Knollensellerie

Sellerie säen: So gelingt die Aussaat Schritt für Schritt

Sellerie lässt sich gut vorziehen und bringt so reiche Ernten. Dieser Artikel führt Sie Schritt für Schritt durch den Anbauprozess – von der Aussaat bis zur Ernte.

Aussaatzeitpunkt für Sellerie

Der optimale Zeitpunkt zur Aussaat von Sellerie variiert je nach Anbauart und Bedingungen. Für die Vorkultur sollten Sie Knollen- und Stangensellerie ab Mitte Februar, spätestens jedoch Mitte März, in Saatschalen oder in Töpfen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus aussäen. Die Keimdauer beträgt etwa zwei bis drei Wochen bei Temperaturen um 20 Grad Celsius. Beachten Sie dabei, dass Sellerie zu den Lichtkeimern zählt und daher nur leicht mit Erde bedeckt wird.

Für den Frühanbau unter Glas oder Folie können Sie bereits ab Mitte Januar mit der Aussaat beginnen. Schnittsellerie lässt sich ebenfalls gut vorziehen und kann ab März in Töpfen ausgesät werden. Sobald keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, können die jungen Pflanzen nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland umziehen. Planen Sie für die Vorkultur etwa acht Wochen ein, um kräftige Jungpflanzen zu erhalten.

Beachten Sie, dass bei einer zu späten Aussaat im Freiland die Vegetationsperiode möglicherweise nicht ausreicht, um eine üppige Ernte zu erzielen.

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Die richtige Aussaat ist entscheidend für eine erfolgreiche Sellerie-Ernte

Sellerie richtig aussäen

Um Sellerie erfolgreich auszusäen, ist die Beachtung bestimmter Bedingungen und Schritte wesentlich. Da Sellerie ein Lichtkeimer ist, benötigt er zum Keimen genügend Licht. Das bedeutet, dass die Samen nicht mit Erde bedeckt werden sollten.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Aussaat

Selleriesamen über Nacht einweichen fördert eine schnellere Keimung der Pflanzen

  1. Samen vorbereiten: Lassen Sie die Selleriesamen über Nacht in Wasser quellen, um die Keimung zu fördern.
  2. Aussaatgefäße bereitstellen: Füllen Sie Saatkisten oder -schalen mit einer nährstoffarmen Anzuchterde, um den Keimlingen gute Startbedingungen zu bieten.
  3. Samen säen: Verteilen Sie die gequollenen Samen gleichmäßig auf der Erdoberfläche, drücken Sie sie leicht an, aber bedecken Sie sie nicht mit Erde.
  4. Anfeuchten: Befeuchten Sie das Substrat vorsichtig, idealerweise mit einer Sprühflasche, um ein Wegspülen der Samen zu vermeiden.
  5. Abdecken: Decken Sie die Saatkisten mit einer transparenten Folie oder einem Deckel ab, um ein gleichmäßiges Mikroklima zu schaffen.
  6. Platzierung: Stellen Sie die Gefäße an einen hellen, warmen Ort, etwa auf eine Fensterbank oder in ein Gewächshaus. Die optimale Keimtemperatur liegt bei etwa 20 Grad Celsius.
  7. Pflege während der Keimung: Halten Sie das Substrat bis zur Keimung gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um ein Faulen der Samen zu vermeiden.
  8. Nach der Keimung: Wenn die Sämlinge erscheinen, entfernen Sie die Abdeckung und stellen die Pflanzen etwas kühler, jedoch nicht unter 15 Grad Celsius, um das Schossen zu vermeiden.

Diese Schritte legen den Grundstein für kräftige Selleriepflanzen, die später pikiert und weiterkultiviert werden können.

Sellerie pikieren

Das Pikieren, also das Vereinzeln der Sämlinge, ist ein wichtiger Schritt, um kräftige Selleriepflanzen zu erhalten. Sobald die Keimlinge zwei bis drei echte Blätter entwickelt haben, können Sie mit dem Pikieren beginnen.

Anleitung zum Pikieren von Sellerie

  1. Vorbereitung: Bevor Sie mit dem Pikieren starten, bereiten Sie kleine Töpfe oder Container mit nährstoffreicher Pflanzenerde vor. Alternativ können auch Topfplatten mit einer Größe von 4 x 4 Zentimetern verwendet werden.
  2. Vorsichtiges Herausheben: Nutzen Sie einen Pikierstab (2,00€ bei Amazon*) oder einen kleinen Löffel, um die jungen Pflanzen behutsam aus dem Anzuchtgefäß zu lösen. Achten Sie darauf, die empfindlichen Wurzeln und Stängel nicht zu beschädigen.
  3. Wurzeln kürzen: Überprüfen Sie die Wurzeln und kürzen Sie besonders lange Wurzeln um etwa ein Drittel. Dies fördert ein buschiges Wurzelwachstum und unterstützt die Pflanzenentwicklung.
  4. Neues Einpflanzen: Setzen Sie die Sämlinge in ihre vorbereiteten Töpfe. Achten Sie darauf, dass die Wurzeln gut im Substrat verteilt sind und nicht geknickt werden. Drücken Sie die Erde leicht an, sodass die Pflanzen stabil stehen.
  5. Angießen: Gießen Sie die frisch pikierten Pflanzen gut an, um die Erde um die Wurzeln herum zu befestigen. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  6. Standortwahl: Stellen Sie die pikierten Pflanzen an einen hellen Ort, aber schützen Sie sie vor direkter Mittagssonne. Eine Temperatur von etwa 16 bis 18 Grad Celsius ist ideal, um das Schossen zu verhindern und ein gesundes Wachstum zu gewährleisten.

Pflege nach dem Pikieren

Nach dem Pikieren ist die richtige Pflege entscheidend. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen genügend Licht erhalten und gleichmäßig feucht gehalten werden. Ein langsames Abhärten der Pflanzen, indem Sie sie tagsüber ins Freie stellen, kann ab Ende April beginnen. So gewöhnen sich die Jungpflanzen an die äußeren Bedingungen und sind besser auf das Auspflanzen ins Freiland vorbereitet.

Vorgezogenen Sellerie weiterkultivieren

Nachdem Sie die Selleriepflanzen pikiert haben, ist eine sorgfältige Weiterkultivierung entscheidend für ein gesundes Wachstum. Optimale Bedingungen umfassen einen hellen Standort und eine gemäßigte Temperatur von 16 bis 18 Grad Celsius. Achten Sie auf eine gleichmäßige, aber sparsame Bewässerung, um Staunässe zu vermeiden.

Wichtige Pflegemaßnahmen

  • Düngung: Nach etwa zwei bis vier Wochen sollten Sie die Jungpflanzen das erste Mal mit einem organischen Flüssigdünger versorgen, um das Wachstum zu fördern und die Pflanzen zu stärken.
  • Abhärten: Ab Ende April können Sie anfangen, die Pflanzen schrittweise an die Außenbedingungen zu gewöhnen, indem Sie sie tagsüber für einige Stunden ins Freie stellen und die Dauer allmählich steigern.
  • Bodenpflege: Lockern Sie regelmäßig den Boden um die Pflanzen herum auf und entfernen Sie Unkraut, um die Belüftung und Wasserversorgung der Wurzeln zu verbessern.

Mit diesen Tipps stellen Sie sicher, dass Ihre Selleriepflanzen kräftig und gesund gedeihen und bereit sind für das Auspflanzen ins Freiland nach den letzten Frösten.

Sellerie auspflanzen

Vorgezogene Selleriepflanzen können nach den letzten Frösten ins Freiland.

Sellerie auspflanzen

Nachdem die letzten Fröste vorüber sind, können die vorgezogenen Selleriepflanzen ins Freiland umziehen.

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Standortwahl und Bodenvorbereitung

Eine gute Standortwahl fördert das gesunde Wachstum von Selleriepflanzen

Sellerie bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchlässig, locker und nährstoffreich sein, um das kräftige Wachstum zu fördern. Eine konstante Bodenfeuchtigkeit ist wichtig, da Sellerie keine Trockenheit verträgt.

Pflanzabstand

Pflanzabstand

Die richtige Pflanztechnik fördert das Wachstum von Selleriepflanzen im Freiland

Für einen optimalen Ertrag ist der richtige Pflanzabstand entscheidend:

  • Knollensellerie: Halten Sie etwa 40 x 40 cm Abstand zwischen den Pflanzen ein, um eine ausreichende Knollenbildung zu gewährleisten.
  • Stangensellerie: Ein Abstand von 30 x 30 cm ist ausreichend, um den Pflanzen genügend Raum für die Entwicklung ihrer Stängel zu bieten.

Pflanztechnik

Setzen Sie die Pflanzen nicht tiefer in den Boden, als sie zuvor im Anzuchttopf gestanden haben, um eine gute Wurzelbildung sicherzustellen. Drücken Sie die Erde um die Pflanzen leicht an und gießen Sie gründlich.

Pflege nach dem Auspflanzen

  • Gießen: Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Regelmäßiges Gießen ist besonders an warmen Sommertagen wichtig.
  • Düngen: Versorgen Sie Ihre Selleriepflanzen regelmäßig mit Kompost oder organischem Dünger, um den hohen Nährstoffbedarf zu decken.
  • Unkrautbekämpfung: Lockern Sie die Erde um die Pflanzen herum und entfernen Sie regelmäßig Unkraut, um eine gute Belüftung und Wasseraufnahme zu ermöglichen.
  • Anhäufeln: Falls Sie nicht selbstbleichende Stangensellerie-Sorten anbauen, können Sie die Pflanzen etwa drei Wochen vor der Ernte anhäufeln, um einen milderen Geschmack zu erzielen.

Mit diesen Schritten können Sie sicherstellen, dass Ihre Selleriepflanzen gut gedeihen und eine reiche Ernte liefern.

Bilder: ibreakstock / iStockphoto