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Gartenboden verbessern im Herbst: Die 4 besten Methoden

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Der Herbst bietet ideale Bedingungen, um die Qualität Ihres Gartenbodens für die nächste Saison zu verbessern. Dieser Artikel stellt verschiedene Methoden vor, wie Sie die Bodenstruktur optimieren und die Nährstoffversorgung fördern.

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Im Herbst kann der Gartenboden mit einer Portion Kompost aufgepeppt werden

Bodenpflege mit Gründüngung

Gründüngung ist eine natürliche, effektive Methode zur Verbesserung der Bodenqualität, die insbesondere im Herbst sinnvoll ist. Durch den gezielten Anbau bestimmter Pflanzen können Sie die Bodenstruktur optimieren, den Humusgehalt erhöhen und das Nährstoffangebot für kommende Anbauphasen verbessern.

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Vorteile der Gründüngung

  • Bodenlockerung: Die Wurzeln von Gründüngungspflanzen durchdringen den Boden und lockern ihn auf. Dies fördert die Durchlüftung und erleichtert das Eindringen von Wasser.
  • Nährstoffanreicherung: Viele Gründüngungspflanzen binden Stickstoff aus der Luft und geben ihn an den Boden ab, was für nachfolgende Pflanzen sehr nützlich ist.
  • Schutz der Bodenstruktur: Pflanzenreste bilden eine Schutzschicht auf der Bodenoberfläche, die die Erosion durch Wind und Regen reduziert.
  • Unterdrückung von Unkraut: Die Pflanzenmasse konkurriert mit Unkraut um Platz und Nährstoffe, wodurch weniger unerwünschte Pflanzen wachsen.

Geeignete Pflanzen für die Herbstsaat

Eine Mischung aus winterharten und abfrierenden Pflanzen ist besonders vorteilhaft. Winterharte Pflanzen bleiben über den Winter stehen und bieten Schutz, während abfrierende Pflanzen leicht in den Boden eingearbeitet werden können, um Humus zu bilden.

Winterharte Pflanzen (Aussaat: Mitte August bis Mitte Oktober)

  • Winterraps
  • Rotklee
  • Winterwicke

Abfrierende Pflanzen (Aussaat: Mitte August bis Oktober)

  • Phacelia
  • Gelbsenf
  • Echter Buchweizen

Anbau und Verarbeitung

Aussaat: Säen Sie die Gründüngungspflanzen im Spätsommer oder Frühherbst. Bereiten Sie den Boden gut vor und achten Sie darauf, dass er ausreichend feucht ist, um ein schnelles Keimen zu ermöglichen. Gießen Sie bei Trockenheit nach.

Pflege: Lassen Sie die Pflanzen während der Wachstumsphase ungestört wachsen. Bei abfrierenden Sorten können Sie die Pflanzen nach den ersten Frostnächten zerkleinern und als Mulch einarbeiten. Winterharte Pflanzen mähen Sie im Frühjahr ab und verwenden sie entweder als Mulch oder kompostieren sie.

Nachbearbeitung: Warten Sie mindestens drei Wochen, bevor Sie neue Pflanzen setzen. Dies gibt der eingearbeiteten Biomasse Zeit, sich zu zersetzen und die Nährstoffe freizusetzen. Setzen Sie Gründüngung regelmäßig ein, um langfristig von einer besseren Bodenstruktur und höheren Erträgen zu profitieren.

Nährstoffe durch Laubdecke

Das Herbstlaub der Bäume bietet nicht nur einen effektiven Schutz vor Frost, sondern ist auch eine wertvolle Quelle von Nährstoffen für Ihren Gartenboden. Abgefallene Blätter enthalten Nährstoffe, die während des Zersetzungsprozesses langsam an den Boden abgegeben werden und so die Bodenqualität erheblich verbessern.

Leere Beete, die im Frühjahr neu bepflanzt werden sollen, können im Herbst mit einer Laubschicht bedeckt werden. Diese sollte etwa 5 bis 10 Zentimeter dick sein. Um zu verhindern, dass der Wind die Blätter wegbläst, können Sie eine leichte Erdschicht darüber verteilen. In den folgenden Monaten verrottet das Laub und setzt die darin enthaltenen Nährstoffe frei. Auf Gemüsebeeten sollte die Blätterdecke nicht zu dick sein und am besten leicht in den Boden eingearbeitet werden, um den Verrottungsprozess zu beschleunigen.

Besonders unter Bäumen und Sträuchern kann Herbstlaub bis zu 15 Zentimeter hoch aufgetragen werden, da es dort für einen besonders fruchtbaren Boden sorgt und den Feuchtigkeitshaushalt reguliert. Beachten Sie jedoch, dass Pflanzen mit weichen Trieben, Gräser und Immergrüne keine Laubdecke vertragen. Entfernen Sie das Laub in solchen Bereichen oder tragen Sie es nur dünn auf. Durch die jährliche Wiederholung dieser Methode werden Sie nach und nach einen lockeren, humusreichen Gartenboden erhalten, der optimal für die Pflanzung im Frühjahr vorbereitet ist.

Bodenanreicherung mit Kompost

Die Anreicherung des Gartenbodens mit Kompost ist eine besonders effektive Methode zur langfristigen Bodenverbesserung und Nährstoffversorgung. Reifer, zweijähriger Kompost ist hierfür ideal, da er gut verrottet ist und eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe sowie humusbildender Substanzen enthält.

Vorteile von Kompost

  • Langfristige Bodenverbesserung: Kompost liefert sowohl schnell verfügbare Nährstoffe als auch langfristig wirksamen Dauerhumus. Dies verbessert die Struktur des Bodens nachhaltig.
  • Verbesserung der Wasserspeicherung: Leichte Böden profitieren von einer erhöhten Wasserbindungskapazität, was die Pflanzen in Trockenphasen besser versorgt.
  • Bodenauflockerung: Schwere Böden werden durch den Kompost lockerer und krümeliger, was die Durchlüftung und damit das Pflanzenwachstum fördert.

Anwendung von Kompost

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie den Kompost zwischen November und März auf leeren Gemüse- oder Blumenbeeten verteilen. Geben Sie etwa 3 Liter Kompost pro Quadratmeter auf die Beete. Bei Starkzehrern wie Kohl oder Kürbissen kann die Menge auf bis zu 5 Liter pro Quadratmeter erhöht werden. Der Kompost wird gleichmäßig auf der Bodenoberfläche verstreut, aber nicht in die Erde eingearbeitet. Diese Methode stellt sicher, dass die Nährstoffe im Bereich der Wurzelspitzen konzentriert bleiben, wo sie von den Pflanzen leicht aufgenommen werden können.

Nutzung und Beschaffung

  • Selbst hergestellter Kompost: Der beste Kompost stammt natürlich aus der eigenen Kompostierung. Er hat den Vorteil, dass Sie genau wissen, welche organischen Materialien und Abfälle verwendet wurden.
  • Zukauf: Falls Sie nicht genügend eigenen Kompost haben, können Sie auch Kompost von lokalen Gartenbaubetrieben oder Recyclinghöfen beziehen.

Das regelmäßige Aufbringen von Kompost trägt nicht nur zur Fruchtbarkeit und Gesundheit Ihres Gartenbodens bei, sondern fördert auch ein aktives Bodenleben, das für nachhaltige und erfolgreiche Gartenarbeit unerlässlich ist.

Boden kalken

Der Herbst ist eine ideale Jahreszeit, um den Boden zu kalken. Durch den Einsatz von Kalk erhöhen Sie den pH-Wert des Bodens, was besonders wichtig ist, wenn der Bodenwert unter 6 liegt und somit als sauer gilt. Saure Böden sind für viele Nutz- und Zierpflanzen ungünstig, da sie weniger Nährstoffe aufnehmen können.

Vorteile des Kalkens

Kalk bietet vielfältige Vorteile für Ihren Gartenboden:

  • Erhöhung des pH-Werts: Kalk neutralisiert saure Böden und schafft dadurch ein besseres Wachstumsumfeld für viele Pflanzen.
  • Verbesserung der Bodenstruktur: Kalk hilft, den Boden lockerer und durchlässiger zu machen, was sowohl die Wasseraufnahme als auch die Wurzelentwicklung fördert.
  • Calciumversorgung: Das im Kalk enthaltene Calcium ist ein wichtiger Nährstoff für viele Pflanzen und trägt zur Stärkung der Zellwände bei.

Anwendung

Vor dem Kalken sollten Sie unbedingt den pH-Wert Ihres Bodens bestimmen, um die richtige Menge an Kalk zu berechnen. Kalken Sie den Boden vorzugsweise im Herbst oder im Spätwinter, wenn die Witterung günstig ist – das heißt, es sollte nicht regnen und der Boden sollte nicht zu nass sein.

Verwenden Sie für leichte Böden kohlensauren Kalk und für schwere Böden Löschkalk. Streuen Sie etwa 100 bis 150 Gramm Kalk pro Quadratmeter aus, um den pH-Wert um etwa 0,5 bis 1 Punkt anzuheben. Kalkungen sollten alle zwei Jahre vorgenommen werden.

Wichtige Hinweise

  • Boden vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass der Boden vor dem Kalken nicht frisch gedüngt ist, insbesondere nicht mit Stalldünger, da Kalk den enthaltenen Stickstoff austreiben kann.
  • Regen und Schnee: Kalk wird durch Regen oder schmelzenden Schnee gut in den Boden eingewaschen, was seine Wirkung verstärkt.
  • Bodenanalyse: Eine regelmäßige Bodenanalyse hilft, den genauen pH-Wert zu überwachen und festzustellen, wann eine erneute Kalkung notwendig ist.

Durch richtige Kalkung bereiten Sie Ihren Gartenboden optimal für kommende Pflanzungen vor und verbessern die Langzeitgesundheit Ihres Gartens.

Boden umgraben – ist das wirklich nötig?

Traditionell galt das Umgraben des Gartens im Herbst als eine der wichtigsten Gartenarbeiten. Das Ziel war es, die Erde aufzubrechen, zu belüften und Unkräuter sowie Pflanzenreste in tiefere Bodenschichten zu befördern. Diese Vorgehensweise hat jedoch ihre Tücken und ist in vielen Fällen nicht mehr zeitgemäß.

Ein wesentlicher Nachteil des Umgrabens ist die Störung des empfindlichen Bodenökosystems. Im Boden leben Milliarden von Mikroorganismen sowie zahlreiche Bodenlebewesen, die wesentlich zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Diese Organismen sind oft an bestimmte Bodentiefen angepasst und werden durch das Umgraben aus ihrem Lebensraum gerissen, was ihr Überleben gefährdet und das Bodenleben nachhaltig beeinträchtigen kann.

Eine sinnvolle Alternative zum klassischen Umgraben ist die sogenannte sanfte Bodenlockerung. Hierbei wird die Erde nur oberflächlich mit einer Grabegabel durchstochen und leicht bewegt. Diese Methode fördert die Durchlüftung und Lockerung des Bodens, ohne das natürliche Bodenmilieu zu zerstören. Besonders bei bereits gut strukturierten Böden und zur Vermeidung von Verdichtungen ist dies eine schonende Methode.

Dennoch gibt es Situationen, in denen das Umgraben vorteilhaft sein kann. Bei stark verdichteten oder lehmhaltigen Böden kann eine tiefere Bearbeitung notwendig sein, um die Bodenschichten aufzulockern und die Bodenstruktur grundlegend zu verbessern. Auch beim Neuanlegen von Beeten oder bei der Einbringung von Gründüngern und Bodenverbesserungsmitteln wie Kalk oder Kompost kann das Umgraben sinnvoll sein, um eine gute Durchmischung und Verteilung der Materialien zu gewährleisten.

Tipps für erfolgreiches Umgraben

  • Optimaler Zeitpunkt: Graben Sie den Boden nicht bei Nässe um, um Verdichtungen zu vermeiden. Ideal sind trockene Herbsttage.
  • Geräte: Verwenden Sie Spaten oder Grabegabeln, je nach Bodentyp und gewünschter Tiefe.
  • Sorgfalt: Arbeiten Sie behutsam, um das Bodenleben so wenig wie möglich zu stören.

Durch den gezielten und maßvollen Einsatz von Umgrabemethoden können Sie die Bodenqualität langfristig verbessern und Ihr Gartenjahr erfolgreich starten. Berücksichtigen Sie dabei immer den spezifischen Zustand und die Bedürfnisse Ihres Gartenbodens.

Bilder: alicja neumiler / Shutterstock