Clematis

Blühende Clematis: Standortwahl, Pflanzung und Pflege

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Mit verschwenderisch blühenden Ranken erklimmen Clematis meterhohe Fassaden, zieren Rankbögen und dekorieren Spaliere. Damit die Königin der Kletterpflanzen in Ihrem Garten über viele Jahre Hof hält, sind elementare Aspekte in der Pflege zu berücksichtigen. Auf die häufigsten Fragen rund um die gekonnte Kultivierung einer Waldrebe erhalten Sie hier eine fundierte Antwort.

Clematis Standort
Die Clematis wächst am besten im Halbschatten
AUF EINEN BLICK
Wie pflege ich eine Clematis richtig?
Um eine Clematis richtig zu pflegen, sollten Sie auf einen sonnigen bis halbschattigen Standort, eine gute Wasserversorgung ohne Staunässe sowie regelmäßige Düngung mit Spezialdünger achten. Zudem ist der Rückschnitt entsprechend der Schnittgruppe wichtig für das Wachstum und die Blüte der Pflanze.

Wie pflanze ich eine Clematis richtig ins Beet?

Dreh- und Angelpunkt einer sachgemäßen Pflanzung ist die richtige Pflanztiefe. Graben Sie ein Loch, das doppelt so tief ist wie der Wurzelballen lang. Die ausgetopfte Jungpflanze setzen Sie 7-10 Zentimeter tiefer, als sie bislang im Anzuchttopf stand. Mindestens 1-2 Knospenpaare kommen unter die Erde. Idealerweise richten Sie den Wurzelballen leicht schräg aus in Richtung der Rankhilfe.

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Worauf ist bei der Pflege einer Waldrebe besonders zu achten?

Damit eine Waldrebe nicht nur ein kurzes Gastspiel im Garten absolviert, sollte die Pflege einen ausgewogenen Wasser- und Nährstoffhaushalt gewährleisten. Regelmäßiges Gießen gehört ebenso dazu, wie wohldosiertes Düngen vom Frühjahr bis zum Herbst mit einem Spezialdünger für Clematis. Darüber hinaus spielt der Rückschnitt eine zentrale Rolle für eine gelungene Pflege. Hinweise auf den richtigen Zeitpunkt gibt die Zugehörigkeit zu einer von drei Schnittgruppen innerhalb der Clematis-Arten.

An welchem Standort blühen Clematis besonders prächtig?

Damit die Waldrebe zeigt, zu welchem Blütenzauber sie fähig ist, sollte der Standort so gewählt sein:

  • Sonniger bis halbschattiger Standort ohne pralle Sonne am Mittag
  • Geschützt vor starken Winden, Durchzug und prasselndem Regen
  • Nährstoffreicher, humoser Boden mit erstklassigem Wasserabzug

Es ist von Vorteil, wenn der Wurzelbereich ein wenig beschattet wird. Wo der Standort von Natur aus diesen Anspruch nicht erfüllt, siedeln erfahrene Clematis-Experten eine flachwurzelnde Unterpflanzung an, wie Blaukissen, Astern oder Färberkamille.

Ist der Pflanzabstand für jede Waldrebe gleich groß?

Die Artenzugehörigkeit definiert den Pflanzabstand einer Waldrebe im Beet und Kübel. Während eine Clematis alpina sich mit 50-80 Zentimetern begnügt, beansprucht eine majestätische Clematis montana immerhin bis 150 Zentimeter. Die imposante Clematis vitalba sollte in einer Entfernung von 200-400 Zentimetern eingepflanzt werden. Im Kübel wird ein geringerer Wert von 30-35 Zentimetern akzeptiert, da hier ohnehin einzig die relativ kleinwüchsigen Hybriden gedeihen.

Wie sollte die Erde beschaffen sein?

Die beeindruckende Wuchskraft und Blühfreudigkeit einer Clematis beruht in erster Linie auf einer Erde, deren Strukturierung die gehobenen Ansprüche erfüllt. Ein hoher Nährstoffgehalt zählt ebenso zu den Grundvoraussetzungen, wie ein ausgeprägter Humusanteil. Wünschenswert ist ein leichter Kalkgehalt, den Sie durch Zugabe einer Handvoll Sand erzeugen. Einen verdichteten Boden lockern Sie mit Kompost, Hornspänen und Rindenhumus auf, damit sich keine gefährliche Staunässe bildet.

Gibt es die ideale Pflanzzeit für Clematis?

Von August bis Oktober erstreckt sich die optimale Pflanzzeit für Waldreben im Garten. Zu dieser Zeit ist der Boden mit 14 bis 22 Grad sonnenwarm, sodass sich die Wurzeln rasch etablieren. In ihre erste Saison starten die jungen Kletterpflanzen dann mit einem vitalen Wachstumsvorsprung. Für Clematis im Kübel öffnet sich das Zeitfenster für die Pflanzung im Frühling ab Juni, da sich das Substrat im Pflanzgefäß zügiger erwärmt.

Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Blütezeit?

Die facettenreiche Clematis-Familie punktet mit einer reichen Artenvielfalt, ausgestattet mit unterschiedlichen Blütezeiten. Um sich vom zeitigen Frühjahr bis tief in den Herbst hinein an der verschwenderischen Farbenpracht zu erfreuen, kombinieren Sie einfach die folgenden Waldreben Arten und deren Sorten:

  • Clematis alpina und macropetala: Blütezeit von Februar/März bis Mai/Juni und Nachblüte im August/September
  • Clematis viticella und montana: Blütezeit von Mai/Juni bis August/September
  • Clematis florida und orientalis: Blütezeit von Juni/Juli bis September/Oktober

Einige herbstblühende Clematis schmücken sich zusätzlich mit silbrig schimmernden Samenständen, allen voran die gelb blühenden Clematis tangutica.

Wie sind Waldreben fachgerecht zu schneiden?

Die divergenten Blütezeiten münden in entsprechenden Zeitkorridoren für den Rückschnitt, gepaart mit adäquaten Schnittführungen. Um innerhalb der mehr als 400 Clematis-Arten den Überblick zu bewahren, schufen die Experten 3 Schnittgruppen. Die Zugehörigkeit zu einer dieser Schnittgruppen definiert sowohl den Zeitrahmen als auch den Umfang dieser zentralen Pflegemaßnahme. Der folgende Überblick dient der Orientierung:

  • Schnittgruppe 1: frühjahrsblühende Clematis schneiden nach der Blüte im Juni, nur bei Bedarf um die Hälfte
  • Schnittgruppe 2: zweimalig blühende Clematis nach der ersten Blüte ausputzen. Der Hauptschnitt erfolgt im späten Herbst.
  • Schnittgruppe 3: sommerblühende Clematis radikal zurückschneiden nach der Blüte im November/Dezember

Während eine frühblühende Waldrebe nicht zwingend nach einem Rückschnitt verlangt, ist ein beherzter Schnitt an sommerblühenden Arten und Sorten bis auf 20 oder 30 Zentimeter unverzichtbar für eine üppige Blütenfülle im nächsten Jahr. Ohne Rücksicht auf die Schnittgruppe erhält jede Clematis im Spätherbst des Pflanzjahres einen Aufbauschnitt bis auf 20 Zentimeter Höhe.

Welche Fehler sind beim Gießen zu vermeiden?

Je sonniger der Standort, desto durstiger die Clematis. Gießen Sie daher die Kletterpflanze regelmäßig und ausgiebig, ohne Staunässe zu verursachen. Da in Verbindung mit Feuchtigkeit stets die Gefahr von Clematiswelke droht, darf die Pflanze für die Wasserversorgung nicht über Blüten und Blätter beregnet werden. Verabreichen Sie Gießwasser stets unmittelbar auf den Wurzelbereich.

Müssen Clematis gedüngt werden?

Waldreben sind keine Kostverächter. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung zählt somit zu den tragenden Säulen einer umfassenden Pflege. So handhaben Sie es richtig:

  • Von März bis September mit Spezialdünger für Clematis versorgen nach Dosierungsanleitung des Herstellers
  • Alternativ alle 1-2 Wochen im Wechsel organisch düngen mit Kompost, Hornspänen und Beinwelljauche

Sinkt der pH-Wert des Bodens ab in den sauren Bereich unter 5,5, verabreichen Sie zusätzlich eine Portion Vitalkalk oder Gesteinsmehl.

Von welchen Krankheiten kann die Waldrebe befallen werden?

Es sind insbesondere 2 Pilzkrankheiten, die einer Clematis zusetzen. Beide Infektionen breiten sich bei feucht-warmer Witterung aus. Die Clematis-Welke ist an braunen Blattflecken mit gelbem Vorhof zu erkennen, die sich ausbreiten und die gesamte Pflanze innerhalb weniger Tage verwelken lassen. Ein Befall mit Mehltau äußerst sich in einer grauen bis mehlig-weißen Patina auf den Ober- oder Unterseiten des Laubs.

Welche Schädlinge haben es auf Clematis abgesehen?

Wird eine Waldrebe von Schädlingen heimgesucht, handelt es sich zumeist um einen der üblichen Verdächtigen im Hobbygarten. In erster Linie sind die Blattläuse zu nennen, dicht gefolgt von Thripsen und Dickmaulrüsslern.

Wie überwintern Waldreben im Garten?

Die überwiegende Mehrheit hiesiger Waldreben erweist sich im Garten als winterhart. Sofern Sie eine frostempfindliche Clematis kultivieren oder einfach auf Nummer sicher gehen wollen, schützen Sie die Pflanze vor Frost und Schnee. Hierzu wird der Wurzelbereich angehäufelt mit Laub, Reisig, Stroh oder Sägespänen. Lange Ranken erhalten einen Überzug aus Jute oder Gartenvlies. Kübelpflanzen sollten hingegen umsiedeln in ein frostfreies, kühles Winterquartier.

Kann ich eine Waldrebe mit Stecklingen vermehren?

Steht eine Clematis in voller Blüte, liefert sie eine Fülle vitaler Stecklinge. Schneiden Sie am besten gleich mehrere gesunde Triebe mit einer Länge von 12-15 Zentimetern zwischen zwei Blattknoten aus der Pflanzenmitte heraus. Nach einer Behandlung mit Bewurzelungspulver setzen Sie jeden Steckling zu zwei Drittel in mageres Substrat. Regelmäßig gewässert, unter einer transparenten Haube am halbschattigen Platz, nimmt sich ein Steckling einige Wochen bis mehrere Monate Zeit für die Wurzelbildung.

Welche Clematis gedeihen im Topf?

Es sind die reich blühenden Hybriden, die auch in einem Topf ihr Bestes geben. Mit einer Wuchshöhe von 100 bis 250 Zentimetern, begnügen sie sich mit dem begrenzten Substratvolumen eines Kübels, sofern mindestens 30-40 Liter zur Verfügung stehen. Darüber hinaus sollte eine Rankhilfe integriert sein.

Ist die Waldrebe giftig?

Die Pflanzengattung der Clematis wird den Hahnenfußgewächsen zugeordnet. Dieser Umstand impliziert, dass der Pflanzensaft den Giftstoff Protoanemonin enthält. Dieses Alkaloid ist für Mensch und Tier gesundheitsgefährdend. Auf der Haut kann das Gift schmerzhafte Entzündungen auslösen, sodass bei allen Pflanz- und Pflegearbeiten auf schützende Kleidung und Handschuhe nicht verzichtet werden darf. Darüber hinaus sollten Haustiere nicht an einer Clematis herumknabbern.

Warum blühen meine Clematis nicht?

Lässt eine Waldrebe den farbenprächtigen Blütenflor vermissen, können sich verschiedene Ursachen dahinter verbergen:

  • Ein ungeeigneter Standort
  • Unausgewogene Nährstoffversorgung
  • Zu wenig oder zu viel Wasser
  • Rückschnitt zum falschen Zeitpunkt

Handelt es sich um eine junge Clematis, geben Sie ihr 1-3 Jahre Zeit bis zur ersten Blüte. In der Regel entwickeln Waldreben zunächst ein ausreichendes Blattvolumen, um anschließend die ersten Knospen hervorzubringen.

Was hilft gegen braune Blätter?

Zeigen sich an den unteren Ranken braune Blätter, besteht höchster Handlungsbedarf. Dieses Symptom deutet vor allem an großblütigen Hybriden auf die Clematiswelke hin. So gehen Sie jetzt vor:

  • Im frühen Infektionsstadium alle braunen Blätter herausschneiden
  • Setzt die Welke an der gesamten Waldrebe ein, zurückschneiden bis knapp über dem Boden
  • Umgehend behandeln mit einem zugelassenen Fungizid

Was ist zu tun bei gelben Blättern?

Ein Mangel an Nährstoffen bewirkt an Clematis gelbe Blattverfärbungen. Prüfen Sie daher, ob Sie die Kletterpflanze ausreichend mit Dünger versorgen. Wenn dem so ist, sollte der pH-Wert des Bodens getestet werden. Saures Erdreich hemmt die Nährstoffaufnahme, selbst wenn genügend Dünger verabreicht wurde. Für Abhilfe sorgt in diesem Fall die Gabe von Gesteinsmehl oder Vitalkalk.

Trivia

Mit einem Blütendurchmesser von bis zu 30 Zentimetern, haben die Hybriden Clematis ‚Madame Le Coultre‘ und ‚Nelly Moser‘ das Zeug fürs Siegertreppchen. Ein solcher Rekord fehlt übrigens noch im Guinness Buch der Rekorde.

Schöne Sorten

  • The President: weltberühmter Klassiker mit dunkelblauer Blüte
  • Nelly Moser: zweimalig blühende Clematis mit rosa Blüten und roten Streifen
  • Chalcedony: großblumige Schönheit mit gefüllten Blüten in Eisblau
  • Rhapsody: mehrfach ausgezeichneter, malvenblauer Sommerblüher
  • Dark Eyes: herbstblühende Sorte mit purpur-violetter Blütenpracht
  • Jackmanii: verschwenderische Blütenfülle bis September in leuchtendem Violett
  • Mikelite: die ideale Clematis für den Kübel mit violett-roten Blüten im Sommer
  • Kermesina: eine italienische Waldrebe mit bemerkenswerter Widerstandskraft
  • Carnaby: die rosarot und pink blühende Clematis besticht mit vollkommener Winterhärte
  • Caroline: entfaltet ihr rosafarbenes Blütenkleid selbst am absonnigen bis halbschattigen Standort