Heidenelke

Heidenelke: Blüte, Standort & Pflege der pflegeleichten Staude

Die Heidenelke (Dianthus deltoides) ist eine attraktive, pflegeleichte Staude für sonnige Standorte. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Merkmale der Pflanze, von Wuchs und Blüte bis hin zu Pflanzung und Pflege.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Wuchs icon
Wuchs
Locker, rasenartig, kriechend
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
10 cm bis 40 cm
Blütenfarbe icon
Blütenfarbe
Rosa, Magenta, kräftiges Rot, selten scharlachrot oder weiß
Blütenform icon
Blütenform
Endständig, flach ausgebreitet, gezähnt
Blütezeit icon
Blütezeit
Juni bis August, manchmal bis September
Toggle Icon Gesamten Steckbrief anzeigen

Wuchs

Die Heidenelke, auch bekannt als Dianthus deltoides, hat einen lockeren, rasenartigen Wuchs. Diese ausdauernde Staude bildet ein flaches, ausladendes Wurzelsystem und dünne, aufliegende, leicht elastische Stängel. Sie erreicht eine Höhe von 10 bis 40 Zentimetern. Die kurz behaarten, zarten Stängel verzweigen sich nur an der Basis und tragen gegenständige, schmale Blätter, die etwa zwei bis drei Zentimeter lang sind.

Ein besonderes Merkmal der Heidenelke sind ihre oberirdischen Ausläufer und kriechenden Stängel, die zur Ausbildung des typischen lockeren Wachstumsbildes beitragen. Diese Ausläufer helfen der Pflanze, sich mattenbildend auszubreiten, wodurch sie eine Breite von 20 bis 30 Zentimetern erreichen kann. Besonders kultivierte Sorten wie ‚Leuchtfunk‘ bleiben in der Höhe meist bei etwa 10 bis 15 Zentimetern.

Die Pflanze ist winterhart und gedeiht hervorragend an sonnigen Standorten in sandigen Wiesen und trockenen Böschungen.

Lesen Sie auch

Blätter

Die gegenständigen Blätter der Heidenelke sind schmal linealisch, graugrün und werden etwa zwei bis drei Zentimeter lang. Ihre Form ähnelt oft Grasblättern, wodurch die Pflanze vor der Blüte leicht mit Gras verwechselt werden kann. Diese charakteristischen Blätter tragen wesentlich zum grazilen Erscheinungsbild der Heidenelke bei und sind ein wichtiges Erkennungsmerkmal.

Blüte

Von Juni bis Ende August, manchmal sogar bis in den September, zeigt die Heidenelke ihre volle Blütenpracht. An den Enden der Stängel bilden sich ein bis vier kurz gestielte Blüten. Jede Blüte besteht aus fünf etwa einen Zentimeter langen Kronblättern, die am Rand gezähnt und flach ausgebreitet sind. Die Farbpalette reicht von Rosa über Magenta bis hin zu kräftigem Rot, selten auch scharlachrot oder weiß. Charakteristisch sind die weiße Punktierung und ein dunklerer, ringförmiger Mal auf jedem Kronblatt. Diese weißen Punkte sind deltaförmig und gaben der Heidenelke ihren lateinischen Namen „deltoides“. Ein auffälliges Merkmal der Blüten ist, dass sie sich nachts und bei Regenwetter schließen. Zudem verströmen sie manchmal einen dezenten Duft, der besonders in größeren Gruppenpflanzungen wahrnehmbar ist.

Früchte

Nach der Bestäubung durch Insekten, hauptsächlich Tagfalter, bildet die Heidenelke längliche Kapselfrüchte aus. Diese enthalten die winzigen, leichten Samen, die sich im Spätsommer bis Herbst über den Garten verteilen können. Die Samen keimen besonders gut auf mageren, sandigen Böden, und es ist ratsam, einige Kapselfrüchte an der Pflanze ausreifen zu lassen, um eine natürliche Vermehrung zu fördern.

Welcher Standort ist geeignet?

heidenelke_bild
Heidenelke (Dianthus deltoides) in der Lüneburger Heide, Niedersachsen.
Foto: Hajotthu | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Heidenelke bevorzugt vollsonnige Standorte mit trockenen bis mäßig frischen Bedingungen. Optimal sind Plätze, die sich schnell erwärmen, wie beispielsweise kiesige und steinige Flächen. Staunässe und zu nährstoffreiche Böden sind zu vermeiden. Die Pflanze gedeiht besonders gut auf humosen Sandböden, lehmigen Böden oder Torfböden, die möglichst kalkarm und gut durchlässig sein sollten. Heidenelken eignen sich hervorragend für Steingärten, Kiesgärten, Heidegärten und Trockenmauern. Auch in Töpfen oder Balkonkästen lässt sich die Heidenelke kultivieren. Wichtig ist hier eine gut durchlässige Pflanzenerde und eine Drainageschicht, um Staunässe zu verhindern.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Der Boden für die Heidenelke sollte gut durchlässig und trocken sein. Am besten gedeiht die Pflanze auf Böden mit einem leicht sauren bis kalkarmen pH-Wert, zeigt sich jedoch auch gegenüber kalkreichen Böden tolerant. Die Heidenelke bevorzugt magere Böden, die nur wenige Nährstoffe enthalten. Humose, nährstoffreiche Böden sollten bei der Pflanzung mit Kies oder Sand abgemagert werden. Diese Maßnahme verbessert die Wasserableitung und macht die Bodenstruktur leichter und durchlässiger.

Heidenelke richtig pflanzen

Die Heidenelke kann sowohl im Beet als auch in Töpfen kultiviert werden. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe entsteht. Humose, nährstoffreiche Böden sollten mit Kies oder Sand abgemagert werden, um die Wasserableitung zu verbessern. Für eine schöne Fernwirkung pflanzen Sie die Heidenelke in Gruppen mit etwa 16 Pflanzen pro Quadratmeter. Bei der Pflanzung in Töpfen ist eine ausreichend hohe Drainageschicht aus Kies oder Blähton wichtig. Pflanzen Sie die Heidenelke am besten nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland.

Heidenelke pflegen

heidenelke_bild_2
Heidenelke (Dianthus deltoides) in voller Blüte im Garten.
Foto: Jean-Pol GRANDMONT | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Heidenelke ist pflegeleicht und benötigt nur wenig Aufmerksamkeit. Gießen Sie erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, und vermeiden Sie Staunässe. Während Hitzeperioden ist eine regelmäßige Bewässerung wichtig. Düngung ist nicht zwingend erforderlich, kann aber gelegentlich mit Komposterde oder Teichwasser erfolgen. Entfernen Sie verblühte Blüten, gelbe Blätter und alte Zweige regelmäßig. Lassen Sie im Spätsommer einige Kapselfrüchte ausreifen, um die natürliche Vermehrung zu sichern.

Bei zu feuchtem Stand kann die Pflanze anfällig für Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Grauschimmel werden. Frisch ausgetriebene Stängel können im Frühjahr von Blattläusen befallen werden, die sich jedoch leicht entfernen lassen.

Heidenelke vermehren

heidenelke_samen
Samen der Heidenelke (Dianthus deltoides) aus Zwettl, Niederösterreich.
Foto: Stefan.lefnaer | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Die Heidenelke lässt sich durch Aussaat und Stecklinge vermehren. Ab April ist eine Direktaussaat ins Beet möglich, alternativ können die Samen ab März in Vorkultur angezogen werden. Von den rasenartigen Trieben können blütenlose Stecklinge geschnitten und in Anzuchterde bewurzelt werden. Eine Teilung der Pflanze ist nicht empfehlenswert, da sie danach meist nur schlecht wieder anwächst.

Verwendung

Die Heidenelke eignet sich für verschiedene Gartenbereiche wie Steingärten, Kiesgärten, Heidegärten und Trockenmauern. Sie kann auch in Töpfen und Balkonkästen kultiviert werden. Passende Begleitpflanzen sind niedrige Kräuter wie Thymian oder Oregano sowie andere Nelken-Arten. Diese Kombinationen schaffen ein harmonisches Gesamtbild und unterstützen die naturnahe Gartengestaltung.

Sorten & Arten

Die Heidenelke (Dianthus deltoides) bietet zahlreiche Sorten mit unterschiedlichen Blütenfarben und Wuchseigenschaften:

  • ‚Leuchtfunk‘ (‚Flashing Light‘): Leuchtend rote Blüten und dunkles Laub.
  • ‚Albus‘: Strahlend weiße Blüten.
  • ‚Roseus‘: Zartrosa Blüten.
  • ‚Vampir‘: Intensiv feuerrote Blüten.
  • ‚Brillant‘: Leuchtende rote Blüten.

Diese Sorten tragen zur Vielfalt und Schönheit der Gartengestaltung bei.

Krankheiten & Schädlinge

Die Heidenelke ist relativ robust, kann aber bei zu feuchtem Stand von Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Grauschimmel befallen werden. Frisch ausgetriebene Stängel sind anfällig für Blattläuse, während junge Sämlinge oft Ziel von Schneckenfraß sind. Sorgen Sie für gut durchlässigen Boden und kontrollieren Sie neu austreibende Stängel regelmäßig. Schützen Sie junge Pflanzen vor Schneckenfraß durch mechanische Barrieren oder Schneckenfallen (21,00€ bei Amazon*).

Häufig gestellte Fragen

Warum werden die Blüten der Heidenelke bei Nacht geschlossen?

Die Blüten der Heidenelke schließen sich nachts und bei Regenwetter vermutlich als Schutzmechanismus, um die empfindlichen Bestäubungsorgane vor Feuchtigkeit und potenziellen Schäden zu schützen. Dies trägt dazu bei, dass die Pflanze ihre Fortpflanzungsfähigkeit bewahrt und die Blüten bestmöglich zur Geltung kommen.

Macht es einen Unterschied, ob die Heidenelke in sandigen oder lehmigen Böden gepflanzt wird?

Ja, es macht einen Unterschied. Die Heidenelke bevorzugt vor allem magere, sandige Böden, die trocken und gut durchlässig sind. Sie toleriert zwar auch lehmige Böden, aber diese sollten unbedingt mit Kies oder Sand abgemagert werden, um Staunässe zu verhindern und die Bodenstruktur zu verbessern. Dies ist wichtig für das gesunde Wachstum und die Blütenpracht der Pflanze.

Welche Schmetterlingsarten besuchen häufig die Heidenelke?

Die Blüten der Heidenelke ziehen insbesondere Tagfalter an, die als Hauptbestäuber fungieren. Einige spezialisierte Schmetterlingsarten wie die Karthäusernelken-Kapseleule (Hadena compta) und die Haldenflur-Nelkeneule (Heliophobus reticulata) nutzen die Heidenelke als Raupen-Futterpflanze und Nektarquelle. Diese Arten sind in ihren Lebensräumen oft gefährdet oder selten.

Ist die Heidenelke in Deutschland gefährdet und weshalb?

Ja, die Heidenelke ist in Deutschland in einigen Regionen gefährdet und steht in etwa der Hälfte der Bundesländer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Hauptgrund dafür ist das Verschwinden ihrer bevorzugten Lebensräume, wie magere, sandige Wiesen und trockene Böschungen, durch intensivere Landnutzung und Veränderungen in der Landschaft.

Bilder: Imageman / Shutterstock