Petersilie

Petersilie anbauen: Vom Standort bis zur Ernte

Petersilie, ein beliebtes Küchenkraut, bereichert Gerichte mit ihrem frischen Aroma. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte des Petersilieanbaus, von der Standortwahl über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Wuchs

Petersilie (Petroselinum crispum), auch bekannt als Peterle, Peterling oder Petergrün, ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie eine etwa 30 Zentimeter hohe Rosette aus gefiederten, dunkelgrünen Blättern. Diese Pflanzenblätter erreichen gewöhnlich eine Höhe von 15 bis 30 Zentimetern und eine Breite von 15 bis 20 Zentimetern. Im zweiten Jahr wächst im Juni ein Blütenstängel, der bis zu 60 Zentimeter hoch wird und verzweigte, gelbgrüne Doldenblüten trägt. Diese Blüten entwickeln sich bis zum Herbst zu Samen.

Die wichtigsten Merkmale der Petersilie:

  • Stielrund, häufig röhrig und leicht gerillt.
  • Mehrere kahle, aufrecht wachsende Stängel pro Pflanze.
  • Im ersten Jahr kompakter, dichter Wuchs; im zweiten Jahr hoher Blütenstängel.
  • Konisch geformte, rübenartige Wurzel.
  • Glatte oder krause Sorte der Blätter.

Blätter

Es gibt zwei Hauptsorten von Petersilie: die glatte Petersilie (Petroselinum crispum var. vulgare) und die krause Petersilie (Petroselinum crispum var. crispum).

Die Blätter der glatten Petersilie sind dunkelgrün, ein- bis dreifach gefiedert und besitzen einen glatten Rand. Sie wird oft als besonders aromatisch und vitaminreich beschrieben. Die Blätter der krausen Petersilie sind ebenfalls dunkelgrün, jedoch gewellt und mit einer knorpeligen Spitze versehen. Diese Sorte wird häufig aufgrund ihrer dekorativen Optik verwendet und ist ebenso aromatisch in der Küche einsetzbar.

Eigenschaften der Petersilienblätter:

  • Wechselständige, gestielte Blätter
  • Dreieckiger Umriss, ein- bis dreifach gefiedert
  • Glatte oder gekrauste Blattränder

Welcher Standort ist geeignet?

Petersilie bevorzugt halbschattige bis sonnige Standorte, sollte aber vor praller Mittagssonne geschützt werden. Idealerweise erhält die Pflanze eine Mischung aus Lichtverhältnissen. Ein tiefgründiger, durchlässiger und nährstoffreicher Boden ist essentiell. Der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, jedoch ohne Staunässe.

Wichtige Hinweise zur Standortwahl:

  • Tiefgründiger, humusreicher Boden
  • Gleichmäßige Feuchtigkeit, Staunässe vermeiden
  • Keine Aussaat zweimal hintereinander an derselben Stelle oder nach anderen Doldengewächsen

Im Winter übersteht Petersilie milde Temperaturen problemlos, aber bei starkem Frost empfiehlt sich ein Abdecken mit Reisig oder Tannenzweigen.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Petersilie gedeiht am besten in humusreichen, durchlässigen und leicht kalkhaltigen Böden, die tiefgründig aufgelockert sind. Schwere, verdichtete Böden eignen sich weniger gut und sollten mit Sand oder Kompost angereichert werden, um eine gute Durchlässigkeit und Belüftung zu gewährleisten. Ein feuchter, aber nicht zu nasser Boden ist optimal, um das Wachstum der Pflanze zu fördern und Wurzelfäule zu vermeiden.

Petersilie pflegen

Petersilie benötigt regelmäßig Wasser, jedoch ohne dass Staunässe entsteht. Gießen Sie idealerweise in den Morgen- oder Abendstunden, um Blattverbrennungen zu verhindern. Eine Mulchschicht aus Grasschnitten oder Rindenkompost kann helfen, die Bodenfeuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu reduzieren.

Pflegeschritte:

  • Regelmäßige Bodenlockerung zur Förderung der Belüftung.
  • Mäßige Düngung mit Kompost bei der Beetvorbereitung.
  • Entfernen der Blütenstängel zur Förderung des Blattwachstums.

Petersilie sollte regelmäßig beschnitten werden, um eine buschige Pflanze zu erhalten. Schneiden Sie die äußeren Blätter ab und lassen Sie das Herzblatt stehen.

Pflanzung

Petersilie kann direkt ins Freiland gesät oder vorgezogen werden.

Direktsaat ins Freiland

Die Aussaat beginnt ab Mitte März bis April für Sommer- und Herbsternte oder ab Juli für eine Winterernte im Gewächshaus:

  • Saatgut etwa ein bis zwei Zentimeter tief einbringen.
  • Reihenabstand von 20 bis 30 Zentimetern einhalten.
  • Boden gleichmäßig feucht und unkrautfrei halten.

Vorkultur

Für die Vorzucht ab Mitte Januar:

  • Samen mehrere Stunden in warmem Wasser quellen lassen.
  • Keimtemperatur von etwa 25 Grad Celsius.
  • Ab April die jungen Pflanzen abhärten und ins Freiland setzen.

Erfolgreicher Anbau gelingt mit der richtigen Vorbereitung und Pflege.

Petersilie richtig schneiden

Sobald die Pflanzen kräftig genug sind, können ab dem späten Frühjahr laufend Blätter geerntet werden. Schneiden Sie immer von außen nach innen und lassen Sie das Herzblatt stehen, um den Neuaustrieb zu ermöglichen. Blütenstängel sollten entfernt werden, da die Blätter während der Blüte ungenießbar werden.

Für die Ernte:

  • Scharfe Schere oder Messer verwenden.
  • Blätter samt Stängeln ernten.
  • Am späten Vormittag an einem trockenen Tag schneiden, um das Verwelken zu verhindern.

Geerntete Petersilie sollte schnell verarbeitet oder gehackt und eingefroren werden, um das Aroma zu bewahren.

Blüte

Nach der Blüte steigt der Gehalt an Apiol in der Petersilie, einem ätherischen Öl, das gesundheitsschädlich sein kann. Vor allem Schwangere sollten Petersilie nach der Blüte meiden, da Apiol vorzeitige Wehen auslösen kann. Auch Blätter und Stängel der blühenden Pflanze sind zu vermeiden.

Wichtige Hinweise:

  • Verzehr nur vor der Blütezeit.
  • Nach der Blüte alle Pflanzenteile vermeiden.
  • Bei Verdacht auf Apiolvergiftung ärztlichen Rat einholen.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten von Petersilie, die sich in Geschmack und Wuchsform unterscheiden:

Glatte Blatt-Petersilie

  • ‚Laura‘: Kompakter Wuchs, intensives Aroma.
  • ‚Einfache Schnitt‘: Sehr aromatisch.
  • ‚Gigante d’Italia‘: Großblättrig, ertragreich.

Krause Blatt-Petersilie

  • ‚Mooskrause‘: Stark gekrauste Blätter, sehr krankheitsresistent.
  • ‚Gärtnerstolz‘: Robuste Sorte.
  • ‚Lisette‘: Zart gekrauste Blätter, ideal zum Garnieren.
  • ‚Sperlings Smaragd‘: Ertragreich und winterhart.
  • ‚Grüne Perle‘: Dunkelgrün, gut für die Spätaussaat.

Wurzelpetersilie

  • ‚Halblange‘: Mittelgroße Rübe.
  • ‚Lange Oberlaaer‘: Längere, fleischige Wurzeln.

Verwendung

Petersilie ist vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie verfeinert Suppen, Soßen, Salate, Fleisch- und Fischgerichte und vieles mehr. Die Blätter verlieren jedoch bei längerem Erhitzen ihr Aroma, daher sollten sie hauptsächlich roh oder nur kurz erhitzt verwendet werden.

Besonders beliebt ist Petersilie in der europäischen und mediterranen Küche:

  • Suppen und Brühen: Für frischen Geschmack.
  • Soßen und Dressings: Verleiht würzige Komponenten.
  • Salate: Ideal für grüne Soßen und Salate.
  • Fleisch- und Fischgerichte: Hebt den Geschmack hervor.
  • Gemüsegerichte: Bringt zarte Frische.
  • Eierspeisen: Häufige Zutat in Omeletts und Rühreiern.
  • Kräuterbutter und Dips: Fein gehackt sehr schmackhaft.

Petersilie kann auch eingefroren werden, um das Aroma zu erhalten.

Krankheiten & Schädlinge

Petersilie kann unter verschiedenen Krankheiten und Schädlingen leiden, insbesondere die glatte Petersilie ist anfälliger:

Häufige Krankheiten

  • Septoria-Blattfleckenkrankheit: Grau-gelbe Flecken auf den Blättern, die sich vergrößern und weiße Bereiche mit schwarzen Punkten entwickeln. Hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit begünstigen die Ausbreitung.
  • Falscher Mehltau: Tritt besonders im Herbst bei hoher Luftfeuchtigkeit auf.
  • Echter Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern.

Häufige Schädlinge

  • Fadenwürmer (Nematoden): Rote Laubfärbung ab Juni durch Wurzelfraß.
  • Blattläuse: Saugen Pflanzensaft ab und übertragen Viren.
  • Kugelspringer: Nagen an den Wurzeln.
  • Wurzelhalsläuse: Schwächen die Pflanze durch Saugen am Wurzelhals.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Optimale Standortbedingungen: Gut belüfteter, durchlässiger Boden.
  • Fruchtfolge und Pflanzabstand: Regelmäßiger Wechsel und ausreichende Abstände.
  • Samenbehandlung: Heißes Wasser tötet Pilzsporen ab.
  • Regelmäßige Kontrolle: Früherkennung und Bekämpfung der Schädlinge.
  • Natürliche Feinde fördern: Marienkäfer und Schlupfwespen.

Petersilie vermehren

Die Vermehrung von Petersilie erfolgt durch Samen. Der Prozess beginnt nach der Blüte der zweijährigen Pflanze, wenn bis zum Herbst die Samen reifen.

Wichtige Schritte bei der Samenvermehrung:

  1. Samengewinnung: Reife Samen von den Blütenstängeln sammeln und trocken lagern.
  2. Aussaat vorbereiten: Samen in warmem Wasser quellen lassen, um die Keimung zu fördern.
  3. Aussaatzeitpunkt: Von Frühjahr bis Spätsommer, idealerweise ab Mitte März bis April. Für die Winterernte Aussaat bis Ende Juli im Gewächshaus.
  4. Aussat Tiefe und Abstände: Ein bis zwei Zentimeter tief und in Abständen von 20 bis 30 Zentimetern aussäen.
  5. Keimdauer und Pflege: Keimung dauert etwa drei bis vier Wochen. Den Boden gleichmäßig feucht und unkrautfrei halten.

Mit der richtigen Pflege und Geduld lässt sich Petersilie erfolgreich vermehren und anbauen.

Häufig gestellte Fragen

1. Warum sollte man Petersilie vor der Aussaat in Wasser quellen lassen?

Petersilie ist ein Dunkelkeimer mit relativ harten Samen. Durch das Quellen in warmem Wasser für mehrere Stunden vor der Aussaat wird die harte Samenschale aufgeweicht und die Keimung beschleunigt. Dies führt zu einer gleichmäßigeren und schnelleren Keimung der Samen.

2. Wofür eignet sich Petersilie besonders gut in der Küche?

Petersilie ist vielseitig einsetzbar und passt zu Suppen, Soßen, Salaten, Fleisch- und Fischgerichten, Gemüsegerichten und Eierspeisen. Besonders bekannt sind Gerichte wie die Frankfurter Grüne Soße und Taboulé aus der libanesischen Küche. Da Petersilie ihr Aroma bei längerer Hitzeeinwirkung verliert, wird sie häufig roh oder nur kurz gegart verwendet.

3. Welche Unterschiede gibt es zwischen der glatten und der krausen Petersilie?

Glatte Petersilie (Petroselinum crispum var. vulgare) ist bekannt für ihr intensives Aroma und ihren höheren Vitamingehalt, während die krause Petersilie (Petroselinum crispum var. crispum) wegen ihrer dekorativen Optik beliebt ist. Beide Sorten sind aromatisch, aber die glatte wird oft als aromatischer beschrieben und bevorzugt.

4. Warum ist Petersilie nach der Blüte giftig?

Nach der Blüte steigt der Gehalt an Apiol, einem ätherischen Öl, in der Petersilie stark an. Apiol kann gesundheitsschädlich sein und insbesondere bei Schwangeren vorzeitige Wehen auslösen. Aus diesem Grund sollten alle Pflanzenteile der Petersilie nach der Blüte vermieden werden.

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