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Gartenboden: Ansprüche verschiedener Pflanzen & Pflegetipps

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Aber gibt es ihn überhaupt, den idealen Boden, den alle Ihre Lieblingspflanzen mögen und wenn ja, wie würde der aussehen? Rein vom optischen und physikalischen Aspekt sollte der ideale Boden für ein gesundes Pflanzenwachstum diese Eigenschaften besitzen:

Gartenboden anreichern
Guter Gartenboden ist die wichtigste Voraussetzung für gutes Gedeihen der Gartenpflanzen
AUF EINEN BLICK
Welche Eigenschaften hat der ideale Gartenboden und welche Pflanzen bevorzugen welche Bodenarten?
Der ideale Gartenboden ist krümelig, locker, durchlässig, mittelschwer und hat eine gute Speicherfähigkeit für Wasser, Luft und Nährstoffe. Pflanzen wie Essigbaum, Lavendel und Schwertlilie bevorzugen sandige Böden, während Holunder, Goldregen und Eisenhut tonhaltige Böden bevorzugen.
  • krümelig und locker,
  • durchlässig,
  • mittelschwer und
  • speicherfähig für Wasser, Luft und sämtliche Nährstoffe

Mit der händischen Methode findet man das schnell heraus. Während ein leichter Boden beim Durchkneten mit der Hand nicht zusammenhält, sind schwere Böden in der Regel extrem einfach, ähnlich der Knete, formbar. Der besondere Vorteil leichter Böden ist ihr hoher Sandgehalt, der viel Luft aufnimmt und dazu beiträgt, dass sie sich in den Frühlingsmonaten rasch erwärmen. Dafür ist die Speicherfähigkeit dieser Erde zur Aufnahme von Nährstoffen recht gering. Schwere Böden enthalten meist eine größere Menge an Ton bzw. Lehm, lassen aber Feuchtigkeit nur schwer durch. Die goldene Mitte für den Garten wäre von daher mittelschwere Erde, bei der die Anteile von Luft, Wasser, Mineralien und anderer Nährstoffe im Mittelfeld liegen.

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Ebenso wichtig ist der Anteil organischer Substanzen im Erdreich, die von besonderer Bedeutung für das Pflanzenwachstum und spätere hohe Erträge ist. Einen ersten Überblick darüber liefert ein ziemlich einfacher Test:

Gartenboden testen

Je schwerer der Boden desto langsamer setzen sich die Erdteilchen ab

  1. Ein Schraubglas wird zu einem Viertel mit Gartenerde gefüllt.
  2. Jetzt wird bis ein Zentimeter unter den Deckelrand mit frischem Leitungswasser aufgefüllt.
  3. Deckel mit dem Glas fest verschrauben, kräftig durchschütteln und ungefähr 30 Minuten stehen lassen.
  4. Bleibt das Wasser über längere Zeit trüb, handelt es sich um einen schweren Boden. Die Sandpartikel von leichten Böden würden sich viel schneller absetzen.

Pflanzen und ihre Ansprüche an den Gartenboden

Bodenarten Gehölze Stauden & Blumen
Sandige und leichte Böden Essigbaum, Felsenbirne, Sanddorn, Wacholder, Zierquitte Arnika, Gartensalbei, Kornblume, Lavendel, Katzenminze, Schwertlilie
Tonhaltige und schwere Böden Holunder, Goldregen, Flieder, Weißdorn, Stechpalme, Lebensbaum Pfennigkraut, Eisenhut, Goldkolben, Taglilien, Chinaschilf
Saurer Boden (pH-Wert zwischen 4,0 und 4,5) Ginster, Hortensie, Magnolie, Rhododendron, Heidelbeere, Kamelie Arnika, Fleißiges Lieschen, Primel, Lilie, Bergenie, Heidenelke
Alkalischer Boden (pH-Wert höher als 7,2) Zierkirsche, Zierapfel, Obstgehölze, Schmetterlings-Strauch, Berberitze Blaukissen, Mohn, Pfingstrose, Wicke, Zinnie, Rose, Aster, Chrysantheme

Tipps zur Bodenpflege:

  • Regelmäßige Bodenanalysen mit pH-Testern (9,00€ bei Amazon*) aus der Apotheke oder dem Gartenfachhandel bringen Klarheit über den Säuregehalt der Gartenerde. Zu saurer Boden lässt sich mithilfe einer Kalkung regulieren.
  • Rigoroses Umgraben im Herbst hilft bei ton- und lehmhaltigen Böden, dass sie über die Wintermonate lockerer und krümelig werden. Leichten Gartenboden sollten Sie mit einer Grabegabel lediglich ein wenig lockern und ihm damit Luft zuführen, damit die Mikroorganismen nicht allzu sehr gestört werden.
  • Sandigen und besonders leichten Böden setzen Sie einmal jährlich Betonit zu, da Tonminerale die Speicherfähigkeit für Mineralien, Nährstoffe und Wasser auf natürliche Weise erhöhen.

Dünger und wie er auf Ihre Pflanzen wirkt

  1. Organischer Dünger: wird von den Mikroorganismen im Boden zu Nährstoffen verarbeitet (Kompost, Pferde- oder Kuhmist, Hornspäne, Knochenmehl).
  2. Mineralischer Dünger: wirkt in der Regel sehr schnell, dafür aber nur für kurze Zeit. Eine Düngung sollte äußerst gezielt und nur mit der erforderlichen Menge erfolgen, um eine Überdüngung auszuschließen.
  3. Organisch-mineralischer Dünger: sehr empfehlenswerte Mischung, da die enthaltenen Nährstoffe den Pflanzen sofort und für eine längere Zeit zur Verfügung stehen.
  4. Flüssigdünger: meist in Wasser lösbare Konzentrate, die ebenfalls sehr verantwortungsbewusst eingesetzt werden müssen. Keine Langzeitwirkung, da die Aufnahme sofort erfolgt, daher von Zeit zu Zeit nachdüngen.
  5. Langzeitdünger: wirken aufgrund ihrer Zusammensetzung so, dass eine allmähliche, aber dauerhafte Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen erfolgen kann.

Tipps & Tricks

Eine organische Düngung des Bodens, zum Beispiel mit selbst erzeugtem Humus aus dem Komposter, sollte immer Vorrang haben, denn sie ist für die Bodenfruchtbarkeit von existenzieller Bedeutung.