Bohnenkraut: Anbau, Pflege und Verwendung in der Küche
Bohnenkraut ist ein aromatisches Küchenkraut, das sich durch seinen würzigen Geschmack und die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten auszeichnet. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Pflanze, von der Aussaat und Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.
Wuchs
Bohnenkraut (Satureja) ist ein ausdauernder Halbstrauch, der je nach Art und Sorte eine Höhe zwischen 30 und 70 Zentimetern erreicht. Es bildet eine dominante Hauptwurzel, ergänzt durch ein verzweigtes Netz von Nebenwurzeln. Die aufrecht wachsenden Stängel verästeln sich buschig und verholzen rasch. Die Blätter sind linear bis schmal-lanzettlich und dunkelgrün, teils violett überhaucht.
Sommer-Bohnenkraut
Sommer-Bohnenkraut (Satureja hortensis) erreicht eine Höhe von bis zu 60 Zentimetern. Seine Stängel sind oft violett überlaufen, eine charakteristische Eigenschaft dieser einjährigen Pflanze.
Winter-Bohnenkraut
Winter-Bohnenkraut, auch als Bergbohnenkraut (Satureja montana) bekannt, wird etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch. Es ist mehrjährig und winterhart, weshalb es besonders gut für Regionen mit kälteren Wintern geeignet ist.
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Kriechendes Bohnenkraut
Das Kriechende Bohnenkraut (Satureja spicigera) wächst kissenartig und horstig, ideal als Bodendecker für Steingärten und Mauern.
Blätter
Die Blätter des Bohnenkrauts sind lineal bis schmal-lanzettlich geformt und glänzend dunkelgrün. Sie erreichen eine Länge von bis zu vier Zentimetern und eine Breite von etwa einem halben Zentimeter. Ein zarter violetter Schimmer kann bei einigen Sorten auftreten.
Die Blätter besitzen feine Drüsenschuppen am Rand, die für das charakteristische Aroma verantwortlich sind. Der Blattrand kann ganzrandig oder leicht gezahnt sein. Charakteristisch ist ihre sitzende Anordnung am Stängel, wodurch sie ohne Blattstiel direkt am Stängel ansetzen. Einige Arten, wie das Winter-Bohnenkraut, entwickeln leicht ledrige Blätter, die ein intensives Aroma erzeugen.
Blüte
Von Juli bis Oktober zeigt sich die Blütenpracht der Bohnenkräuter, deren Blüten in lockeren oder dichten Teilblütenständen stehen. Diese Blüten sind zweilippig und erscheinen in den Farben Weiß, Rosa bis hin zu Violett.
Die Blütenmerkmale umfassen einen röhren- oder glockenförmigen Kelch mit fünf gleichgroßen oder selten ungleichen Zähnen und einen meist behaarten Kelchschlund. Die zweilappige Krone hat eine flache Oberlippe sowie eine dreilappige und oft abgerundete Unterlippe. Vier Staubblätter, von denen zwei kürzer sind, liegen an der Oberlippe.
Sommer-Bohnenkraut-Blüten sind vormännlich und enthalten verborgenen Nektar, wodurch sie besonders attraktiv für Insekten wie Bienen, Hummeln und Schwebfliegen sind. Winter-Bohnenkraut duftet angenehm und wird ebenfalls stark von bestäubenden Insekten besucht.
Welcher Standort ist geeignet?
Bohnenkraut bevorzugt einen warmen, sonnigen Standort, der vor Wind geschützt ist. Es gedeiht gut sowohl im Garten als auch in Töpfen oder Balkonkästen.
Die Pflanze bevorzugt einen durchlässigen, eher mageren Boden, der kalkhaltig und sandig oder steinig im Wurzelbereich ist. Staunässe sollte auf jeden Fall vermieden werden. Bohnenkraut verträgt Trockenheit besser als zu viel Feuchtigkeit. In sehr frostigen Lagen empfiehlt es sich, das Bergbohnenkraut im Winter mit Vlies oder Reisig zu schützen.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Das ideale Substrat für Bohnenkraut ist leicht und kalkhaltig. Die Pflanze zeigt eine hohe Toleranz gegenüber Trockenheit und bevorzugt magere Böden. Vermeiden Sie Staunässe und einen zu hohen Nährstoffgehalt im Boden.
Um den Boden optimal vorzubereiten, können Sie ihn mit Sand oder Kies durchlässiger machen. Zermahlene Eierschalen oder Holzasche erhöhen den Kalkgehalt. Mulchen sollten Sie vermeiden, um die mageren Bodenverhältnisse zu bewahren.
Pflanzung
Bohnenkraut kann im April und Mai oder im August ausgesät werden. Die Samen können entweder in Aussaatschalen vorgezogen oder direkt ins Freiland gesät werden. Als Lichtkeimer dürfen die Samen nur dünn mit Erde bedeckt oder oberflächlich angedrückt werden. Die Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius und dauert etwa zwei bis vier Wochen.
Jungpflanzen können ab Mai ins Freiland gesetzt werden. Ein Pflanzabstand von 30 x 30 Zentimetern wird empfohlen. Alternativ kann Bohnenkraut auf der Fensterbank in Töpfen vorgezogen werden, wobei die Samen ab März mit maximal einem Zentimeter Erde bedeckt werden.
Vor dem Pflanzen sollten Sie den Boden gut lockern und möglicherweise mit Sand oder Kies durchlässiger machen. Die Samen dünn mit Erde bedecken und gleichmäßig feucht halten, bis sie keimen.
Bohnenkraut pflegen
Bohnenkraut ist eine pflegeleichte Pflanze. Der Boden sollte kalkhaltig und gut durchlässig sein. Einmal im Frühjahr etwas Kompost reicht meist als Dünger aus. Gießen Sie mäßig, vermeiden Sie jedoch Staunässe.
Regelmäßige Schnittmaßnahmen sind wichtig für eine gesunde Pflanze. Schneiden Sie im Frühjahr mutig zurück, um einen kompakten Wuchs zu fördern. Entspitzen Sie regelmäßig die Triebspitzen, um die Verzweigung anzuregen. Während der Wachstumsphase sollte das Bohnenkraut regelmäßig durchdringend gegossen werden.
Bohnenkraut vermehren
Die Vermehrung von Bohnenkraut kann durch Aussaat, Teilung oder Stecklinge erfolgen.
Aussaat
Die Aussaat erfolgt am besten im Frühjahr. Bohnenkraut ist ein Lichtkeimer und sollte daher nur dünn mit Erde bedeckt werden. Die Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius und dauert etwa zwei bis vier Wochen.
Vermehrung durch Teilung
Die Vermehrung durch Teilung ist besonders für Winter-Bohnenkraut geeignet. Graben Sie größere Exemplare im Frühjahr aus und teilen Sie sie mit einem scharfen Spaten. Pflanzen Sie die Teilstücke anschließend an geeigneten Standorten ein und wässern Sie gründlich.
Vermehrung durch Stecklinge
Stecklinge können von Sommer- und Winter-Bohnenkraut gewonnen werden. Schneiden Sie im Juli und August etwa 8-10 cm lange Triebspitzen ab und stellen Sie sie ins Wasser, bis sie Wurzeln bilden. Alternativ können Sie die Stecklinge direkt in Stecklingssubstrat pflanzen.
Sorten & Arten
Bohnenkraut bietet eine Vielzahl an Sorten, die in Aroma und Wuchsform variieren.
Sommerbohnenkraut
Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) ist einjährig und bekannt für sein schnelles Wachstum und würziges Aroma. Beliebte Sorten sind ‚Aromata‘, ‚Compact‘, ‚Cyrano‘, ‚Pikanta‘, ‚Safira‘ und ‚Saturn‘.
Winterbohnenkraut
Winterbohnenkraut (Satureja montana), auch Bergbohnenkraut genannt, ist mehrjährig und winterhart. Sorten wie ‚Aromakugel‘ und das zitronige Bergbohnenkraut (Satureja montana var. citriodora) bieten ein intensives Aroma.
Kriechendes Bohnenkraut
Kriechendes Bohnenkraut (Satureja spicigera) ist ideal als Bodendecker und zur Begrünung von Mauern geeignet.
Verwendung
Bohnenkraut ist ein unkompliziertes Küchengewürz, das vielfältig einsetzbar ist. Frisch oder getrocknet bereichert es zahlreiche Gerichte mit seinem würzigen Aroma. Es passt hervorragend zu Bohnengerichten, Antipasti, Dressings, Saucen, Suppen, Fleisch- und Wildgerichten sowie deftigen Eintöpfen.
Das Kraut hat auch heilende Eigenschaften, es wird in der Volksmedizin zur Linderung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Ein Tee aus getrockneten Bohnenkrautblättern kann Magen-Darm-Krämpfe und Blähungen lindern.
Bohnenkraut kann getrocknet oder eingefroren werden, um es länger haltbar zu machen. Schneiden Sie die grünen Triebspitzen und lassen Sie sie an einem warmen, luftigen Ort trocknen. Getrocknetes Bohnenkraut ist intensiver im Geschmack und lässt sich gut in luftdichten Behältern aufbewahren.
So kommt die Pflanze über den Winter
Während Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) nicht winterhart ist und jedes Jahr neu ausgesät werden muss, kann Winterbohnenkraut (Satureja montana) auch kalte Temperaturen überstehen. In Regionen mit strengen Frösten sollten Sie einen speziellen Frostschutz einsetzen.
Empfehlenswert ist das Abdecken der Pflanze mit Reisig oder Stroh, um sie vor starkem Frost zu schützen. Verholzte Pflanzenteile können beim Ernten stehen gelassen werden. Bei starkem Frost anhäufeln Sie Laub um die Pflanze.
Für topfkultiviertes Bergbohnenkraut sind zusätzliche Schutzmaßnahmen notwendig. Stellen Sie die Pflanze in einen kühlen, frostfreien Raum oder umwickeln Sie große Kübel mit Noppenfolie und Vlies.
Häufig gestellte Fragen
1. Worin besteht der Unterschied zwischen Sommer- und Winterbohnenkraut?
Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) ist einjährig und wächst schnell bis zu einer Höhe von 60 Zentimetern. Es hat oft violett überlaufene Stängel und ein milderes Aroma als Winterbohnenkraut. Winterbohnenkraut (Satureja montana) hingegen ist mehrjährig und winterhart, wird etwa 30 bis 40 Zentimeter hoch und hat ein intensiveres, pfeffriges Aroma. Es ist für Regionen mit kälteren Wintern geeignet, da es kalte Temperaturen gut übersteht.
2. Kann ich Bohnenkraut auch in kälteren Regionen anbauen?
Ja, besonders das Winterbohnenkraut (Satureja montana) eignet sich für den Anbau in kälteren Regionen. Es ist winterhart bis Winterhärtezone 6 (-20 °C). In besonders kalten Gebieten sollte es jedoch vor Frost geschützt werden, z.B. durch Abdecken mit Reisig oder Stroh. Sommerbohnenkraut ist nicht winterhart und muss jedes Jahr neu ausgesät werden.
3. Wie kann ich Bohnenkraut vermehren?
Bohnenkraut kann durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung vermehrt werden. Sommerbohnenkraut wird häufig durch Aussaat im Frühjahr vermehrt. Winterbohnenkraut kann sowohl durch Aussaat als auch durch Stecklinge oder Teilung vermehrt werden. Stecklinge sollten im Juli oder August genommen werden. Die Teilung von Wurzelstöcken erfolgt am besten im Frühjahr.
4. Gibt es besondere Sorten von Bohnenkraut mit speziellen Eigenschaften?
Ja, es gibt verschiedene Sorten sowohl von Sommer- als auch von Winterbohnenkraut. Einige interessante Sorten sind:
- ‚Aromakugel‘ (Winterbohnenkraut): kompakter, kugeliger Wuchs und intensives Aroma.
- ‚Citriodora‘ (Winterbohnenkraut): hat einen milden, zitronigen Geschmack und rosa Blüten.
- ‚Aromata‘, ‚Compact‘, ‚Cyrano‘, ‚Pikanta‘, ‚Safira‘ und ‚Saturn‘ (Sommerbohnenkraut): variieren in Wuchshöhe und Aroma, von kompakt bis stark würzig.
