Schwarzwurzeln

Schwarzwurzeln anbauen: Aussaat bis Ernte im eigenen Garten

Die Schwarzwurzel, auch bekannt als Winterspargel, ist ein schmackhaftes und vielseitiges Wurzelgemüse für den heimischen Garten. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zum Anbau und zur Pflege von Schwarzwurzeln, von der Aussaat bis zur Ernte.

Steckbrief

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Pflanzenart
Ausdauernde Pflanze
Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Meist einjährig kultiviert
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Wuchs
Aufrechte, verzweigte Stängel
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Wuchshöhe
60 cm bis 130 cm
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Blütenfarbe
Gelb
Blütenform icon
Blütenform
Zungenblüten, Blütenkörbe
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Wuchs

Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica) sind ausdauernde, winterharte Pflanzen, die meist einjährig kultiviert werden. Die Pflanze kann eine Höhe von 60 bis 130 Zentimetern erreichen und bildet lange Pfahlwurzeln aus, die bis zu 50 Zentimeter tief in den Boden reichen können. Das namensgebende schwarze Äußere der Wurzel schützt sie vor Verdunstung.

Sie entwickeln aufrechte, verzweigte Stängel mit glatten oder behaarten Oberflächen. Die Blätter sind lanzettlich geformt und rosettenartig angeordnet, was sie dem Spitzwegerich ähnlich macht. Zur Blütezeit von Juni bis Juli erscheinen auffällige gelbe Blüten, die einen vanilleähnlichen Duft verströmen und ähnliche Samenstände wie Löwenzahn ausbilden.

Schwarzwurzeln gedeihen am besten in tiefgründigen, lockeren Böden. Eine Aussaat im März sorgt für eine optimale Entwicklung, bevor die Ernte im Herbst ansteht.

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Blüte

Die Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und bildet charakteristische gelbe Blütenstände aus Zungenblüten. Diese erscheinen meist von Juni bis Juli auf langen Stängeln. Die Blütenkörbe sind jeweils etwa 6 bis 12 Millimeter groß und bestehen aus vielen Zungenblüten, die weiß, gelb oder purpurfarben sein können. Die Blüten locken Insekten zur Bestäubung an, und nach der Blütezeit bilden sich Samenstände, die durch den Wind verbreitet werden.

Essbarkeit

Neben den bekannten Wurzelstangen können auch die Blattstiele, Knospen und Blüten der Schwarzwurzel verzehrt werden, obwohl hauptsächlich die Wurzelstangen im Handel erhältlich sind. Die Wurzel sollte vor dem Verzehr geschält werden, da die Schale bitter schmeckt. Schwarzwurzeln haben einen nussigen Geschmack und enthalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine (A, B1, B2, B3, C und E) und Mineralstoffe (Kalium, Magnesium, Calcium, Phosphor, Eisen), sowie Ballaststoffe und Inulin. Diese Inhaltsstoffe unterstützen die Verdauung und sind besonders für Diabetiker geeignet. Die Wurzeln sind sowohl roh als auch gekocht eine Bereicherung für die Küche.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Schwarzwurzeln bevorzugen tiefgründige, lockere Böden, idealerweise sandig-lehmig und humusreich. Um die Pfahlwurzeln optimal wachsen zu lassen, sollte der Boden vor der Aussaat tief gelockert und von Steinen befreit werden. Es empfiehlt sich, den Boden im Frühjahr mit Kompost zu verbessern und während der Wachstumsperiode ein- bis zweimal mit organischem Dünger zu versorgen. Regelmäßiges Hacken und Unkraut entfernen fördert die gesunde Entwicklung der Schwarzwurzeln.

Während der Keimung und in den Sommermonaten ist eine gleichmäßige Bewässerung wichtig, um die Bodenfeuchtigkeit sicherzustellen. Ab Oktober können die Schwarzwurzeln vorsichtig geerntet werden.

Schwarzwurzeln richtig pflanzen

Schwarzwurzelsamen sollten Sie im März oder April direkt ins Freiland säen, am besten in Reihen mit einem Abstand von etwa 25 Zentimetern. Der Boden sollte tiefgründig und gut vorbereitet sein. Um eine optimale Keimung zu erreichen, drücken Sie die Samen nach der Aussaat leicht an und halten Sie den Boden gleichmäßig feucht. Nach der Keimung sollten Sie die Jungpflanzen auf etwa zehn Zentimeter vereinzeln.

Ernte und Lagerung

Die Ernte der Schwarzwurzeln beginnt im Oktober und kann bis in den April des Folgejahres andauern. Entfernen Sie die Blätter und heben Sie die Wurzeln mit einer Grabegabel (89,00€ bei Amazon*) vorsichtig aus der Erde, um sie nicht zu beschädigen. Für die Lagerung sollten Schwarzwurzeln ungeschält in feuchtem Sand oder feuchter Erde an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. Auch das Einfrieren nach dem Blanchieren ist eine gute Möglichkeit, die Wurzeln bis zu sechs Monate haltbar zu machen.

Zubereitung

Vor der Zubereitung sollten Schwarzwurzeln gründlich gewaschen und geschält werden. Tragen Sie dabei Handschuhe, um Verfärbungen durch den austretenden Milchsaft zu vermeiden. Legen Sie die geschälten Wurzeln sofort in Zitronen- oder Essigwasser, um Verfärbungen zu verhindern. Schwarzwurzeln können gekocht, geschmort, frittiert, geröstet oder roh gegessen werden. Sie eignen sich hervorragend für Beilagen, Suppen, Eintöpfe und Salate.

Krankheiten & Schädlinge

Schwarzwurzeln sind robust, können aber von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Problemen gehören Echter Mehltau, Weißer Rost und verschiedene Pilzerkrankungen. Schädlinge wie Nematoden, Blattläuse, Drahtwürmer und Wühlmäuse können ebenfalls Schäden verursachen. Vorbeugende Maßnahmen wie Fruchtwechsel, regelmäßige Bodenpflege und der Einsatz von natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln helfen, diese Probleme zu minimieren. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen rechtzeitig erkennen und behandeln, um gesunde Erträge zu sichern.

Häufig gestellte Fragen

1. Können Schwarzwurzeln rohen verzehrt werden?

Ja, Schwarzwurzeln können roh verzehrt werden. Sie schmecken ebenso hervorragend als Salat. Allerdings sollte man sie fein raspeln oder in Stücke schneiden und maximal fünf Minuten blanchieren, um eine leicht verdauliche Konsistenz zu erreichen.

2. Warum verfärben sich die Schwarzwurzeln nach dem Schälen?

Beim Schälen tritt ein milchiger Saft aus der Schwarzwurzel aus, der sich schwarz verfärbt und schwer zu entfernen ist. Um dies zu verhindern, legt man die geschälten Wurzeln direkt in Zitronen- oder Essigwasser. Dies reduziert die Verfärbung und erhält die helle Farbe der Wurzeln.

3. Welche Krankheiten sind bei Schwarzwurzeln besonders häufig?

Die häufigsten Krankheiten bei Schwarzwurzeln sind Echter Mehltau und Weißer Rost. Es können auch Viruserkrankungen und Bakterienkrankheiten auftreten, die bisher jedoch kaum größere Probleme verursacht haben. Pilzkrankheiten wie Alternaria, Sclerotinia und Rostkrankheit können ebenfalls zum Gesamtausfall führen.

4. Ist die Schwarzwurzel mit dem echten Spargel verwandt?

Obwohl die Schwarzwurzel auch als „Winterspargel“ bezeichnet wird, gehört sie botanisch nicht zur Familie des Spargels, sondern zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der Name „Winterspargel“ kommt hauptsächlich durch den ähnlichen Geschmack und die gleichartige Verwendung in der Küche.

Bilder: Ewa / stock.adobe.com