchen und andere Teiggerichte, denen es durch seinen leicht nussigen Geschmack eine besondere Note verleiht.

Verwendung der Körner

Die ganzen Körner des Buchweizens sind vielseitig einsetzbar. Sie können als knuspriges Topping für Salate und Müslis dienen, gekeimte Buchweizensprossen sind eine gesunde Ergänzung zu Rohkost und Broten. Gekocht können die Körner wie Reis verwendet werden und sind eine hervorragende Grundlage für verschiedene Gerichte.

Traditionelle Gerichte

Traditionelle Buchweizengerichte sind weltweit beliebt:

  • Japan: Soba-Nudeln
  • Russland: Kascha, eine Buchweizengrütze
  • Osteuropa: Blinis, kleine Teigfladen
  • Frankreich: Galettes, herzhafte Pfannkuchen
  • Italien: Pizzoccheri, Buchweizennudeln
  • Niederlande: Poffertjes, Mini-Pfannkuchen

Verwendung in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde werden Blüten und grüne Pflanzenteile des Buchweizens verwendet, da sie wertvolle Inhaltsstoffe wie das Flavonoid Rutin enthalten. Rutin stärkt die Blutgefäße und kann Bluthochdruck positiv beeinflussen. Auch der antioxidative Effekt von Buchweizenmehl ist medizinisch interessant, vor allem bei der Behandlung von Venenleiden.

Gründüngung und Bienenweide

Neben der kulinarischen Nutzung bietet Buchweizen agrarische Vorteile. Er wird in Saatgutmischungen für Blühstreifen und Agrarumweltmaßnahmen eingesetzt und ist besonders als Bienenweide geschätzt. Buchweizen fördert die Bodengesundheit und unterdrückt Unkraut durch schnelle Bodenbedeckung.

Welcher Standort ist geeignet?

buchweizen_samen
Leicht geröstete Buchweizensamen in Nahaufnahme.
Foto: Хрюша | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Buchweizen bevorzugt einen sonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Ein geschützter Platz ist wichtig, da die Pflanze empfindlich gegenüber starkem Wind ist. Der Boden sollte durchlässig, leicht und sandig sein. Buchweizen verträgt keine Temperaturen unter 3°C und sollte nach den letzten Frösten, typischerweise ab Ende Mai bis Juli, gesät werden. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 10-18°C, und die Samen sollten in einer Tiefe von etwa 3-4 cm gesät werden. Ein Reihenabstand von 15 cm sorgt für genügend Platz für das Wachstum.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der ideale Boden für Buchweizen ist durchlässig, leicht und nährstoffreich. Leichte, sandige und mäßig feuchte Böden sind besonders geeignet. Schwere, kalte, nasse und verdichtete Böden sind ungeeignet, da sie Staunässe begünstigen. Buchweizen kann den Boden gut bedecken und Unkraut unterdrücken, was ihm den Vorteil einer guten Gründüngungspflanze verleiht. Nach dem Abfrieren im Herbst bleibt die Pflanze als Mulch liegen und schützt den Boden im Frühjahr.

Buchweizen richtig pflanzen

buchweizen_bild
Blühende Buchweizenpflanze (Fagopyrum esculentum) mit weißen Blüten.
Foto: Rasbak | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Aussaat von Buchweizen erfolgt ab Mitte Mai direkt ins Freiland, wenn keine Bodenfröste mehr zu erwarten sind und die Temperaturen über 10°C liegen. Hier sind die Schritte für eine erfolgreiche Pflanzung zusammengefasst:

  1. Zeitpunkt der Aussaat: Nach den letzten Frösten im Mai bis Anfang Juli.
  2. Aussaattiefe: 3-4 cm.
  3. Reihenabstand: 15-30 cm.
  4. Saatgutmenge: 7-10 Gramm pro Quadratmeter.

Buchweizen wächst schnell und ist sehr pflegeleicht, da er weder Dünger noch speziellen Pflanzenschutz benötigt. Die Ernte sollte vor dem ersten Frost erfolgen, da Buchweizen frostempfindlich ist.

Durch seine schnelle Bodenbedeckung eignet sich Buchweizen auch hervorragend als Gründüngung. Er unterdrückt Unkraut und verbessert die Bodengesundheit durch das Lockern der Bodenstruktur und Anreicherung mit Nährstoffen.

Zusammengefasst ist Buchweizen eine pflegeleichte, schnellwachsende Pflanze, die sowohl als Nahrungsmittel als auch zur Bodenverbesserung genutzt werden kann.

Häufig gestellte Fragen

Warum zählt Buchweizen zu den Pseudogetreiden?

Buchweizen gehört nicht zu den Süßgräsern wie herkömmliches Getreide, sondern zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Seine Früchte sind keine Getreidekörner, sondern dreikantige Nüsschen. Diese botanische Eigenheit gibt Buchweizen den Status eines Pseudogetreides, obwohl er ähnlich wie echtes Getreide verwendet wird.

Welche Rolle spielt Buchweizen in der Naturheilkunde?

In der Naturheilkunde werden Blüten und grüne Pflanzenteile des Buchweizens wegen ihres Gehalts an Rutin und anderen Flavonoiden geschätzt. Rutin stärkt die Blutgefäße und kann zur Behandlung von Bluthochdruck und Venenleiden eingesetzt werden. Buchweizen fördert zudem die antioxidative Wirkung und beeinflusst die allgemeine Gefäßgesundheit positiv.

Welche Blütenmerkmale machen Buchweizen zu einer wertvollen Bienenweide?

Buchweizenblüten sind klein, weiß bis rosafarben und produzieren reichlich Nektar, den Bienen und Hummeln lieben. Eine Buchweizenpflanze kann zwischen 300 und 1800 Blüten hervorbringen, die sich zwischen Juni und Oktober öffnen. Da jede Blüte nur einen Tag blüht, bietet das Buchweizenfeld kontinuierlich neue Blüten und ist somit ideal für die Bienenweide.

Was sind die Besonderheiten und potenziellen Herausforderungen des Buchweizenanbaus?

Buchweizen ist frostempfindlich und sollte nach den letzten Frösten gesät werden. Die Pflanze keimt schnell und ist nach etwa drei Monaten ausgewachsen. Sie benötigt weder Dünger noch speziellen Pflanzenschutz, da sie unter kargen Bedingungen gedeiht und Unkräuter gut unterdrückt. Allerdings ist der Ertrag oft niedriger als bei klassischen Getreidearten, und die Erntebedingungen können anspruchsvoller sein.

Bilder: barmalini / stock.adobe.com