Kerbel

Kerbel säen: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger

Frischer Kerbel aus dem eigenen Garten – ein Genuss für jeden Hobbykoch. Dieser Artikel bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den erfolgreichen Anbau von Kerbel, von der Aussaat bis zur Ernte. Erfahren Sie alles über die idealen Bedingungen, Pflegemaßnahmen und Erntetipps für aromatische Blätter.

Die Wahl des Saatguts

Die Auswahl des richtigen Saatguts ist entscheidend für die erfolgreiche Anzucht von Kerbel. Kerbelsamen neigen dazu, schnell ihre Keimfähigkeit zu verlieren, weshalb es wichtig ist, stets frische Samen zu verwenden. Achten Sie darauf, dass die Samen nicht älter als ein Jahr sind, um eine hohe Keimrate zu gewährleisten.

Wählen Sie Saatgut von Sorten, die sich in Ihrer Region bewährt haben. Diese Sorten sind besser an die lokalen Bedingungen angepasst und versprechen somit eine reichere Ernte. Da Kerbel ein Lichtkeimer ist, sollten die Samen spezifisch für die Direktsaat im Freiland oder für die Anzucht in Töpfen und Schalen geeignet sein.

Je nach Verwendungszweck können Sie zwischen verschiedenen Kerbelsorten wählen, die sich im Aroma und in der Wuchshöhe unterscheiden. Eine durchdachte Auswahl erleichtert Ihnen die Pflege und gewährleistet ein optimales Wachstum der Pflanzen.

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Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Der Anbau von Kerbel beginnt idealerweise im Frühjahr. Ab Anfang März können Sie die Samen direkt ins Freiland säen. Gleichmäßige Feuchtigkeit und Temperaturen zwischen 5 und 10 °C fördern die Keimung. Eine Aussaat vor feuchteren Witterungsperioden ist ratsam, da die Samen kontinuierliche Feuchtigkeit benötigen.

Für eine längere Ernteperiode empfiehlt es sich, den Kerbel zu unterschiedlichen Zeitpunkten über die Gartensaison hinweg zu säen. Diese Methode minimiert auch die Konkurrenz durch unerwünschte Wildkräuter. Sollten Sie den Kerbel bei Temperaturen zwischen 18 und 20 °C keimen lassen möchten, bietet die Aussaat auf der Fensterbank oder im Gewächshaus ab März eine gute Alternative. So können die Pflanzen ab Mai, nach den letzten Frösten, ins Freiland umsetzen. Wiederholen Sie die Saat alle zwei bis drei Wochen für eine kontinuierliche Ernte. Beachten Sie hierbei, dass Kerbel ungern versetzt wird und eine Direktsaat zu bevorzugen ist.

Der ideale Standort für Kerbel

Ein halbschattiger Standort erhält das volle Aroma der Kerbelblätter

Der ideale Standort für Kerbel

Kerbel gedeiht am besten an einem halbschattigen bis sonnigen Standort, der vor direkter Mittagssonne geschützt ist. Ein zu stark sonniger Platz kann dazu führen, dass die Pflanzen schneller in Blüte gehen und das Aroma der Blätter beeinträchtigt wird. Wählen Sie also idealerweise einen Standort mit einer Mischung aus Licht und etwas Schatten.

Ein humusreicher, lockerer und gut durchlässiger Boden ist von entscheidender Bedeutung. Vermeiden Sie Staunässe, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, damit die Pflanze nicht austrocknet. Kerbel eignet sich auch als Unterpflanzung für größere, schattenwerfende Pflanzen wie Mangold oder zwischen Gehölzen.

Für den Anbau im Topf verwenden Sie eine durchlässige, nährstoffreiche Kräutererde und stellen sicher, dass überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Ein gut belüfteter Standort hilft, das Risiko von Krankheiten zu minimieren.

Vorbereitung des Saatbeets

Vor der Aussaat ist die gründliche Vorbereitung des Saatbeets entscheidend. Ein optimal vorbereiteter Boden verbessert die Keimbedingungen und fördert ein gesundes Pflanzenwachstum. Folgen Sie diesen Schritten:

  1. Boden lockern: Graben Sie den Boden gründlich um, zerkleinern Sie größere Erdklumpen und lockern Sie den Boden mit einer Harke.
  2. Unkraut und Steine entfernen: Befreien Sie das Beet von Unkraut, Steinen und sonstigen Fremdkörpern.
  3. Boden anreichern: Arbeiten Sie gut verrotteten Kompost oder organischen Dünger in die oberen 10 bis 15 cm des Bodens ein.
  4. Feinkrümelige Struktur: Stellen Sie sicher, dass die Oberfläche des Bodens glatt und feinkrümelig ist, um eine gleichmäßige Saat zu ermöglichen.
  5. Bodenfeuchtigkeit: Der Boden sollte vor der Aussaat feucht, aber nicht durchnässt sein.

Diese Schritte schaffen ideale Bedingungen für Ihren Kerbel, um kräftig und gesund zu wachsen.

Die Aussaat von Kerbel

Für die Aussaat nutzen Sie eine gut vorbereitete, feinkrümelige Bodenoberfläche. Säen Sie die Samen gleichmäßig verteilt aus und drücken Sie sie vorsichtig an, da Kerbel ein Lichtkeimer ist und nicht mit Erde bedeckt werden darf. Halten Sie einen Reihenabstand von etwa 15 cm ein, um den Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu geben ähnlich wie bei Stangenbohnen. Achten Sie darauf, den Boden gleichmäßig feucht zu halten, ohne Staunässe zu verursachen. Die Keimung erfolgt unter optimalen Bedingungen bei Temperaturen zwischen 5 und 10 °C nach etwa 15 bis 20 Tagen.

Pflege nach der Aussaat

Regelmäßige Pflege nach der Aussaat sorgt für gesundes Kerbelwachstum

Pflege nach der Aussaat

Nach der Aussaat ist eine konsequente Pflege erforderlich, um ein gesundes Wachstum der Kerbelpflanzen zu gewährleisten. Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen, und entfernen Sie regelmäßig Unkraut. Dünnen Sie die Keimlinge aus, sobald sie etwa 5 cm erreicht haben, um einen Abstand von 10-15 cm zwischen den Pflanzen zu gewährleisten. Abdecken der jungen Pflanzen mit Vlies (4,00€ bei Amazon*) schützt sie bei nächtlichem Frost. Stellen Sie sicher, dass der Standort halbschattig ist, vermeiden Sie jedoch direkte Mittagssonne. Eine regelmäßige Düngung alle vier bis sechs Wochen mit organischem Dünger unterstützt die Nährstoffversorgung.

Regelmäßige Bewässerung

Eine gleichmäßige Wasserversorgung ist für das Wachstum von Kerbel unerlässlich. Gießen Sie die Pflanzen in den frühen Morgenstunden oder späten Abend, um die Verdunstung zu minimieren. Der Boden sollte stets leicht feucht, aber nicht durchnässt sein. Bei Trockenperioden benötigen die Pflanzen zusätzliche Wassergaben. Eine Mulchschicht kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und gleichzeitig Unkrautwachstum zu verhindern.

Düngung

Im Freiland benötigt Kerbel in der Regel keine zusätzliche Düngung, vorausgesetzt, der Boden ist humus- und nährstoffreich. Arbeiten Sie den Boden vor der Aussaat mit gut verrottetem Kompost durch. Für den Anbau im Topf ist eine regelmäßige Nährstoffzufuhr notwendig. Alle vier bis sechs Wochen sollten organische Flüssigdünger oder verdünnter Komposttee verwendet werden, um Nährstoffmängeln vorzubeugen. Beobachten Sie die Pflanzen aufmerksam; gelbe Blätter können auf Nährstoffmangel hindeuten. Bei nährstoffarmen Böden kann eine gelegentliche Beimischung von Kompost sinnvoll sein.

Ernte

Ein regelmäßiger Schnitt fördert den erneuten Austrieb des Kerbels.

Ernte

Kerbel kann regelmäßig geerntet werden, sobald die Pflanzen etwa 10 cm hoch sind eingefroren werden. Schneiden Sie die Blätter und zarten Triebspitzen mit einer Schere oder einem scharfen Messer etwa 5 cm über dem Boden ab. Diese Methode fördert den erneuten Austrieb und ermöglicht eine kontinuierliche Ernte während der gesamten Vegetationsperiode ähnlich wie bei Koriander. Ernten Sie immer vor der Blüte, da die Blätter mit Beginn der Blütezeit an Aroma verlieren. Zum Ende der Vegetationsperiode können Sie auch die Samen von den sich braun verfärbenden Dolden ernten. Schneiden Sie die gesamten Dolden am Morgen, wenn sie vom Tau noch feucht sind, und lassen Sie sie im Haus nachtrocknen. Bewahren Sie die getrockneten Samen für die nächste Aussaat auf, da sie etwa zwei Jahre keimfähig bleiben.

Bilder: vvuls / iStockphoto