Schädlinge

Wühlmäuse erkennen und vertreiben

Wer liebevoll Zwiebelblumen, Obstgehölze, Möhren und andere Gemüse im Garten pflegt, kennt das Problem: Wühlmäuse fressen die Pflanzen unterirdisch an und vernichten so die erhoffte Ernte. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Tiere davon abzuhalten.

  • Wühlmäuse leben unterirdisch und legen verzweigte Gangsysteme an.
  • Die Tiere fressen besonders gern fleischige Pflanzenwurzeln, Knollen und Wurzelgemüse sowie Blumenzwiebeln.
  • Sie sind nur schwer zu bekämpfen, am besten fangen Sie sie lebend oder tot mit beköderten Fallen.
  • Die oft empfohlenen Hausmittel zur Vertreibung wirken in der Regel nicht.

Wühlmäuse erkennen

Zunächst einmal: „Die“ Wühlmaus gibt es nicht! Stattdessen stellt die Bezeichnung eine ganze Gruppe von Nagern dar, die biologisch als eigene zoologische Unterfamilie gelten und somit eng miteinander verwandt sind. Etwa 150 verschiedene Arten zählen zu den Arvicolinae, wie die Wühlmäuse wissenschaftlich bezeichnet werden. Besonders bekannt – und ärgerlicherweise im Garten aktiv – sind Feld- und Schermäuse.

Die Tiere tragen ihren Namen nicht ohne Grund, legen sie doch unterirdische Gangsysteme an und „wühlen“ sich praktisch durch den Boden. Dass eine Wühlmaus in Ihrem Garten ihr Unwesen treibt, erkennen Sie häufig an den flachen, länglichen sowie mit Gras und Wurzeln durchzogenen Erdhaufen, die typisch für die kleinen Nager sind. Wühlmäuse kommen fast überall in Europa, Nordamerika und Asien vor, wobei sie leichte bis mittelschwere Böden bevorzugen – in diesen gräbt es sich einfach am leichtesten. Besonders gefährdet ist Ihr Garten, sollten Sie in einer Region mit Lössböden leben. Diese sind bei den Schädlingen besonders beliebt.

Wie sehen Wühlmäuse aus? Aussehen und Lebensweise

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Die Große Wühlmaus kommt bei uns am häufigsten vor

Eine häufig in den Garten vorkommende Art ist die Große Wühlmaus (Arvicola terrestris), die auch als Ostschermaus bzw. Erd- oder Wühlratte bezeichnet wird. Die Tiere gehören zur zoologischen Gattung der Schermäuse (lat. Arvicola), die wiederum der Unterfamilie der Wühlmäuse (lat. Arvicolinae) zugeordnet ist. Wie alle Wühlmäuse lebt auch diese Art einzelgängerisch, vermehrt sich jedoch zwischen März und Oktober sehr emsig. Sie gehören aufgrund ihrer starken Fraßtätigkeit zu den unangenehmsten Schädlingen im Haus- und Hobbygarten.

So sehen Wühlmäuse aus:

  • zwischen 12 und 22 Zentimeter lang
  • Gewicht zwischen 60 und 120 Gramm
  • sehr unterschiedliche Fellfarben
  • Fell kann hell sandfarben bis dunkelbraun sein
  • Bauchseite häufig heller gefärbt als der restliche Körper
  • kleiner, stumpfer Kopf
  • Ohren liegen im Pelz, fast nicht zu sehen
  • Schwanz etwa halb so lang wie der Körper
  • Schwanz ist leicht geringelt und kurz behaart

Schermäuse bevorzugen feuchte Wiesen und Böden, weshalb sie sich gern in der Nähe eines Gewässers ansiedeln. Sie graben unterirdisch verzweigte, hochovale Gangröhren mit einem Durchmesser zwischen sechs und acht Zentimetern und legen mehrere Nest- und Vorratskammern an.

Schadbild

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Wühlmäuse hinterlassen Fraßschäden an Knollen

„Was machen Sie gegen Wühlmäuse? – Wir schimpfen.“ (Karl Förster)

Ein Wühlmausbefall zeigt sich häufig durch scheinbar grundlos welkende Gemüsepflanzen, Obstgehölze oder auch Ziergewächse wie beispielsweise Rosen. Häufig haben die Pflanzen aufgrund der weggefressenen Wurzeln keinen Halt mehr im Boden und fallen einfach um bzw. lassen sich leicht herausziehen. Typisch ist zudem ein plötzlicher Schiefstand angeknabberter Pflanzen. Eine Rettung der Gewächse ist, je nach Schädigungsgrad, in der Regel nicht möglich.

Flache, meist langgezogene Erdhaufen zeigen die Aktivitäten einer Wühlmaus ebenfalls an. Diese werden häufig mit Maulwurfshügeln verwechselt, weshalb so mancher Gärtner erst spät gegen die Wühlmausplage tätig wird. Etwas weiter unten im Text zeigen wir Ihnen, an welchen Merkmalen Sie Wühlmaus- und Maulwurfshügel sicher voneinander unterscheiden können.

Was fressen Wühlmäuse?

Wühlmäuse ernähren sich rein vegetarisch von Wurzeln sowie von unterirdischen Knollen wie beispielsweise Kartoffeln, Wurzelgemüse und Blumenzwiebeln. Außerdem fressen sie gern Kräuter, Wasserpflanzen sowie auch Getreide. Besonders gefährdet sind Obst- und Gemüsegärten sowie mit vielen Gehölzen bestandene Gärten. Dasselbe gilt für Forst- und Baumschulen, in denen die Nager ebenfalls große Schäden anrichten können.

Exkurs

Diese Pflanzen sind besonders gefährdet

Besonders schmackhaft finden die kleinen Nager Wurzelgemüse wie etwa Mohrrüben, Pastinaken, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Sellerie und Topinambur. Aber auch Blumenzwiebeln – vor allem von Lilien, Tulpen und Schneeglöckchen – sowie diverse Stauden mit dickfleischigen Wurzeln sind gefährdet. Dies betrifft so beliebte Gartenpflanzen wie beispielsweise Pfingstrosen, Steppenkerzen, Prachtscharten, Taglilien oder Heuchera.

Bei den Ziergehölzen knabbern die hungrigen Feinschmecker vor allem die zarten Wurzelrinden von Rosen, Clematis und Blauregen, aber auch von vielen anderen kleineren Ziergehölzen an. Bei den Obstbäumen sind wiederum vor allem Apfelsorten wie etwa die schmackhaften ‚Renette‘ oder ‚Cox Orange‘ sowie deren schwachwüchsige Unterlagen (vor allem M9) durch Wühlmausverbiss bedroht.

Wie tief graben Wühlmäuse?

Wühlmäuse graben ihre Tunnel zumeist sehr dicht unter der Erdoberfläche, gehen aber auch problemlos in Tiefen von bis zu einem Meter. Im Prinzip finden Sie die Gänge überall dort, wo die Tiere leicht an ihre bevorzugte Nahrung gelangen. Maulwürfe hingegen graben in der Regel in einer Tiefe zwischen 20 und 30 Zentimetern unter der Erdoberfläche.

Wühlmaus oder Maulwurf?

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Wühlmaushügel sind flacher als Maulwürfshügel

Sowohl Wühlmäuse als auch Maulwürfe werfen typischerweise Erdhaufen auf, die sich jedoch anhand ihrer Form voneinander unterscheiden. Wie Sie erkennen, welches Tier in Ihrem Garten wohnt, zeigen Ihnen die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale in unserer Tabelle.

  Wühlmaus Maulwurf
Erdhügel Form länglich, oft langgezogen, unregelmäßig verteilt eher rundlich, oft gleichmäßig verteilt
Erdhügel Höhe flach höher als Wühlmaushaufen
Erdhügel Beimischungen häufig Wurzeln und Pflanzenreste in der Erde keine Beimischungen
Erdhügel Eingang seitlich am Erdhügel mittig oben im Erdhügel
Unterirdische Gänge hochoval, meist sechs bis acht Zentimeter breit kleiner als Wühlmausgänge, breitoval bis rund geformt

Sind Sie sich unsicher, können Sie anhand der so genannten Verwühlprobe feststellen, um welchen Wühler es sich handelt:

  1. Legen Sie den Gang vom Erdhaufen aus an mehreren Stellen frei.
  2. Die Länge der freigelegten Fläche sollte etwa 30 Zentimeter betragen.

Wühlmäuse verschließen den offenen Gang innerhalb weniger Stunden, im Gegensatz zu Maulwürfen, die dann einfach unterhalb der geöffneten Fläche weitergraben. Noch mehr Sicherheit erlangen Sie, wenn Sie ein Stück Möhre oder eine andere Leckerei in den Gang legen: Diese wird von Wühlmäusen in der Regel angeknabbert, Maulwürfe rühren das Gemüse hingegen nicht an.

Weshalb ist diese Unterscheidung so wichtig?

Bevor Sie sich an die Bekämpfung des Erdhaufen aufwerfenden Gartenbewohners machen, sollten Sie zunächst überprüfen, ob es sich tatsächlich um eine Wühlmaus oder nicht doch um einen Maulwurf handelt. Diese Unterscheidung ist schon allein deshalb wichtig, weil Maulwürfe – im Gegensatz zu den Wühlmäusen – der Bundesartenschutzverordnung unterliegen und deshalb weder gefangen oder gar getötet werden dürfen. Bei Zuwiderhandlung drohen empfindliche Strafen!

Abgesehen von seinem Schutzstatus, sollten Sie den Maulwurf auch aus einem anderen Grund nicht aus dem Garten vertreiben: Dieser lässt nämlich Ihre Pflanzen in Ruhe, sondern ernährt sich stattdessen bevorzugt von Engerlingen (die wiederum Ihren Gewächsen durchaus gefährlich werden können) und anderem unterirdisch lebenden Getier. Ergo betätigt sich der Maulwurf als Nützling, obendrein können Sie die aufgeworfene Hügelerde prima für die Herstellung von humushaltiger Pflanzerde verwenden.

Wühlmausbefall erfolgreich vorbeugen

Nun müssen Sie natürlich nicht abwarten, bis sich die Wühlmaus in Ihrem Garten zeigt und das Gemüsebeet plündert oder den frisch gepflanzten Apfelbaum zernagt. Stattdessen können Sie auch auf Nummer sicher gehen und gefährdete Pflanzen von vornherein schützen. Hierzu eignen sich diese Methoden:

  • Drahtkörbe: Wurzelnackte Gewächse setzen Sie schon bei der Pflanzung mitsamt Drahtkorb in die Erde, der die Nager von den Wurzeln fernhalten soll. Achten Sie darauf, Pflanzkörbe mit einer Maschenweite zwischen 13 bis maximal 16 Millimetern zu verwenden, außerdem sollte der Korb nicht zu eng um die Wurzeln anliegen. Einen solchen Korb können Sie selbst basteln (etwa aus Meterware) oder aber fertig kaufen. Im Handel sind spezielle Wühlmauskörbe für Ziersträucher, Obstgehölze oder auch Blumenzwiebeln erhältlich. Beim Einpflanzen sollte der Korb etwa zehn Zentimeter aus dem Boden herausragen, damit die Wühlmaus diesen nicht oberirdisch überwindet.
  • Umzäunung: Sollen nicht nur einzelne Pflanzen, sondern ein ganzer Gartenbereich – etwa ein Gemüsebeet – geschützt werden, so ist eine Umzäunung sinnvoll. Diese funktioniert im Prinzip genau so wie der Pflanzkorb, wird lediglich auf einer größeren Fläche angewendet. Graben Sie zu diesem Zweck ein stabiles Drahtgeflecht mit einer Maschenweite zwischen 13 und 16 Millimetern mindestens einen halben Meter tief und rund um den zu schützenden Bereich in den Boden ein. Auch hier sollte der Draht mindestens zehn Zentimeter hoch aus dem Boden herausragen und zudem die obere Kante nach außen umgebogen werden.

Verzinkt oder nicht verzinkt?

So mancher Hobbygärtner streitet verbissen darum, ob der für Wühlmauskörbe verwendete Draht verzinkt sein muss oder nicht. Grundsätzlich ist ein verzinkter Draht natürlich vor Korrosion geschützt und hält deshalb länger. Andererseits hemmt das Zink das Wachstum der Pflanzenwurzeln und hat damit einen direkten Einfluss auf die Pflanzengesundheit. In diesem Punkt gibt es ergo keine allein seligmachende Meinung, stattdessen müssen Sie selbst entscheiden, was Ihnen wichtiger ist.

Diese Pflanzen halten Wühlmäuse fern

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Knoblauch schreckt Wühlmäuse ab

Ebenfalls zur Vorbeugung können Sie bestimmte Duftpflanzen rund um gefährdete Bereiche anpflanzen. So manches Gewächs ist bei den kleinen Nagern recht unbeliebt und hält diese deshalb recht zuverlässig fern – doch Vorsicht: Verlassen Sie sich nicht allein darauf, denn schon so manche Wühlmaus wusste nichts von ihrer Abneigung und hat den Garten trotz eigens angepflanzter Kaiserkrone und Co. geplündert. Versuchen können Sie es doch mit diesen Pflanzen:

  • Kaiserkrone
  • Knoblauch
  • Zwiebeln
  • Steinklee
  • Narzissen
  • Holunder
  • Basilikum

Alternativ können Sie auch Walnussblätter, Kampfer oder Fichten- bzw. Holunderzweige in den Boden- und Wurzelbereich durch Wühlmäuse bedrohter Pflanzen einarbeiten. Auch dies soll die kleinen Nager fernhalten und ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Exkurs

Haben Wühlmäuse natürliche Feinde?

Natürlich hat die Wühlmaus zahlreiche natürliche Feinde, die dem gefräßigen Nager eifrig nachstellen. Haben Sie ein Problem mit Wühlmäusen im Garten, so schaffen Sie sich eine Katze an: Diese fängt Ihnen die Tierchen und reduziert so die Population. Doch Vorsicht: Nicht alle Katzen sind Jäger. So manches erlesene Rasseexemplar hat sich schon als ausgesprochen faul erwiesen, so dass Sie für diesen Zweck wohl besser auf die bewährten Bauernhofkatzen zurückgreifen. Diese sind die Jagd oft schon von klein auf gewöhnt.

Des Weiteren stellen Fuchs, Marder, Iltis sowie Greifvögel wie Mäusebussard und Eulen (vor allem Schleiereulen) den kleinen Nagern nach. Nun sind viele dieser Wildtiere in ausgesprochen städtischen Gebieten nicht so häufig, dennoch können Sie für einen tierfreundlichen Garten sorgen. Hierfür schichten Sie beispielsweise als Unterschlupf für Wiesel geeignete Steinhaufen auf oder lassen in einer Scheune oder einem Stall Einfluglöcher für Eulen.

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Wühlmäuse wird man nur schwer wieder los

Wühlmäuse effektiv bekämpfen

Hat man erst einmal Wühlmäuse im Garten, wird man sie so schnell nicht wieder los. Die Tierchen lassen sich nicht leicht fangen oder vertreiben, weshalb Sie so manchen Trick versuchen müssen. Wir haben einmal die häufigsten Tipps und Empfehlungen zum Bekämpfen von Wühlmäusen genauer unter die Lupe genommen. Welche Methoden tatsächlich funktionieren und von welchen Sie getrost die Finger lassen können, verrät Ihnen dieser Abschnitt.

Die optimale Bekämpfungszeit

Natürlich können Sie die Wühlmausplage ganzjährig bekämpfen. Allerdings sind die Aussichten auf Erfolg größer, wenn Sie sich in den Monaten zwischen Oktober und April darum kümmern. Da Wühlmäuse keinen Winterschlaf halten, sind sie auch in der kalten Jahreszeit aktiv. Das wiederum verschafft Ihnen einen Vorteil bei der Mäusejagd, denn die Tiere sind aufgrund des winterlichen Futtermangels anfälliger für ausgelegte Köder – diese würden sie während der Sommermonate, in den Zeiten des Nahrungsüberflusses, schlicht liegenlassen.

Tipp

Achten Sie außerdem darauf, Bekämpfungsmaßnahmen nicht nur auf einzelne Beete und Grundstücke, sondern auch auf größere Flächen anzuwenden. Da sich Wühlmäuse sehr schnell vermehren und ebenso rasch geschlechtsreif werden, besiedeln die Jungtiere im Handumdrehen benachbarte Grundstücke. Daher sollten auch die Nachbarn in einem Wohngebiet oder einer Kleingartenanlage über eine eventuelle Plage Bescheid wissen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Hausmittel gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse gelten als ausgesprochen geruchsempfindlich, weshalb des Öfteren stark riechende Mittelchen empfohlen werden. Diese sollen in regelmäßigen, kurzen Abständen direkt in die Gänge hinein gegossen oder -gelegt werden und dadurch die Tierchen vertreiben. Insbesondere

  • (vergorene) Buttermilch
  • hochprozentiger Alkohol (z. B. Brennspiritus)
  • Knoblauch
  • Thuja- oder Walnussbaumzweige

sollen gegen die Nager helfen. Leider wirken diese Hausmittel, wenn überhaupt, höchstens sehr kurzfristig und vertreiben die Wühlmäuse nicht dauerhaft. Auch ausgelegte Menschen-, Katzen – oder Hundehaare halten die lästigen Tiere nicht davon ab, in Ihrem Garten zu siedeln.

Helfen Geräusche gegen Wühlmäuse?

In vielen Ratgebern und Internetforen wird empfohlen, Wühlmäuse mit lauten Geräuschen zu vertreiben. Die Tiere hätten ein feines und empfindliches Gehör und würden daher vor eigens platzierten Ultraschallgeräten, vor in den Boden gesteckten Glasflaschen oder Klappermühlen die Flucht ergreifen. Leider ist es so einfach nicht und derartige Methoden haben sich allesamt als wirkungslos erwiesen. Sie werden die Tierchen tatsächlich nur mit rabiateren Vorgehensweisen wieder los.

Fallen gegen Wühlmäuse

In der Regel kommt man also um das Fangen und / oder Töten der Tierchen nicht herum, wobei auch diese Methoden aus verschiedenen Gründen problematisch sind. Fangen Sie die Wühlmäuse lebend, müssen Sie sie anschließend irgendwie loswerden – und das kann sich bisweilen als schwierig erweisen. Das beste ist es in diesem Fall, die gefangenen Tiere aus dem Wohngebiet herauszufahren und etwa in der Natur auszusetzen.

Hierfür eignen sich vor allem Wiesen und lichte Wälder, da hier reichlich Nahrung vorhanden ist. Bringen Sie möglichst viele Kilometer zwischen dem bewohnten Gebiet und dem Zielort des Aussetzens, damit die Mäuse bzw. deren Nachkommen nicht wieder zu Ihnen zurück wandern. Achten Sie außerdem darauf, die kleinen Nager nicht in der Nähe bewirtschafteter Felder auszusetzen: Der Bauer ist über Wühlmäuse ebenso wenig erfreut wie Sie und trägt obendrein noch ein ökonomisches Risiko.

Wirksame Köder

Wer Wühlmäuse fangen möchte, braucht einen guten Köder. Zwar können Sie Wühlmausfallen grundsätzlich auch ohne ein Leckerli aufstellen, allerdings ist die Erfolgsrate mit Köder höher. Hierfür eignen sich vor allem Gemüsestücke wie etwa Mohrrüben, Sellerie oder Topinambur (eines der absoluten Lieblingsnahrungspflanzen der kleinen Nager!), die Sie am besten ganz frisch verwenden und schälen. Beködern Sie die Falle, bereiten Sie sie nach Herstelleranweisung vor und setzen Sie sie direkt in den freigelegten Gang. Damit die Wühlmaus sich sicher fühlt, verschließen Sie die Öffnungen anschließend wieder, beispielsweise mit einem Holzbrett oder einem schwarzen Kunststoffeimer. Wichtig ist hierbei, dass keinerlei Licht in den Gang hineinfällt.

Des Weiteren können Sie im Fachhandel spezielle Wühlmausköder erwerben und anwenden – entweder mit oder ohne Falle. Diese Köder jedoch sind vergiftet und töten die Tiere, was zwar erlaubt ist, aber nicht jedem gefällt. Wenn Sie damit kein Problem haben, können Sie Giftköder auch selbst präparieren, beispielsweise ein Stück Sellerie oder Möhre mit Rattengift. Achten Sie dabei jedoch darauf, unbedingt sämtliche Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten, da diese Mittel auch für andere Tiere – etwa Haustiere – sowie für neugierige Kinder höchst gefährlich sind. Ganz gleich, welchen Köder Sie auch anwenden wollen: Bringen Sie Fraßköder vorzugsweise im Spätherbst oder im zeitigen Frühjahr aus, da sie ansonsten nicht angenommen werden.

Wühlmausfallen richtig aufstellen

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Lebendfallen für Ratten fangen auch Wühlmäuse, aber nur, wenn sie vorher gründlich „entmenscht“ wird

Die beste Lösung zur Bekämpfung einer Wühlmausplage im Garten sind spezielle, im Handel erhältliche Fallen. Dabei können Sie zwischen Lebend- und Tötungsfallen entscheiden, wobei Sie bei Lebendfallen das Problem der „Entsorgung“ der gefangenen Tiere haben. Doch ganz gleich, ob lebend oder tot gefangen: Geben Sie so genannten Kastenfallen den Vorzug, da sich hier hinein tatsächlich nur Wühlmäuse verirren und Sie somit nicht Gefahr laufen, versehentlich einen Maulwurf zu erwischen. Und so stellen Sie die Falle auf:

Wühlmäuse: So setzen Sie eine Lebendfalle in einen Mäusegang:

 

  1. Präparieren Sie die Falle zunächst sorgfältig, damit diese nicht nach Mensch riecht.
  2. Die sehr geruchsempfindlichen Wühlmäuse würden sie dann nicht mehr annehmen.
  3. Waschen Sie neu gekaufte Fallen zunächst mit einer nicht parfümierten Seife (z. B. Kernseife) ab, um eventuelle Produktionsrückstände zu entfernen.
  4. Diese könnten die Wühlmaus ebenfalls durch ihren ungewohnten Geruch warnen.
  5. Fassen Sie die Falle außerdem nur mit Gartenhandschuhen und keinesfalls mit bloßen Händen an.
  6. Reiben Sie sie anschließend gründlich mit Erde ab.
  7. Lassen Sie sie 24 Stunden im Freien stehen.
  8. Nun können Sie sie gemäß den Herstelleranweisungen einsetzen.

Verwenden Sie nicht nur eine einzige, sondern mehrere Wühlmausfallen. Planen Sie für einen Garten mit einer Fläche von rund 500 Quadratmetern etwa 20 Fallen ein, die Sie strategisch günstig und in regelmäßigen Abständen in den Gängen verteilen. Vor allem in den Gartenecken sollten Sie sie aufstellen. Achten Sie darauf, dass Kastenfallen immer nur einen Eingang haben und Sie deshalb stets zwei, mit den Eingängen in unterschiedliche Richtungen zeigend, einsetzen sollten.

Kontrollieren Sie die Fallen mehrmals täglich. Erst, wenn sich mehrere Tage lang keine Wühlmaus mehr darin zeigt, war die Maßnahme wahrscheinlich erfolgreich.

Exkurs

Sind Wühlmäuse geschützt?

Im Gegensatz zum Maulwurf fallen Wühlmäuse nicht unter die Bundesartenschutzverordnung (BartSchV) und stehen daher auch nicht unter Naturschutz. Somit drohen Ihnen für das Bekämpfen, Fangen und Töten der Tiere keine Bußgelder. Des Weiteren zählen Wühlmäuse nicht zu den bedrohten Arten, ganz im Gegenteil. In manchen Regionen stellen die Tiere eine wahre Plage dar.

Chemische Gegenmittel und Giftgas

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, die Nager durch spezielle Giftgase oder ungiftige Begasungen loszuwerden. Mit so genannten Repellents vertreiben Sie die Wühlmäuse, da diese den Geruch des durch den Kontakt mit dem feuchten Boden entstehenden Gasgemisches nicht mögen. Begasungen mit Phosphorwasserstoff oder Kohlenmonoxid hingegen sind giftig und töten die Tiere. Diese Methoden sind jedoch je nach verwendetem Mittel recht aufwändig und werden deshalb zumeist in der Landwirtschaft eingesetzt.

Häufig gestellte Fragen

Wie schnell vermehren sich Wühlmäuse?

Die lästigen Nager sind überaus vermehrungsfreudig: Zwischen April und September (je nach Witterung auch schon ab März sowie bis in den Oktober hinein) werfen die Weibchen zwischen drei bis fünf Mal. Pro Wurf kommen nach einer Tragzeit von nur 22 Tagen in der Regel zwischen vier bis sechs Junge, manchmal sogar bis zu zehn, zur Welt. Die jungen Wühlmäuse sind innerhalb von 60 Tagen ihrerseits geschlechtsreif. Zusammengefasst bringt eine einzige weibliche Wühlmaus im Jahr etwa 25 Junge zur Welt, die, je nach Geburtstermin, schon im demselben Jahr weitere Junge zeugen bzw. werfen können.

Wo finde ich die Nester von Wühlmäusen?

Die Wühlmaus – die Tiere sind Einzelgänger – legt ein unterirdisches Gangsystem an, zu dem in der Regel auch ein bis zwei Nester gehören. Diese liegen wesentlich tiefer als die Gangröhren, durch die die Tiere an ihr Futter gelangen. Dasselbe gilt für die Vorratskammern sowie für eine spezielle Fluchtröhre, durch die das Tier bei Gefahr entkommen kann.

Wie viele Wühlmäuse leben in einem Bau?

Wühlmäuse sind normalerweise Einzelgänger und leben weder paar- noch gruppenweise zusammen. Lediglich in der Paarungszeit zwischen April und September leben die weiblichen Tiere mit ihren Jungen zusammen, die allerdings schnell erwachsen werden und dann das heimische Nest verlassen. Anschließend suchen sich die Jungtiere ein eigenes Revier, was bedeutet, dass sich eine Wühlmausplage sehr schnell ausbreiten kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass nicht nur Nachbars Garten, sondern auch Ihr eigener befallen ist, gilt als ausgesprochen hoch.

Was machen Wühlmäuse im Winter?

Wühlmäuse halten keinen Winterschlaf, sondern leben ganzjährig einen Rhythmus von zwei bis drei Stunden Aktivität sowie einer anschließenden Ruhephase von drei bis vier Stunden. Das heißt, die Tiere sind genau genommen weder tag- noch nachtaktiv. Insbesondere bei winterlichem Schneefall und einer dichten Schneedecke kann es zu einem unbemerkten Wühlmausbefall kommen, wenn die Schädlinge sich im Schutz der weißen Decke über im Garten überwinternde Pflanzen bzw. deren Wurzeln hermacht. Der damit einhergehende Schaden ist oft erst nach der Schneeschmelze im Frühjahr sichtbar.

Tipp

So mancher Gärtner möchte auch lieber seine Ruhe haben und schließt deshalb Frieden mit den Wühlmäusen. Damit diese trotzdem nicht den Garten plündern, legen diese Gärtner eigens Beete mit bei den Tieren beliebten Pflanzen (z. B. Topinambur) an. Damit findet die Maus Nahrung und der Gärtner seinen Seelenfrieden.

Bilder: colin robert varndell / Shutterstock