Wühlmaus

Wühlmaus im Garten? So erkennen Sie die Spuren

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Wühlmäuse hinterlassen charakteristische Spuren im Garten, die auf einen Befall hindeuten. Dieser Artikel beschreibt die verschiedenen Erkennungsmerkmale und gibt Tipps zur Unterscheidung von Maulwurfsspuren.

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Wühlmäuse hinterlassen Fraßspuren an Gemüse und Wurzeln

Typische Wühlmausspuren: Erdhaufen und Tunneleingänge

Wühlmäuse hinterlassen in Ihrem Garten charakteristische Erdhaufen und Tunneleingänge. Die Erdhaufen sind in der Regel flach und länglich geformt, oftmals durchsetzt mit Gras- und Wurzelresten. Diese Haufen entstehen, weil die Wühlmäuse beim Buddeln ihrer Gänge die Erde nach oben drücken.

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Die Tunneleingänge sind häufig oval und weisen etwa eine Breite von 5 Zentimetern und eine Höhe von bis zu 8 Zentimetern auf. Sie befinden sich dicht unter der Erdoberfläche und verlaufen relativ gerade. Ein auffälliges Indiz für die Präsenz von Wühlmäusen ist das flache Gangsystem mit seitlichen Eingängen, im Gegensatz zu den tieferen und zentraleren Verläufen von Maulwurfgängen.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist die Verwühlprobe: Öffnen Sie einen verdächtigen Gang; Wühlmäuse verschließen diese Öffnung normalerweise innerhalb weniger Stunden und graben seitlich weiter. Diese Tunnel enthalten häufig keine Wurzeln, da Wühlmäuse diese während des Grabens abnagen. Dies kann dazu führen, dass der Boden an diesen Stellen weich und nachgebend wirkt. Achten Sie auf diese typischen Merkmale, um Wühlmäuse in Ihrem Garten sicher zu identifizieren.

Fraßspuren an Pflanzenwurzeln und -knollen

Fraßspuren an Pflanzenwurzeln und -knollen sind ein klares Anzeichen für die Anwesenheit von Wühlmäusen in Ihrem Garten. Diese Nagetiere bevorzugen insbesondere Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie und Topinambur sowie Blumenzwiebeln und Knollen. Die typischen Spuren zeigen sich als scharf geschnittene, senkrechte Nagerillen, die bis zu vier Millimeter breit sein können. Pflanzen, die von Wühlmäusen angegriffen wurden, wirken oft geschwächt und treiben schlecht aus oder welken schließlich ganz.

Wühlmäuse sind bekannt dafür, Wurzeln und Knollen vollständig abzuknabbern, was dazu führt, dass betroffene Pflanzen an Stabilität verlieren und leicht aus der Erde gezogen werden können. Gartenbesitzer bemerken oft, dass die Pflanzen im Frühling oder Sommer plötzlich nicht richtig wachsen oder sogar eingehen, obwohl die Schäden bereits im Winter entstanden sein können.

Laufwege und Trampelpfade

Wühlmäuse prägen Ihren Garten durch spezifische Laufwege und Trampelpfade, die deutliche Spuren hinterlassen. Sie nutzen überwiegend dieselben Strecken, was diese leicht erkennbar macht. Die Laufwege erscheinen als schmale, festgetretene Bahnen im Gras oder in der Vegetation, oft begleitet von kleinen, regelmäßigen Erdhaufen entlang des Weges. Besonders in feuchten Böden graben sie somit gut sichtbare Tunnelgänge, in deren Nähe die festgetretenen Pfade häufig zu finden sind.

Oft verraten auch leicht angehobene, wellige Linien an der Erdoberfläche die unterirdischen Aktivitäten der Wühlmäuse. Diese horizontal verlaufenden Gänge können Sie mit einem spitzen Stock aufspüren, indem Sie sanft in den Boden stechen. Sinkt der Stock plötzlich ein, haben Sie höchstwahrscheinlich auf einen aktiv genutzten Wühlmausgang gestoßen. In stark frequentierten Bereichen, beispielsweise auf weichem Boden oder in staubiger Umgebung, können zusätzlich Fußabdrücke der Tiere erkennbar sein.

Achten Sie darauf, regelmäßig Ihren Garten auf diese Anzeichen hin zu überprüfen, um eine frühe Erkennung und effektive Gegenmaßnahmen zu gewährleisten.

Nagespuren an Baumrinde

Wühlmäuse können erhebliche Schäden an Bäumen und Sträuchern verursachen, indem sie an deren Rinde nagen. Diese Nagespuren sind oft unregelmäßig und zeigen sich durch paarige, vertiefte Rillen, die den Abstand der beiden großen Nagezähne widerspiegeln. Besonders betroffen sind junge Obstbäume und Sträucher, da deren Rinde dünner und leichter zugänglich ist. Typisch ist das ringförmige Benagen, welches die Wasser- und Nährstoffzufuhr unterbrechen kann. Dies führt dazu, dass betroffene Pflanzen welken und im Extremfall vertrocknen.

Zu den sichtbaren Hinweisen gehören vertiefte Rillen in der Rinde, das Auftreten von ringförmigen Nagespuren um den Stamm oder die Äste sowie Anzeichen von Kümmerwuchs oder Welken im Frühjahr und Sommer. Besonders im Winter, wenn das Nahrungsangebot knapper ist, steigen die Gefahren für die Gehölze.

Um eine Schädigung zu verhindern, können Schutzmaßnahmen ergriffen werden, wie das Umwickeln der Stämme mit Drahtgitter oder speziellen Manschetten. Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Bäume und Sträucher auf die beschriebenen Schäden, insbesondere während der Wintermonate.

Kotspuren

Wühlmäuse hinterlassen charakteristische Kotspuren, die Ihnen dabei helfen können, einen Befall zu identifizieren. Diese Kotpillen sind klein und länglich, meist zwischen 3 und 8 Millimeter lang. Die Farbe kann stark variieren, abhängig von der Ernährungsweise der Tiere – typischerweise reicht sie von dunkelbraun bis schwarz.

Es ist wichtig, genau hinzuschauen, da Wühlmauskot leicht mit anderen kleinen Gegenständen wie Staub oder Textilfasern verwechselt werden kann. Ein auffälliges Merkmal von frischem Wühlmauskot ist seine weiche und glänzende Konsistenz, was auf einen aktiven Befall hindeutet.

Sie finden diese Kotspuren oft in der Nähe von Tunneleingängen, auf Laufwegen und nahe Nahrungquellen. Die Sichtung von Kotspuren in unterschiedlichen Größen kann zudem ein Hinweis auf eine aktive Vermehrung der Wühlmäuse sein, was eine schnelle Reaktion erfordert, um den Befall einzudämmen.

Unterscheidung von Maulwurfsspuren

Maulwürfe und Wühlmäuse hinterlassen oft Spuren, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen. Dennoch gibt es eindeutige Unterschiede, die Ihnen helfen, die beiden Tierarten zu unterscheiden.

Erdhaufen

Maulwurfshügel sind in der Regel höher und rundlicher und erinnern an einen Vulkan mit einem zentralen Krater. Im Gegensatz dazu sind die Erdhaufen von Wühlmäusen flacher, oft länglich und durchsetzt mit Wurzeln und Pflanzenresten. Bei Maulwürfen befindet sich das Loch zum Gang direkt in der Mitte des Hügels, während es bei Wühlmäusen eher seitlich liegt.

Gänge

Maulwurfsgänge verlaufen in verschiedenen Tiefen und sind queroval im Querschnitt, während Wühlmausgänge dicht unter der Oberfläche verlaufen und hochoval sind. Die Gänge von Maulwürfen sind unregelmäßig und vielfach verschlungen, während die der Wühlmäuse relativ gerade verlaufen. Wenn ein Maulwurfsgang geöffnet wird, bleibt er in der Regel länger offen; hingegen verschließen Wühlmäuse offene Gänge sehr schnell – meistens innerhalb weniger Stunden.

Ernährungsgewohnheiten

Maulwürfe ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Larven und hinterlassen keine Fraßspuren an Pflanzen. Wühlmäuse hingegen sind Pflanzenfresser und verursachen deutliche Schäden an Wurzeln und Rinde.

Durch diese Merkmale können Sie genau bestimmen, ob Ihr Garten von einem Maulwurf oder von Wühlmäusen besiedelt wird. Dies ist entscheidend für die Wahl der richtigen Maßnahmen zur Bekämpfung oder Vergrämung der Tiere.

Maßnahmen gegen Wühlmäuse

Wühlmäuse können im Garten erhebliche Schäden anrichten, daher ist es verständlich, dass Gartenbesitzer Maßnahmen ergreifen möchten, um die Tiere fernzuhalten. Bei der Bekämpfung von Wühlmäusen sind sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch aktive Bekämpfungsmethoden wirksam.

Vorbeugende Maßnahmen

1. Garten möglichst unattraktiv gestalten:

  • Regelmäßige Pflege: Rasenmähen und das Freihalten von Baumscheiben können verhindern, dass sich Wühlmäuse in Ihrem Garten ansiedeln.
  • Wurzelbarrieren: Verwenden Sie Drahtkörbe oder engmaschigen Maschendraht (Maschenweite unter 20 mm) um die Wurzeln neuer Bäume und Sträucher zu schützen.
  • Schutzpflanzen: Pflanzen Sie stark riechende Pflanzen wie Kaiserkrone, Knoblauch oder Narzissen. Diese Gerüche können Wühlmäuse abschrecken.

2. Natürliche Feinde fördern:

  • Lebensraum bieten: Erhöhen Sie die Attraktivität Ihres Gartens für natürliche Fressfeinde wie Eulen, Greifvögel und Marder. Dies kann durch das Aufstellen von Sitzstangen und das Anlegen von Steinhaufen oder Totholz geschehen.
  • Katzen halten: Katzen können effektiv Wühlmäuse jagen und deren Population kontrollieren.

Aktive Bekämpfungsmethoden

1. Geräusche und Vibrationen:

  • Vibrationssender: Diese Geräte senden regelmäßig Vibrationen aus, die von Wühlmäusen als störend empfunden werden und sie vertreiben können.
  • Windräder und Klappermühlen: Diese einfachen Geräte erzeugen Geräusche und Vibrationen, die Wühlmäuse ebenfalls nicht mögen.

2. Geruchsmittel:

  • Starke Duftstoffe: Nutzen Sie Knoblauch, Buttermilch oder Molke, um Wühlmäuse zu vertreiben. Gießen Sie die Flüssigkeiten regelmäßig in die Wühlmausgänge.
  • Raubtierhaare: Verteilen Sie Hunde- oder Katzenhaare in der Nähe der Gänge. Der Geruch von Raubtieren kann abschreckend wirken.

3. Lebendfallen:

  • Einsatz von Fallen: Lebendfallen können eine tierschonende Methode sein, um Wühlmäuse zu fangen. Setzen Sie die Fallen so ein, dass Sie die Tiere anschließend weit entfernt vom eigenen Garten wieder freilassen können. Achten Sie darauf, die Fallen nicht mit bloßen Händen zu berühren, um menschlichen Geruch zu vermeiden.

Langfristige Maßnahmen

Wühlmäuse haben die Fähigkeit, schnell neue Populationen aufzubauen und in befreite Gebiete einzuwandern. Daher ist es wichtig, langfristige Maßnahmen zu ergreifen und regelmäßig den Garten auf Wühlmausaktivität zu kontrollieren, um rechtzeitig eingreifen zu können.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie Wühlmäuse nachhaltig aus Ihrem Garten fernhalten und gleichzeitig eine naturnahe und tierfreundliche Umgebung bewahren.

Bilder: She Homesteads / Shutterstock