Wühlmaus

Wühlmaus erkennen: Verhalten, Aussehen & häufige Arten

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Wühlmäuse können im Garten erhebliche Schäden verursachen, daher ist es wichtig, die Anzeichen eines Befalls frühzeitig zu erkennen. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie Wühlmaushügel von denen anderer Tiere unterscheiden und welche weiteren Anzeichen auf Wühlmäuse hindeuten.

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Wühlmäuse sind relativ klein und gelbbraun bis gräulich gefärbt

Wühlmaushügel erkennen

Ein Befall durch Wühlmäuse lässt sich vor allem an ihren Erdhaufen und den besonderen Strukturen ihrer Gänge erkennen. Um richtig auf das Vorkommen im Garten reagieren zu können, ist es wichtig, diese von Maulwurfshügeln zu unterscheiden. Folgende Merkmale helfen Ihnen dabei:

  • Form und Inhalt des Hügels: Die Hügel der Wühlmaus sind eher flach und länglich, während Maulwurfshügel rundlich und höher sind. Wühlmaushügel enthalten oft Pflanzenreste wie Graswurzeln.
  • Position des Eingangs: Bei Wühlmaushügeln befindet sich der Eingang zum Gangsystem seitlich. Dieser führt in einem flachen Winkel in die Erde, anders als bei Maulwurfshügeln, bei denen der Eingang üblicherweise mittig und senkrecht verläuft.
  • Muster der Verteilung: Die Hügel von Wühlmäusen sind tendenziell unregelmäßig und sporadisch über die Fläche verteilt, was auf ihr ungleichmäßiges Grabverhalten zurückzuführen ist. Maulwurfshügel hingegen sind oft in regelmäßigen Abständen angeordnet.
  • Beschaffenheit der Gänge: Die Gänge von Wühlmäusen verlaufen relativ flach unter der Oberfläche des Gartens und können als leicht erhabene Linien über dem Boden sichtbar werden. Maulwurfsgänge hingegen liegen tiefer und sind aufgrund ihres tiefreichenden Gangsystems an vertikalen Zugängen zu erkennen.

Mit diesen Hinweisen können Sie die Anwesenheit von Wühlmäusen in Ihrem Garten sicher identifizieren, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Verwühlprobe

Die Verwühlprobe ist eine einfache und effektive Methode, um die Anwesenheit von Wühlmäusen in Ihrem Garten zu bestätigen. So führen Sie diese Probe durch:

  1. Suchen Sie den Wühlmausgang: Umkreisen Sie einen aufgewühlten Erdhaufen mit einem dünnen Suchstab, bis der Stab plötzlich einsinkt. Dies deutet auf einen unterirdischen Gang hin.
  2. Öffnen Sie den Gang: Legen Sie den Gang auf etwa 30 Zentimeter Länge frei, um den verdächtigen Bereich zu überprüfen.
  3. Platzieren Sie eine Möhre an jedem Ende: Legen Sie an beide Enden der offenen Strecke jeweils ein Stück Möhre als Lockmittel für die Wühlmaus.
  4. Beobachten Sie die Veränderungen: Überprüfen Sie die Stelle nach einigen Stunden erneut. Wird der Gang wieder verschlossen und/oder die Möhren angeknabbert oder sind sie verschwunden, deutet dies auf eine aktive Wühlmaus hin.

Einige zusätzliche Hinweise für die Durchführung:

  • Bei einem von Wühlmäusen genutzten Gang wird typischerweise innerhalb von zwei bis sechs Stunden eine oder beide Öffnungen wieder zugebuddelt.
  • Maulwürfe, im Gegensatz zu Wühlmäusen, neigen dazu, die Gänge nicht so schnell oder überhaupt nicht wieder zu schließen. Sie meiden die Möhren, da sie Insektenfresser sind.

Weitere Anzeichen für Wühlmausbefall

Weitere Anzeichen für Wühlmausbefall

Schäden an Pflanzen und Boden deuten häufig auf einen Wühlmausbefall hin

Neben den charakteristischen Erdhügeln gibt es weitere Hinweise auf die Präsenz von Wühlmäusen im Garten, die sich durch verschiedene Auswirkungen auf die Vegetation und die Bodenbeschaffenheit zeigen:

  • Pflanzenschäden: Besonders im Frühjahr bemerkbare Wuchsprobleme bei jungen Gehölzen, Rosen oder Stauden, die sich einfach aus dem Boden ziehen lassen, können auf Wühlmausbefall hindeuten. Auch Schäden an Wurzelgemüse wie Möhren, Sellerie oder Kartoffeln während der Sommermonate sind typisch.
  • Fraßspuren: An den beschädigten Pflanzenwurzeln und der Baumrinde von befallenen Pflanzen sind die für Wühlmäuse charakteristischen, scharf geschnittenen, bis zu vier Millimeter breiten Rillen als Nagespuren erkennbar.
  • Unterhöhlte Bodenflächen: Die umfangreichen Gänge der Wühlmäuse unter dem Rasen können zu nachgebenden Bodenflächen führen. Daraus resultieren Unebenheiten, die nicht nur das ästhetische Bild des Gartens stören, sondern auch zur Gefahrenquelle werden können.
  • Bauschäden: Zu den Spätfolgen eines Wühlmausbefalls gehören zudem Beschädigungen an Gartenwegen und Terrassen. Indem sich Wühlmäuse durch den Boden unter diesen Strukturen graben, können ernsthafte Schäden an der Bausubstanz entstehen.

Die beschriebenen Anzeichen sollten ernst genommen und bei Verdacht auf Wühlmausbefall entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.

Unterscheidung von Wühlmaus und Maulwurf

Die richtige Identifizierung der Gartenbewohner ist entscheidend, um adäquat reagieren zu können. Folgende Merkmale helfen dabei, Wühlmaus und Maulwurf zu unterscheiden:

  • Ernährung: Wühlmäuse ernähren sich hauptsächlich von Pflanzenteilen wie Wurzeln und Knollen. Maulwürfe hingegen bevorzugen eine proteinreiche Nahrung aus Insekten und deren Larven sowie Regenwürmern.
  • Körperbau: Eine Wühlmaus ist an ihrem kompakten Körper mit relativ kurzem, spärlich behaartem Schwanz und einer breiteren Schnauze erkennbar. Der Maulwurf zeigt sich mit einem walzenförmigen Körper, ausgeprägten Grabeschaufeln als Vorderfüßen und einer deutlich längeren, spitzen Schnauze.
  • Gangsysteme: Wühlmäuse legen oberflächennahe, oft gerade und breit-ovale Gänge an, die in flachen, länglichen Erdhügeln münden, mit einem seitlich versetzten Ausgang. Maulwürfe bevorzugen tiefere, komplex verzweigte Gangsysteme mit charakteristischen, runden und hoch aufgeschütteten Maulwurfshügeln, bei denen sich der Gang meist zentral unterhalb des Hügels befindet.
  • Aktivitätszeitraum: Wühlmäuse zeigen ihre Aktivität eher saisonabhängig mit einer Präferenz für Frühjahr und Herbst, während Maulwürfe vornehmlich im Sommer ihre Gangsysteme ausbauen und somit sichtbarer sind.

Diese Unterschiede bilden eine essenzielle Grundlage für die weitere Vorgehensweise im Garten, insbesondere im Hinblick auf Artenschutz und effektive Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.

Bilder: corlaffra / Shutterstock