Bohnenkraut

Unterschied zwischen Bohnenkraut und Bergbohnenkraut

Sommer- und Bergbohnenkraut, beides aromatische Kräuter, unterscheiden sich trotz ihrer botanischen Verwandtschaft deutlich in Geschmack, Wuchs und Verwendung. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede und gibt hilfreiche Tipps für den Anbau und die Verwendung beider Arten.

Die botanischen Unterschiede

Die botanischen Unterschiede beeinflussen die Anpassungsfähigkeit und Pflegeanforderungen der Pflanzen

Die botanischen Unterschiede

Beide Pflanzenarten gehören zur Gattung Satureja in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und sind somit nahe Verwandte. Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) und Bergbohnenkraut (Satureja montana) weisen dennoch einige botanische Unterschiede auf, die ihre Anpassungsfähigkeiten und Pflegeanforderungen beeinflussen.

Während Sommerbohnenkraut einjährig wächst, ist Bergbohnenkraut mehrjährig und winterhart. Sommerbohnenkraut erreicht eine Höhe von bis zu 55 cm, während Bergbohnenkraut bis zu 70 cm groß wird. Das Sommerbohnenkraut hat weichere, leicht behaarte Blätter und eine krautige Struktur. Im Gegensatz dazu sind die Blätter des Bergbohnenkrauts härter, ledrig und glänzend, und die Pflanze zeigt eine buschigere und verholzende Wuchsform.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die Wurzeln. Sommerbohnenkraut entwickelt ein Herzwurzelsystem, während Bergbohnenkraut flachwurzelt und daher besser für nährstoffarme und trockene Böden geeignet ist. Die Blüten unterscheiden sich ebenfalls: Sommerbohnenkraut blüht in lila Tönen, Bergbohnenkraut hingegen in weißen, rosa oder violetten Farben.

Diese botanischen Unterschiede spiegeln sich auch in ihren ökologischen und ästhetischen Beiträgen im naturnahen Garten wider, indem sie unterschiedliche Insektenarten anziehen und somit die Biodiversität fördern.

Unterschiede im Geschmack

Sommerbohnenkraut und Bergbohnenkraut bieten vielfältige Aromen für verschiedenste Gerichte

Unterschiede im Geschmack

Sommerbohnenkraut bietet ein mildes, liebliches Aroma, das ideal für sommerliche Gerichte ist. Es hat eine leicht würzige Note, die vielfältig einsetzbar ist, ohne eine dominante geschmackliche Richtung vorzugeben. Das Bergbohnenkraut hingegen, auch Winterbohnenkraut genannt, entwickelt ein stärkeres, pfeffriges Aroma. Dieser kräftigere Geschmack passt hervorragend zu herzhaften und deftigen Gerichten. Aufgrund seiner intensiveren Würzkraft sollten Sie es sparsam verwenden, um die anderen Aromen nicht zu überdecken.

Die geschmacklichen Unterschiede sind nicht nur auf die verschiedenen Arten zurückzuführen, sondern auch auf den Zeitpunkt der Ernte. Bohnenkraut, das während der Blütezeit geerntet wird, entfaltet ein intensiveres Aroma. Besonders das Bergbohnenkraut kann durch längeren Reifeprozess und höheren Anteil an ätherischen Ölen, wie Thymol und Carvacrol, eine stärkere geschmackliche Präsenz bieten.

Unterschiede in der Verwendung

Der Geschmack von Bergbohnenkraut passt hervorragend zu kräftigen Eintöpfen und Wildgerichten

Unterschiede in der Verwendung

Sommerbohnenkraut und Bergbohnenkraut bieten Ihnen eine Vielfalt an kulinarischen Optionen, die je nach Krautart variieren können.

Sommerbohnenkraut harmoniert wunderbar mit leichten, sommerlichen Speisen wie Salaten, feinen Suppen, Gemüsegerichten sowie leichten Fleisch- und Fischgerichten. Es wird oft frisch verwendet, kann aber auch getrocknet seinen Geschmack gut bewahren.

Bergbohnenkraut hat ein kräftigeres, pfeffriges Aroma und passt hervorragend zu stärkeren, robusteren Speisen wie Eintöpfen, Braten, Wildgerichten und Hülsenfruchtgerichten wie Bohnensuppen oder Linsen. Aufgrund seines intensiven Aromas sollten Sie es sparsamer dosieren. Getrocknetes Bergbohnenkraut verstärkt beim Kochen seine würzige Note und hält sich zudem länger.

Beide Bohnenkrautarten lassen sich hervorragend trocknen oder einfrieren, damit Sie jederzeit auf ihre intensiven Aromen zurückgreifen können. Schneiden Sie die Kräuter kurz vor oder während der Blütezeit, da dies die Phase mit dem höchsten Gehalt an ätherischen Ölen ist.

Insbesondere das Bergbohnenkraut findet auch in der Heilkunde Anwendung. Das ätherische Öl, welches oft aus Bergbohnenkraut gewonnen wird, kann unterstützend bei Verdauungsproblemen und Atemwegsbeschwerden wirken. Bereiten Sie bei Bedarf einen Tee zu, oder nutzen Sie das Öl als Badezusatz für eine wohltuende Wirkung auf die Atemwege.

Unterschiede in der Pflege

Sommerbohnenkraut benötigt einen nährstoffreichen, leicht kalkhaltigen Boden und sollte regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden muss. Es handelt sich um eine einjährige Pflanze, die keine spezielle Pflege über die Wachstumsperiode hinaus erfordert.

Bergbohnenkraut gedeiht am besten in kargen, gut durchlässigen Böden und zeigt eine höhere Toleranz gegenüber Trockenheit. Aufgrund seiner Herkunft aus Gebirgsregionen verträgt es trockene und nährstoffarme Böden besser. Für das mehrjährige Bergbohnenkraut ist ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr ratsam, um buschiges Wachstum zu fördern und die Pflanze zu verjüngen. In rauen Gegenden kann ein leichter Winterschutz durch Mulchen sinnvoll sein, um besonders junge Pflanzen vor starken Frösten zu schützen.

Beachten Sie diese unterschiedlichen Pflegebedürfnisse, einschließlich des Standorts, um den optimalen Wuchs und die bestmögliche Ernte beider Bohnenkrautarten in Ihrem Garten zu gewährleisten.

Bilder: Amy Lv / stock.adobe.com