Sellerie

Sellerie anbauen: Sorten, Pflege & Ernte für Anfänger

Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse, das in verschiedenen Sorten für aromatische Blätter, knackige Stiele oder schmackhafte Knollen kultiviert wird. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden für den Anbau und die Pflege der unterschiedlichen Selleriearten.

Steckbrief

Pflanzenart icon
Pflanzenart
Staude
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig
Wuchshöhe icon
Wuchshöhe
Etwa 40 cm bis 50 cm
Blattfarbe icon
Blattfarbe
Grün
Blattform icon
Blattform
Gefiedert
Licht icon
Licht
Sonnig bis halbschattig
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Sorten & Arten

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Samen des Wilden Selleries (Apium graveolens), fotografiert in Makawao, Maui.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Sellerie bereichert unsere Küchen mit verschiedenen Sorten, die sich in Geschmack und Nutzung unterscheiden.

Wilder Sellerie (Apium graveolens)

Der Wilde Sellerie, auch Echter Sellerie genannt, erinnert im Aussehen an Petersilie und wird vor allem wegen seiner würzigen Blätter geschätzt. Diese Blätter eignen sich hervorragend als Gewürz für Suppen und Eintöpfe. Die ätherischen Öle im Wilden Sellerie fördern zudem die Durchblutung und machen ihn zu einer wertvollen Heilpflanze.

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Schnittsellerie (Apium graveolens var. secalinum)

Schnittsellerie, auch als Blatt- oder Würzsellerie bekannt, bildet keine ausgeprägte Knolle. Die Blätter sind reich an ätherischen Ölen wie Limonen und Selinene und werden häufig frisch oder getrocknet als Gewürz genutzt. Ein bekanntes Produkt daraus ist Selleriesalz.

Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum)

Knollensellerie entwickelt eine große, kräftige Knolle, die in verschiedenen Formen wachsen kann. Bekannte Sorten wie ‚Prinz‘ und ‚Bergers weiße Kugel‘ sind resistent gegen Krankheiten wie die Blattfleckenkrankheit. Die Knollen, die bis zu einem Kilogramm schwer werden können, sind vielseitig einsetzbar in Suppen, Eintöpfen, Pürees und Salaten. Einige Sorten wie ‚Ibis‘ und ‚Monarch‘ punkten mit guter Lagerfähigkeit.

Staudensellerie (Apium graveolens var. dulce)

Staudensellerie, im Gegensatz zum Knollensellerie, bildet keine Knolle aus, sondern lange, fleischige Blattstiele. Diese sind knackig und haben einen intensiven, leicht anisartigen Geschmack. Staudensellerie ist ideal für Salate, Smoothies und zum Kochen geeignet.

Thai Sellerie

Thai Sellerie ist eine kleinere, intensiver schmeckende Variante des Staudenselleries, die besonders in der asiatischen Küche beliebt ist und sowohl roh als auch gekocht verwendet wird.

Vergleich der Sorten:

Merkmal Wilder Sellerie Schnittsellerie Knollensellerie Staudensellerie Thai Sellerie
Verwendeter Teil Blätter Blätter Knolle Stiele Stiele
Geschmack würzig intensiv erdig, mild anisch, frisch intensiv
Verwendung Gewürzkraut Gewürzkraut Suppen, Eintöpfe, Pürees, Salate, Schnitzel Rohkost, Salate, Smoothies, Wok-Gerichte Rohkost, gekocht
Besonderheiten Heilpflanze verschiedene Knollenformen, langfristig lagerfähig Beliebt in der asiatischen Küche

Verwendung

Sellerie ist ein vielseitiges Gemüse, das sich sowohl roh als auch gekocht verwenden lässt.

Knollensellerie:

  • Suppen und Eintöpfe: Ein klassischer Bestandteil von Suppengrün, der Suppen und Eintöpfen ein vollmundiges Aroma verleiht.
  • Püree: Kartoffel-Sellerie-Püree ist eine beliebte, cremige Beilage.
  • Schnitzel: Aus Knollensellerie lassen sich schmackhafte, vegetarische Schnitzel zubereiten.
  • Salate: Geriebener Knollensellerie ist eine Hauptzutat im klassischen Waldorfsalat.
  • Gebacken: Knollensellerie kann in Stücken geschnitten und im Ofen gebacken werden, was ihm eine süße, karamellisierte Note verleiht.

Staudensellerie:

  • Rohkost: Perfekt als knackiger Snack oder in Rohkostschalen.
  • Salate: Verleiht Salaten eine frische Note und harmoniert gut mit anderen Gemüsesorten.
  • Smoothies: Eine beliebte Zutat in grünen Smoothies aufgrund der Frische und Mineralien.
  • Wok-Gerichte: In Streifen geschnitten verleiht er Wok-Gerichten eine aromatische Note und bleibt dabei angenehm bissfest.
  • Dip-Sticks: Ideal für verschiedene Dips und Aufstriche.

Schnittsellerie:

  • Gewürzkraut: Diese aromatischen Blätter werden ähnlich wie Petersilie als Würzkraut für Suppen, Eintöpfe und Salate verwendet.
  • Selleriesalz: Getrocknete und zerkleinerte Blätter lassen sich zu Selleriesalz verarbeiten.

Selleriesamen:

  • Gewürz: Getrocknete und gemahlene Selleriesamen werden als intensives Gewürz verwendet.
  • Selleriesalz: Eine Mischung aus gemahlenen Selleriesamen und Salz, die vielseitig einsetzbar ist.

Selleriesaft:

Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wird er gerne pur oder in Kombination mit anderen Gemüsesäften genossen. Selleriesaft ist besonders in Detox-Kuren beliebt.

Aussaat & Pflanzung

Sellerie kann ab Ende Februar bis Anfang März vorgezogen werden, um nach den Eisheiligen im Mai ins Freiland gepflanzt zu werden. Eine Direktsaat ist ebenfalls möglich, sollte jedoch erst im Mai und Juni erfolgen.

Vorziehen:

  1. Füllen Sie Anzuchttöpfe oder Saatkisten mit nährstoffarmer Pflanzerde und drücken Sie diese leicht an.
  2. Verteilen Sie das Selleriesaatgut auf die Erde. Als Lichtkeimer darf es nicht mit Erde bedeckt, sondern nur leicht angedrückt werden.
  3. Gießen Sie das Saatgut gut an. Halten Sie die Erde ständig feucht, aber nicht durchnässt. Eine Folie über den Töpfen kann helfen, die Feuchtigkeit zu halten.
  4. Stellen Sie die Saat an einen hellen Platz bei ca. 20 Grad Celsius. Die Keimdauer beträgt je nach Temperatur zwischen 10 und 20 Tagen.
  5. Nachdem sich die ersten richtigen Blätter zeigen, pikieren Sie die Sämlinge vorsichtig in einzelne Töpfe oder Kisten.

Auspflanzen:

Ab Mai, nach den Eisheiligen, können die jungen Selleriepflanzen ins Freiland gepflanzt werden. Der Pflanzabstand sollte mindestens 35 cm betragen, der Reihenabstand etwa 40 cm. Achten Sie darauf, die Pflanzen nicht zu tief zu setzen.

Direktsaat:

Im Mai und Juni kann Sellerie direkt ins Freiland gesät werden. Auch hier gilt: Drücken Sie das Saatgut nur leicht an und bedecken Sie es nicht mit Erde.

Sellerie pflegen

Gießen:

Sellerie benötigt eine gleichmäßige und ausreichende Wasserversorgung. Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und durchdringend, besonders bei Trockenheit und während der Wachstumsperiode von Mitte August bis Anfang Oktober. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Düngen:

Sellerie ist ein Starkzehrer und benötigt viele Nährstoffe. Düngen Sie die Pflanzen regelmäßig mit organischen Düngemitteln wie Brennnesseljauche oder Hornspänen. Kaliumreicher Dünger unterstützt die Knollenbildung und verhindert Fleckenbildung und Verkrüppelung. Düngen Sie zweimal während der Wachstumsperiode, im Sommer und im Herbst. Auch die Zugabe von Steinmehl und Kalk kann vorteilhaft sein.

Bodenpflege:

Der Boden um die Selleriepflanzen sollte regelmäßig gehackt und gelockert werden. Eine gute Bodenstruktur fördert die Gesundheit der Pflanzen und verhindert das Schossen. Es kann hilfreich sein, vor dem Auspflanzen reifen Kompost in den Boden einzuarbeiten.

Erde anhäufeln:

Um das Wachstum der Sellerieknollen zu fördern, sollten diese während des Wachstums freigelegt werden. Sobald die Knolle die Größe einer Walnuss erreicht hat, kann die Erde im oberen Drittel der Knolle abgetragen werden, sodass diese freiliegt.

Stangensellerie vor Licht schützen:

Die Stangen des Stangenselleries bleiben zarter und weniger bitter, wenn sie vor direktem Sonnenlicht geschützt werden. Dies kann durch Anhäufeln der Pflanzen oder Anbringen von lichtdichten Kragen um die Stängel erreicht werden.

Salzhaltiges Gießwasser:

Sellerie verträgt salzhaltiges Wasser besser als andere Pflanzen. Gießen Sie die Selleriepflanzen gelegentlich mit salzhaltigem Kochwasser, um die Knollenbildung zu fördern, allerdings nur bei Knollensellerie.

Schutz vor Kälte:

Damit der Stangensellerie nicht schießt, sollten die Jungpflanzen während kalter Perioden mit einem Vlies abgedeckt werden. Achten Sie darauf, den Temperaturstress für die jungen Pflanzen zu minimieren.

Welcher Standort ist geeignet?

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Sellerieblätter und -blüten auf Sand Island, Midway Atoll.
Foto: Forest & Kim Starr | Lizenz: CC BY 3.0 | Quelle: Wikimedia

Knollensellerie: Bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen tiefgründigen, nährstoffreichen Boden. Ein sandiger, humusreicher Lehmboden ist ideal. Die Erde sollte gut gelockert und feucht sein, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Ein höherer Kalkanteil im Boden kann vorteilhaft sein.

Stangensellerie: Wächst am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem, feuchtem Boden. Der Boden sollte darüber hinaus gute Wasserhaltefähigkeiten besitzen, um die kontinuierliche Wasserversorgung zu sichern. Es empfiehlt sich, die Pflanze vor direktem Sonnenlicht zu schützen, um zartere Stiele zu erhalten.

Gute Nachbarn:

  • Spinat
  • Buschbohnen
  • Gurken
  • Kohl
  • Lauch
  • Tomaten
  • Kohlrabi

Schlechte Nachbarn:

  • Kartoffeln
  • Kopfsalat
  • Mais

Bodenansprüche: Beide Selleriearten sind Starkzehrer und benötigen einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden. Vor dem Auspflanzen sollte der Boden gut vorbereitet und im Herbst des Vorjahres mit reichlich Kompost oder Mist gedüngt werden.

Pflanzabstand: Der Pflanzabstand für Sellerie sollte mindestens 35 cm betragen, der Reihenabstand etwa 40 cm. Stangensellerie sollte nicht zu tief und an einem unkrautfreien Platz gepflanzt werden.

Krankheiten & Schädlinge

Schädlinge:

Verschiedene Schädlinge können Sellerie befallen und erhebliche Schäden verursachen, die das Wachstum und die Ernte beeinträchtigen.

  • Selleriefliege: Die Larven der Selleriefliege (Euleia heraclei) fressen an den Blättern und Stängeln und hinterlassen Miniergänge.
  • Blattläuse: Diese saugen an den Pflanzenteilen und können Viruskrankheiten übertragen.
  • Schnecken: Schnecken können besonders junge Pflanzen stark schädigen.
  • Wühlmäuse: Diese Tiere schädigen die Wurzeln des Selleries, was zu Wachstumsstörungen führen kann.

Krankheiten:

Sellerie kann durch verschiedene Krankheiten beeinträchtigt werden, die durch Pilze, Bakterien und Viren verursacht werden.

  • Blattfleckenkrankheit (Septoria): Diese Pilzkrankheit zeigt sich durch hellbraune Flecken mit schwarzen Punkten auf den Blättern.
  • Sellerieschorf (Cercospora apii): Erkennbar durch graue bis rotbraune, krustige Stellen an den Knollen und Stängeln.
  • Bakterielle Weichfäule: Verursacht durch Bakterien aus der Gattung Pectobacterium, führt zur Zersetzung des Pflanzengewebes.
  • Viruskrankheiten: Viren können Wachstumsstörungen und Blattverfärbungen verursachen.

Vorbeugen und Bekämpfen:

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um Krankheiten und Schädlinge beim Sellerieanbau vorzubeugen und zu bekämpfen.

  • Resistente Sorten auswählen.
  • Einen luftigen und sonnigen Standort, der Staunässe vermeidet, wählen.
  • Regelmäßige Bodenlockerung und Unkrautentfernung.
  • Befallene Pflanzenteile frühzeitig entfernen und entsorgen.
  • Pflanzen bei feuchter Witterung mit selbst hergestellten Pflanzenstärkungsmitteln wie Schachtelhalmbrühe besprühen.
  • Mulchen des Bodens hilft, Feuchtigkeit zu halten und Unkraut zu unterdrücken.
  • Für einen gesunden Boden sorgen, indem regelmäßig organische Dünger wie Kompost oder Brennnesseljauche verwendet werden.
  • Bei starkem Schädlingsbefall können natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Nützlingslarven eingesetzt werden.

Durch diese Maßnahmen lässt sich der Sellerie gesund und widerstandsfähig anbauen.

Häufig gestellte Fragen

1. Welche Unterschiede gibt es in der Geschmacksintensität von Staudensellerie und Thai Sellerie?

Staudensellerie hat einen intensiven, leicht anisartigen Geschmack, während Thai Sellerie eine noch intensivere Würze aufweist, die ihn besonders in der asiatischen Küche beliebt macht.

2. Kann man Sellerie auch im Freiland direkt säen?

Ja, Sellerie kann im Mai und Juni direkt ins Freiland gesät werden. Dabei ist zu beachten, dass das Saatgut nur leicht angedrückt und nicht mit Erde bedeckt wird, da Sellerie ein Lichtkeimer ist.

3. Welche Maßnahmen helfen gegen die Blattfleckenkrankheit (Septoria) bei Sellerie?

Vorbeugend kann man das Saatgut überlagern, da dies das Infektionsvermögen des Pilzes verringert. Bei feuchtem Wetter ist das Besprühen der Pflanzen mit Schachtelhalmbrühe (15,00€ bei Amazon*) empfehlenswert.

4. Warum ist es wichtig, den Stangensellerie vor Licht zu schützen?

Der Schutz vor direktem Sonnenlicht verhindert, dass die Stangen des Stangenselleries bitter und zäh werden. Dies kann durch Anhäufeln der Pflanzen oder das Anbringen von lichtdichten Kragen erreicht werden.

Bilder: beerfan / stock.adobe.com