Karotten

Karotten anbauen: Aussaat, Pflege & Ernte im eigenen Garten

Karotten gehören zu den beliebtesten Wurzelgemüsesorten und lassen sich im eigenen Garten einfach anbauen. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung von der Aussaat über die Pflege bis hin zur Ernte und Verwendung.

Steckbrief

Lebenszyklus icon
Lebenszyklus
Einjährig
Wuchs icon
Wuchs
Fruchtend
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Licht
Sonnig
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Bodenart
Sandig, lehmig, lößhaltig
Bodenfeuchte icon
Bodenfeuchte
Nicht zu feucht
Nährstoffbedarf icon
Nährstoffbedarf
Mäßig nährstoffreich
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Karotten richtig pflanzen

Karotten, auch Möhren oder Mohrrüben genannt, gedeihen in einer Vielzahl von Klimazonen, von gemäßigt bis subtropisch. Optimal wachsen sie jedoch in kühleren Gebieten mit Tagesdurchschnittstemperaturen zwischen 16 und 18 °C. Der Anbau erfolgt im ersten Jahr einjährig, sofern die Karotten nicht zur Samengewinnung genutzt werden.

Karotten bevorzugen tiefgründige, steinfreie Sand- oder Lehmböden sowie Lößböden mit guter Durchlässigkeit. Der ideale pH-Wert des Bodens liegt zwischen 6,5 und 7,5. Bereiten Sie den Boden gut vor, indem Sie ihn von Steinen und größeren Klumpen befreien, um das Wachstum der Pfahlwurzel nicht zu behindern.

Halten Sie in der Fruchtfolge einen dreijährigen Abstand zu anderen Doldenblütlern ein, um Krankheitsbefall zu minimieren. Bei Befall mit Nematoden kann dieser Zeitraum auf fünf Jahre verlängert werden. Geeignete Vorfrüchte wie Kartoffeln oder Gründüngungspflanzen, die mit Stallmist gedüngt wurden, erhöhen den Humusgehalt im Boden und verbessern die Ernte.

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Säen Sie die Karottensamen etwa 1 cm tief. Die Keimdauer variiert je nach Jahreszeit: Im Frühjahr dauert es 3 bis 4 Wochen, und im Sommer etwa 14 Tage. Mischen Sie die Samen beim Säen mit Radieschen- oder Salatsamen, um die Saatreihen zu markieren und den Boden locker zu halten. Nach der Keimung sollten die Pflanzen auf einen Abstand von 5 bis 10 cm vereinzelt werden.

Geeignete Pflanzpartner wie Zwiebeln können helfen, Schädlinge abzuhalten. Ihr Geruch schreckt die Möhrenfliege ab und bietet so zusätzlichen Schutz.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gut präparierter Boden ist essenziell für den erfolgreichen Anbau von Karotten. Der Boden sollte tiefgründig bearbeitet und von Steinen sowie größeren Klumpen befreit werden, um das ungestörte Wachstum der Wurzeln zu ermöglichen. Vermeiden Sie frischen Stallmist, da dieser das Wachstum beeinträchtigen kann.

Arbeiten Sie vor der Aussaat gut verrotteten Kompost oder alten Mist in den Boden ein, um die Nährstoffversorgung zu verbessern. Karotten bevorzugen lockere, sandige Lehmböden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5. Kalkhaltige Böden, die nicht zu feucht sind, bieten ebenfalls gute Wachstumsbedingungen. Eine lockere, durchlässige Bodenstruktur ist entscheidend.

Karotten pflegen

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Karottenpflanze im Garten: Optimale Anbaubedingungen und Pflege.
Foto: Böhringer Friedrich | Lizenz: CC BY-SA 2.5 | Quelle: Wikimedia

Während des Wachstums benötigen Karotten eine regelmäßige Pflege, um optimal zu gedeihen. Sorgen Sie für eine ausreichende Wasserversorgung, indem Sie bis zur Keimung vorsichtig und regelmäßig gießen. Vermeiden Sie Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. In Trockenperioden sollten Sie zusätzlich bewässern.

Platz ist wichtig; nach der Keimung sollten die Pflanzen auf einen Abstand von 5 bis 10 cm vereinzelt werden. Dies sollte vorzugsweise abends geschehen, um die Möhrenfliege nicht durch den Pflanzenduft anzulocken.

Halten Sie den Boden unkrautfrei und lockern Sie ihn nach starken Regenfällen oder mulchen Sie, um die Struktur zu erhalten. Eine dünne Schicht aus feinem, voll ausgereiftem Kompost auf der Saat hilft, das Unkrautwachstum zu unterdrücken. Verzichten Sie auf frischen Stallmist und bringen Sie im Frühjahr nur reifen Kompost auf das Beet aus. Organischer Gemüsedünger kann während der Wachstumsphase verwendet werden, um die Nährstoffversorgung zu sichern.

Decken Sie die Karotten mit Erde ab, wenn die Köpfe aus der Erde schauen, damit sie nicht grün werden.

Sorten & Arten

Es gibt eine beeindruckende Vielfalt von Karottensorten mit unterschiedlichen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Hier einige Beispiele:

‚Nantaise 2‘ / ‚Fanal‘: Diese Sorte bildet lange, zylindrische und gut abgestumpfte Wurzeln mit einer orangefarbenen Haut aus. Das Fruchtfleisch ist saftig, süß und knackig, ideal für den Frischverzehr. Die Erntereife beträgt etwa 85 bis 105 Tage.

‚Maruschka‘: Eine cremeweiße Sorte mit breiten, konischen Karotten, wenig Grünkragen und stabilem Laub. Sie eignet sich besonders für warme Gerichte und ist sehr lagerfähig. Die Reifezeit liegt bei etwa 120 Tagen.

‚Nantaise 2‘: Diese Sorte ist für frühe Freilandaussaaten geeignet und produziert zylindrisch-stumpfe, süße und zarte Karotten. Sie bietet hohe Erträge und ist besonders für den großflächigen Anbau geeignet.

Sorten können je nach Verwendungszweck und Saison unterteilt werden:

  • Frühe Sorten: Benötigen 70 bis 90 Tage bis zur Ernte, oft für den Frischmarkt.
  • Mittlere Sorten: Reifezeit von 110 bis 135 Tagen, geeignet für Frischverzehr und Lagerung.
  • Späte Sorten: Mit 170 bis 220 Tagen Reifezeit sind sie lagerfähiger und für die industrielle Verarbeitung gedacht.

Krankheiten & Schädlinge

Karotten sind anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten und Schädlingen. Wichtige Krankheiten sind:

  • Möhrenscheckung: Viruskrankheit, die Gelbscheckung oder Rotfärbung der Blätter verursacht und das Wachstum beeinträchtigt.
  • Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea): Führt zu Wurzelfäule.
  • Schwarzfäule (Alternaria radicina): Verursacht grauschwarze Verfärbungen an den Wurzeln.
  • Weißfäule (Sclerotinia sclerotiorum): Bildet ein watteartiges Myzel und führt zu weicher Fäulnis.
  • Möhrenschwärze (Alternaria dauci): Befällt Laub und Wurzeln, kann erheblichen Ernteverlust verursachen.
  • Violetter Wurzeltöter (Rhizoctonia crocorum): Befällt den unteren Teil der Karotten mit violettem Myzel.

Der bedeutendste Schädling ist die Möhrenfliege (Psila rosae), deren Larven Gänge in die Wurzeln fressen und Fäulnis verursachen. Weitere Schädlinge sind Wurzelgallenälchen (Meloidogyne hapla) und Möhrengallmücke (Kiefferia pimpinellae).

Vorbeugende Maßnahmen umfassen die Wahl widerstandsfähiger Sorten, gesundes Saatgut, windoffene Standorte und Fruchtwechsel. Gemüseschutznetze (11,00€ bei Amazon*) und Mischkulturen mit Lauch oder Zwiebeln bieten zusätzlichen Schutz.

Karotten vermehren

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Samen von Daucus carota subsp. sativus ‚Nantes 3‘ auf Millimeterpapier.
Foto: Salicyna | Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Karotten werden durch Aussaat vermehrt. Sie können die Samen direkt ins Freiland oder in Anzuchttöpfe säen. Die beste Zeit für die Aussaat liegt zwischen März und Juni. Säen Sie die Samen in Reihen mit einem Abstand von 20 bis 30 cm und einer Saattiefe von etwa 1 cm.

Während der Keimzeit ist eine kontinuierliche Bodenfeuchtigkeit entscheidend. Gießen Sie vorsichtig und regelmäßig, um eine gleichmäßige Keimung zu fördern. Eine Kennsaat von Radieschen oder Salatsamen kann helfen, die Saatreihen sichtbar zu machen.

Vereinzeln Sie die Jungpflanzen nach der Keimung auf einen Abstand von 5 bis 10 cm. Führen Sie das Ausdünnen abends durch, um Schädlinge nicht anzulocken.

Verwendung

Karotten sind vielseitig einsetzbar und können roh, gekocht, geröstet oder als Saft genossen werden. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen und eine hervorragende Quelle für Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird.

Verwendungsmöglichkeiten:

  • Roh: Als Snack oder im Salat.
  • Gekocht: In Suppen, Eintöpfen oder als Gemüsebeilage.
  • Geröstet: Im Ofen oder in der Pfanne.
  • Saft: Frisch gepresst.

Auch das Laub der Karotten ist essbar und eignet sich für Pesto, Suppen oder Smoothies. Karotten enthalten neben Beta-Carotin auch Vitamin C, Kalium und Eisen. Sie fördern die Verdauung und wirken harntreibend.

Die Konservierung kann durch Einfrieren, Trocknen oder Einlegen erfolgen, sodass Sie Karotten das ganze Jahr über nutzen können.

Häufig gestellte Fragen

Welche Nährstoffe sind in Karotten enthalten?

Karotten sind besonders reich an Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Sie enthalten außerdem Vitamin C, Kalium, Eisen und Pektin, das eine verdauungsfördernde Wirkung hat.

Können Karotten in Töpfen oder auf dem Balkon angebaut werden?

Ja, Karotten lassen sich auch in Töpfen und Kästen auf dem Balkon anbauen. Wichtig ist, dass die Behälter tief genug für die Pfahlwurzel sind und der Boden gut durchlässig ist.

Ist das Laub der Karotten essbar und wie kann es verwendet werden?

Ja, das Laub der Karotten ist essbar und kann für Pesto, Suppen oder Smoothies verwendet werden. Es ist auch ein gutes Futtermittel für Tiere, insbesondere für Kaninchen.

Warum schmecken manche Karotten bitter?

Karotten können bitter schmecken, wenn sie beim Transport zu sehr geschüttelt wurden, lange gelagert wurden oder ungünstigen Bedingungen ausgesetzt waren. Schälen kann oft den bitteren Geschmack reduzieren.

Bilder: papava / stock.adobe.com