Wühlmaus

Erkennen Sie Wühlmaus-Gänge und schützen Sie Ihren Garten

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Wühlmäuse können im Garten große Schäden anrichten. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie die Nager erkennen, bekämpfen und Schäden vorbeugen.

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Wühlmäuse werfen Erdhaufen neben den Eingängen in die Wühlmausgänge

Wühlmäuse im Garten erkennen

Die Anwesenheit von Wühlmäusen können Sie anhand spezifischer Anzeichen feststellen:

  • Gänge und Erdhaufen: Wühlmäuse graben oberflächennahe Tunnel, die sich als wellenförmige Linien auf der Grasnarbe zeigen. Diese Gänge verlaufen oft in einem Blitzmuster und sind etwa 5 bis 30 Zentimeter tief. Die dazugehörigen Erdhaufen sind flach, länglich und enthalten oft Wurzel- oder Pflanzenreste.
  • Pflanzenbeschädigungen: Wenn Pflanzen ohne Wurzelsystem aus der Erde gezogen werden können, deutet dies auf einen Befall hin. Achten Sie zudem auf angeknabberte Knollen und Rillen an Baumrinden und Wurzeln.
  • Löcher im Boden: Die Eingänge der Wühlmausgänge befinden sich seitlich an den Erdhaufen.
  • Aktivität der Gänge prüfen: Um festzustellen, ob die Gänge noch aktiv sind, können Sie eine sogenannte Verwühlprobe durchführen. Öffnen Sie einige Stellen der Gänge; sind diese nach einigen Stunden wieder verschlossen, sind die Gänge bewohnt.

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Das schnelle Erkennen dieser Anzeichen hilft Ihnen, den Befall frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung oder Vertreibung der Wühlmäuse zu ergreifen.

Wühlmausgänge von Maulwurfgängen unterscheiden

Die Unterscheidung zwischen Wühlmaus- und Maulwurfgängen kann auf den ersten Blick schwierig sein. Es gibt jedoch klare Merkmale, die eine Identifizierung erleichtern:

  • Form und Größe der Erdhügel: Maulwurfhügel sind in der Regel größer, rundlicher und symmetrischer. Im Gegensatz dazu sind Wühlmaushügel kleiner, flacher und oft unregelmäßig geformt.
  • Position der Tunnelausgänge: Bei Wühlmäusen befindet sich das Tunnelloch seitlich unter dem Erdhaufen. Bei Maulwürfen liegt der Tunnelausgang genau in der Mitte des Hügels.
  • Gangsystem und Tiefe: Maulwurfgänge verlaufen tief unter der Erde und sind kreisrund bis leicht oval. Die Gänge der Wühlmäuse verlaufen weniger tief, nah an der Oberfläche, und zeigen sich oft als wellenförmige Linien. Ihr Querschnitt ist hochoval.
  • Inhalt der Erdhaufen: Wühlmaushaufen enthalten häufig Pflanzenreste. Maulwurfshügel bestehen primär aus Erde ohne sichtbare Pflanzenreste, da sich Maulwürfe von Insekten und Würmern ernähren.
  • Gangaktivität: Öffnen Sie eine Stelle des Ganges: Wühlmäuse verschließen die Öffnung in der Regel innerhalb weniger Stunden wieder. Maulwürfe graben an einer anderen Stelle einen neuen Gang, sodass die Öffnung meist offen bleibt.

Diese Hinweise sollten Ihnen helfen, die Gänge und Hügel korrekt zuzuordnen und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung oder zum Schutz zu ergreifen.

Schäden durch Wühlmäuse

Wühlmäuse richten erhebliche Schäden durch ihre unterirdischen Aktivitäten an. Besonders anfällig sind junge Obstbäume, Beerensträucher und Ziergehölze, deren Wurzelsysteme beschädigt werden und sogar absterben können. Neben Gehölzen greifen Wühlmäuse auch Blumenzwiebeln sowie Wurzel- und Knollengemüse an. Dabei sind Pflanzen wie Möhren, Sellerie, Kartoffeln und Tulpenzwiebeln besonders gefährdet.

Ihre Tunnelsysteme beeinträchtigen die Stabilität des Bodens, was dazu führen kann, dass Pflanzen leichter aus der Erde gezogen werden können und Rasenflächen uneben werden. Ein weiterer Schaden ist die akute Unfallgefahr durch die Hügel und eingesunkenen Gänge, die besonders auf Sport- und Freizeitanlagen Stolperfallen darstellen. Zudem verursachen die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zerstörter Grün- und Gartenbauanlagen hohe Kosten.

Wühlmäuse bekämpfen

Um Wühlmäuse effektiv zu bekämpfen, sollten Sie verschiedene tierschonende Methoden in Betracht ziehen:

  • Lebendfallen aufstellen: Mit speziellen Lebendfallen können Sie die Wühlmäuse fangen und an einem entfernten Ort freilassen. Kontrollieren Sie die Fallen regelmäßig, um Stress für die Tiere zu minimieren. Möhren- oder Selleriestücke eignen sich als Köder.
  • Gangsystem regelmäßig stören: Durch das regelmäßige Zerstören der Gänge können Sie die Wühlmäuse vertreiben. Verschließen Sie die Gänge gut, damit die Tiere ihre Tunnel nicht einfach wieder nutzen können.
  • Duftstoffe einsetzen: Einige Pflanzen und natürliche Substanzen wie Knoblauch, Kreuzblättrige Wolfsmilch oder Kaiserkrone werden von Wühlmäusen gemieden. Auch der Einsatz von vergorener Buttermilch oder stark riechenden Pflanzenabfällen in den Gängen kann helfen.
  • Ultraschallgeräte nutzen: Diese Geräte senden Schallwellen aus, die Wühlmäuse als unangenehm empfinden. Beachten Sie, dass der Erfolg dieser Methode variiert und nicht immer dauerhaft hält.
  • Akustische und mechanische Irritation: Vibrierende Geräte oder Module von musikalischen Glückwunschkarten, die in die Gänge gelegt werden, können Wühlmäuse durch Geräusche und Bewegungen vertreiben.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, Wühlmäuse wirksam aus Ihrem Garten zu vertreiben, ohne dabei auf schädliche Chemikalien zurückzugreifen. Humane Methoden und konsequente Störung der Wühlmäuse sind oft der Schlüssel zum Erfolg.

Wühlmäusen vorbeugen

Um einem Wühlmausbefall vorzubeugen, sind verschiedene Maßnahmen ratsam, die den Garten unattraktiv machen und empfindliche Pflanzen schützen:

  • Pflanzenschutz mit Drahtkörben: Setzen Sie gefährdete Pflanzen in engmaschige und verzinkte Drahtkörbe. Es gibt auch spezielle Pflanzschalen für Blumenzwiebeln.
  • Barrieren schaffen: Schützen Sie Bereiche im Garten durch Wühlmausgitter. Diese werden etwa 30 bis 40 Zentimeter tief eingegraben und sollten 20 bis 30 Zentimeter oberirdisch verbleiben, leicht nach außen gebogen.
  • Pflanzzeitpunkt beachten: Pflanzen von Obstbäumen und Ziergehölzen sollten idealerweise im Frühjahr erfolgen, um den Pflanzen eine ausreichende Wurzelbildung bis zum Winter zu ermöglichen.
  • Offene Flächen pflegen: Wühlmäuse meiden offene und gut gepflegte Flächen. Vermeiden Sie dicke Mulchschichten und hohe Wiesen. Ein gepflegter Rasen ohne dichte Deckung ist weniger attraktiv.
  • Natürliche Feinde fördern: Ein naturnaher Garten lädt natürliche Feinde wie Greifvögel, Katzen und Mauswiesel ein. Schaffen Sie Unterschlüpfe wie Steinhaufen oder Totholz.
  • Unterschlupf minimieren: Entfernen Sie regelmäßig Ernterückstände und andere organische Abfälle, die wühlmausfreundliche Bedingungen schaffen könnten.

Durch die Kombination dieser vorbeugenden Maßnahmen können Sie das Risiko eines Wühlmausbefalls erheblich reduzieren und gleichzeitig Ihren Garten nachhaltig und naturnah gestalten.

Bilder: Irondaru / Shutterstock