Gartengestaltung

Naturgarten anlegen: Schritt für Schritt zum grünen Paradies

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Wenn Sie einen Naturgarten selbst anlegen, stellt die erforderliche Geduld eine weitaus größere Herausforderung dar, als die Arbeiten rund um die Gestaltung und Bepflanzung. Es dauert halt seine Zeit, bis sich Ihr grünes Reich in ein funktionierendes Ökosystem verwandelt nach dem Vorbild der Natur. Dieser Ratgeber nimmt Sie an die Hand und erklärt, wie Sie den Entstehungsprozess in Gang setzen mit Gestaltungsideen und Tipps für die Bepflanzung.

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Ein Naturgarten bietet Vögeln und Insekten Raum
AUF EINEN BLICK
Wie lege ich einen Naturgarten an?
Um einen Naturgarten anzulegen, erstelle zuerst eine Planskizze mit Elementen wie Sichtschutzhecke, Blumenwiese, wildem Eck, Trockenmauer und Nutzgarten. Bepflanze den Garten hauptsächlich mit heimischen Pflanzen und einfachen Blüten. Gestalte außerdem eine Wasserquelle für Insekten und Vögel.

Planskizze erstellen – diese Elemente gehören in den Naturgarten

Wenn Sie einen Naturgarten selbst anlegen, formieren sich zentrale Grundelemente zu einem harmonischen Spiegelbild der Natur. Ziel ist ein scheinbar naturbelassenes Paradies, das lediglich durch punktuelle Eingriffe von Menschenhand einen Hauch Individualität erhält. Legen Sie daher im Vorfeld eine detaillierte Planskizze an, die neben nüchternen Daten, wie Licht- und Windverhältnisse sowie Bodenqualität, folgende Komponenten enthält:

  • Sichtschutzhecke aus Wildrosen und Wildsträuchern mit herbstlichen Beeren als Vogelnahrung
  • Statt Rasen eine Blumenwiese mit einer Mischung aus Wildblumen, Klee und Gräsern
  • Wildes Eck, beispielsweise mit Komposthaufen, Totholz- oder Laubhaufen, Brennnessel- und Wildblumenbeet
  • Trockenmauer aus Natursteinen als Raumteiler, Blickfang oder Hangabstützung
  • Nutzgarten nach dem Vorbild des mittelalterlichen Kloster- und Bauerngartens

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Obligatorisch ist eine kleine oder große Wasserwelt, wenn Sie einen Naturgarten authentisch gestalten und bepflanzen wollen. Vom Mini-Feuchtbiotop bis zum rauschenden Bachlauf mit Wasserfall erstreckt sich das facettenreiche Spektrum.

Heimische Pflanzen haben Vortritt – Tipps für die Bepflanzung

Visualisiert die Planskizze den zukünftigen Naturgarten zu Ihrer vollsten Zufriedenheit, steht die Auswahl der Pflanzen auf dem Programm. Priorität haben robuste Wildpflanzen, denen Sie auch bei einem Spaziergang in freier Natur begegnen könnten. Die folgende Auswahl nennt typische Arten für den Naturgarten:

  • Hecke: Weißdorn (Crataegus monogyna), Schlehe (Hippophae rhamnoides), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Teichbepflanzung: Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Schwanenblume (Butomus umbellatus)
  • Wildstaudenbeet: Akelei (Aquilegia atrata), Färberkamille (Anthemis tinctoria), Hundsrose (Rosa canina)
  • Trockenmauer bepflanzen: Günsel (Ajuga reptans), Frauenmantel (Alchemilla glaucescens), Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)

Urgesundes Gemüse darf im Pflanzplan für den Naturgarten nicht fehlen. Wiederum stehen heimische Arten und Sorten im Fokus, wie Blumenkohl, Rosenkohl und Grünkohl sowie Feldsalat, Bärlauch und Buschbohnen.

Gefüllte Blüten sind tabu im Naturgarten

Wichtig zu beachten bei der Auswahl von Blütenpflanzen für Ihren Naturgarten ist die Blütenform. Greifen Sie bitte ausschließlich zu Blumen, Stauden und Ziergehölzen mit einfachen Blüten. Gefüllte Blüten sind zwar schön anzusehen. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind sie freilich eine Mogelpackung. Weil sich die Staubblätter in Blütenblätter zurückgebildet haben, gibt es weder Pollen noch Nektar zu ergattern.

Tipp

Mit urigen Wasserspielen verleihen Sie Ihrem Naturgarten ein stimmungsvolles Kolorit und gestalten zugleich eine wichtige Wasserquelle für Vögel und Insekten. Ein Holzbottich (119,00€ bei Amazon*) vom Trödelmarkt oder Großmutters alte Zink-Gießkanne verwandeln sich mit einer Solarpumpe im Handumdrehen in ein munter sprudelndes Dekoelement.

Bilder: HannaRose / Shutterstock