Oregano

Oregano: Anbau, Pflege & Verwendung in der Küche

Oregano ist ein robustes und aromatisches Kraut, das in keinem Garten fehlen sollte. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege von Oregano, von der Standortwahl bis zur Verwendung in der Küche.

Steckbrief

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Pflanzenart
Staude
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Aufrecht
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Blütenfarbe
Rosa bis purpur
Blütenform icon
Blütenform
Glockenförmig, fünfzählig
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Blütezeit
Juli bis September
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Welcher Standort ist geeignet?

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Getrocknete Oregano-Knospen in der Natur, bereit zur Ernte.
Foto: Júlio Reis | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Oregano (Origanum vulgare), auch bekannt als Wilder Majoran oder Echter Dost, gedeiht optimal an sonnigen und warmen Plätzen. Ideal sind vollsonnige Beete oder erhöhte Stellen in Kräuterspiralen. Stellen mit kalkhaltigen, steinigen Böden eignen sich besonders gut, da sie Wärme speichern und Staunässe verhindern. Diese Substrate fördern zudem den Gehalt an ätherischen Ölen in den Blättern. Der optimale pH-Wert für Oregano liegt bei etwa 7,5.

Ein durchlässiger Boden ist unerlässlich, da Oregano empfindlich auf Staunässe reagiert. Bei der Pflanzung in Töpfen oder Kübeln empfiehlt es sich, Pflanzerde mit Sand zu mischen, um für ausreichende Drainage zu sorgen. Geeignete Pflanzpartner mit ähnlichen Ansprüchen an Boden und Feuchtigkeit sind Bohnenkraut, Thymian, Rosmarin und Salbei. Je sonniger der Standort, desto intensiver ist das Aroma des Oreganos.

Oregano ist winterhart, kann jedoch in rauen Lagen bei starken Wintern Schutz durch Reisig benötigen. Optimal sind lichtdurchflutete Bereiche, wie Waldränder oder sonnige Hänge. In den Westalpen kann er bis zu einer Höhe von 2030 Metern gedeihen.

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Blätter

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Nahaufnahme eines Oregano-Blattes (Origanum vulgare) mit feiner Behaarung.
Foto: Frank Vincentz | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Die Blätter des Oreganos sind eiförmig bis lanzettlich, mittelgrün und beidseitig fein behaart. Der Blattrand kann glatt, gewellt oder bewimpert sein. Viele Drüsen auf der Blattunterseite sorgen für die charakteristische Punktierung. Das aromatische und würzige Aroma der Blätter macht sie unverzichtbar in der mediterranen Küche.

Die Blätter enthalten ätherische Öle, die ihnen den intensiven Duft und Geschmack verleihen und gleichzeitig als Transpirationsschutz dienen. Ökologisch bieten die Blätter zudem Nahrung für Bienen und andere Insekten, was Oregano auch für naturnahe Gärten wertvoll macht.

Blüte

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Blühende Oregano-Rispe mit rosa Blüten, die Insekten anzieht.
Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Von Juli bis September blüht Oregano mit attraktiven Blüten in Farben von rosa bis purpur. Die glockenförmigen und fünfzähligen Blüten sind in dicht gedrängten, kugelförmigen Rispen angeordnet und besitzen einen haarigen Kelch. Diese Blüten bieten reichhaltigen Nektar mit hohem Zuckergehalt und ziehen viele Insekten an, darunter Bienen, Schwebfliegen und verschiedene Schmetterlingsarten.

Oregano verfügt über zwittrige und weibliche Blüten, was die Pflanze gynomonözisch oder gynodiözisch macht. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Nach der Blüte entwickeln sich Klausenfrüchte, die bei Trockenheit aufplatzen und ihre Samen durch Windverbreitung verteilen.

Oregano richtig pflanzen

Oregano kann ab April direkt ins Freie gesät oder ab Mitte Februar auf der Fensterbank vorgezogen werden. Ein vollsonniger Standort mit durchlässigem, leichtem Boden ist ideal. Die Samen benötigen etwa 20 Grad Celsius zur Keimung. Vorkultivierte Jungpflanzen sind eine zeitsparende Alternative.

So pflanzen Sie Oregano:

  1. Standort auswählen: Ein sonniger Platz mit gut durchlässigem Boden.
  2. Samen säen: Ab April direkt ins Freie oder ab Mitte Februar drinnen vorziehen.
  3. Vorziehen: Samen in Anzuchtschalen aussäen, leicht andrücken und feucht halten. Nach zwei bis vier Wochen können die Jungpflanzen ins Freiland.
  4. Pflanzen einpflanzen: Nach dem letzten Frost ins Beet setzen, mit einem Pflanzabstand von 20 bis 30 cm.

Ein mäßig nährstoffreicher Boden fördert einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Eine jährliche Gabe von Kompost im Frühjahr reicht aus. In rauen Lagen sollten Sie Oregano mit Reisig vor starkem Frost schützen.

Oregano pflegen

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Blühender Oregano (Origanum vulgare) mit kräftigen, rosa Blüten.
Foto: Pleple2000 | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Oregano ist pflegeleicht. Im Frühjahr genügt eine Kompostgabe, um den Nährstoffbedarf zu decken. Vermeiden Sie zusätzliche Düngung, um das Aroma nicht zu beeinträchtigen. Gießen Sie nur in trockenen Phasen, lassen Sie die Erde jedoch vor der nächsten Wassergabe leicht antrocknen, um Staunässe zu vermeiden.

Ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr fördert dichten und buschigen Wuchs sowie das Austreiben neuer Triebe. In rauen Lagen sollten Sie den Oregano mit Reisig oder Kompostmulch vor starkem Frost schützen. Dies sichert gesundes Wachstum und intensives Aroma.

Oregano richtig schneiden

Regelmäßiges Schneiden fördert das Wachstum und die Verzweigung von Oregano. Im Frühjahr sollten alle abgestorbenen Pflanzenteile entfernt und die Triebe etwa eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten werden.

Während der Sommermonate können Sie junge Triebspitzen regelmäßig abzwacken, um die Verzweigung zu fördern und die Samenbildung zu verhindern. Für die Ernte von Trockengewächsen schneiden Sie ganze Stängel am Vormittag bei trockenem Wetter ab. Lassen Sie im Herbst die verbliebenen Triebe als Winterschutz stehen.

Oregano vermehren

Oregano kann durch Wurzelausläufer, Teilung der Wurzeln, Stecklinge oder Samen vermehrt werden:

  1. Teilung der Wurzeln: Im Herbst oder Frühjahr die Pflanze ausgraben und den Wurzelballen teilen.
  2. Stecklinge: Im Frühsommer Seitentriebe abschneiden und in sandig-humose Erde stecken. Mit Folie abdecken und nach Bewurzelung an die Sonne gewöhnen.
  3. Samen: Ab Februar im Haus oder ab April im Freiland aussäen. Samen nur leicht andrücken und ständig leicht feucht halten. Nach etwa 14 Tagen erscheinen die Keimlinge.

Diese Methoden gewährleisten eine erfolgreiche Vermehrung und stabile Pflanzenbestände.

Sorten & Arten

Oregano bietet eine Vielzahl an Sorten:

  • Griechischer Oregano (Origanum heracleoticum): Würziges Aroma, winterhart, weiße Blüten.
  • Kreta-Dost (Origanum dictamnus): Silbrig-wollige Blätter, rosa bis violette Blüten.
  • Pfeffriger Oregano (Origanum samothrake): Pfeffriges Aroma, gegen Winternässe schützen.
  • Hopfen-Oregano (Origanum rotundifolium): Hopfenähnliche Blüten, starkes Oregano-Aroma.
  • Blüten-Oregano (Origanum x laevigatum): Violette Blütenbüschel, hohe Würzkraft.
  • Gold-Oregano (Origanum vulgare ‚Aureum‘): Leuchtend gelbe Blätter.
  • Mexikanischer Oregano (Poliomintha longiflora): Pfeffriger Geschmack, für frostfreie Überwinterung geeignet.
  • Oregano ‚Hot & Spicy‘: Feurig im Geschmack, winterhart.

Diese Sorten ergänzen nicht nur die Küche, sondern auch den Garten mit ihrer dekorativen Optik.

Verwendung

Oregano ist in der Küche unverzichtbar, insbesondere in der italienischen und griechischen Küche. Er passt hervorragend zu Tomatengerichten, Pizza, Pasta, Fleisch und Gemüse. Frisch kann er das ganze Jahr über geerntet werden. Getrockneter Oregano, der sein Aroma intensiv behält, eignet sich besonders für die langfristige Lagerung.

Zum Trocknen:

  1. Triebe etwa 15 cm unterhalb der Blüten abschneiden.
  2. An einem luftigen, schattigen Ort aufhängen.
  3. Nach dem Trocknen das Kraut rebeln oder mahlen.

Neben seiner kulinarischen Verwendung hat Oregano auch medizinische Anwendungen. Er enthält ätherische Öle mit antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Oregano-Tee kann bei Halsschmerzen und Verdauungsbeschwerden helfen. Ein Extrakt als Badezusatz beugt Grippe vor. Oregano ist eine wertvolle Bereicherung für naturnahe Gärten, da seine Blüten viele Bienen und Schmetterlinge anziehen.

Häufig gestellte Fragen

Kann Oregano auch als Kübelpflanze angebaut werden?

Ja, Oregano eignet sich hervorragend als Kübelpflanze und kann auf Balkonen oder Terrassen kultiviert werden. Achten Sie darauf, Pflanzerde mit Sand zu mischen, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu vermeiden.

Wofür kann Oregano in der Küche verwendet werden?

Oregano ist ein vielseitiges Küchengewürz und wird häufig in Tomatensaucen, auf Pizza, in Pasta-Gerichten und zu Fleischgerichten verwendet. Er kann auch in Marinaden und Dressings eingesetzt werden. Ein Vorteil von Oregano ist, dass sein Aroma auch beim Mitkochen erhalten bleibt.

Welche Heilwirkungen hat Oregano?

Oregano ist bekannt für seine antiseptischen, entzündungshemmenden und verdauungsfördernden Eigenschaften. Oregano-Tee kann bei Magen-Darm-Beschwerden, Halsschmerzen und Husten helfen. Zudem wirkt er stimmungsaufhellend und wird in der Aromatherapie verwendet.

Was sind die ökologischen Vorteile von Oregano im Garten?

Oregano ist nicht nur ein nützliches Gewürz, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Förderung der Biodiversität im Garten. Seine Blüten bieten reichlich Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten, was ihn zu einer idealen Pflanze für naturnahe Gärten macht.

Bilder: Ivan Kmit / stock.adobe.com