Schädlinge

Erdhaufen im Garten: Maulwurf oder Wühlmaus als Übeltäter?

Artikel zitieren

Maulwurf und Wühlmaus werden oft verwechselt, doch ihre Lebensweise und Gartengestaltung unterscheiden sich. Dieser Artikel hilft bei der Identifizierung und zeigt Maßnahmen zur schonenden Vertreibung auf.

maulwurf-oder-wuehlmaus-im-garten
Der Eingang zum Maulwurfshügel ist etwas kleiner als der einer Wühlmaus

Unterscheidung zwischen Maulwurf und Wühlmaus

Die Unterscheidung zwischen Maulwurf und Wühlmaus ist essenziell, da beide Tiere unterschiedliche Auswirkungen auf den Garten haben und unterschiedlich geschützt sind. Berücksichtigen Sie folgende Merkmale zur Differenzierung:

Lesen Sie auch

Erdhügel und Hügelstruktur

  • Maulwurfhügel: Diese Hügel sind gleichmäßig hoch und kegelförmig. Die Erde ist feinkrümelig und meist frei von Pflanzenresten, wobei der Gang direkt unter dem Zentrum des Hügels liegt.
  • Wühlmaushügel: Diese Hügel sind flacher und unregelmäßig geformt. Sie enthalten oft Wurzel- oder Grasreste. Der Gang verläuft seitlich und schräg abwärts.

Gangsystem und Gangstruktur

  • Maulwurfsgänge: Diese Gänge verlaufen meist tiefer im Boden und sind queroval. Sie bleiben nach dem Öffnen oft tagelang offen, bevor sie eventuell wieder verschlossen werden.
  • Wühlmausgänge: Diese Gänge verlaufen näher an der Oberfläche und sind hochoval. Sie werden zügig nach dem Öffnen, meist innerhalb weniger Stunden, wieder verschlossen.

Ernährungsgewohnheiten und Auswirkungen auf Pflanzen

  • Maulwurf: Da der Maulwurf ein Fleischfresser ist, richtet er keine direkten Schäden an Pflanzen an.
  • Wühlmaus: Als Pflanzenfresser schädigt die Wühlmaus Wurzeln, Knollen und Blumenzwiebeln, was zum Absterben der Pflanzen führen kann.

Durch diese Merkmale können Sie zuverlässig feststellen, ob Sie einen Maulwurf oder eine Wühlmaus im Garten haben. Dies ist nicht nur für die Wahl der Bekämpfungsmethoden entscheidend, sondern auch aus rechtlichen Gründen wichtig, da Maulwürfe geschützt sind und nicht getötet werden dürfen.

Verwühlprobe zur Identifizierung

Die Verwühlprobe hilft festzustellen, ob ein Gang von einem Maulwurf oder einer Wühlmaus genutzt wird. Graben Sie mehrere Gänge vorsichtig auf einer Länge von etwa 30 Zentimetern frei.

Beobachtung der freigelegten Gänge: Kontrollieren Sie die freigelegten Stellen nach einigen Stunden und nochmals am nächsten Tag.

  • Maulwurf: Bleibt der Gang mehrere Tage offen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Maulwurf.
  • Wühlmaus: Ist der Gang hingegen innerhalb weniger Stunden wieder verschlossen, deutet dies auf eine Wühlmaus hin.

Durch diese Methode erhalten Sie eindeutige Hinweise auf den tierischen Bewohner Ihres Gartens.

Schäden durch Wühlmäuse

Wühlmäuse können erhebliche Schäden im Garten verursachen:

  • Zerstörung von Pflanzenwurzeln: Besonders junge Pflanzen mit weniger ausgeprägten Wurzelnetzen sind gefährdet.
  • Verlust von Blumenzwiebeln und Gemüsepflanzen: Wühlmäuse fressen Blumenzwiebeln, Rhizome und Knollengemüse, was zu kahlen Stellen und verminderten Ernten führt.
  • Beschädigung von Grünflächen: Die Tunnel der Wühlmäuse hinterlassen unschöne Hügel und Unebenheiten, die auch Unfallgefahren bergen.
  • Instabilität von Bäumen und Sträuchern: Intensives Nagen kann dazu führen, dass Bäume und Sträucher locker und umsturzgefährdet werden.
  • Gefahren für Sport- und Freizeitanlagen: Hier führen die Unebenheiten zu Unfallgefahren und hohen Sanierungskosten.

Beobachten Sie Ihren Garten regelmäßig und ergreifen Sie frühzeitig Maßnahmen, um Schäden zu minimieren.

Maßnahmen gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse erfordern zielgerichtete Maßnahmen zur Vertreibung oder Bekämpfung. Sie können tierfreundliche Methoden zur Vertreibung oder direkte Bekämpfungsmaßnahmen wählen, je nach Befall und Präferenz.

Vertreibung

  • Pflanzliche Gerüche: Pflanzenjauche aus Thuja, Fichtenzweigen oder Walnussblättern und mit Duftstoffen getränkte Lappen können Wühlmäuse abschrecken.
  • Mechanische Geräusche und Vibrationen: Klappernde Windräder, eingrabende Flaschen oder Mähroboter erzeugen Vibrationen und Geräusche, die Wühlmäuse nicht mögen.
  • Abwehrpflanzen: Pflanzen wie Kaiserkronen, Knoblauch, Steinklee und Hundszunge können Wühlmäuse abschrecken.
  • Natürliche Feinde fördern: Schaffen Sie Lebensräume für Katzen, Mauswiesel oder Greifvögel, um die Nager auf natürliche Weise zu reduzieren.

Bekämpfung

  • Lebend- und Schlagfallen: Lebendfallen ermöglichen es, die Wühlmäuse einzufangen und fernab freizulassen. Schlagfallen töten die Tiere und sollten nur eingesetzt werden, wenn andere Methoden versagen.
  • Drahtkörbe und Schranken: Schützen Sie empfindliche Pflanzen durch Drahtkörbe vor den Wühlmäusen.
  • Gifte: Verwenden Sie Giftköder nur als letztes Mittel und achten Sie dabei auf die Sicherheit von Haustieren und Kindern.

Eine Kombination dieser Methoden kann den Befall durch Wühlmäuse reduzieren und Ihren Garten schützen. Überprüfen und passen Sie die angewandten Maßnahmen regelmäßig an, um Erfolge zu sichern.

Bilder: Satcliff / Shutterstock